Komet Caesar

Komet Caesar
C/-43 K1 (Komet Caesar)
Eigenschaften des Orbits (Animation)
Orbittyp parabolisch
Numerische Exzentrizität 1,00
Perihel 0,224 AE
Neigung der Bahnebene 109,81 ± 20°
Periheldurchgang 25. Mai 44 v. Chr.
Physikalische Eigenschaften des Kerns
Geschichte
Entdecker
Datum der Entdeckung 18. Mai 44 v. Chr.
Ältere Bezeichnung sidus Iulium, Caesaris astrum

Komet Caesar (C/-43 K1), in der Antike auch als sidus Iulium und Caesaris astrum, das Gestirn des divinisierten Julius Caesar bekannt, war ein Komet, der im Jahre 44 v. Chr. für sieben Tage am nordöstlichen Himmel erschien. Da der Komet an den von Caesars Adoptivsohn Octavian zwischen dem 20. und 30. Juli durchgeführten Spielen für die Venus als Victoria Caesaris erschien, meinte das Volk in ihm die vergöttlichte Seele Caesars zu erkennen. Octavian, welcher zu dieser Zeit bereits den Namen Gaius Julius Caesar angenommen hatte und zunächst offenbar beabsichtigte, das sidus auf sich selbst zu beziehen, ließ daraufhin diesen Kometen an die Statue des Divus Iulius über der Stirn anbringen. Auch auf zahlreichen Münzen erschien das sidus Iulium mit der Beischrift divus Iulius. Die Bezeichnung des Kometen als sidus Iulium geht auf eine Ode des Dichters Horaz aus dem Jahr 24 v. Chr. zurück.

C/-43 K1: Kometenaufgang am Nordosthimmel (Forum Romanum, 23. Juli 44 v. Chr., 16:40–23:40 Lokalzeit)

Plinius schreibt in seiner Naturkunde: „Nur an einem einzigen Ort der Erde, nämlich in Rom, wird ein Komet in einem Tempel verehrt, weil ihn der Divus Augustus als ein sehr günstiges Zeichen für sich erklärte. Er trat nämlich zu Beginn seiner Regierung in Erscheinung während der Spiele, die er zu Ehren der Venus Genetrix kurz nach dem Tode seines Vaters Caesar in dem noch von diesem eingesetzten Kollegium abhielt. Mit folgenden Worten äußerte er darüber seine Freude: ‚Gerade an den Tagen meiner Spiele wurde ein Haarstern sieben Tage lang am nördlichen Teile des Himmels erblickt; er ging um die elfte Tagesstunde auf, war sehr leuchtend und in allen Ländern sichtbar. Das Volk glaubte, durch diesen Stern werde die Aufnahme der Seele Caesars unter die unsterblichen Götter angezeigt; um dessentwillen wurde dieses Sternzeichen am Abbild seines Kopfes angebracht, das später auf dem Forum geweiht wurde.‘ So sprach er sich öffentlich aus; in seinem Innern aber war er mit Freude davon überzeugt, dass der Stern für ihn aufgegangen sei, und dass er mit ihm aufgehe – und zwar, wenn wir die Wahrheit sagen wollen, zum Heile der Welt.“

Inhaltsverzeichnis

Weitere Parameter

Orbitparameter

weitere Orbitparameter (retrograd-paraboloide Annahme)
Länge des aufsteigenden Knotens Ω 141,40 ± 30°
Argument der Periapsis ω 17,09 ± 17°
Tag des Perihels (DP) 25,16 ± 1 d (Mai 44 v. Chr.)
alternative Orbitparameter (direkt-paraboloide Annahme)
Perihel 0,224 ± 0,048 AE
Neigung der Bahnebene 45,91 ± 20°
Länge des aufsteigenden Knotens Ω 178,88 ± 22°
Argument der Periapsis ω 6,91 ± 23°
Tag des Perihels (DP) 25,16 ± 1 d (Mai 44 v. Chr.)

Scheinbare Helligkeit

1. Sichtungsperiode (China, 18. Mai – 16. Juni 44 v. Chr.)
Magnitude Richter-Modell Modell 41P/Tuttle-Giacobini-Kresák
m (Tag 1) -1,5 -3,0
mmax -3,3 [m (Tag 9)] -4,0 [m (Tag 7)]
m (Tag 30) +2,5 -1,0
2. Sichtungsperiode (Rom, 20. – 26. Juli 44 v. Chr.)
Magnitude Richter-Modell Modell 41P/Tuttle-Giacobini-Kresák
m (Tag 0) +5,0 +1,0
m (Tag 1) +5,0 -3,0
mmax -4,0 [m (Tage 4–6)] -9,0 [m (Tag 4)]
m (Tag 8) +5,5 -2,5

Siehe auch

Quellen

Primärquellen

Chinesische Quellen

  • 班固, Ch'ien Han-shu (HS) 26:31b (T'ien-wên-chih)
  • 班固, Ch'ien Han-shu (HS) 9 (Pên-chi)

Graeco-römische Quellen

Sekundärliteratur

Zitate

When beggars die there are no comets seen; The heavens themselves blaze forth the death of princes. Calpurnia (in William Shakespeare: Julius Caesar. II. ii. 30-31)

Weblinks


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