Kirchenbezirk Tübingen

Kirchenbezirk Tübingen
Basisdaten
Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur: Reutlingen
Fläche: km²
Gliederung: 46 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder: ca. 88.800 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Neckarhalde 27
72070 Tübingen
Dekanin: Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer
Karte
Lage des Kirchenbezirks Tübingen innerhalb der Evang. Landeskirche in Württemberg

Der Evangelische Kirchenbezirk Tübingen ist einer von 48 Kirchenbezirken bzw. Kirchenkreisen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sein Gebiet ist deckungsgleich mit dem Dekanat Tübingen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Kirchenbezirk Tübingen liegt im Südwesten der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst fast den gesamten Landkreis Tübingen mit Ausnahme der Ortsteile Bierlingen, Felldorf und Wachendorf der Gemeinde Starzach, die zum Kirchenbezirk Sulz am Neckar gehören, der Ortsteile Altingen, Breitenholz, Entringen und Reusten der Gemeinde Ammerbuch sowie der Stadtteile Baisingen und Hailfingen der Stadt Rottenburg am Neckar, die alle zum Kirchenbezirk Herrenberg gehören. Ferner gehören die Gemeinden Pliezhausen und Walddorfhäslach des Landkreises Reutlingen und die Ortsteile Rohrdorf und Weitingen der Gemeinde Eutingen im Gäu (Landkreis Freudenstadt) zum Kirchenbezirk Tübingen.

Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Tübingen grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden): Bernhausen und Nürtingen (beide Prälatur Stuttgart) sowie Reutlingen, Balingen, Sulz am Neckar, Herrenberg und Böblingen (alle Prälatur Reutlingen).

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Dekanats bzw. Kirchenbezirks Tübingen gehört zum Großteil zum württembergischen Kernland, wo ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Dieses Gebiet ist daher mehrheitlich evangelisch geprägt. Ein anderer Teil des heutigen Kirchenbezirks Tübingen gehörte aber auch zu Vorderösterreich und blieb somit nach der Reformation katholisch. Hier wurden erst ab dem 19. Jahrhundert bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg evangelische Gemeinden gegründet.

Tübingen wurde bald nach der Reformation, wohl ab 1552 Sitz eines Spezialsuperintendenten bzw. Dekans, dessen Verwaltungsbezirk auch als Diözese bezeichnet wurde. Es gab die sog. Stadtdiözese, zu deren Dekan der Stadtpfarrer an der Stiftskirche Tübingen ernannt wurde und dem die Geistlichen in der Stadt Tübingen, die Stiftsrepetenten sowie die Lehrer der Lateinschule unterstanden, und die sog. Amtsdiözese, zu dessen Verwaltungsbezirk über 20 Orte außerhalb Tübingens gehörten. Der Amtsdekan war ein Pfarrer eines Amtsortes, bis 1692 mehrmals der Pfarrer in Lustnau. Daneben gab es noch die sog. "Bebenhäuser Diözese" in Lustnau, zu der die Orte Altdorf, Weil, Poltringen, Unterjesingen, Hagelloch, Ofterdingen und Dettenhausen gehörten. Sowohl die Stadtdiözese Tübingen als auch die sog. Bebenhäuser Diözese unterstand ab 1552 dem Amtsdekan. 1692 schied die Bebenhäuser Diözsese aus diesem Verband aus und es wurde dort ein eigener Superintendent bzw. Dekan eingesetzt. Dem Amtsdekan, der ab 1692 bis 1713 in Derendingen, dann bis 1735 in Walddorf seinen Sitz hatte, unterstand somit neben seinem eigenen Verwaltungsbezirk nur noch die Stadtdiözese Tübingen. 1735 wurde der Sitz des Amtsdekans dann nach Tübingen verlegt und in der Regel mit der Stelle des dortigen Abendpredigers verbunden. 1794 wurde schließlich Stadt- und Amtsdiözese Tübingen vereinigt. Fortan war der Stadtpfarrer an der Stiftskirche der alleinige Dekan für die Stadt und Amtsorte.

Durch königliche Verordnung vom 30. Juli 1811 wurde schließlich auch die noch bestehende Bebenhäuser Diözese in Lustnau aufgelöst und deren Orte auf die Dekanate Böblingen, Herrenberg und Tübingen aufgeteilt, wobei Tübingen die Orte Hagelloch, Ofterdingen und Dettenhausen erhielt. Im 19. Jahrhundert gab das Dekanat Tübingen die Orte Breitenholz, Entringen und Pfäffingen an das Dekanat Herrenberg und Gomaringen an das Dekanat Reutlingen ab.

Die Stadtdiözese, die Amtsdiözese und die Bebenhäuser Diözese gehörten zunächst zum Generalat Bebenhausen. Ab 1810 wurde Tübingen anstelle von Bebenhausen Sitz des Generalats. Dem Generalat Tübingen unterstand ab 1811 unter anderem auch das ab dann allein noch bestehende Dekanat Tübingen. 1913 wurde das Generalat Tübingen aufgehoben und sein Gebiet dem Generalat Reutlingen zugeordnet, aus der 1924 die heutige Prälatur Reutlingen hervorging.

Infolge der Auflösung einiger Kreise bzw. Oberämter in Württemberg 1939 wurden auch die kirchlichen Verwaltungsbezirke teilweise neu gegliedert. So wurden mit Wirkung vom 1. April 1939 die Kirchengemeinden Schlaitdorf und Altenriet in den Kirchenbezirk Nürtingen sowie Degerschlacht, Sickenhausen, Gönningen, Oferdingen, Altenburg und Rommelsbach in den Kirchenbezirk Reutlingen umgegliedert. Im Gegenzug erhielt der Kirchenbezirk Tübingen vom Kirchenbezirk Herrenberg die Kirchengemeinden Pfäffingen und Unterjesingen. 1983 wechselte auch die Kirchengemeinde Stockach, die bis dahin als Filialkirchengemeinde zur Gesamtkirchengemeinde Dußlingen gehörte, in den Kirchenbezirk Reutlingen, weil sie fortan vom Pfarramt Gomaringen betreut wurde. Zum 1. Januar 2002 wurden die Kirchengemeinden Gomaringen und Stockach auf eigenen Wunsch vom Kirchenbezirk Reutlingen in den Kirchenbezirk Tübingen umgegliedert.

Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan bzw. der Dekanin. Derzeitige Dekanin ist seit 1995 Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer, die zugleich eine der Pfarrerinnen bzw. Pfarrer an der Stiftskirche in Tübingen ist.

Dekane des Kirchenbezirks Tübingen seit 1794

  • 1794-1812 Georg Heinrich Müller
  • 1812-1837 Johann Gottlieb Münch
  • 1838-1848 Johann Gottfried Pressel
  • 1848-1851 D. Albert Friedrich von Hauber (1806-1883)
  • 1851-1852 Christian David Friedrich von Palmer (1811-1875)
  • 1853-1869 D.Dr. Johann Christian Ludwig von Georgii (1810-1896)
  • 1870-1884 Georg Friedrich Franck
  • 1885-1890 D. Viktor von Sandberger (1835-1912)
  • 1890-1909 Karl August Elsässer
  • 1909-1911 Christian Friedrich von Römer (1854-1920)
  • 1911-1930 Hermann Friedrich Faber
  • 1930-1946 Dr. Theodor Stockmayer
  • 1946-1951 Theodor Haug
  • 1951-1958 Friedrich Höltzel (1898-1990)
  • 1958-1970 Friedrich Epting (1910-1983)
  • 1970-1986 Reinhard Hermann (*1923)
  • 1986-1995 Heinrich Küenzlen (*1942)
  • 1995-heute Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer (*1947)

Dekane der Bebenhäuser Diözese in Lustnau bis zu deren Auflösung 1811:

  • 1767-1784 Magnus Friedrich Roos
  • 1784-1801 Georg Ludwig Weber
  • 1801-1807 Johann Gottfried Mayer
  • 1807-1811 Eberhard Friedrich Cless

Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Tübingen gibt es insgesamt 46 Kirchengemeinden, von denen sich 13 zu insgesamt vier Gesamtkirchengemeinden zusammengeschlossen haben, bleiben aber weiterhin eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.

Das Gebiet des Kirchenbezirks Tübingen ist im Osten überwiegend evangelisch, im Westen jedoch überwiegend katholisch geprägt. Alte evangelische Kirchen bzw. Kirchengemeinden gibt es daher nur in den Orten, die schon früh die Reformation eingeführt haben, also überwiegend im altwürttembergischen Teil. In den mehrheitlich katholischen Orten Vorderösterreichs zogen evangelische Bewohner überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu, so dass es dort meist junge evangelische Kirchengemeinden gibt.

