Klosterfrau Melissengeist

Klosterfrau Melissengeist

50.94345556.94759457Koordinaten: 50° 56′ 36,44″ N, 6° 56′ 51,34″ O

Klosterfrau Healthcare Group
Unternehmensform
Gründung 1826
Unternehmenssitz Köln, Deutschland
Branche Pharma
Produkte

Medikamente & Heilmittel

Website

www.klosterfrau.de

Die Klosterfrau Healthcare Group ist ein Pharmahersteller im Bereich der Selbstmedikation mit Sitz in Köln, dessen bekanntestes Produkt der Klosterfrau Melissengeist ist. Das Emblem mit den drei Nonnen im gotischen Spitzbogen hat nach Angabe des Unternehmens einen Bekanntheitsgrad von 94 Prozent in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensstruktur

Am Stammsitz in Köln beschäftigt das Unternehmen heute 530 Mitarbeiter. Die Produktion findet seit 1971 überwiegend in Berlin mit rund 190 Mitarbeitern statt. Das gesamte Unternehmen hat (Stand 2006) 1025 Mitarbeiter und einen Umsatz von 650 Millionen Euro. [1]

Durch den Zukauf diverser Unternehmen entwickelt sich das Unternehmen weiter zu einer Unternehmensgruppe, der Klosterfrau Healthcare Group, einem führenden Anbieter im Bereich der Selbstmedikation (vgl. OTC) herangewachsen. Das Kerngeschäft besteht aus Herstellung und Vertrieb von Gesundheitsprodukten. Zur Klosterfrau-Gruppe gehören unter anderem die Firmen Divapharma GmbH und Cassella-med GmbH & Co. KG. Im Juni 2006 erwarb die Klosterfrau Gruppe das gesamte Markenportfolio der Firma Lichtwer Healthcare GmbH & Co. KG und die dazu gehörigen arzneimittelrechtlichen Zulassungen. Zu den erworbenen Produkten gehören Hepar SL forte, Jarsin, Kwai, Kaveri, Euminz, Ameu und Bedan. Über die Summe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Eine weitere Tochtergesellschaft ist die Firma Artesan mit Sitz in Lüchow, ein Lohnhersteller, der Arzneimittel in fester und flüssiger Form herstellt.

Die YUL-Kerzenfabrik Vollmar GmbH und ihre Tochtergesellschaft Salzwedeler Kerzenfabrik, einer der führenden Kerzenproduzenten in Deutschland, sind dem Unternehmen ebenfalls angeschlossen.

Neben den Klosterfrau-Produkten wie Klosterfrau Mobilind Franzbranntwein und Klosterfrau Aktiv-Kapseln V werden insgesamt über 200 weitere Produkte vertrieben. Zum Angebot zählen u.a. neo-angin Halstabletten, Vita-Gerin-Geistlich N und die Sortimente von taxofit, Soledum, Broncholind, Getreideprodukte von Goldsam und Hustenbonbons der Marke Krügerol.

Vertriebskooperationen bestehen mit der Schweizer Ricola AG, der Krügerol GmbH, Condomi Health International GmbH und der Reckitt Benckiser mit den Produkten Dolo Dobendan, Nurofen, Migränin.

Auf Bestreben von Konsul Wilhelm Doerenkamp, der letzte bekannte Eigentümer des Unternehmens, wurde das Eigentum der Firma Klosterfrau in den 1970er Jahren in eine Stiftung schweizerischen Rechts überführt. Die Klosterfrau-Gruppe wurde 2006 in „Klosterfrau Healthcare Group“ umbenannt.

Geschichte

Der Stammsitz in Köln

Maria Clementine Martin, die Gründerin des Hauses Klosterfrau, wird 1775 in Brüssel, der damaligen Hauptstadt der „Österreichischen Niederlande“, als Tochter des tirolischen königlich-kaiserlichen Offiziers Johann Heinrich de Martin und seiner Gemahlin Christine, geb. von Mergenthal, geboren.

1792 trat sie in das Kloster St. Anna in Coesfeld bei Münster ein und war dort 10 Jahre Ordensschwester in der Krankenpflege. In dieser Zeit setzte sie sich mit dem Thema der Pflanzenheilkunde auseinander. Alte Rezepturen wurden verbessert und neue entwickelt. Im Auftrag des Ordens reiste sie zu benachbarten Klöstern. In Brüssel erfolgte die Herstellung des „ächten Carmeliter- oder Melissenwassers“ (vgl. Karmelitergeist).

Klosterfrau Melissengeist

1815 war Maria Clementine Martin als Krankenschwester auf dem Schlachtfeld von Waterloo im Auftrag des Feldmarschalls Blücher im Einsatz. Hierbei kam ihr das Wissen über die Wirkung von Pflanzen zugute. Für ihren Einsatz erhielt sie von König Friedrich III. eine jährliche Rente von 160 Goldtalern. Von 1821 bis 1825 wohnte sie im Domkapitel in Münster und kam anschließend nach Köln, um den 86-jährigen Domvikar Gumpertz in seinem Haus neben dem Dom zu pflegen.

Als Krankenschwester aus dem Annunziaten-Orden verfügte sie über zahlreiche Rezepte für Duft- und Heilwässer. Die jährliche Rente von 160 Goldtalern ermöglichte es ihr 1826, ein Unternehmen zu gründen. Im Handelsregister der Stadt Köln ließ sie ihren Herstellungsbetrieb unter dem Namen „Maria Clementine Martin Klosterfrau“ eintragen. Am 9. August 1843 starb Maria Clementine Martin.

Im Laufe der Jahrzehnte entwickelt sich ein internationales Unternehmen, das neben dem Melissengeist rund 200 weitere rezeptfreie Heilmittel anbietet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kölner Stadtanzeiger, 18. Oktober 2007 S.14

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