Kia Sorento

Kia Sorento
Kia Sorento
Hersteller: Kia Motors
Produktionszeitraum: seit 2002
Klasse: Sport Utility Vehicle
Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Kia Sorento ist ein in Südkorea hergestelltes Sport Utility Vehicle von Kia Motors. Die erste Generation wurde von 2002 bis 2009 vertrieben. Die zweite Generation ist in Deutschland seit Oktober 2009 erhältlich[1].

Der Name bezieht sich einerseits auf die süditalienische Stadt Sorrento und das gleichnamige Gebirge in San Diego, einem Hochtechnologiestandort[2]. Es ist jedoch auch der Name mehrerer Städte in den USA und Australien (siehe Sorrento).

Inhaltsverzeichnis

1. Generation

1. Generation (BL)
Kia Sorento (2002–2006)

Kia Sorento (2002–2006)

Produktionszeitraum: 2002–2009
Motoren: Ottomotoren:
2,4–3,8 Liter
(102–193 kW)
Dieselmotoren:
2,5 Liter
(103–125 kW)
Länge: 4570–4590 mm
Breite: 1860–1865 mm
Höhe: 1725–1810 mm
Radstand: 2710 mm
Leergewicht: 1986–2079 kg
EU NCAP-Crashtest[3] 4 Sterne im US NCAP-Crashtest
US NCAP-Crashtest[4] 4 Sterne im US NCAP-Crashtest

Vorgestellt wurde die erste Generation des Sorento Mitte 2002, seitdem wird dieser auch auf dem deutschen Markt angeboten. Die meistverkaufte Motorisierung ist der Common-Rail-Turbodiesel 2.5 CRDi mit 103 kW/ 140 PS[5]. Die zweifarbige Lackierung war in der gehobenen EX-Ausstattung enthalten, einfarbige Modelle waren nur mit der Grundausstattung LX verfügbar. Dies änderte sich mit der Modellpflege 2006[6]. Die Lederausstattung war vor der Modellpflege in Deutschland nur in Grau erhältlich.

Das Fahrzeug-Design wurde von Byung-Jun Min für den europäischen Geschmack entworfen und im März 2000 festgelegt. Die anschließende Entwicklung kostete 260 Millionen Euro. 2004 erreichte das Fahrzeug in Deutschland einen Marktanteil von 4 %, gefolgt von Porsche Cayenne und Volvo XC 90[2]. Damit belegte er Platz acht von 44 SUV-Modellen auf dem deutschen Markt, was eine für diesen Hersteller zuvor ungewöhnliche Lieferzeit von bis zu 12 Monaten nach sich zog[7].

Geländefähigkeiten

Der Kia Sorento, ein vom äußeren Eindruck her klassisches Sports Utility Vehicle (SUV), baut auf einem Leiterrahmen mit einer aufgeschraubten Karosserie mit hinterer Starrachse auf und entspricht von der Konstruktion her eher einem Geländewagen. Die Vorderachse besitzt eine Einzelradaufhängung mit Dreiecksquerlenkern[2]. Mit einem Drehmoment von 340 Newtonmeter beim Dieselmotor lässt sich eine Anhängelast von bis zu 2.8 t Gesamtgewicht ziehen, seit dem Facelift sogar bis zu 3.5 t.

In der LX-Version verfügt der Sorento serienmäßig über zuschaltbaren Allradantrieb mit Geländereduktion. Der EX verfügt über einen permanenten Allradantrieb, elektronisch gesteuert (0:100 bis 50:50) mit variabler Drehmomentverteilung vorn/ hinten und einer Geländereduktion. Dadurch schaltet sich der Vorderradantrieb nur bei Bedarf über eine Lamellenkupplung der Hinterachse zu. Ein ESP war vor der Modellpflege nicht lieferbar, den Elchtest absolviert das Fahrzeug dennoch tadellos[8][9]. Das Fahrwerk wurde zusammen mit Porsche dazu straff abgestimmt, die Lenkung wird als direkt beschrieben[2][10].

  • Wendekreis: 12 m
  • Achsverschränkung: ca. 230 mm
  • Wattiefe: ca. 450 mm
  • Bodenfreiheit: 203 mm
  • Überhang vorn: 840 mmm
  • Überhang hinten: 1040 mm

[11]

Technische Daten

Heckansicht des Sorento

Der Sorento war im deutschsprachigen Raum mit folgenden Motoren erhältlich: Als Benziner mit 2.4 16V (139 PS und 192 Nm Drehmoment), als 3.5 V6 (194 PS und 294 Nm) - später ersetzt durch 3.3 V6 (242 PS und 304 Nm Drehmoment) oder als Diesel mit 2,5 Liter Hubraum und Common-Rail-Einspritzung (140 bzw. 170 PS und 314-343 bzw. 400 Nm Drehmoment). Der Dieselmotor mit 140 PS erfüllt zwar die Abgasnorm Euro 3, ist darin aber des zulässigen Fahrzeuggewichts wegen der Gruppe III zugeordnet. Damit sind die Steuern gleich denen eines Euro 2-Fahrzeugs[12][13]. Beim 170-PS-Dieselmotor der Modellpflege gilt dasselbe, nur eine Stufe weiter: Der Motor erfüllt auch ohne den nun optionalen, offenen Partikelfilter Euro 4, wird gewichtsbedingt aber wieder Gruppe III zugeordnet, wodurch die Steuern auf Euro 3-Niveau liegen.

