Krankenhaus St. Josef (Hamm)

Krankenhaus St. Josef (Hamm)
Wappen Karte
Wappen der ehemaligen Stadt Bockum-Hövel Lage der kreisfreien Stadt Hamm in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Stadtkreis: Stadt Hamm
Geographische Lage: 51° 41′ N, 7° 45′ O51.6833333333337.757Koordinaten: 51° 41′ N, 7° 45′ O
Höhe: 65,53 m ü. NN
Fläche: 32,68 km²
Postleitzahl: 59075 (alt: 4700 Hamm 4, 4713 [Stadt Bockum-Hövel])
Vorwahlen: 02381
Kfz-Kennzeichen: HAM
Bezirksgliederung: 10 statistische Blöcke:

Nordenfeldmark West, Nordenfeldmark Ost, Hövel Mitte, Hövel Nord, Hövel Radbod, Bockum; Bauernschaften Barsen, Holsen, Geinegge, Hölter

Politik
Bezirksvorsteher: Günter Bachtrop (CDU)
Bevölkerung
Einwohner: 35.624 (Stand: 31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 1090 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 10,1 % (31. Dezember 2005)

Bockum-Hövel ist ein Stadtbezirk der kreisfreien Stadt Hamm in Westfalen. Der Bezirk ist mit 35.624 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2005) der bevölkerungsstärkste. Er bedeckt eine Fläche von 32,68 km² (zum Vergleich: Stadt Hamm 226,24 km²). Die Einwohnerdichte beträgt 1090 Einwohner je km².

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Stadtbezirk Bockum-Hövel befindet sich, wie ganz Hamm, in der westfälischen Bucht und erstreckt sich nördlich des Rheinzuflusses Lippe im südlichen Münsterland. Das Ortsgebiet gehört zum nordöstlichen Ruhrgebiet, dessen Rand das Stadtgebiet von Hamm bildet.

Der Ortsteil wird südlich durch die Stadtbezirke Hamm-Mitte und Hamm-Herringen begrenzt. Im Westen befindet sich die Stadt Werne im Kreis Unna. Nordwestlich schließt sich der Kreis Coesfeld mit der Gemeinde Ascheberg und deren Ortsteil Herbern an. Nordöstlich von Bockum-Hövel liegt der Kreis Warendorf, dessen Stadt Drensteinfurt direkt an den Stadtbezirk grenzt. Im Osten von Bockum-Hövel schließt sich der Stadtbezirk Hamm-Heessen an. Die früher typisch münsterländische ländliche Prägung von Bockum-Hövel zeigt sich heute noch in den seinen urbanen Teil umgebenden Bauerschaften Geinegge, Hölter, Holsen und Barsen.

Die angegebenen Koordinaten beziehen sich auf das frühere Rathaus, den heutigen Sitz der Bezirksvertretung. Auf diese Koordinaten ist auch die Höhenangabe zu beziehen: 65,53 m ü. NN. Der höchste Punkt im Bezirksgebiet und auch von Hamm befindet sich an der Straße „In der Sommerbree“ mit 100,5 m ü. NN.

Fließgewässer

Die Bäche der Gemeinde gehören sämtlich zum Flussgebiet der Lippe. Die Lippe bildet in etwa auch die Grenze zu den südlichen Hammer Stadtbezirken und durchläuft das Gebiet von Bockum-Hövel von Osten nach Westen. Von den Bächen ist die Geinegge, die an der Grenze der Bauernschaften Barsen und Nordick beim Hofe Schulze Krutmann entspringt, der bedeutendste. Sie hat eine Länge von 8,5 km, ihre Quelle liegt 86 m über dem Meeresspiegel. Das Gefälle bis zur Lippe beträgt 32 m. Die Geinegge fließt zunächst mehrere Kilometer nach Osten und wendet sich dann nach Süden. Sie berührt auf ihrem Lauf den Klosterhof, speist die Gräfte des Hauses Ermelinghof und treibt gelegentlich noch bei genügend hohem Wasserstand die Schlossmühle. Sie durchfließt die Bauernschaften Barsen, Hölter und Geinegge und mündet unterhalb des Stadions nach Durchfluss des Radbodsees in die sogenannte Alte Lippe. Die mittelhochdeutsche Wortendung "..egge" weist auf Sumpf, Moor, o. ä. hin. Der Name kann anhand früherer Schreibweisen - „Gheneighe“, „Gynegge“, „Geneghe“, "Gyneghe", "Genegge" oder „Geinhegge“- auch einen Wasser(lauf) zwischen Hecken bezeichnen.

