Klinikum Chemnitz

Klinikum Chemnitz
Anbau am Klinikum Chemnitz in der Dämmerung
Klinikum Chemnitz, Neubau Flemmingstraße, ca. 1985

Die Klinikum Chemnitz gGmbH ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung in Chemnitz. Es ist das größte kommunale Krankenhaus in Ostdeutschland.

Das gemeinnützige Unternehmen verfügt über 1775 Betten an drei Standorten in Chemnitz sowie in Schneeberg. Im Jahr 2010 wurden insgesamt rund 71.000 Patienten (vollstationär und teilstationär) im Klinikum Chemnitz behandelt. Es betreibt die Chirurgie in Frankenberg und die Strahlentherapie in Zschopau.[1]

Im Konzern Klinikum Chemnitz gGmbH mit seinen 13 Tochtergesellschaften sowie Beteiligungen sind gegenwärtig über 5000 Mitarbeiter beschäftigt, damit ist das Unternehmen – nach VW Sachsen – der zweitgrößte Arbeitgeber im Direktionsbezirk Chemnitz. Das Unternehmen wurde 2000 als erstes Krankenhaus in Deutschland nach Joint Commission International zertifiziert, als erstes Haus in Deutschland gelangen 2007 und 2010 auch die zweite und dritte Re-Zertifizierung. Im Jahr 2007 betrug der Umsatz der Klinikum Chemnitz gGmbH 280,19 Mio. Euro, der Klinikum Chemnitz gGmbH Konzern erzielte 299,57 Mio. Euro Umsatz.

Die Stroke Unit am Klinikum gehört ebenso wie das Level-1-Perinatalzentrum und das Brustzentrum zu den Einheiten mit überregionaler Bedeutung[2], das Klinikum wurde zudem als eine von drei Modellregionen für geriatrische Netzwerke in Sachsen ausgewählt[3].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Klinikum ging 1994 aus den Städtischen Kliniken Chemnitz hervor. Deren historische Wurzeln führen bis zu einem „Hospital vor den Toren der Stadt“, das urkundlich 1350 genannt wird, und dem Hospital St. Georg, das 1395 erstmals Erwähnung findet. In den folgenden Jahrhunderten war die medizinische Versorgung an die Entwicklung der Stadt gebunden, blieb aber in einem bescheidenen Umfang.

Durch das Bevölkerungswachstum in Chemnitz von 100.000 (1883) auf 360.000 im Jahr 1930 wurden Krankenhausneubauten notwendig, die von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende des Ersten Weltkriegs überwiegend in der Regie der Kommune errichtet wurden. So wurde am 11. April 1905 das heutige Krankenhaus Dresdner Straße als Nerven- und Siechenheilanstalt Chemnitz in Betrieb genommen. 1915 errichtete die Stadt das Krankenhaus im Küchwald und 1918 die Frauen- und Säuglingsklinik.

Mit dem Bau des Bezirkskrankenhauses konnte schließlich Anfang der achtziger Jahre eines der größten Krankenhäuser der DDR in Betrieb genommen werden. Am schlechten Zustand der Altbauten änderte sich freilich wenig. Auch die vorgehaltene Medizintechnik in den Städtischen Kliniken war weit entfernt vom westlichen Standard. Eine Ausnahme bildete die Anschaffung eines Siemens-Computertomographen, der 1987 im Karl-Marx-Städter Bezirkskrankenhaus in Betrieb genommen wurde.

Die politische Wende 1989 machte eine Zäsur notwendig. Bettenzahlen, die aufgrund des Mangels von Pflegeheimplätzen seinerzeit unverzichtbar blieben, waren jetzt nicht mehr haltbar. Neben den alten Gebäuden, die partiell über 80 Jahre alt waren, zeigte selbst der sogenannte Neubau des Bezirkskrankenhauses von 1983 erhebliche Abnutzungserscheinungen. Nach wirtschaftlichen Problemen in der Nachwendezeit wurde der städtische Eigenbetrieb in eine gGmbH, die gemeinnützig arbeitet, umgewandelt. Nach Defizit-Jahren konnten fortan kontinuierlich schwarze Zahlen geschrieben werden, Umstrukturierungen und Neuausrichtungen ließen sich sinnvoller und nachhaltiger angehen. Es setzte eine zielgerichtete Investitionspolitik ein, die auf drei Säulen basiert: Personal mit hohem Ausbildungs- und Weiterbildungsstandard, zeitgemäße wie gleichermaßen zukunftsfähige Immobilien und die Einführung neuester Medizintechnik.