Bei allen Vierzylindern war ein Fünfgang-Schaltgetriebe Serienausstattung. Der 3,5 V6 war hingegen immer mit einem 4-Stufen-Wandlerautomaten verbunden, beim 140 PS-Dieselmotor war dieser optional bis 2004 erhältlich. Ab diesem Jahr wurde dieses Getriebe gegen eine neue 5-Stufen-Wandlerautomatik getauscht. Dabei wurde auch das Dieselschaltgetriebe in den unteren Gängen laufruhiger und das Drehmoment des Diesels von 313 auf 343 Nm gesteigert[14]. Erst die V6 nach der Modellpflege erhielten ebenfalls eine 5-Stufen-Automatik, ein Schaltgetriebe war für diese weiterhin nicht verfügbar.

  • Verbrauch Diesel Schaltgetriebe 9,5–10,5 Liter pro 100 km
  • Verbrauch Diesel Automatik 9,5–12,0 Liter pro 100 km
  • Cw-Wert 0,425

Crashtests

Vier von fünf möglichen Sternen erhielt der Sorento beim US NCAP-Crashtest bei einem Frontalzusammenstoß. Beim Seitencrash erhielt der Sorento fünf Sterne.

Beim EuroNCAP-Crashtest erhielt der Sorento 2003 vier von fünf Sternen[15]. Bemängelt wurden Deformationen im Fußraum, harte Aufprallzonen im Kniebereich und ein erhöhtes Kopfverletzungsrisiko durch den Airbag. Beim Seitenaufprall hingegen erhielt er die volle Punktzahl. Die Belastungen bei allen seitlichen Körperpartien fiel gering aus. Beim Fußgängerschutz erhielt der Sorento einen von vier möglichen Sternen.

Modellpflege

Kia Sorento (2006–2009)
Heckansicht

Ende 2006 erhielt der Sorento durch eine Modellpflege überarbeitetes Erscheinungsbild verbunden mit einer Leistungssteigerung der Benzin- und Dieselmotoren. In Deutschland wurde neben dem in der Leistung um 21 % gesteigerten 125 kW/ 170 PS-Diesel ein neuer 3,3-Liter-V6 Benziner mit 182 kW/ 248 PS eingeführt, der den vorherigen V6-Benziner ablöste.

Ein ESP war fortan serienmäßig vorhanden. Die zulässige Anhängelast wurde von 2.8 auf 3.5 Tonnen angehoben.

Das Fahrwerk, welches in der Ursprungsversion zusammen mit Porsche abgestimmt wurde, ist nun allein neu abgestimmt worden und wird von Testern als deutlich straßentauglicher, da komfortabler beschrieben. Die ursprünglich sehr straffe Abstimmung sollte neben der Kurvenneigung auch die Verschränkung im Gelände reduzieren. Es wurde aber von vielen Besitzern mit einer Höherlegung nachgerüstet[10].

Eine einfarbige Lackierung war nun auch in der gehobenen EX-Ausstattung erhältlich, solang der Käufer sich für Silber oder Schwarz entschied. LX-Ausstattungen waren weiterhin einfarbig[6]. Die Lederfarbe im Innenraum war nun neben grau auch in schwarz erhältlich.

2. Generation

2. Generation (XM)
Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Spirit (XM) – Frontansicht, 15. Oktober 2011, Velbert.jpg
Produktionszeitraum: seit 2009
Motoren: Ottomotor:
2,4 Liter (129 kW)
Dieselmotor:
2,0 Liter (110 kW)
2,2 Liter (145 kW)
Länge: 4685 mm
Breite: 1885 mm
Höhe: 1710–1755 mm
Radstand: 2700 mm
Leergewicht: 1770–2008 kg
EU NCAP-Crashtest (2009)[16] 5 Sterne im US NCAP-Crashtest
US NCAP-Crashtest (2011)[17] 4 Sterne im US NCAP-Crashtest

Auf der Seoul Motor Show im April 2009 wurde die zweite Generation des Sorento präsentiert und kam im gleichen Monat in Südkorea auf den Markt. Das neue Modell wird seit 29. Januar 2010 auch in Deutschland angeboten. [18]

Das Design des Sorento zeichnet sich durch abgerundete Kanten und geschwungene Linien aus. Der Innenraum ist als Fünf- oder erstmals auch Siebensitzer ausgelegt. Der Innenraum ist in Deutschland serienmäßig in Schwarz gehalten, optional in Leder (inklusive Instrumentenabdeckung). In Österreich und der Schweiz sind die Sitze optional in beigem Leder oder in Brauntönen (Eiche-Optik an Verkleidungen, braune Ledersitze) oder in schwarz-weißem Leder erhältlich. Ebenfalls optional ist in allen drei Ländern ein Panoramaglasdach.