Kirchengemeinde Bebenhausen

Evang. Klosterkirche Tübingen-Bebenhausen
Blick zum Kloster Tübingen-Bebenhausen

Die Kirchengemeinde Bebenhausen (ca. ) umfasst den Stadtteil Bebenhausen der Stadt Tübingen. Das kirchliche Leben in Bebenhausen beginnt mit der Gründung des Zisterzienserklosters im 12. Jahrhundert. Nach der Reformation durch Württemberg 1534 wurde das Kloster aufgehoben und eine evangelische Klosterschule eingerichtet. Politische gehörte das Gebiet Bebenhausen zum Klosteramt, ab 1779 Oberamt Bebenhausen. Erst 1823 wurde eine eigene politische Gemeinde Bebenhausen gegründet. Für die Bewohner Bebenhausens wurde eine evangelische Kirchengemeinde gegründet, die sich in der ehemaligen Klosterkirche zum Gottesdienst versammelt. Eine eigene Pfarrei hat Bebenhausen jedoch nicht. Die Kirchengemeinde Bebenhausen wird bis heute vom Pfarramt Lustnau betreut. Die Klosterkirche Bebenhausen wurde ab 1188 begonnen. 1228 wurde die dreischiffige romanische Pfeilerbasilika geweiht. Im 14. und 15. Jahrhundert gab es Veränderungen. Nach der Reformation wurde das Langhaus fast ganz abgebrochen und neu erbaut. Im 17. Jahrhundert wurde eine Orgelempore im Chor eingebaut. 1883 bis 1885 wurde sie nochmals neugotisch verändert. Die wertvollste Innenausstattung ist das spätgotische Tafelbild über dem Seitenaltar, das die "Bernhardsminne" darstellt.

Bis 1967 gehörte auch der Weiler Waldhausen zur Kirchengemeinde Bebenhausen. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 21. April 1967 wurde dieser Weiler der Martinskirchengemeinde Tübingen zugeordnet.

Kirchengemeinde Belsen

Evang. Kapelle in Mössingen-Belsen

Die Kirchengemeinde Belsen (ca. 1.850) umfasst den Stadtteil Belsen der Stadt Mössingen. Politisch gehörte Belsen stets zu Mössingen. Kirchlich war es ebenfalls Filiale der Peter- und Paulskirche Mössingen. Eine Belsener Kapelle wurde aber bereits 1485 erwähnt. 1525 wird sie St. Maximin und Johannes genannt. Die romanische Chorturmkirche wurde wohl im 12. Jahrhundert erbaut und spätgotische verändert. 1842 wurde an ihr eine eigene Pfarrverweserei und 1866 eine eigene Pfarrei errichtet. Die Belsener Kapelle wurde zur Pfarrkirche. 1960 wurde die Kirche renoviert. Bekannt sind die Außenplastiken am Westgiebel der Kirche. Die Kirche steht auf Fundamenten einer Vorgängerkirche. Eine kreisrunde Lichtöffnung in der Südostecke der Kirche ist eine sog. "Sonnenkalenderanlage". Diese kann aber nur noch von innen besichtigt werden, weil das Dach der Sakristei die Öffnung verdeckt.

Kirchengemeinde Bodelshausen

Die Kirchengemeinde Bodelshausen (ca. 3.200) umfasst die Gemeinden Bodelshausen und Hirrlingen sowie den Stadtteil Hemmendorf der Stadt Rottenburg am Neckar. Eine Kirche und Pfarrei wurde bereits 1275 erwähnt. 1565 wird sie mit St. Dionys bezeichnet. Das Patronat hatten die Herren von Ow, dann Württemberg, das 1534 die Reformation einführte. Die heutige Kirche wurde 1847 im neogotischen Stil erbaut. Der untere Teil des Turms stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Das frühere Langhaus stand östlich, das heutige westlich des Turms. Im Chorraum sind Epitaphen Hechinger Bürger zu sehen. Der Corpus des Altarkreuzes stammt noch von 1790, das Kreuz an sich ist jüngeren Datums. Heute hat die Kirchengemeinde Bodelshausen zwei Pfarrämter, die mit I und II bezeichnet werden.

Hirrlingen und Hemmendorf blieben nach der Reformation katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner nach Hirrlingen und Hemmendorf. Diese wurden der Kirchengemeinde Bodelshausen zugeordnet.

Von 1951 bis 1974 gehörten auch die evangelischen Bewohner der überwiegend katholischen Orte Sickingen und Bechtoldsweiler (beide Stadt Hechingen) zur Kirchengemeinde Bodelshausen. Sie waren im Zusammenhang mit der Umgliederung der Kirchengemeinde Hechingen, zu der sie bis dahin gehörten, von der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union in die württembergische Landeskirche am 1. April 1951, von der Kirchengemeinde Hechingen getrennt und der Kirchengemeinde Bodelshausen zugeordnet worden. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 13. Februar 1974 wurden dies wieder rückgängig gemacht, d.h. beide Orte wurden in den Kirchenbezirk Balingen umgegliedert und wieder der Kirchengemeinde Hechingen zugeordnet.

Kirchengemeinde Derendingen

ev. St. Galluskirche Derendingen

Die Kirchengemeinde Derendingen (ca. 2.050) umfasst den Stadtteil Derendingen der Stadt Tübingen. Derendingen war zunächst Filiale von Weilheim. Eine Kapelle St. Gallus wurde in Derendingen bereits um 1189 erwähnt, archäologische Ausgrabungen legen eine erste Holzkapelle im 7. Jh. nahe, eine Steinkapelle ist bereits im 8. Jh. nachgewiesen. 1466 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Die heutige Kirche wurde 1514 erbaut und 1899/1900 sowie 1979/80 renoviert. Sie wurde im II. Weltkrieg durch Bomben stark beschädigt. Die modernen Kirchenfenster stammen von Gudrun Müsse-Florin. Die Kirche ist vom Friedhof umgeben.

Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 20. März 1941 gab es eine Gebietsveränderung der Kirchengemeinde Derendingen zugunsten der benachbarten Kirchengemeinde Tübingen.

Von 1567 bis 1586 wirkte der Reformator von Krain, Primus Truber in Derendingen, wo er auch starb. Er gilt als Begründer des slowenischen Schrifttums. Sein Portrait ist auf der Ein-Euro-Kursmünze von Slowenien abgebildet. Nach ihm ist auch das Gemeindehaus benannt.

Kirchengemeinde Dettenhausen

Die Kirchengemeinde Dettenhausen (ca. 2.750) umfasst die Gemeinde Dettenhausen. Der Ort war zunächst Filiale von Weil im Schönbuch. Eine Johanneskapelle wurde 1513 erwähnt und 1534 durch Württemberg reformiert. Erst 1798 wurde Dettenhausen eigene Pfarrei. Die Kapelle wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen und 1832/34 durch die heutige Kirche im klassizistischen "Finanzkammerstil" ersetzt. Der Dachreiter der Kirche wurde 1937 erhöht. Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Innenraum der Kirche neu gestaltet. Heute gibt es zwei Pfarrämter in Dettenhausen, die mit den Pfarramt I und Pfarramt II bezeichnet werden.

Kirchengemeinde Dörnach

Die Kirchengemeinde Dörnach (ca. ) umfasst den Ortsteil Dörnach der Gemeinde Pliezhausen. Dörnach war kirchlich stets Filiale von Pliezhausen. Bis heute wird die Kirchengemeinde Dörnach vom Pfarramt Pliezhausen-Dörnach II betreut. Eine Kapelle wurde in Dörnach 1466 erwähnt. 1559 wird sie St. Agatha genannt. Die heutige Kirche in Dörnach wurde 1800 unter Verwendung von Teilen der früheren Kapelle erbaut und 1959 renoviert. Früher umgab die Kirche ein Friedhof, von dem noch eine Mauer erhalten ist. Das Spitzbogenportal zeigt noch Reste der früheren Kapelle. Die Kirche hat einen Dachreiter-Turm aus verputztem Fachwerk mit Zeltdach. Das bis 1991 zur Kirchengemeinde Neckartenzlingen gehörige Hofgut am Dörnacher Weg wurde mit Wirkung vom 15. Oktober 1991 in die Kirchengemeinde Dörnach umgegliedert.

Kirchengemeinde Dußlingen

Die Kirchengemeinde Dußlingen (ca. 2.850) umfasst die Gemeinde Dußlingen. Eine Kirche und Pfarrei wird in Dußlingen bereits 888 erwähnt. 1320 wird die Kirche mit St. Petrus bezeichnet. Die Herren von Herter verkauften das Patronatsrecht der Kirche 1447 an Württemberg, wodurch die Reformation eingeführt wurde. Die heutige Kirche in Dußlingen ist ein spätgotischer Bau aus den Jahren 1501/08. 1957 wurde sie innen renoviert. Der Turm der Kirche hat einen kleinen Dachreiter. Die Orgel hat ein Rokoko-Gehäuse von Hagemann aus dem Jahr 1768. Die heutige Orgel wurde 1988 eingebaut. Das Pfarramt Dußlingen betreute auch lange Zeit die ehemalige Filialkirchengemeinde Stockach, mit der die Kirchengemeinde Dußlingen die Gesamtkirchengemeinde Dußlingen bildete. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 7. Februar 1983 wurde die Filialkirchengemeinde Stockach von der gleichzeitig aufgelösten Gesamtkirchengemeinde Dußlingen gelöst und dem Kirchenbezirk Reutlingen zugeordnet, wo sie vom Pfarramt Gomaringen-Nord betreut wurde. Mit der Kirchengemeinde Gomaringen wechselte dann die Kirchengemeinde Stockach am 1. Januar 2002 wieder in den Kirchenbezirk Tübingen.

