Koterie

Koterie

Koterie (aus dem Französischen coterie[1]) ist eine ehemalige Bezeichnung für eine abgeschlossene Gruppe (geschlossene Gesellschaft, Kränzchen) und wurde vor allem negativ für eine Clique gebraucht.[2]

Beispielsweise formulierte Karl Marx 1859: Indessen gab damals Lord Derbys Machtantritt gleichzeitig einer Koterie der herrschenden Klasse das Signal, herbeizustürzen und die Posten zu besetzen, die eben frei geworden waren.[3]. Marx gebrauchte den Begriff mehrfach in Schriften. [4]

Bei Gottfried Keller liest man: Denn es dauerte nicht lange, so hörte man nur noch die Worte Honorar, Verleger, Clique, Koterie und was noch mehr den Zorn solchen Volkes reizt und seine Phantasie beschäftigt.[5]

Während heute das Wort im Deutschen seit längerem nicht mehr allgemein gebraucht wird, ist die gleichfalls aus dem Französischen entlehnte Bezeichnung coterie im Englischen für eine exklusive Gruppe mit einem gemeinsamen Interesse aber auch abwertend als Klüngel gebräuchlich.[6] Allerdings begegnet man vereinzelt dem Wort noch in Teilen der Rollenspiel-Szene, beispielsweise in Vampire: Die Maskerade.

Einzelnachweise

  1. Sachs-Villatte, [...] Wörterbuch. Hand- und Schulausgabe. 4. Bearbeitung 1917, Bd. 1, S. 223 übersetzt: Klatschgesellschaft, Sippschaft, Koterie. Siehe auch http://fr.wiktionary.org/wiki/coterie und den Eintrag im Littre http://francois.gannaz.free.fr/Littre/xmlittre.php?requete=coterie&submit=Rechercher
  2. Koterie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 10, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 121.
  3. http://www.mlwerke.de/me/me12/me12_668.htm
  4. http://www.google.de/search?hl=de&lr=&q=+site:www.mlwerke.de+koterie
  5. http://gutenberg.spiegel.de/keller/seldwyla/lbbrief/Druckversion_lbbrief.htm Weitere Belege via http://www.base-search.net/
  6. Hans Josef Zander, Lob der Dummheit, 15 Reportagen mit Sinn

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