Klei

Klei

Als Klei oder Kleiboden werden in Norddeutschland stark bindige Böden bezeichnet, die in erster Linie in den Marschen vorliegen. Das Wort leitet sich von kleben ab und gab unter anderem dem Bodentyp der Kleimarsch seinen Namen.

An der Küste ist der Ursprung des Kleibodens die Sedimentation von Schlickwatt. Die ehemaligen Meeresflächen fielen natürlich oder durch Eindeichung trocken, so dass sie heute im Inland als Marschböden vorliegen. Theoretisch können aber auch bindige Böden anderer Entstehung Klei genannt werden. Der Boden setzt sich aus höchstens 50 % Sand zusammen. Die Bodenart ist demnach tonig bis schluffig.

Nutzung

Die Kleiböden der Marschen sind generell relativ fruchtbar. Die Bodenwertzahlen einer Kleimarsch liegen zwischen 65 und 70. Sie sind aber auch Minutenböden, die nur kurze Bearbeitungszeiträume im Jahr zulassen.

Als Baugrund eignet Kleiboden sich kaum, da er sich wegen der feinen Textur unter Wassereinwirkung und -druck verformt und absackt.

Seine Dichte wird im Deichbau genutzt, beim Bau von Warften, ebenso wie der Hindenburgdamm teilweise aus Klei gebaut wurde. Bestanden Deiche früher ausschließlich aus Klei, so ist dies heute bei den wesentlich größer und breiter aufgebauten Deichen nicht mehr möglich. Die Außenseite besteht allerdings weiterhin aus diesem Material, das über einem Sandkern aufgebracht wird.

Literatur

  • Streif, H. (1990): Das ostfriesische Küstengebiet - Nordsee, Inseln, Watten und Marschen, Sammlung Geologischer Führer 57, 2. völlig neubearbeitete Auflage, Gebrüder Borntraeger, Berlin, Stuttgart, ISBN 978-3443150518

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  • Klei — 〈m.; (e)s; unz.〉 fetter, tonreicher Boden, Marschboden; Sy Kleiboden [<nddt. klei „Lehm, Schlamm, feuchte Erde“, engl. clay <germ. *klaija; zuidg. *glei „kleben“; verwandt mit kleben] * * * Klei, der; [e]s [mniederd., asächs. klei, zu einem …   Universal-Lexikon

  • Klei — Sm zäher Ton per. Wortschatz reg. (16. Jh.) Stammwort. Übernommen aus dem Niederdeutschen: mndd. klei, mndl. cleie Ton, Lehm , wie ae. clǣg aus wg. * klaija m. Lehm, Ton zu der Wurzel * klei , die auch kleiben und kleben zugrundeliegt. Diese… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Klei — Klei: Der im Wesentlichen nordd. Ausdruck für »fette, zähe Tonerde, schwerer Lehmboden« geht auf mnd., asächs. klei zurück, dem engl. clay »Ton, Lehm« entspricht. Der Klei fand in früheren Zeiten hauptsächlich im Hausbau Verwendung, zum Bewerfen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Klei — Klei, 1) so v.w. Schlamm, Koth; 2) so v.w. Thon, Letten, Lehm od. jede fette, zähe Erdart; daher Kleibank, eine am Ufer hervorragende Lage Kleierde; Kleideich, ein Deich, welcher von Kleierde erbaut u. daher sehr fest ist; Kleisoden, fette… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Klei — (Klai, Klay), Schlamm, Kot; Ton oder jede fette, zähe Erdart (Kleierde, Kleiboden, s. Boden, S. 119) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Klei — Klei, fetter, schlammiger Erdboden …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Klei — Klei, der; [e]s (landschaftlich für fetter, zäher Boden) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • klei- — To lean. Oldest form *k̑lei , becoming *klei in centum languages. Derivatives include decline, lid, climax, climate, and ladder. I. Full grade form *klei . 1. Suffixed form *klei n …   Universalium

  • Klei Entertainment — Inc. Тип Частная компания Год основания Июль 2005 Расположение …   Википедия

  • Klei khan Y Dam San — (klei khan: epic, Y: middle name of Ede people for male, literally: The Great Epic of Sir Dam San) is a famous seven chapter epic of the Ede people of Vietnam s Central Highlands. It is about the heroic chieftain Dam San. ContentAs of Chuê nuê… …   Wikipedia

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