Der Eversbach, der seinen Ursprung in den Wiesen des Hofes Everding hat, durchfließt die ehemalige Zechenkolonie und folgt dabei auf einer langen Strecke der Marinestraße. Daher ist er auch allgemein unter dem Namen Marinebach bekannt. Heute ist er fast ganz verrohrt und hat größte Bedeutung für die Beseitigung der Abwässer, die er der Lippe zuführt.

Fast der ganze Lauf des in alten Zeiten sehr fischreichen Lausbachs bildet einen großen Teil der Gemeindegrenze zwischen Bockum-Hövel und Stockum. Er mündet etwa 1 km südwestlich des ehemaligen Hauses Laake, der heutigen Mülldeponie, in die Lippe.

Der Erlenbach hat seinen Ursprung in der Nähe des Bockumer Friedhofs. Er durchfließt Köhnes Büschken, durchquert das Waldstück zwischen Stockumer Straße und Jansenstraße und führt sein Wasser kurz darauf dem Lausbach zu.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte von Bockum-Hövel

Frühgeschichte

Auf den Lippehöhen gab es schon sehr früh Wohnplätze; die ersten steinzeitlichen Bewohner dürften hier etwa um 1.000 vor Christus gelebt haben. Die ersten schriftlich festgehaltenen Zeugnisse einer Besiedlung stammen aus römischer Zeit. Die Lippehöhen gehörten damals zum Gebiet des germanischen Stammes der Brukterer. Vor den Eroberungsfeldzügen Karls des Großen stand die Region unter der Herrschaft der Sachsen. Zu dieser Zeit war das Gebiet des heutigen Bockum-Hövel für damalige Verhältnisse vermutlich bereits dicht besiedelt. So kommt Bockum in alten Urkunden als Buckheim (Bukheim/Buchenheim) vor, was Ansiedlung bei den Buchen bedeutet.

Karl der Große unterwarf die Sachsen im Jahre 804. Dies verschaffte dem sogenannten heiligen Liudger die Möglichkeit, Westfalen zu christianisieren. Noch im gleichen Jahr wurde das Bistum Münster gegründet und Liudger sein erster Bischof. Die Franken ließen die alte Gaueinteilung des Sachsenlandes unverändert. Der sächsische Stammesherzog stand also noch immer an der Spitze des Landes. Die Bischöfe hatten lediglich die Oberhoheit über die Kirchen und Klöster.

Für das Jahr 900 ist der älteste Rittersitz der Region belegt, der Rittersitz Aquak, zu dem spätestens ab 950 eine Bauernschaft gleichen Namens gehörte.

Grafschaft Hövel

Ab dem Jahr 1.000 wurde die vorhergehende Herrschaft der Grafen von Werl unter drei erbberechtigten Brüdern aufgeteilt. Das Gebiet des heutigen Bockum-Hövel ging in den Besitz von Bernhard von Werl-Hövel über. Dieser ließ im Jahre 1003 auf dem Hügel (Huvili) im Nordosten des heutigen Stadtbezirks das Haus bzw. die Burg Hövel errichten. Heute befindet sich dort die alte Vikarie (400 m nördlich der St. Pankratiuskirche). Die Burg lehnte sich an das Dorf Hövel an.

Zu Zeiten ihrer größten Ausdehnung reichte die Grafschaft bis an Münster, Dortmund, Soest und die paderborner Besitztümer heran. Bernhard von Werl-Hövel gründete anlässlich der Geburt seiner Tochter bzw. Enkelin um 1025 bzw. 1050 die Kirchen St. Pankratius in Hövel und St. Stephanus in Bockum. Eine Pfarre Hövel wird allerdings erst im Jahr 1193 urkundlich erwähnt. Als Bernhards Enkelin Adelheid von Lauffen Graf Adolf von Berg-Hövel ehelichte, gelangten Bockum und Hövel in die Hände der Grafen von Berg.

Vermutlich war es schon Graf Eberhard I. von Berg-Altena, der die erste Burg Nienbrügge am Südrand von Bockum-Hövel errichten ließ, um über diesen wichtigen Brückenkopf die südlich der Lippe gelegenen Besitzungen besser kontrollieren zu können. Sein Sohn Arnold von Altena ist für den Ausbau der Burg und der südlich der Lippe angrenzenden Siedlung verantwortlich. Nienbrügge wurde im Jahre 1225 zerstört, als der letzte Graf von Hövel, Friedrich von Isenberg, eine maßgebliche Rolle bei der Ermordung des Erzbischofs Engelbert I. von Köln spielte. Friedrich wurde 1226 in Köln hingerichtet. In der bis 1243 andauernden Erbauseinandersetzung gingen die südlich der Lippe liegenden Gebiete an Graf Adolf I. von der Mark, der den Einwohnern Nienbrügges mit der Stadt Hamm ein neues Zuhause gegeben hatte. Bockum und Hövel, die nördlich der Lippe liegen, blieben hingegen im Einflussgebiet von Friedrichs Sohn Dietrich von Altena-Isenberg und damit im Bistum Münster. Die einstige Grafschaft Hövel wurde in die übrigen Besitzungen ihrer neuen Herrscher integriert.