Geländefähigkeiten

Die Karosserie des neuen Sorento ist 10 cm länger. Sie basiert nicht mehr auf einem Leiterrahmen, sondern ist selbsttragend. Das Leergewicht des Fahrzeugs reduzierte sich durch diese Maßnahme und Einsparungen beim Allrandantrieb um durchschnittlich 150 kg. Aufgrund dieses grundlegenden Umbaus der Fahrwerksarchitektur und damit seiner Geländegängigkeit dachte der Hersteller über eine Umbenennung des Fahrzeugs nach[19]. Die Nachfolge als geländegängiges Fahrzeug nahm indes der Kia Borrego ein. Der Sorento hat nun die gleiche Plattform wie der Hyundai Santa Fe[20]. Eine Bergabfahrhilfe ist serienmäßig, eine Rückfahrkamera optional. Ein Untersetzungsgetriebe ist jedoch nicht mehr erhältlich, die Anhängelast sank von 3,5 auf 2,5 Tonnen.[21]

  • Cw-Wert: 0,38
  • Wendekreis: 10,9 m
  • Wattiefe: ca. 450 mm
  • Bodenfreiheit: 184 mm
  • Ladekantenhöhe: 780 mm
  • Böschungswinkel vorn: 25,1 °
  • Böschungswinkel hinten: 23,1 °
  • Überhang vorn: 945 mmm
  • Überhang hinten: 1040 mm

[22]

Technische Daten

Für den Sorento II gibt es neue Motoren. Außerdem ist er wahlweise in einigen Ländern auch mit Frontantrieb anstatt Vierradantrieb lieferbar. Für die Selbstzünder ist ein Partikelfilter serienmäßig,

Crashtests

Den US-NCAP-Crashtest durchlief der Sorento erst 2011, zwei Jahre nach seinem Erscheinen und damit schon nach dem modernisierten Testverfahren. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde misst darin nun mehr Punkte am Dummy und ergänzte einen Pfahltest, ähnlich dem des Euro NCAP, bei dem das Fahrzeug seitlich an einen baumähnlichen Pfosten geschoben wird. Danach erreicht das Fahrzeug vier Sterne in allen drei Tests.[23]

Im EU-NCAP-Crashtest erreichte der Sorento fünf Sterne[24]. Leicht erhöhte Belastungen hat der Fahrer im Frontaltest an Brust und Beinen, wobei die Knie vom Lenksäulenbereich fern gehalten wurden. Im Seitentest ist nur die Brust leicht erhöhten Belastungen ausgesetzt, im Pfahltest dann mittleren. Beim Heckaufprall-Test bewirken die beidseitigen aktiven Kopfstützen wirksamen Schutz. Fußgänger sind an der Hüfte starken Belastungen, an den Beinen erhöhten Belastungen ausgesetzt (16 von 36 Punkten).

Weblinks

 Commons: Kia Sorento – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutschlandstart der zweiten Sorento-Generation
  2. a b c d Herkunft des Modellnamens und Verkaufszahlen
  3. Crashtest results. EU NCAP, abgerufen am 17. Juni 2011 (deutsch).
  4. Crashtest results. US NCAP, abgerufen am 18. Februar 2011 (englisch).
  5. Anteil der Dieselverkäufe beim Sorento
  6. a b Farbkombinationen und Ausstattungsabhängigkeit
  7. Wartezeit für den Sorento
  8. Elchtest des Sorento
  9. Zweiter Fahrbericht 2005, ESP weiterhin nicht lieferbar
  10. a b Fahrwerksbewertung des Sorento
  11. Geländedaten des Sorento
  12. Einstufung und Besteuerung des Sorento BL
  13. Stufen der KFZ-Steuer mit Schlüsselnummern (Der Sorento BL 140 PS hat Nr. 51, mit 170 PS-Motor Nr. 69)
  14. Getriebe des Sorento BL
  15. Sorento BL EUNCAP Ergebnis
  16. Crashtest results. EU NCAP, abgerufen am 17. Juni 2011 (englisch).
  17. Crashtest results. US NCAP, abgerufen am 18. Februar 2011 (englisch).
  18. Der neue Sorento
  19. Überlegungen zu anderer Benennung wegen des neuen Fahrwerks im Sorento XM
  20. Sorento XM und Santa Fe mit gleicher Basis
  21. Sorento XM Vergleichstest mit Audi Q5 und Mazda CX-7
  22. Daten des Sorento XM
  23. Sorento XM USNCAP Ergebnis 2011
  24. Sorento XM EUNCAP Ergebnis

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