Kloster Thorberg

Kloster Thorberg
Schloss Thorberg, alte Radierung
Strafanstalt Thorberg heute

Das Schloss Thorberg ist eine ehemalige Kartause und heutige Strafanstalt in der Gemeinde Krauchthal, Kanton Bern.

Von der urkundlich erstmals 1175 erwähnten Burg der Herren von Thorberg ist nur noch ein Rest des Turmfundamentes erhalten. Das Geschlecht starb mit dem letzten Ritter Peter von Thorberg aus. Er vermachte seine vielen Güter 1397 dem Kartäuserorden.

Bis zur Einführung der Reformation im Jahre 1528 lebten Mönche und Laienbrüder auf dem Thorberg, danach ging der ganze Klosterbesitz an den Staat Bern über. Die Einkünfte der Vogtei Thorberg wurde von einem Landvogt aus dem bernischen Patriziat verwaltet. Bis 1798 waren hier auch verschiedene Fürsorgeinstitutionen, ein Gefängnis und ein Spital untergebracht.

1805 wurde das damalige Pfründerhaus, das zuvor der Armenfürsorge gedient hatte, erstmals als Zwangserziehungsanstalt, Musterschule und "Hilfsirrenanstalt" verwendet. Dazu kam 1807 eine sog. Enthaltungsanstalt für solche, die "nicht eigentlich Zuchthausstrafe verdient" hätten. An die Stelle der Fürsorgeinstitutionen trat am 1. November 1849 eine Zwangsarbeitsanstalt. Nach der Eröffnung der psychiatrischen Klinik Waldau bei Bern konnte 1855 die "Hilfsirrenanstalt", als deren Insasse 1838 der Bildhauer Joseph Maria Christen gestorben war, aufgehoben werden. 1893 wurde ein neu errichteter Zellenbau als Zuchthaus eingeweiht; im Laufe des 20. Jahrhunderts folgten weitere Umbauten, zuletzt 1998.

Vom Kartäuserkloster sind noch das Frauengasthaus und zwischen 1510 und 1515 entstandene Kapelle erhalten, deren Fresken die Anbetung des kleinen Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige und die Hirten darstellen. Ein von Erhart Küng, Werkmeister am Berner Münster, geschaffener Schmerzensmann aus dem ehemaligen Klosterbesitz wird heute im Historischen Museum Bern aufbewahrt. Der Bau des barocken Schlosses geht auf die Zeit der Landvögte zurück.

In der näheren Umgebung ist der alte Sandsteinbruch noch zu sehen. Insbesondere die Handwerksspuren und eingehauene Jahreszahlen, sowie Handwerkzeugs. Verschiedene Informationstafeln ergänzen.

Weblinks

47.0024631890487.56434440612797Koordinaten: 47° 0′ 8,9″ N, 7° 33′ 51,6″ O; CH1903: (609561 / 205720)


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