Gesamtkirchengemeinde Eckenweiler-Ergenzingen

Die Gesamtkirchengemeinde Eckenweiler-Ergenzingen umfasst die Ortsteile Bieringen, Eckenweiler und Ergenzingen der Stadt Rottenburg am Neckar. Sie wurde am 1. Januar 2004 durch Zusammenschluss der beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Eckenweiler und Ergenzingen neu gebildet.

Kirchengemeinde Eckenweiler

Die Kirchengemeinde Eckenweiler (ca. 1.050) umfasst die Stadtteile Eckenweiler und Bieringen der Stadt Rottenburg am Neckar sowie die Ortsteile Börstingen und Sulzau der Gemeinde Starzach (die anderen drei Ortsteile von Starzach gehören zur Kirchengemeinde Mühlen, Kirchenbezirk Sulz am Neckar). Eckenweiler war kirchlich zunächst Filiale von Wolfenhausen. Infolge der frühen Zugehörigkeit zu Württemberg wurde in Eckenweiler 1534 die Reformation eingeführt. Der Ort ist somit der einzig überwiegend evangelische Stadtteil Rottenburgs. Eine eigene Kirche hatte der Ort aber lange nicht. Die Gottesdienstbesucher mussten den beschwerlichen Weg nach Wolfenhausen gehen. 1787/88 konnte dann eine eigene Kirche erbaut werden und 1894 wurde auch eine eigene Pfarrei errichtet. 1962 wurde die Kirche renoviert und 1985 wurde die Orgel auf die Empore über dem Eingang umgesetzt.

Der Pfarrei Eckenweiler wurden später auch die Orte Bieringen und Ergenzingen (Stadt Rottenburg am Neckar), Börstlingen und Sulzau (Gemeinde Starzach) sowie Rohrdorf und Weitingen (Gemeinde Eutingen im Gäu) zugeordnet, die nach der Reformation katholisch blieben, lediglich Sulzau war nach der Reformation vorübergehend evangelisch und hatte zunächst auch eine eigene evangelische Pfarrei. In diese Orte zogen evangelische Bewohner überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu. In Ergenzingen wurde 1964-66 jedoch eine eigene Kirche erbaut und bereits 1962 eine Filialkirchengemeinde von Eckenweiler errichtet. Der auf Gemarkung Rohrdorf gelegene Bahnhof Eutingen wurde durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 24. Juli 1934 in den Kirchenbezirk Sulz am Neckar umgegliedert und der Kirchengemeinde Horb am Neckar zugeordnet.

Kirchengemeinde Ergenzingen

Die Kirchengemeinde Ergenzingen (ca. 900) umfasst den Stadtteil Ergenzingen der Stadt Rottenburg am Neckar. Die evangelischen Bewohner von Ergenzingen gehörten zunächst zur Kirchengemeinde Eckenweiler. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 12. März 1962 wurde eine eigene Filialkirchengemeinde Ergenzingen als Tochtergemeinde von Eckenweiler gebildet. Seit 2004 bildet diese mit der Kirchengemeinde Eckenweiler die Gesamtkirchengemeinde Eckenweiler-Ergenzingen. 1964-66 wurde in Ergenzingen eine eigene evangelische Kirche, die Christuskirche erbaut. Architekt war Albrecht Schmidt aus Tübingen.

Kirchengemeinde Gniebel

Die Kirchengemeinde Gniebel (ca. 1.900) umfasst den Ortsteil Gniebel der Gemeinde Pliezhausen. Kirchlich gehörte Gniebel zunächst zu Walddorf. Eine Kapelle wird 1464 erstmals erwähnt. Sie wurde 1559 durch die Fridolinskapelle in der Mitte des Ortes ersetzt. An ihr wurde 1842 eine Pfarrverweserei eingerichtet und 1873 eine Pfarrei. Die Kapelle wurde vermutlich zwischen 1466 und 1534 durch einen Neubau ersetzt, der dann immer wieder umgebaut und verändert und schließlich 1974 abgebrochen wurde. 1971/72 konnte der Wunsch der Gemeinde realisiert werden und die heutige Kirche durch das Architekturbüro Schaber aus Reutlingen erbaut werden. Die neue Kirche wurde Dreieinigkeitskirche genannt. Das Pfarramt Gniebel betreut auch die Kirchengemeinde Rübgarten.

Kirchengemeinde Gomaringen

Die Kirchengemeinde Gomaringen (ca. 5.050) umfasst den Hauptort der Gemeinde Gomaringen. Eine Kirche und Pfarrei wird in Gomaringen bereits 1275 erwähnt. Die ursprünglich der Hl. Maria geweihte Kirche gehörte im 14. bis 16. Jahrhundert der jeweiligen Ortsherrschaft. Die Reichsstadt Reutlingen führte die Reformation ein. Die Kirchengemeinde Gomaringen gehörte somit auch bis 2001 zum Kirchenbezirk Reutlingen. Mit Wirkung vom 1. Januar 2002 wurde die Kirchengemeinden Gomaringen und mit ihr die Kirchengemeinde Stockach, die seit 1983 vom Pfarramt Gomaringen-Nord (zuvor zur Gesamtkirchengemeinde Dußlingen gehörig) betreut wird, auf eigenen Wunsch in den Kirchenbezirk Tübingen umgegliedert.

Die heutige Kirche in Gomaringen wurde 1839/40 als klassizistischer Rechteckbau errichtet. 1961 wurde die Kirche innen renoviert. Heute gibt es zwei Pfarrämter, Nord und Süd, wobei das Pfarramt Nord auch die Kirchengemeinde Stockach mit betreut. Der Dichter Gustav Schwab war einer der berühmtesten Pfarrer Gomaringens. Er war hier von 1837 bis 1841 tätig.

Kirchengemeinde Hagelloch

Die Kirchengemeinde Hagelloch (ca. 1.150) umfasst den Stadtteil Hagelloch der Stadt Tübingen. Kirchlich war Hagelloch zunächst Filiale von Tübingen. Eine Marienkapelle wurde in Hagelloch 1474 erwähnt. 1493 wurde eine Kaplanei in Hagelloch gestiftet. 1534 wurde die Reformation eingeführt und spätestens seit 1545 ist Hagelloch eigene Pfarrei. Die heutige Kirche wurde 1904/05 im neoromanischen Stil erbaut. Architekt war Baurat Theophil Frey aus Stuttgart. 1953 und 1998 wurde die Kirche renoviert. Die Innenausstattung wurde teilweise von der alten Kirche übernommen, so etwa die Stützsäulen der Emporen von 1633 und 1732, das Kruzifix von 1750 und das Tafelbild "Predigt Christi am See Genezareth" von Elisabeth Horlacher aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und weitere Bilder die Martin Luther und Philipp Melanchthon zeigen. Die Orgel baute Friedrich Schäfer. Über dem Hauptportal steht eine Christusstatue von A. Gäckle aus Stuttgart.

Kirchengemeinde Immenhausen

Die Kirchengemeinde Immenhausen (ca. ) umfasst den Ortsteil Immenhausen der Gemeinde Kusterdingen. Der Ort war kirchlich stets Filiale von Mähringen. Vom dortigen Pfarramt wird die Kirchengemeinde Immenhausen bis heute betreut. Eine Kapelle wird in Immenhausen 1508 erwähnt. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Die Kirche (ab 1562 St. Georg) ist im Kern spätgotisch. Sie steht in einem teils noch ummauerten ehemaligen Friedhof. 1687 wurde sie barock verändert. 1963 erfolgte ein Innenrenovierung. Altar und Kanzel stammen aus dem Jahr 1962, der Taufstein ist noch als (1788).

Kirchengemeinde Jettenburg

Die Kirchengemeinde Jettenburg (ca. ) umfasst den Ortsteil Jettenburg der Gemeinde Kusterdingen. Kirchlich war Jettenburg zunächst Filiale von Mähringen, mit der die Filialkirchengemeinde Jettenburg bis 1957 die Gesamtkirchengemeinde Mähringen bildete. Eine Kapelle St. Ulrich und Pankratius wurde 1324 erwähnt. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Die Kirche aus dem 15. Jahrhundert hat einen Ostchorturm, der Turm ist aber älter. Evtl. steht sie auf Fundamenten einer ehemaligen Burg. 1959/60 wurde die Kirche renoviert und verändert. Die Kunstfenster wurden 1959 von Glasbaumeister Saile geschaffen. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 5. Oktober 1957 wurde die Filialkirchengemeinde Jettenburg von der Gesamtkirchengemeinde Mähringen gelöst und der Kirchengemeinde bzw. dem Pfarramt Wankheim zugeordnet.

Kirchengemeinde Kilchberg/Bühl

Die Kirchengemeinde Kilchberg/Bühl (ca. 1.280) umfasst die Stadtteile Kilchberg und Bühl der Stadt Tübingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Kilchberg bereits 1275 erwähnt. 1421 wird sie St. Martin genannt. Das Patronat kam über die Grafen von Hohenberg an die Blankenstein, dann an Hans von Herrenberg und schließlich 1418 an das Stift St. Moritz Rottenburg-Ehingen. Dennoch wurde 1559 durch Georg von Ehingen die Reformation eingeführt. Die Kirche hat ein romanisches Turmuntergeschoss. Ansonsten vereinigt die Kirche mehrere Baustile. Das Langhaus ist spätgotisch. Die Fenster und das Portal ist spätbarock. Die Kirche besitzt Renaissance-Grabmäler. Im Turm sind steinerne Rittergestalten der Herren von Ehingen erhalten. Das Kruzifix ist wohl aus frühgotischer Zeit. Die Orgel im Chor wurde 1756 eingebaut. Die originale Bemalung der Orgel von 1770 ist erhalten. Die ältesten Glocken der Kirche stammen aus dem 15. Jahrhundert.

