Kogelbrunn

Kogelbrunn
Hermannskogel
Steilblick von der Rohrerwiese zum Hermannskogel. Am Horizont die Spitze der Aussichtswarte

Steilblick von der Rohrerwiese zum Hermannskogel. Am Horizont die Spitze der Aussichtswarte

Höhe 542 m ü. A.
Lage Wien/Niederösterreich, Österreich
Gebirge Wienerwald
Geographische Lage 48° 16′ 15″ N, 16° 17′ 32″ O48.27083333333316.292222222222542Koordinaten: 48° 16′ 15″ N, 16° 17′ 32″ O
Hermannskogel (Österreich)
DEC
Hermannskogel
Gestein Flysch
Normalweg Vom „Gasthaus Zum Agnesbrünnl“
Habsburgwarte

Der Hermannskogel bei Wien ist mit 542 Metern über Adria der höchste Punkt des Wiener Gemeindegebietes und liegt an dessen Grenze zu Niederösterreich.

Die Habsburgwarte auf seinem Gipfel war bis 1918 der Fundamentalpunkt im Vermessungsnetz Österreich-Ungarns.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Hermannskogel ist ein bewaldeter, kammartiger Berg im nördlichen Wienerwald. Mit 542 Metern ist er der Hauptgipfel des Kahlengebirges und der höchste Berg Wiens. Er liegt in einem nordöstlichen Ausläufer der Ostalpen und ist geologisch der Flyschzone zugehörig, die aus Quarz, Kalksandgestein, Mergel und anderen Konglomeraten zusammengesetzt ist. Besonders gut sind seine Gesteine am südwestlichen Aufstieg zu erkennen, wo sie mehrere klippenartige Stufen bilden.
Drei Kilometer östlich des Hermannskogels liegen die Wiener Hausberge Kahlenberg und Leopoldsberg, hinter denen die Wiener Pforte (Durchbruch der Donau durch den Wienerwald) liegt, und in der halben Distanz der Vogelsangberg sowie im Südwesten der Dreimarkstein.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung fand der Berg erstmals 1355 als hermannschobel im Zehentregister des Stift Klosterneuburg. Der Name geht auf den im Mittelalter gebräuchlichen Namen Hermann zurück und enthält als Grundwort den in Bergnamen oft vorkommenden Begriff Kogel oder Kobel für einen kegelförmigen Berg. Im Mittelalter war der Hermannskogel noch mit Weingärten bedeckt. An seinem Abhang, am Sattel zwischen Sievering und Weidling lag vermutlich das Weinbauerndorf Kogelbrunn, das 1237 als chogelbrunne erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1256 wurde das Dorf von Albero von Feldsberg dem Stift Klosterneuburg abgetreten. 1346 war der Ort noch vorhanden, ging dann jedoch Ende des 15. Jahrhunderts, vermutlich durch die Verheerungen der Ungarn zu Grunde. Mit dem Dorf verschwanden schließlich auch die Weingärten und wilder Waldwuchs bedeckte den Gipfel erneut. 1683 lagerte hier das Entsatzheer aus Sachsen und anderen Teilen des Reichs, das die Zweite Türkenbelagerung von Wien beendete. Im 19. Jahrhundert wurden mehrere Ansuchen des Stiftes Klosterneuburg abgelehnt, auf dem Hermannskogel eine Aussichtswarte zu errichten. Erst 1888 wurde die 27 Meter hohe Habsburgwarte (1938-1974 Hermannskogelwarte) errichtet und ein Jahr später eröffnet.

Der Hermannskogel als Fundamentalpunkt

Auf dem Gipfel des steilen Sandsteinfelsens steht die Habsburgwarte. Sie wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Fundamentalpunkt (Koordinatenursprung der Landesvermessung) von Österreich-Ungarn gewählt. In den 1920ern ging Österreich jedoch (wie Deutschland) auf das 3°-Streifensystem der Gauß-Krüger-Projektion über. Als Fundamentalpunkt hatte der Hermannskogel dieselbe Funktion wie der Rauenberg in Berlin. In nächster Zeit wird der Übergang auf das Europäische Terrestrische Referenzsystem erfolgen.

Literatur

Christian F. Winkler / Alfred Hengl: Vom Leopoldsberg zum Hermannskogel. Geschichte des Kahlengebirges. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-097-7

Weblinks


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