Kloster Schliersee

Kloster Schliersee

Das Kloster Schliersee ist ein ehemaliges Kollegiatstift in Schliersee in Bayern in der Diözese Freising.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das später St. Sixtus geweihte Kloster wurde um 770 gegründet und in einer Urkunde vom 21. Januar 779 als „Zelle am Slyrse“ erstmals schriftlich erwähnt. Die Weihe der dazugehörigen kleinen Kirche wurde vom Freisinger Bischof Arbeo vorgenommen. Da dessen Amtszeit 764 begann und auf der Synode von Dingolfing 772 bereits ein Abt von Schliersee anwesend war, muss die Klostergründung zwischen diesen beiden Jahren liegen.[1]

Die Herkunft der Gründer, fünf adelige Brüder, ist noch heute nicht eindeutig gesichert und wird so etwa mit den Ahnen der Wittelsbacher, den Falkensteinern oder den Waldeckern in Verbindung gebracht.

Das damalige Kloster befand sich noch nicht im heutigen Ort Schliersee, sondern auf dem Kirchbichl zwischen Westenhofen und Hausham. Nachdem das Kloster in den Ungarnstürmen des 10. Jahrhunderts vermutlich untergegangen war, gründete es Bischof Otto von Freising im Jahre 1141 neu und verlegte es an den Ort der heutigen St. Sixtuskirche in Schliersee. Ursprünglich ein Benediktinerkloster, war es von 1260 bis 1493 Kollegiatstift. Die Kanoniker wohnten auf kleinen Höfen, die um die Kirche lagen und mit denen sie ihren Lebensunterhalt sicherten.

1493/95 wurde das Stift auf Veranlassung Herzog Albrechts IV. des Weisen gegen den Widerstand der Kanoniker an die Frauenkirche nach München verlegt und dort 1803 durch die Säkularisation aufgehoben.

Einzelnachweise

  1. Sixtus Lampl: Kirchen in Schliersee, Dr. Sixtus Lampl 83626 Valley im Selbstverlag, 1994

Literatur

  • Dehio: Schliersee. In: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. 1990.

Weblinks

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