Kinkerlitzchen

Kinkerlitzchen

Kinkerlitzchen (von frz. la quincaillerie, veraltet auch quinquaillerie, seltener quincaille „Eisen- und Kurzwaren, Eisen- und Werkzeughandel“) ist im Volksmund die Bezeichnung für ein wertloses Schmuckstück. In der Umgangssprache wird Kinkerlitzchen allgemein für ein Produkt oder eine Sache verwendet, die als albern, nichtig, unnötig oder sogar unsinnig abgewertet werden soll. Dabei muss keineswegs das gesamte Produkt ein Kinkerlitzchen sein, ein (unnötiges) Einzelteil eines an sich unumstrittenen Gesamtproduktes (z. B. eines PKW), sowie ein einzelnes Merkmal (z. B. einer Software) kann ebenfalls unter diese Kategorisierung fallen. Außer in der Bedeutung von Nichtigkeiten und Flitterkram wird das Wort auch im Zusammenhang mit Albernheiten und verrückten Gedanken gebraucht, die jemand im Kopf hat.

Auch durchaus nötige Kleinigkeiten, die kostenmäßig jedoch (auch in ihrer Summe) nicht ins Gewicht fallen, werden als Kinkerlitzchen abgetan, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Das Wort geht, wie viele Entlehnungen aus dem Französischen, auf die Ansiedlung der Hugenotten und auf die Zeit der Napoleonischen Kriege zurück. Aus der quincaille(rie) - dem Eisenwaren- und Werkzeughandel - wurde dann durch Anhängung von -litz und der Verkleinerungsformen -chen im Volksmund Kinkerlitzchen. Während man Kurzwaren stets braucht, wird heute nur noch Krimskram und Tand als Kinkerlitzchen bezeichnet.

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  • Kinkerlitzchen — Kinkerlitzchen(Kinkerlitzen)pl 1.Tand;alberneZiererei;Blendwerk;Täuschung.EntstandenausAnhängungderVerkleinerungssilbe» litz«an»kinkern=schimmern,blenden«,vielleichtbeeinflußtvonfranz»quincaille=Flitterkram«odergleichbedital»cinciglio«.Seitdemspät… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Kinkerlitzchen — Spl std. stil. (18. Jh.) Stammwort. Zuerst als Ginkerlitzgen. Herkunft unklar. ✎ Weise, O. ZDW 10 (1908/09), 56 60; Seibicke, W. MS 85 (1975), 213 227; Röhrich 2 (1992), 839. deutsch d …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kinkerlitzchen — ugs. für »Nichtigkeiten, Albernheiten«: Die Herkunft des seit dem 18. Jh. – zunächst in der Bed. »Modeputz, Flitter, Tand« – bezeugten Wortes ist trotz aller Deutungsversuche unklar. Das Grundwort könnte eine Verkleinerungsbildung zu ↑ Litze sein …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kinkerlitzchen — Bagatellen, Belanglosigkeiten, Geringfügigkeiten, Kleinigkeiten, Lappalien, Nebensächlichkeiten, Unwichtigkeiten; (geh.): Nichtigkeiten; (bildungsspr.): Quisquilien; (ugs.): kleine Fische, Läppereien, Pappenstiel; (ugs., meist abwertend):… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Kinkerlitzchen — Kịn·ker·litz·chen die; Pl, gespr; 1 ein (albernes und überflüssiges) Verhalten, das einen anderen ärgert <Kinkerlitzchen machen>: Lass deine dummen Kinkerlitzchen! 2 unbedeutende Kleinigkeiten …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Kinkerlitzchen — die Kinkerlitzchen (Oberstufe) ugs.: unsinnige oder unnötige Sachen, Nichtigkeiten Synonyme: Bagatellen, Geringfügigkeiten, Kleinigkeiten, Lappalien, Kleinkram (ugs.), Nebensächlichkeiten (ugs.) Beispiel: Wir sollten uns nicht länger mit solchen… …   Extremes Deutsch

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  • Kinkerlitzchen — Kinkerlitzche (et) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • Kinkerlitzchen — Kịn|ker|litz|chen Plural (umgangssprachlich für Nichtigkeiten) …   Die deutsche Rechtschreibung

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