Kloster Sankt Maria Aschaffenburg

Kloster Sankt Maria Aschaffenburg

Kloster Sankt Maria Aschaffenburg ist ein Kloster der Englischen Fräulein in Aschaffenburg in Bayern in der Diözese Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Das der Heiligen Maria geweihte Kloster wurde 1747 durch Franziska von Hauser, die Münchner "Oberstvorsteherin" Generaloberin, nach einem Gesuch an den Kurfürsten, Erzbischof von Mainz, Johann Friedrich Karl von Ostein, gegründet.[1] Aus der Gründungsurkunde ist zu entnehmen, dass die Klosterfrau Anna Maria von Schrenck (Oberin) mit zwei Lehrerinnen, Jungfrau Franziska Weiss und Jungfrau Dorothea, und Schwester Marianne Beck in Aschaffenburg sich niederlassen und eine Trivialschule eröffnen wird.

Aufbau und Zerstörung

Der Aschaffenburger Historiker Alois Grimm bemerkt in seinem Häuserbuch V: "Obwohl durch die Säkularisation von 1803 viele Klöster aufgehoben werden, bleibt das Institut der Englischen Fräulein in Aschaffenburg bestehen, und die Schule kann weitergeführt werden."[2] 1844 eröffnete eine erste Filiale in Damm, 1856 eine Filiale in Großostheim, 1863 kommt eine Filiale in St. Ingbert in der Rheinpfalz hinzu und 1866 eine Filiale in Würzburg. In den Kriegsjahren 1866 und 1870/71 wurde in den Gebäuden ein Hilfslazarett mit Einquartierung von Kriegsverletzten eingerichtet. 1887 folgte der Erwerb eines Grundstücks am Ziegelberg (Refugium) in Aschaffenburg. Durch eine Schenkung des Weinhändlers Martin Reith und seiner Ehefrau Gertrud in der Obernauer Straße 48 im Jahr 1898, erfolgte dort die Einrichtung einer Haushaltungsschule mit Internat. Nach mehreren An- und Umbauten und Grundstücksneuerwerbungen im Anwesen Strickergasse wurden 1902 eine neue Kapelle, eine Turnhalle und ein Festsaal errichtet. 1911 errichtete man nach dem Kauf von Gebäuden am Marktplatz 2-4 und 1915 in der Landingstraße 16 durch Um und Neubau neue Unterrichtsgebäude. Im Mai 1927 kam der Kauf des Ingelheimer Hofes in der Strickergasse zum Klostereigentum.

Auf Grund des NS "Schulbedarfsgesetzes" vom 1. Dezember 1936 wurden die klösterlichen Lehrkräfte entfernt und 1941 der Schulbetrieb eingestellt. Bis zur Zerstörung 1944 dienten die Unterrichträume als Hilfskrankenhaus. Im Dezember 1945 war im Gebäude Marktplatz 2-4 Unterrichtsbeginn der "Höheren Mädchenschule" (Mädchenoberrealschule, später Gymnasium) und der Mittelschule.

Nach 1945

Durch Grundstückstausch erfolgte 1960/61 der Neubau einer Schule am Brentanoplatz 8 - 10. 1984 kam die Aufstockung und 1998 Erweiterung der "Maria Ward Schule" hinzu. [3]

1971 wurde wegen Baus der dritten Mainbrücke das Gebäude an der Obernauer Straße abgerissen. Das Ziegelberg - Grundstück wurde zur Erweiterung des Schlossgartens umgestaltet. Auf dem ursprünglichen Schulgelände wurde die Stadtbibliothek, Neuer Marktplatz mit Stadthalle errichtet und im Gebäude Marktplatz 2-4 zog das Stadt- und Stiftsarchiv, heute VHS ein.

Stiftung

Die Maria-Ward-Stiftung wurde als kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts im September 2002 gegründet. Zum Stiftungsrat gehören:

  • Sr. M. Carmen Irrgang, Vorsitzende und delegierte Vertreterin der Provinzoberin der Mitteleuropäischen Provinz, Hans-Dieter Greulich, Direktor der Liga Bank Würzburg,
  • Hermann Leeb, Rechtsanwalt und Staatsminister a. D. Aschaffenburg, Monsignore Günter Putz, Domkapitular, Würzburg und Dr. med. Gudrun Ströer, Obernburg 

Im Stiftungsvorstand sind Sr. M. Elfriede Frasch CJ (Vorsitzende), Aschaffenburg, Helmut Haun, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Aschaffenburg und Peter Schreiner, Realschulrektor der Maria-Ward-Realschule Würzburg

Einzelnachweise

  1. [http://books.google.de/books?id=kTO9EZTZHBAC&pg=PA1248&dq=Englischen+Fr%C3%A4ulein+in+Aschaffenburg&client=firefox-a Max Spindler, Andreas Kraus, Sigmund Benker: Handbuch der bayerischen Geschichte, C.H.Beck, 1995 ISBN 3406394515, Seite 1248]
  2. Alois Grimm,Aschaffenburger Häuserbuch V ..Strickergasse.. bearb.v.Monika Ebert und Ernst Holleber, Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg ISBN 3-87965-084-5 (StaA. StadtR v.1809 S.196)
  3. Alois Grimm,Aschaffenburger Häuserbuch V ...siehe dort

Weblinks

49.97039.15327Koordinaten: 49° 58′ 13″ N, 9° 9′ 12″ O


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