In Bühl wurde Mitte des 16. Jahrhunderts durch Georg von Ehingen und David von Stein die Reformation eingeführt. Ab 1609 wurde Bühl jedoch wieder rekatholisiert. Evangelische Bewohner zogen überwiegend erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg zu. Sie wurden der Kirchengemeinde Kilchberg zugeordnet. 1998 erbaute sich die Kirchengemeinde Kilchberg in Bühl ein Gemeindehaus, wo jetzt auch evangelische Gottesdienste gefeiert werden. Das Gemeindehaus ist in den städtischen Kindergartenbau Bühl integriert. Das Wandbild aus Tonkacheln wurde von Gemeindegliedern erstellt.

Bis 1957 gehörten auch die evangelischen Bewohner von Hirschau zur Kirchengemeinde Kilchberg. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 10. Juli 1957 wurden sie der Stiftskirchengemeinde Tübingen zugeordnet. 1963 wurde Hirschau der Kirchengemeinde Weilheim zugeordnet und seit 1971 bildete Hirschau eine selbständige Filialkirchengemeinde.

Bis 1994 hatte die Kirchengemeinde nur den Stadtteil Kilchberg in ihrem Namen. Mit Wirkung vom 7. Februar 1994 wurde sie jedoch in "Kirchengemeinde Kilchberg/Bühl" umbenannt.

Kirchengemeinde Kirchentellinsfurt

Die Kirchengemeinde Kirchentellinsfurt (ca. 2.700) umfasst die Gemeinde Kirchentellinsfurt, wobei der Wohnplatz "Bahnhof Kirchentellinsfurt" bis 1937 noch zur Kirchengemeinde Wannweil (Kirchenbezirk Reutlingen) gehörte und durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 19. März 1937 in die Kirchengemeinde Kirchentellinsfurt umgegliedert wurde.

Eine Kirche und Pfarrei wurde in Kirchentellinsfurt bereits 1275 erwähnt. 1592 wird sie mit St. Martin bezeichnet. Das Patronat gelangte über die Grafen von Aichelberg an die Reutlinger Bächt, 1316 an das Kloster Bebenhausen und 1479 an das Stift Tübingen. 1594 wurde die Reformation eingeführt. Die Kirche ist im Kern spätmittelalterlich. 1956 wurde sie umgebaut und erweitert. Dabei erhielt sie einen pyramidenförmigen Turmhelm. Altar und Kanzel sowie Orgel wurden völlig erneuert. Ebenso wurde die tonnengewölbte Sakristei abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Das Kruzifix ist noch spätgotisch. Dessen Besonderheit sind die beweglichen Arme, so dass man die Kreuzesabnahme jährlich demonstrieren kann.

Kirchengemeinde Kusterdingen

Die Kirchengemeinde Kusterdingen (ca. 2.050) umfasst den Hauptort der Gemeinde Kusterdingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Kusterdingen bereits 1275 erwähnt. 1455 wird die Kirche Zu Unserer Lieben Frau bezeichnet. Der Kirchensatz gelangte von den Pflumen 1455 an das Tübinger Spital, dem die Kirche 1485 inkorporiert wurde. Die Reformation wurde 1534 eingeführt. Die heutige Kirche wurde 1506/07 erbaut. Sie besitzt eine Deckenmalerei aus der Erbauungszeit. 1954/55 wurde ein Seitenschiff angebaut. Von der Innenausstattung ist das Kruzifix von 1590 sowie der Taufstein von 1521 hervorzuheben.

Kirchengemeinde Lustnau

Die Kirchengemeinde Lustnau (ca. 3.550) umfasst den Stadtteil Lustnau der Stadt Tübingen. Eine Kirche und Pfarrei wird in Lustnau bereits um 1100 erwähnt. Im 14. Jahrhundert war die Kirche dem Kloster Bebenhausen inkorporiert. Die heutige mit St. Martin bezeichnete Kirche wurde Ende des 15. Jahrhundert unter Einbeziehung des Vorgängerbaus erbaut. Von 1692 bis 1811 war Lustnau Sitz der Spezialsuperintendentur, bis diese wieder nach Tübingen verlegt wurde. Der Turm der Kirche in Lustnau wurde 1862/85 erhöht, dabei wurde der Fachwerkaufsatz durch einen steinernen Turmhelm ersetzt. Ferner wurde 1889/89 der Chor neu erbaut. 1968 wurde die Empore eingebaut und 1982 die heutige Orgel. Heute gibt es zwei Pfarrämter in Lustnau, das Pfarramt Nord und das Pfarramt Süd, wobei das Pfarramt Nord auch die Kirchengemeinde Bebenhausen mit betreut.

Kirchengemeinde Mähringen

Die Kirchengemeinde Mähringen (ca. 1.200) umfasst den Ortsteil Mähringen der Gemeinde Kusterdingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde 1275 erstmals erwähnt. 1450 wird die Kirche St. Stephan bezeichnet. Zum Pfarrsprengel gehörte auch einige Nachbarorte. Das Patronat der Kirche kam über die Hohenberger an die Ortsherren. 1449 wurde es dem Kloster Pfullingen verkauft. Die Reformation wurde 1534 eingeführt. Die Kirche ist im Kern romanisch. Sie wurde wohl 1530 umgebaut und erweitert. 1883 sowie 1940/41 und 1971/72 wurde die Kirche renoviert bzw. erneuert. Eine Besonderheit ist die zur Empore führende Außentreppe. Das Chorfenster von 1942 fertigte Walter Kohler. Die älteste Glocke der Kirche ist wohl aus dem 13. Jahrhundert. Das Pfarramt Mähringen betreut auch die Kirchengemeinde Immenhausen.

Kirchengemeinde Mössingen

Die Kirchengemeinde (ca. 6.250) umfasst die Kernstadt von Mössingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Mössingen bereits 789 erwähnt. 1517 wird sie mit Peter- und Paulskirche bezeichnet. Das Patronat kam von den Zollern 1441 an Württemberg, das 1534 die Reformation einführte. Die heutige Peter- und Paulskirche, die älteste Kirche Mössingens, wurde 1517 bis 1522 erbaut. 1920-22 sowie 1971/72 erfolgte eine Innenrenovierung. Dabei wurde 1972 die Seitenempore entfernt. 1998 erfolgte eine Renovierung des Innern, des Turms und der Außentreppe. Die Kirche besitzt bedeutende Grisaillemalereien des 16. Jahrhunderts an der Nordseite des Chors. An der Nordwand des Schiffs ist ein Bild des Dichters Adam Dann zu sehen.

Infolge starken Wachstums der Stadt insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwei weitere Kirchen erbaut bzw. Pfarreien errichtet. So entstand 1964 die Martin-Luther-Kirche (1990-93 renoviert) mit eigener Pfarrei und 1974 im Wohngebiet Bästenhardt ein neues Gemeindezentrum mit Pfarrei. Für letzteres wurde 1982-84 die Johanneskirche erbaut (Architekt Reinhold Nickles). Somit gibt es heute insgesamt drei Pfarrämter in Mössingen. Der stets zu Mössingen gehörige Ort Belsen hat eine eigene Kirche und bildet eine eigene Kirchengemeinde.

Im Mössinger Stadtteil Bad Sebastiansweiler gibt es eine Kapelle. Sie wird von den Betreibern der Kureinrichtung, der Bad Sebastiansweiler gemeinnützige GmbH, die Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ist, als Andachtsraum genutzt. Gesellschafter der GmbH sind die Evangelische Heimstiftung e.V. (seit 1997) mit 51% und die Basler Mission mit 49%. Letztere betrieb die Kureinrichtung von 1924 bis 1997 alleine.

Kirchengemeinde Nehren

Die Kirchengemeinde Nehren (ca. 2.200) umfasst die Gemeinde Nehren. Früher war Nehren Filiale von Ofterdingen. 1504 wurde der Ort der Pfarrei Hauchlingen, das heute ganz in Nehren aufging, zugeordnet. Die Herren von First übergaben das Patronat dem Kloster Alpirsbach. 1403 kam es an das Kloster Stein am Rhein und 1543 an Württemberg. Die Kirche ist ein spätgotischer Saalbau. Sie besitzt einen Fachwerkaufsatz. 1587, nach der Vereinigung von Nehren und Hauchlingen, wurde die Kirche vergrößert. Im 20. Jahrhunderts erwog man einen Abriss, weil die Kirche zu klein geworden war. Aus finanziellen Gründen wurde dies jedoch nicht realisiert. Statt dessen wurde sie 1953 innen und 1962 außen, der Turm 1998/99, renoviert. Im Innern ist ein Epitaph von 1616 zu sehen.

