Kiew-Klasse

Kiew-Klasse
Kiew-Klasse
Novorossijsk Kiev-class 1986.jpg
Übersicht
Benutzer: UdSSR, Russland
Schiffe in dieser Klasse: 4 Stück
Technische Daten
Typ: Flugdeckkreuzer
Verdrängung:

Kiew, Minsk, Noworossijsk
36.000ts standard und 43.500 ts voll beladen
Admiral Gorschkow
38.000 ts standard und 45.500 ts voll beladen

Abmessungen:

Länge 273 m (249,5–257 m auf Wasserlinie);
Breite 53 m (32,7 m auf Wasserlinie); Tiefgang 9,5 m (12 m voll beladen)

Antrieb: Vier Dampfturbinen mit total 200.000 PS
Leistung: 32 kn
Bewaffnung: Siehe Text da variierende Bewaffnung
Luftgruppe:

Flugzeuge

Hubschrauber

Besatzung: 1200-1600 Mann

Die Kiew-Klasse (Projekt 1143 Kretschet) war eine Klasse von Flugdeckkreuzern der Sowjetischen und später Russischen Marine.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach den ersten Erfahrungen mit den Flugdeckkreuzern der Moskwa-Klasse begann man sich in der Sowjetischen Marine ab Mitte der 1960er Gedanken um eine neue Generation von Flugdeckkreuzern zu machen. 1968 gab die Sowjetische Regierung bekannt, über welche Kapazitäten die Schiffe verfügen sollten.
Diese waren unter anderen:

  • Die Sowjetischen U-Boote auf ihren Missionen zu unterstützen
  • Suchen und zerstören feindlicher U-Boote
  • Die Bekämpfung von feindlichen Schiffen

Ursprünglich war geplant, die Schiffe mit Seezielflugkörpern des Typs P-120 Malachit (NATO-Code: SS-N-9 Siren) auszustatten. Man entschied sich dann aber für die damals neuen Seezielflugkörper des Typs P-500 Basalt (NATO-Code: SS-N-12 Sandbox). Diese zeichneten sich vor allem durch ihre hohe Reichweite aus, welche mit 550 km etwa fünf mal höher war als die der P-120.

1970 wurde das erste Schiff der Klasse, das Typschiff Kiew auf Kiel gelegt. Sie lief 1972 vom Stapel und wurde 1975 als erstes Schiff der Klasse in Dienst gestellt. Bis 1987 wurden vier Schiffe in dieser Klasse gebaut. Sie alle wurden in der Schwarzmeerwerft in Mykolajiw (ukrainisch: Миколаїв; Mykolaijw / russisch: Николаев; Nikolajew) gebaut.

Bewaffnung

Alle Schiffe der Kiew-Klasse waren, wie für sowjetische Flugdeckkreuzer üblich, mit hohen Anti-Schiffs-, Anti-U-Boot- und Luftabwehrkapazitäten ausgestattet.

Kiew, Minsk

  • Flugkörper:
    • 4 Doppelstarter für P-500 Basalt (SS-N-12 Sandbox) (16 Flugkörper)
    • 2 Doppelstarter für M-11 Schtorm (SA-N-3 Goblet) (72 Flugkörper)
    • 2 Doppelstarter für 9K33M Osa-M (SA-N-4 Gecko) (40 Flugkörper)
  • Artilleriesysteme:
    • 2 Zwillingsgeschütze AK-726 (76,2 mm)
    • 8 Sechsläufige Gatlingkanonen AK-630 (30 mm)
  • Torpedosysteme:
    • 10 533 mm Torpedorohre
  • Wasserbombenwerfer:
  • U-Boot-Abwehr-Raketenwerfer:

Noworossijsk

  • Flugkörper:
    • 4 Doppelstarter für P-500 Basalt (SS-N-12 Sandbox) (16 Flugkörper)
    • 2 Doppelstarter für M-11 Schtorm (SA-N-3 Goblet) (72 Flugkörper)
  • Artilleriesysteme:
    • 2 Zwillingsgeschütze AK-726 (76,2 mm)
    • 8 Sechsläufige Gatlingkanonen AK-630 (30 mm)
  • Wasserbombenwerfer:
    • 2 Zwölfrohrige RBU-6000
  • U-Boot-Abwehr Raketenwerfer:
    • 1 Doppelstarter RPK-1 Wichr (SUW-N-1)

Admiral Gorschkow (ex Baku)

  • Flugkörper:
    • 6 Doppelstarter für P-500 Basalt (SS-N-12 Sandbox, 24 Flugkörper)
    • 24 Achtfachstarter für 3K95 Kinschal (SA-N-9 Gauntlet, 192 Flugkörper)
  • Artilleriesysteme:
    • 2 Einzelgeschütze 100 mm
    • 8 Sechsläufige Gatlingkanonen AK-630 (30 mm)
  • Torpedosysteme:
    • 10 Torpedorohre 533 mm
  • Wasserbombenwerfer:

Rumpf und Antrieb

Abmessungen

Auf der Wasserlinie beträgt die Länge der Schiffe 249,5–257 m, die Breite 32,7 m. Das Flugdeck sowie Teile des oberen Rumpfes ragen darüber hinaus, hier sind die Schiffe 273 m lang und 53 m breit. Die Schiffe haben einen Tiefgang von 9,5 m, voll beladen 12 m. Standardmässig verdrängen die Schiffe Kiew, Minsk und Noworossijsk 36.000 ts, voll beladen bis zu 43.500 ts. Bei der Admiral Gorschkow beträgt die Standardverdrängung 38.000 ts und die Maximalverdrängung 45.500 ts.

Flugdeck der Kiew

Flugdeck

Die Fläche des Flugdecks beträgt rund 6.200 m². Es sind 7 Lande- und Startpositionen für Senkrechtstarter sowie für Hubschrauber vorhanden. Das Flugdeck ist mit dem darunter befindlichen Hangar über zwei Lifte verbunden. Diese befinden sich, vom Heck aus gesehen, je einer links und einer hinter den Aufbauten.

Antrieb

Die Schiffe der Kiew-Klasse werden mittels 8 Dampfkesseln und 4 Dampfturbinen betrieben. Diese treiben die Schiffe auf vier Wellen mit total ca. 180.000-200.000 PS an. Die damit erreichbare Höchstgeschwindigkeit beträgt 32 Knoten. Bei einer Geschwindigkeit von 18 Knoten beträgt die Reichweite der Schiffe etwa 8.000 Seemeilen.

Verbleib

Name Indienst-
stellung
Außerdienst-
stellung
Verbleib
Kiew 28. Dezember 1975 30. Juni 1993 Seit 1. Mai 2004 ist sie als Exponat eines Vergnügungsparks in Tianjin, China ausgestellt.
Minsk 27. September 1975 30. Juni 1993 Zunächst 1995 verkauft zur Demilitarisierung nach Südkorea, dann Weiterverkauf nach China. Dann bis 2006 Teil eines Vergnügungsparks in Shenzhen. Weitere Nutzung ungewiss.
Noworossijsk 1975 1993 Zur Verschrottung nach Südkorea verkauft
Baku/Admiral Gorschkow 17. April 1982 1996 1996 nach Indien verkauft, soll bis 2013 völlig umgebaut werden und als INS Vikramaditya Teil der Indischen Marine in Dienst gehen

Siehe auch

Literatur

  • Chris Bishop: Schlachtschiffe und Waffensysteme im Seekrieg – Sea Warfare. Wien: Tosa Verlag, 2001. ISBN 3-85492-433-X

Weblinks

 Commons: Kiew-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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