Kleinwelka

Kleinwelka
Kleinwelka
Mały Wjelkow
Stadt Bautzen
Koordinaten: 51° 12′ N, 14° 24′ O51.20833333333314.391666666667Koordinaten: 51° 12′ 30″ N, 14° 23′ 30″ O
Fläche: 1,37 km²
Einwohner: 778 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 02625
Vorwahl: 035935
Auritz Burk (Bautzen) Gesundbrunnen (Bautzen) Innenstadt (Bautzen) Kleinwelka Nadelwitz Niederkaina Nordostring Oberkaina Ostvorstadt (Bautzen) Salzenforst-Bolbritz Stiebitz Südvorstadt (Bautzen) Teichnitz Westvorstadt (Bautzen) Talsperre BautzenKarte

Lage von Kleinwelka in Bautzen

Kleinwelka, sorbisch Mały Wjelkow, ist seit dem 1. Januar 1999 ein Ortsteil der Stadt Bautzen in Sachsen und war bis dahin eine eigenständige Gemeinde.[1] Ursprünglich gehörten zum Ortsteil auch die Dörfer Großwelka, Lubachau und Kleinseidau, diese zählen jedoch seit 2007 als eigene Ortsteile.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde 1345 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Dorfchronik reicht bis ins frühe 15. Jahrhundert.

1751 ließen sich auf Einladung des Sorben Matthäus Lange (Matej Dołhi) Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine in Kleinwelka nieder. Sie gründeten die Kolonie Kleinwelka, die sie nach den architektonischen Vorstellungen dieser Freikirche entwickelten. Zentrum des Ortes ist seitdem der Herrnhuter Kirchsaal.

Eine wichtige Rolle spielte ab 1778 das Internat für Kinder von Missionaren (Knaben- und Mädchenanstalt). Zahlreiche Missionskinder kamen über mehrere Jahre zur schulischen Ausbildung aus Labrador, Suriname, Tanganjika und Natal nach Kleinwelka und wechselten in höheren Klassen an das Herrnhuter Pädagogium in Niesky über.

Nach dessen Auflösung 1942 und Umwandlung in ein Lazarett ist in dem Gebäude der Knabenanstalt heute ein Altenpflegeheim untergebracht, das seit dem 1. Januar 2005 zur Herrnhuter Diakonie gehört. Die Knabenanstalt der Herrnhuter Brüdergemeine war ein wichtiger Standort in der Tradition der Fertigung der Herrnhuter Sterne. Unter der Leitung von Hermann Bourquin (1847–1913) wurden hier von Kindern die heute so beliebten Adventssterne hergestellt.

Kleinwelka wurde durch die Eingemeindungen von Cölln und Milkwitz am 1. Januar 1973 und Salzenforst-Bolbritz (Zusammenschluss dieser beiden Orte am 1. Juli 1969) am 1. Januar 1994 vergrößert. Schmochtitz wurde bereits am 1. April 1948 nach Salzenforst eingemeindet.[2] Am 1. Oktober 1998 wurden die Ortsteile Cölln, Großbrösern und Milkwitz aus Kleinwelka aus- und in die Gemeinde Radibor umgegliedert.[3]

Im Zusammenhang mit der Schlacht bei Bautzen kam es am 20. Mai 1813 in Kleinwelka zu Kämpfen, bei denen französische und bayrische Soldaten getötet wurden. In der Nähe des Wasserturmes in Kleinwelka befindet sich ein Gedenkstein.

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von insgesamt 605 Einwohnern in Kolonie und Dorf Kleinwelka; davon waren 196 Sorben (32 %) und 409 Deutsche. Im eigentlichen Dorf lag der Anteil der Sorben mit 91 Prozent jedoch deutlich höher[4].

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Haupteingang des Saurierparks
Im Irrgarten
Hinweisschild zum Miniaturenpark
Drachenkämpfer-Skulptur im Ort

Kleinwelka ist Station des Osterreitens vom Bautzener Zentrum nach Radibor. In den Ortsteilen Kleinwelka und Großwelka sind mehrere Freizeitparks entstanden:

Saurierpark und Sauriergarten Kleinwelka
Hauptartikel: Saurierpark Kleinwelka
Irrgarten Kleinwelka

Der Irrgarten entstand 1992 durch private Initiative der Familie Frenzel nach einem Plan von Manfred Frenzel. Die rechteckige Anlage von über 5000 m² Grundfläche gliedert sich in drei Teilbereiche: einen Hecken-Irrgarten, ein Abenteuerlabyrinth mit verschiedenen Klettergeräten und ein Rätsellabyrinth, in dem sich dreizehn Felder mit unterschiedlichen Fragenkategorien befinden. Die Bepflanzung besteht aus 3800 immergrünen Lebensbäumen. Der kürzeste Zielweg misst 356 Meter, der längste 1053 Meter. Es existieren 30.720 Möglichkeiten, das Ziel des Irrgartens zu erreichen, ohne ein Wegestück zweimal zu passieren.

Miniaturenpark Kleinwelka

Der Miniaturenpark wurde 1998 eröffnet. Die 60 Hektar große Anlage mit über 600 Figuren in 90 Szenen wurde von Tom Glöß geschaffen. Die meisten der Holzfiguren hat er selbst gedrechselt. Viele der Szenen zeigen das ländliche Leben in der Oberlausitz. Ein Teil des Parks ist das sogenannte Klein-Ossi-Land, in dem Szenen aus dem DDR-Alltag dargestellt sind. Drei Objekte des Miniaturenparkes wurden in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen: das kleinste sorbische Osterei sowie das kleinste und das größte Räuchermännchen der Welt.

Wirtschaft

In Kleinwelka befindet sich die Produktionsstätte des deutschlandweit bekannten Bautz'ner Senfs.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  4. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 55.

Weblinks

 Commons: Kleinwelka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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