Kirchengemeinde Nellingsheim

Die Kirchengemeinde Nellingsheim umfasst den Ortsteil Nellingsheim der Gemeinde Neustetten. Kirchlich gehörte Nellingsheim als Filiale zu Wolfenhausen. Eine Kapelle wird in Nellingsheim aber bereits 1427 erwähnt. 1507 wird sie Kapelle Maria und Heiligkreuz genannt. Nach der Reformation wurde Nellingsheim zunächst eigene Pfarrei. 1620 wurde der Ort jedoch wieder der Pfarrei Wolfenhausen zugeordnet. Bis heute wird die Kirchengemeinde Nellingsheim vom Pfarramt Wolfenhausen betreut. Die alte Kapelle in Nellingsheim wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen und 1814/15 die heutige Kirche im Stil des reduzierten Klassizismus erbaut. Sie wurde in den 1960er Jahren renoviert. Dabei wurde unter anderem auch eine neue Orgel eingebaut. Im Innern sind zwölf Bilder aus dem 18. Jahrhundert an der Empore und ein Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert erhalten.

Kirchengemeinde Öschingen

Die Kirchengemeinde Öschingen (ca. 1.800) umfasst den Stadtteil Öschingen der Stadt Mössingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde 1275 erstmals erwähnt. 1386 wird sie mit St. Martin und Nikolaus bezeichnet. Das Patronat kam von den Herren von Stöffeln 1404 an die Zollern, 1415 an Württemberg, das die Reformation einführte. Die heutige Kirche wurde 1813 im klassizistischen Stil als Saalkirche anstelle eines Vorgängerbaus errichtet. Der Turm ist aber älter. Sie ist von einem ehemaligen Friedhof umgeben, der beim Neubau verlegt wurde. Von der Kirche ging früher eine Holzbrücke zum benachbarten Pfarrhaus. Diese musste aber 1898 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. 1932 wurde eine neue Orgel anstelle der 1815 eingebauten Orgel eingesetzt. 1965 wurde die Kirche außen renoviert.

Kirchengemeinde Ofterdingen

Mauritiuskirche und Endelberg (Friedhof) in Ofterdingen

Die Kirchengemeinde Ofterdingen (ca. 2.450) umfasst die Gemeinde Ofterdingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde ein Ofterdingen 1266 erwähnt. 1356 wird sie St. Moritz (Mauritius) bezeichnet. Das Patronat hatten die Zollern, die es 1345 als Lehen an die Herter und 1417 bis 1483 an das Kloster Bebenhausen vergaben, in welches die Kirche 1492 inkorporiert wurde. Diese auf dem Ofterdinger Berg bestehende Kirche wurde 1565/67 abgebrochen. Eine Kapelle im Dorf bestand wohl schon zu Anfang des 15. Jahrhundert. 1484 wurde dort eine Frühmeßpfründe errichtet und 1507 wohl die Pfarrrechte eingerichtet. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Die heutige Kirche ist ein spätgotischer Bau von 1522. Der Turm ist aber älter. Er ist evtl. der Rest einer ehemaligen Burg.

Kirchengemeinde Pfäffingen

Die Kirchengemeinde Pfäffingen (ca. 1.740) umfasst die Ortsteile Pfäffingen und Poltringen der Gemeinde Ammerbuch sowie den Stadtteil Oberndorf der Stadt Rottenburg am Neckar. Alle anderen Ortsteile Ammerbuchs gehören zum Kirchenbezirk Herrenberg. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Pfäffingen bereits 1275 erwähnt. 1483 wird sie St. Michael genannt. Über die Pfalzgrafen kam der Kirchensatz an das Kloster Blaubeuren, dem die Kirche 1359 inkorporiert wurde. Ab 1378 war sie im Besitz der Herren von Last. Nach der Säkularisation des Klosters Blaubeuren wurde Pfäffingen 1534 durch Württemberg reformiert. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche auf der linken Seite der Ammer abgebrochen und 1711-15 die heutige Kirche auf der rechten Seite der Ammer neu erbaut. Das Turmfachwerk wurde 1953 wieder freigelegt. 1962 wurde die Kirche innen renoviert. 1978 erbaute sich die Gemeinde eine Gemeindezentrum. Im Innern befinden sich Grabmäler der Herren von Gültlingen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Die evangelischen Bewohner in Poltringen und Oberndorf gehörten bis 1979 zur Kirchengemeinde Reusten im Kirchenbezirk Herrenberg. Mit Wirkung vom 1. Januar 1980 wurde sie in den Kirchenbezirk Tübingen umgegliedert und der Kirchengemeinde Pfäffingen zugeordnet. Bis 1939 gehörte die Kirchengemeinde Pfäffingen auch zum Kirchenbezirk Herrenberg. Mit Wirkung vom 1. April 1939 wurde sie in den Kirchenbezirk Tübingen umgegliedert.

Kirchengemeinde Pfrondorf

Die Kirchengemeinde Pfrondorf (ca. .1750) umfasst den Stadtteil Pfrondorf der Stadt Tübingen. Kirchlich war Pfrondorf lange Zeit Filiale von Lustnau. Erst 1833 wurde Pfrondorf eigene Pfarrei. In jener Zeit wurde auch eine eigene Kirche unter Architekt Gaab im württembergischen Kameralamtsstil erbaut. 1960 wurde die Kirche umgestaltet. Dabei wurde die Empore entfernt. Das Altarkreuz schuf Fritz Ruoff, das Altarbild Gerhard Dreher. 1980 wurde die Kirche nochmals renoviert. 1987 erbaute sich die Gemeinde ein Gemeindehaus.

Kirchengemeinde Pliezhausen

Die Kirchengemeinde Pliezhausen (ca. 3.250) umfasst den Hauptort der Gemeinde Pliezhausen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Pliezhausen bereits 1149 erwähnt. 1555 wird die Kirche St. Martin genannt. Das Patronat hatte wohl das Kloster Allerheiligen, dem die Kirche 1402 inkorporiert wurde. 1528 wurde sie an die Spitäler Urach und Nürtingen verkauft. Die Kirche ist ging aus einer romanischen Kapelle hervor, ist aber im Wesentlichen spätgotisch und wurde dann mehrmals verändert. So wurde 1778 der Chor abgebrochen und das Langhaus erweitert. Der Turmaufbau stammt aus dem Jahr 1875. 1971/72 wurde die Kirche renoviert. Im Innern sind Fresken aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Sie wurden erst bei der Renovierung 1971/72 wieder sichtbar gemacht. Heute gibt es zwei Pfarrämter in Pliezhausen. Sie tragen die Bezeichnungen Pliezhausen und Pliezhausen-Dörnach II, wobei das Pfarramt Pliezhausen-Dörnach II auch die Kirchengemeinde Dörnach betreut.

Kirchengemeinde Remmingsheim

Die Kirchengemeinde Remmingsheim (ca. 1.400) umfasst den Ortsteil Remmingsheim der Gemeinde Neustetten und den Stadtteil Seebronn der Stadt Rottenburg am Neckar. Eine Kirche wird in Remmingsheim bereits 1111 erwähnt, eine Pfarrei 1275. 1420 wird die Kirche St. Petrus genannt. Das Patronat hatte das Kloster Allerheiligen, dem die Kirche 1350 inkorporiert wurde. 1400 kam das Patronat an Österreich, 1420 an das Stift St. Moritz in Rottenburg. Dennoch wurde die Reformation eingeführt. Die Kirche ist überwiegend spätgotisch. Der Chor stammt aus dem Jahr 1490, das Schiff von 1523. 1685 wurde die Kirche ausgemalt und 1766 wurde der Turm mit einem Aufsatz versehen. Im 19. Jahrhundert erweiterte man die Empore und 1969/71 wurde die Kirche erneuert.

Seebronn blieb nach der Reformation katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner nach Seebronn. Diese wurden der Kirchengemeinde Remmingsheim zugeordnet.

Bis 1968 gehörten auch die evangelischen Bewohner von Wachendorf (heute Gemeinde Starzach) zur Kirchengemeinde Remmingsheim. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 8. Oktober 1968 wurde Wachendorf in den Kirchenbezirk Sulz am Neckar umgegliedert und der Kirchengemeinde Mühlen zugeordnet.

Kirchengemeinde Rottenburg

Die Kirchengemeinde Rottenburg (ca. 6.200) umfasst die Kernstadt und die Stadtteile Bad Niedernau, Dettingen, Frommenhausen, Kiebingen, Obernau, Schwalldorf, Weiler, Wendelsheim und Wurmlingen der Stadt Rottenburg am Neckar. Die Stadtteile Eckenweiler und Ergenzingen bilden eigene Kirchengemeinden, wobei zur Kirchengemeinde Eckenweiler auch die evangelischen Bewohner aus dem Stadtteil Bieringen gehören. Der Stadtteil Hemmendorf gehört zur Kirchengemeinde Bodelshausen und der Stadtteil Seebronn zur Kirchengemeinde Remmingsheim. All diese Kirchengemeinden gehören zum Kirchenbezirk Tübingen. Der Stadtteil Baisingen gehört zur Kirchengemeinde Mötzingen, der Stadtteil Hailfingen zur Kirchengemeinde Bondorf und der Stadtteil Oberndorf zur Kirchengemeinde Reusten. All diese Kirchengemeinden gehören zum Kirchenbezirk Herrenberg.