Als wesentlich für die Entwicklung der Immobilien der Klinikum Chemnitz gGmbH erwies sich das Krankenhausförderprogramm, das der Freistaat Sachsen aufgelegt hatte. Im Zuge dieses Programms konnten Zug um Zug ein Großteil der Altbau-Gebäude an drei Standorten umfassend saniert und umgebaut werden. Heute korrespondieren diese Bauten architektonisch wie geplant mit den Neubauten aus der DDR-Zeit und den Ergänzungsbauten aus den 90ern. Die 1911 am Stadtrand begründete Lungenheilstätte Borna wurde ebenso wie das 1946 eingerichtete Krankenhaus Scheffelstraße in den 1990er Jahren in den Hauptstandorten Flemmingstraße und Küchwald integriert.

Nahezu abgeschlossen sind auch die komplexen Rekonstruktions- und Umbauarbeiten im Inneren des Bettenhauses des früheren Bezirkskrankenhauses Karl-Marx-Stadt, das von 1979 bis 1981 in Anlehnung an den Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet wurde. 2008 wurde der in futuristischer Architektur gehaltene Anbau am Klinikkomplex Flemmingstraße 2/4 in Betrieb genommen.

Tochterunternehmen und Beteiligungen

In den Tochter- und Beteiligungsunternehmen arbeiten insgesamt 2050 Mitarbeiter. Das Klinikum Chemnitz hat den Versuch der Übernahme der Klinikum Mittleres Erzgebirge gGmbH aufgegeben, nachdem das Bundeskartellamt eine Untersagung angekündigt hatte.[4] Der Chefarzt der Radioonkologie des Klinikums Chemnitz, Dr. med. Dieter Baaske, ist jedoch Mitglied des Aufsichtsrates im Klinikum Mittleres Erzgebirge.[5] [6]

  • Bergarbeiter-Krankenhaus Schneeberg gGmbH
  • Cc Klinik-Verwaltungsgesellschaft Chemnitz mbH
  • Gesellschaft für Ambulante Schlafmedizin am Klinikum Chemnitz mbH
  • Heim gGmbH für medizinische Betreuung, Senioren und Behinderte Chemnitz
  • Klinik Catering Chemnitz GmbH
  • Klinikum Chemnitz Logistik & Wirtschafts GmbH MEDITRANS
  • Klinikum-Chemnitz-Service-Gesellschaft mbH
  • MidGerman Health GmbH Medizininformatik, Chemnitz
  • Poliklinik GmbH Chemnitz
  • Service-Center Technik GmbH am Klinikum Chemnitz
  • Sozialbetriebe Mittleres Erzgebirge gGmbH
  • Zentrum für Diagnostik GmbH am Klinikum Chemnitz

Weblinks

Belege

  1. Pressespiegel des Landkreis Mittweida Krankenhauses vom 15.Februar 2011
  2. "Wie finde ich die richtige Klinik im Internet?"
  3. Pressemitteilung des Chemnitzer Klinikums
  4. [1]Krankenhaus-Report 2006 – Schwerpunkt: Krankenhausmarkt im Umbruch, Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra, Henner Schellschmidt, Schattauer-Verlag, ISBN 3-7945-2490-X
  5. [2]http://www.kkh-mek.de/index.php?id=68
  6. [3]http://www.klinikumchemnitz.de/mp/click.system?menu=41&parid=41&nav=98&navid=309&pid=309&sub=0&subid=&sid=1&string=Zschopau
50.84508612.886841

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