Rottenburg am Neckar sowie das gesamte Umland blieb nach der Reformation katholisch. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt Sitz des neu gegründeten Bistums Rottenburg (heute Bistum Rottenburg-Stuttgart). Seit dem 19. Jahrhundert zogen auch Protestanten nach Rottenburg. 1818 wurde für Rottenburg eine eigene Pfarrei errichtet, die zunächst mit dem Nachbarort Remmingsheim in Personalunion geführt wurde. 1831 erhielt Rottenburg einen eigenen Pfarrverweser und 1841 einen ständigen Pfarrer. 1855/56 konnte die Gemeinde ihre eigene Kirche im neogotischen Stil erbauen. 1979/81 wurde die Kirche renoviert. Überwiegend nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch in die kleinen Gemeinden des Umlands evangelische Bewohner zu. Diese wurden der Evangelischen Kirchengemeinde Rottenburg zugeordnet. Die Gemeinde wurde aber bald so groß, dass weitere Pfarrstellen innerhalb der Kirchengemeinde geschaffen wurden. Heute gliedert sich die Kirchengemeinde Rottenburg in drei Pfarrbezirke, Süd, Ost und West. Ferner gibt es eine Evangelische Gefängnisseelsorgestelle in der Jugendvollzugsanstalt Rottenburg. Der Gottesdienstraum in der Justizvollzugsanstalt ist der einzige spezielle Raum seiner Art in Baden-Württemberg. Der Raum wurde bereits ab 1894 durch das damalige königliche Bezirksbauamt als "Betsaal des Landesgefängnisses" im klassizistischen Stil erbaut. 1959 wurde er umgestaltet und 1999 renoviert.

Gottesdienste der Kirchengemeinde Rottenburg werden außer der Evangelischen Kirche in Rottenburg auch im Gemeindehaus in Wurmlingen sowie in den katholischen Kirchen der zugehörigen Rottenburger Stadtteile gefeiert.

Kirchengemeinde Rübgarten

Die Kirchengemeinde Rübgarten (ca. ) umfasst den Ortsteil Rübgarten der Gemeinde Pliezhausen. Kirchlich war Rübgarten zunächst Filiale von Weil im Schönbuch, ab etwa 1585 von Walddorf. Seit 1872 wird die Kirchengemeinde Rübgarten vom Pfarramt Gniebel betreut. Eine Kapelle wird in Rübgarten 1464 genannt. Anstelle der alten Kapelle wurde 1811 an das Schloss eine Kirche angebaut. Die Kirche hat einen Dachreiter mit welscher Haube. Im Innern ist ein spätgotischer Schreinaltar von Hans Syrner aus dem Jahr 1505 aus der Vorgängerkirche erhalten. Die Orgel wurde 1844 durch Orgelbauer Engelfried eingebaut.

Kirchengemeinde Stockach

Die Kirchengemeinde Stockach (ca. ) umfasst den Ortsteil Stockach der Gemeinde Gomaringen. Stockach war zunächst Filiale von Dußlingen. Von dort aus wurde auch die Reformation eingeführt. Eine eigene Kirche erhielt Stockach erst 1904/05. Sie wurde 1963 renoviert. Bis 1983 gehörte Stockach als Filialkirchengemeinde zur Gesamtkirchengemeinde Dußlingen. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 7. Februar 1983 wurde die Filialkirchengemeinde Stockach von der gleichzeitig aufgelösten Gesamtkirchengemeinde Dußlingen gelöst und dem Kirchenbezirk Reutlingen zugeordnet, wo sie vom Pfarramt Gomaringen-Nord betreut wurde. Mit der Kirchengemeinde Gomaringen wechselte dann die Kirchengemeinde Stockach am 1. Januar 2002 wieder in den Kirchenbezirk Tübingen.

Kirchengemeinde Talheim

Die Kirchengemeinde Talheim (ca. 1.200) umfasst den Stadtteil Talheim der Stadt Mössingen. Eine Kirche wird in Talheim bereits 874 erwähnt, eine Pfarrei 1275. 1715 wird sie St. Pankraz und Cyriak genannt. Das Patronat hatten die Zollern, dann gehörte es zum Rittergut und ab 1618 zu Württemberg. Die Ortsherren führten bereits 1534 die Reformation ein. Die heutige Kirche ist eine Chorturmkirche des 14. Jahrhunderts. Wegen ihrer Lage wird sie teilweise auch "Bergkirche" genannt. Sie wurde bis ins 19. Jahrhundert auch von Katholiken noch als Wallfahrtskirche genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt, bis 1949 aber wieder aufgebaut und 1966/68 renoviert. Im Innern sind Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert zu sehen, die erst 1930 aufgedeckt wurden. Neben der Kirche standen bis ins 18. Jahrhundert noch die ehemaligen Gebäude des 1610 aufgelösten Beginenklosters.

Gesamtkirchengemeinde Tübingen

Die Gesamtkirchengemeinde Tübingen (ca. ) umfasst die Kernstadt von Tübingen. Sie wurde nach den Kirchenwahlen vom November 1947 gebildet, als die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Tübingen in zunächst drei Teilkirchengemeinden, nämlich die Stiftskirchengemeinde, die Eberhardskirchengemeinde und die Spitalkirchengemeinde (heute Jakobuskirchengemeinde) aufgeteilt und diese gleichzeitig in der neu gebildeten Gesamtkirchengemeinde Tübingen zusammengeschlossen wurden. Das Kultministerium hatte drei Teilkirchengemeinden in Tübingen mit Schreiben vom 17. Januar 1948 als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt. 1955 wurde dann die Martinskirchengemeinde, 1965 die Stephanuskirchengemeinde, 1971 die Kirchengemeinde Tübingen-Wanne (seit 1988 Albert-Schweitzer-Kirchengemeinde) und 1977 die Kirchengemeinde Waldhäuser-Ost (seit 1985 Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde) als weitere Teilkirchengemeinden gebildet, so dass die Gesamtkirchengemeinde Tübingen seither aus insgesamt sieben Teilkirchengemeinden besteht.

Albert-Schweitzer-Kirchengemeinde Tübingen

Die Albert-Schweitzer-Kirchengemeinde Tübingen (ca. 2.300) umfasst Teile der Kernstadt Tübingen und zwar die Tübinger Bezirke 14, 19, 21-25, 29 und 34. Sie wurde mit Wirkung vom 5. Dezember 1971 als Evangelische Kirchengemeinde Tübingen-Wanne innerhalb der Gesamtkirchengemeinde Tübingen errichtet und nach dem Wohngebiet Wanne benannt. Das Kultusministerium hatte die Kirchengemeinde Wanne mit Schreiben vom 20. September 1971 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Die Kirchengemeinde Wanne feierte ihre Gottesdienste zunächst in einem Montage-Gemeindehaus.

Mit Wirkung vom 4. Dezember 1977 wurden die Stadtteile 0144, 0145 und 0149 von der Kirchengemeinde Tübingen-Wanne abgetrennt und zur selbständigen Kirchengemeinde Waldhäuser-Ost erhoben.

1986 wurde für die Kirchengemeinde Tübingen-Wanne in der Tübinger Nordstadt die Albert-Schweitzer-Kirche durch Architekt Dipl.-Ing. Karl Heinz Angst erbaut. Das Kruzifix über dem Altar stammt von einem Südtiroler Künstler des 19. Jahrhunderts. Die Glasfenster schuf Karin Auberlen. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 26. Februar 1988 wurde die Kirchengemeinde Tübingen-Wanne dann in Albert-Schweitzer-Kirchengemeinde Tübingen umbenannt. Heute gibt es in der Albert-Schweitzer-Kirchengemeinde zwei Pfarrämter, das Pfarramt I und das Pfarramt II.

Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Tübingen

Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Tübingen (ca. 1.900) umfasst Teile der Kernstadt Tübingen, insbesondere den Stadtteil Waldhäuser Ost. Sie wurde innerhalb der Gesamtkirchengemeinde Tübingen mit Wirkung vom 4. Dezember 1977 unter dem Namen „Kirchengemeinde Waldhäuser-Ost“ aus den Stadtteilen 0144, 0145 und 0149, die bis dahin zur Kirchengemeinde Tübingen-Wanne gehörten, errichtet. Der Kirchengemeinde Waldhäuser-Ost wurden die Pfarrämter II und III der Kirchengemeinde Tübingen-Wanne zugeordnet und entsprechend in Waldhäuser-Ost umbenannt. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 19. August 1985 wurde die neue Kirchengemeinde in „Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Tübingen“ umbenannt. Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche wurde 1983 bis 1985 durch Architekt Peter Danner gebaut. Das zugehörige Gemeindehaus wurde 1991 erbaut. Eines ihrer Fenster schuf die Künstlerin Gisela Dreher-Richels. Das Wandkruzifix schuf Franz Bucher.

Eberhardskirchengemeinde Tübingen

Die Eberhardskirchengemeinde Tübingen (ca. 4.100) umfasst Teile der Kernstadt Tübingen. Für die rasch wachsenden evangelischen Gemeindeglieder der Stadt wurden im 20. Jahrhunderts neue Kirchen erbaut. So entstand 1911 in der Tübinger Vorstadt die Eberhardkirche als erster Kirchenneubau nach der Reformation in Tübingen. Architekt war Martin Elsässer. An der Eberhardkirche wurde auch eine eigene Pfarrei und nach den Kirchenwahlen vom November 1947 eine eigene Kirchengemeinde gebildet, als die damals alleinige Kirchengemeinde Tübingen in seinerzeit drei Teilkirchengemeinden aufgeteilt wurde. Das Kultministerium hatte die Eberhardskirchengemeinde mit Schreiben vom 17. Januar 1948 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Heute bildet sie mit sechs weiteren Teilkirchengemeinden der Tübinger Kernstadt die Gesamtkirchengemeinde Tübingen. Es bestehen zwei Pfarrämter an der Eberhardskirchengemeinde, das Pfarramt I und das Pfarramt II. In den 1950er Jahren erhielt die Eberhardskirche einen Turm und in den 1960er und 1970er Jahren ein Gemeindehaus und einen Kindergarten. 1967/68 wurde die Kirche renoviert. 1998 erbaute die Kirchengemeinde mit der katholischen Michaelsgemeinde ein ökumenisches Zentrum "Kirch' am Eck" im Französischen Viertel in der Aixer Straße.

Jakobuskirchengemeinde Tübingen

Die Jakobuskirchengemeinde Tübingen (ca. 1.400) umfasst Teile der Kernstadt von Tübingen. Für die rasch wachsenden evangelischen Gemeindeglieder der Stadt wurden im 20. Jahrhunderts neue Kirchen erbaut bzw. neue Pfarreien errichtet. So wurde 1910 eine eigene Pfarrei an der Jakobkirche eingerichtet. Die Jakobkirche ist die zweite alte Kirche der Stadt, neben der Stiftskirche. Sie wurde 1337 erstmals erwähnt, ging aber wohl aus einer ursprünglichen Kapelle hervor, die nach 1500 vergrößert und nach der Reformation mit dem Spital verbunden wurde. Die im Kern romanischer Kirche wurde im 16. Jahrhundert gotisch umgestaltet.

Nach den Kirchenwahlen vom November 1947 wurde an der Jakobuskirche die eigenständige Spitalkirchengemeinde Tübingen gebildet, als die damals alleinige Kirchengemeinde Tübingen in seinerzeit drei Teilkirchengemeinden aufgeteilt wurde. Das Kultministerium hatte die Spitalkirchengemeinde mit Schreiben vom 17. Januar 1948 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Später wurde sie wohl in Jakobuskirchengemeinde umbenannt. Sie bildet heute mit den sechs anderen Kirchengemeinden der Tübinger Kernstadt die Gesamtkirchengemeinde Tübingen.

Martinskirchengemeinde Tübingen

Die Martinskirchengemeinde Tübingen (ca. 3.300) umfasst Teile der Kernstadt Tübingen und den Weiler Waldhausen. Für die rasch wachsenden evangelischen Gemeindeglieder der Stadt wurden im 20. Jahrhunderts neue Kirchen erbaut bzw. neue Pfarreien errichtet. So wurde 1953-55 nach der Eberhardskirche von 1910 eine weitere Kirche, die Martinskirche erbaut und eine eigenständige Kirchengemeinde durch Abtrennung von der Stiftskirchengemeinde gebildet. Architekt war Ulrich Reinhardt (1907-1998). Zwei Jahre später wurde auch eine eigene Pfarrei errichtet. Sie bildet zusammen mit den sechs Kirchengemeinden Tübingens die Gesamtkirchengemeinde Tübingen. Heute gibt es zwei Pfarrämter in der Martinskirchengemeinde. Sie werden mit "Tal" und "Berg" bezeichnet. Mit Wirkung vom 5. Dezember 1971 gab es eine Gebietsveränderung im Bereich des Rosenauer Wegs von der Martinskirchengemeinde zugunsten der benachbarten Stephanuskirchengemeinde.

Der Weiler Waldhausen gehörte bis 1967 zur Kirchengemeinde Bebenhausen. Er wurde durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 21. April 1967 der Martinskirchengemeinde Tübingen zugeordnet.

Stephanuskirchengemeinde Tübingen

Die Stephanuskirchengemeinde Tübingen (ca. 2.500) umfasst Teile der Kernstadt Tübingen. Für die rasch wachsenden evangelischen Gemeindeglieder der Stadt wurden im 20. Jahrhunderts neue Kirchen erbaut bzw. neue Pfarreien errichtet. So wurde durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965 durch Abtrennung von der Jakobuskirchengemeinde Tübingen die selbständige Stephanuskirchengemeinde Tübingen als weitere Teilkirchengemeinde innerhalb der Gesamtkirchengemeinde Tübingen sowie eine eigene Pfarrei für diese Kirchengemeinde errichtet. Das Kultusministerium hatte die neue Stephanuskirchengemeinde mit Schreiben vom 29. September 1965 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Die Stephanuskirche wurde dann 1965-68 erbaut. Architekt war Otto Nußbaum. Er schuf einen schiffartigen Bau mit achteckigem Grundriss und einem frei stehenden 35 m hohen Turm. Mit Wirkung vom 5. Dezember 1971 gab es eine Gebietsveränderung im Bereich des Rosenauer Wegs von der Martinskirchengemeinde zugunsten der Stephanuskirchengemeinde.

Stiftskirchengemeinde Tübingen

Evang. Stiftskirche Tübingen
Turm der Evang. Stiftskirche Tübingen

Die Stiftskirchengemeinde Tübingen (ca. 3.250) umfasst Teile der Kernstadt von Tübingen. Tübingen gehört zu den wichtigsten Städten des Herzogtums Württemberg. Ab 1534 wurde hier wie im übrigen Württemberg ab 1535 die Reformation eingeführt. Die in der Stadt tätigen Reformatoren waren Ambrosius Blarer und Balthasar Keuffelin. 1559 trat die große Kirchenordnung in Kraft. Tübingen wurde auch bald Sitz eines Dekanats. Die evangelische Hauptkirche Tübingens war und ist die Stiftskirche, die wohl aus einer um 1188 erwähnten Kapelle hervorging. Die St. Georg, später St. Georg und Maria geweihte Kirche wurde 1476 zur Stiftskirche erhoben, nachdem das Chorherrenstift Sindelfingen an die Tübinger Pfarrkirche übertragen worden war. Die heutige Kirche wurde ab 1470 errichtet. Der Turm stammt von der Vorgängerkirche. Nach der Reformation diente der Chor der Stiftskirche als Grablege des württembergischen Fürstenhauses. Die Gewölbe in den Schiffen wurden erst 1867 eingesetzt. 1962-64 wurde die Kirche innen renoviert. Die Kirche birgt mehrere historische Kostbarkeiten, aber auch neuere Kunstwerke, so etwa ein Fenster von Kohler.

Die Stiftskirchengemeinde wurde im 20. Jahrhunderts zu groß, so dass weitere Kirchengemeinden gebildet wurden. Zwischen 1910 und 1986 wurden insgesamt sechs weitere Kirchen bzw. Pfarreien und ab 1947 dort auch selbständige Kirchengemeinden gebildet. Seit den Kirchenwahlen vom November 1947 besteht daher die heutige Stiftskirchengemeinde. Seinerzeit wurde die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Tübingen in zunächst drei Teilkirchengemeinden aufgeteilt. Das Kultministerium hatte die Stiftskirchengemeinde mit Schreiben vom 17. Januar 1948 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Bis 1977 entstanden dann weitere Teilkirchengemeinden in der Kernstadt Tübingen, die alle zusammen die Gesamtkirchengemeinde Tübingen bilden. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 20. März 1941 hatte es eine Gebietsveränderung der Kirchengemeinde Derendingen zugunsten der Kirchengemeinde Tübingen gegeben.

Heute gibt es insgesamt drei Pfarrämter an der Stiftskirchengemeinde. Sie tragen die Bezeichnungen Mitte, Ost und West, wobei die Dekanin im Pfarramt Mitte ihre Dienste tut.

Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 10. Juli 1957 wurden auch die evangelischen Bewohner von Hirschau, die bis dahin zur Kirchengemeinde Kilchberg gehörten, der Stiftskirchengemeinde Tübingen zugeordnet. Durch weitere Bekanntmachung vom 17. Januar 1963 wurde Hirschau dann der Kirchengemeinde Weilheim zugeordnet und seit 1971 besteht in Hirschau eine selbständige Filialkirchengemeinde.

Kirchengemeinde Unterjesingen

Die Kirchengemeinde Unterjesingen (ca. 1.300) umfasst den Stadtteil Unterjesingen der Stadt Tübingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Unterjesingen bereits im 11. Jahrhundert erwähnt. 1360 wird die Kirche St. Barbara genannt. Das Patronat hatte das Kloster Blaubeuren, dem die Kirche 1359/63 inkorporiert wurde. 1404 wurde sie an Württemberg verkauft, das die Reformation einführte. Die spätgotische Kirche wurde 1470/94 erbaut. Bauherr war Graf Eberhard V. im Barte. 1966/67 wurde die Kirche renoviert. Im Innern ist die Kanzel 1567 noch erhalten. 1894 wurde die Kirche neogotisch erneuert, doch 1964/65 wieder rückgängig gemacht. Das Sakramentshäuschen der Kirche aus dem Jahr 1475 wurde 1927 wieder eingebaut, nachdem es im Zuge der Reformation ausgebaut worden war und in einem Bauernhaus entdeckt wurde. Die Holzdecke stammt aus dem Jahr 1894. Das Kruzifix ist barock. Um die Kirche sind einige Grabmale, darunter eines aus dem Jahr 1578 für Agnes Andreä, der Gattin des Pfarrers David Andreä.

Bis 1939 gehörte die Kirchengemeinde Unterjesingen zum Kirchenbezirk Herrenberg. Mit Wirkung vom 1. April 1939 wurde sie in den Kirchenbezirk Tübingen umgegliedert.

Gesamtkirchengemeinde Walddorf-Häslach

Die Gesamtkirchengemeinde Walddorf-Häslach (ca. ) umfasst die Gemeinde Walddorfhäslach. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Walddorf und Häslach.

Kirchengemeinde Häslach

Die Kirchengemeinde Häslach (ca. ) umfasst den Ortsteil Häslach der Gemeinde Walddorfhäslach. Kirchlich gehörte Häslach früher zu Walddorf und zu Neckartailfingen bzw. ab 1466 zu Schlaitdorf. Eine Kapelle wird 1455 erwähnt. Sie wurde 1897 abgebrochen, nachdem 1897 bis 1899 die heutige Kirche im neoromanischen Stil von Heinrich Dolmetsch errichtet wurde. Der Turm misst über 33 Meter. Im Innern befindet sich eine 1965 gehauenes Steinrelief des "Barmherzigen Samariters". 1965 wurde die Kirche erneuert, dabei wurde die Jugendstilelemente im Innern weitgehend beseitigt. Lediglich ein 4 m hohes Chorfenster aus dem Jahr 1900 ist noch vorhanden. Bereits seit 1842 wird Häslach vom Pfarramt Walddorf betreut, mit der dortigen Kirchengemeinde bildet Häslach die Gesamtkirchengemeinde Walddorf-Häslach.

Kirchengemeinde Walddorf

Die Kirchengemeinde Walddorf (ca. 2.800) umfasst den Ortsteil Walddorf der Gemeinde Walddorfhäslach. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Walddorf 1275 erwähnt. 1497 wird sie mit St. Ägidius und Verena bezeichnet. Das Patronat hatten die Herren von Schlaitdorf, dann das Stift Denkendorf. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Die Kirche ist ein spätgotischer Bau mit mehrfachen Veränderungen. Der Turm ist im Kern älter. Er erhielt später einen Fachwerkaufsatz. Um 1700 erhielt sie im Wesentlichen ihre heutige Gestalt. Im Innern sind mehrere Gemälde aus dem Jahr 1707 zu sehen. Berühmte Pfarrer in Walddorf waren Michael Seeger (+1670), Prälat Friedrich Christoph Oetinger und Gustav Werner. Seit 1842 betreut das Pfarramt Walddorf auch die Kirchengemeinde Häslach, mit der Walddorf heute eine Gesamtkirchengemeinde bildet.

Kirchengemeinde Wankheim

Die Kirchengemeinde Wankheim (ca. 1.400) umfasst den Ortsteil Wankheim der Gemeinde Kusterdingen. Kirchlich war Wankheim zunächst Filiale von Mähringen. Eine Kapelle wurde 1439 erstmals erwähnt. Sie wird 1489 mit St. Maria und Jakob bezeichnet. Die heutige Kirche wurde 1780/81 neu erbaut, dabei wurde der Chor des Vorgängerbaus von 1497 mitverwendet. Der Turmhelm bekam eine Barockform. 1784 wurde Wankheim eigene Pfarrei. Im 19. Jahrhundert wurde eine Orgelempore eingebaut und 1899 sowie 1956 und 1997 wurde die Kirche innen renoviert. Das Pfarramt Wankheim betreut seit 1957 auch die Kirchengemeinde Jettenburg, welche durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 5. Oktober 1957 von der Gesamtkirchengemeinde Mähringen losgelöst und der Kirchengemeinde Wankheim zugeordnet wurde.

Bis 1969 gehörten auch die evangelischen Bewohner von Kreßbach (Markung Weilheim) und Eckhof (Markung Wankheim) zur Kirchengemeinde Wankheim. Mit Wirkung vom 1. Januar 1970 wurden sie von der Kirchengemeinde Wankheim abgetrennt und der Kirchengemeinde Weilheim zugeordnet.

Gesamtkirchengemeinde Weilheim

Die Gesamtkirchengemeinde (ca. 1.800) umfasst die Stadtteile Hirschau und Weilheim der Stadt Tübingen. Sie wurde mit Wirkung vom 5. Dezember 1971 aus der Kirchengemeinde Weilheim und deren zum gleichen Zeitpunkt neu gebildeten Filialkirchengemeinde Hirschau errichtet. Das Kultusministerium hatte die Filialkirchengemeinde Hirschau und die Gesamtkirchengemeinde Weilheim mit Schreiben vom 8. November 1971 als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt.

Kirchengemeinde Weilheim

Die Kirchengemeinde Weilheim umfasst den Stadtteil Weilheim der Stadt Tübingen und den Eckhof (Markung Wankheim) der Gemeinde Kusterdingen, wobei der Eckhof zusammen mit Kreßbach (Markung Weilheim) erst mit Wirkung vom 1. Januar 1970 zur Kirchengemeinde Weilheim kam. Zuvor gehörten diese Weiler zur Kirchengemeinde Wankheim.

Eine Kirche und Pfarrei wird in Weilheim bereits um 1100 erwähnt. 1582 wird die Kirche St. Nikodemus genannt. Das Patronat hatten vermutlich die Grafen von Achalm, dann die Herter von Dußlingen und von Hailfingen. 1424/34 wurde es von Württemberg erworben, das die Reformation einführte. Die spätgotische Kirche wurde 1499 bis 1521 anstelle eines Vorgängerbaus errichtet. Die spätgotische Hallenkirche hat einen Turm mit Satteldach. Im Innern wurden mehrere Emporen eingebaut. 1986-88 wurde die Kirche renoviert. Sie besitzt mehrere Epitaphe aus verschiedenen Zeiten. Das Chorgestühl stammt aus dem 15. Jahrhundert. In der Weilheimer Kirche wurde 1926 der später als „Prediger von Buchenwald“ bekannte Paul Schneider mit seiner Gattin getraut. Bis 1971 gehörten auch die evangelischen Bewohner von Hirschau zur Kirchengemeinde Weilheim, bevor mit Wirkung vom 5. Dezember 1971 die selbständige Filialkirchengemeinde Hirschau errichtet wurde.

Kirchengemeinde Hirschau

Die Kirchengemeinde Hirschau (ca. ) umfasst den Stadtteil Hirschau der Stadt Tübingen. Hirschau blieb nach der Reformation infolge der Zugehörigkeit zu Österreich katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. Sie wurden zunächst der Stiftskirchengemeinde Tübingen zugeordnet. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Januar 1963 wurde Hirschau der Kirchengemeinde Weilheim zugeordnet und mit Wirkung vom 5. Dezember 1971 wurde in Hirschau dann eine selbständige Filialkirchengemeinde der Kirchengemeinde Weilheim errichtet. Beide Kirchengemeinden bilden seither die Gesamtkirchengemeinde Weilheim. 1972/73 wurde in Hirschau dann auch ein eigenes Gemeindezentrum in Fertigbauweise errichtet. Zuvor wurden die evangelischen Gottesdienste in der Hirschauer katholischen Kirche St. Ägidius bzw. in der Wallfahrtskirche am Holderbusch gefeiert. Die Kirchengemeinde Hirschau wird bis heute vom Pfarramt Weilheim betreut. 1987 wurde im Gemeindezentrum eine Orgel eingebaut und 1999 wurde der Gottesdienstraum verändert und in Christuskirche umbenannt. Die Gestaltung des Altarraums nahm der Künstler Wilhelm Pfeiffer vor.

Kirchengemeinde Wolfenhausen

Die Kirchengemeinde Wolfenhausen (ca. 750) umfasst den Ortsteil Wolfenhausen der Gemeinde Neustetten. Eine Kirche wird in Wolfenhausen 1120/1124 erwähnt, eine Pfarrei 1275. 1525 wird die Kirche St. Nikolaus, 1665 St. Michael genannt. Das Patronat hatte das Kloster Allerheiligen, dem die Kirche 1402/1418 inkorporiert wurde. Die Kirche ist im Kern wohl aus dem 15. Jahrhundert mit romanischen Elementen am Turm. Renovierungen und Umbauten gab es 1665, 1767 und 1966/67 sowie 1992 und 1999. Im Innern ist noch ein Kruzifix aus dem Jahr um 1380 erhalten. Das Pfarramt Wolfenhausen betreut auch die Kirchengemeinde Nellingsheim.

Literatur

  • Das Evangelische Württemberg - Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910
  • Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart, 1978, ISBN 3-17-004807-4
  • Kirchen im Dekanat Tübingen - Ein Führer durch alle evangelischen Kirchen hrsg. vom Evangelischen Kirchenbezirk Tübingen, März 2000

Weblinks


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