Bistum Münster

Nach dem Ende der Grafschaft wurde Burg Hövel von den Herren de Hüvele in Besitz genommen. Diese lebten auch auf der Burg Geinegge, einer Burganlage, die vermutlich schon vor dem Jahre 1200 existierte und ebenfalls im Besitz der Grafen von Hövel stand. Die de Hüvele wuchsen im Laufe der Jahrhunderte zu einem weit verzweigten Adelsgeschlecht an. Besitzungen dieser Familie in Bockum-Hövels Nachbarschaft waren etwa Haus Laake und Haus Stockum. Die Herren de Hüvele führten ein silbernes Wappen mit zwei roten Blockstreifen, den Vorläufer des späteren Stadtwappens von Bockum-Hövel.

Im Jahre 1265 wird der Oberhof Bockum, der heutige Bauernhof Köhne, erstmals urkundlich erwähnt. Bockums und Hövels Geschichte ist in dieser Zeit geprägt von der Grenzlage zwischen dem Bistum Münster und der Grafschaft Mark mit ihrer neu gegründeten Hauptstadt Hamm, die zum Kölner Einflussgebiet gehörte. Die erste aus Stein erbaute Stephanuskirche datiert auf das Jahr 1270; die Pankratiuskirche wurde zwischen 1325 und 1330 durch ein steinernes Gebäude ersetzt.

Bockum und Hövel gelangten in der Folgezeit mehr und mehr unter die Herrschaft der Herren auf Haus Ermelinghof. Als Gert von Galen, Besitzer von Ermelinghof, 1550 zum evangelischen Glauben übertrat, wurden auch in der Pankratiuskirche lutherische Messen gehalten. Im Jahre 1652 veranlasste der Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (auf Haus Bisping) die Rückkehr der Familie von Galen zu Ermelinghof zum katholischen Glauben. In dieser Zeit führte Pfarrer Baggel den katholischen Gottesdienst in Pankratius wieder ein. Baggel, der ab 1618 während des gesamten Dreißigjährigen Krieges Pfarrer in Hövel war, ist eine der schillerndsten und zwielichtigsten Figuren der Bockum-Höveler Geschichte. 1622 ernannte er sich selbst zum Steuereinnehmer; 1624 zog er wüst liegende Bauernhöfe ein; 1631 erwarb er Burg Hövel und zog dort ein; 1633 brannte ihm die Burg ab, daraufhin beschlagnahmte er die Burg Geinegge, zog dort ein und ließ ihre Nebengebäude teilweise abreißen, um Burg Hövel wiederaufzubauen; 1643 zog er wieder dort ein; 1650 wurde er wegen Veruntreuung von Gemeindegeldern zu einer Geldstrafe verurteilt; 1663 richtete er eine Familienstiftung ein, die nur seiner Verwandtschaft zugute kam. Er starb 1668. Bockum und Hövel wurden vom Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen. So wurde die Region 1625 von dem tollen Christian (Christian von Braunschweig) geplündert. In Bockum musste wegen der Kriegswirren die Stephanuskirche geschlossen werden, in deren Nachbarschaft ein Wolf Quartier bezogen hatte.

Auch im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) wurde die ländlich geprägte Region zum Schauplatz von Krieghandlungen. 1787 wurde Haus Ermelinghof zwangsversteigert, weil die Familie von Galen in Schulden geraten war. Es kam in den Besitz des Freiherrn von Wintgen.

Zwischen der Französischen Revolution und dem Intermezzo im Großherzogtum Berg

Die Pfarre Hövel gehörte ursprünglich zum Amtsgebiet Ahlen, während die von Bockum dem Amtsgebiet von Werne angehörte. Bis zur preußischen Inbesitznahme 1802, die im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 besiegelt wurde, waren beide Dörfer dem Fürstbistum Münster (= Hochstift Münster) zugehörig. Die Kirchspiele Bockum und Hövel wurden nun mit Heessen zu einer Bürgermeisterei vereinigt, die dem Kreis Lüdinghausen zugeordnet wurde.

Nach der Eroberung Westfalens durch Napoleon im Jahre 1802 gehörten Bockum, Hövel und Heessen zu der Bürgermeisterei Heessen, diese war dem Regierungsbezirk Ahlen zugeteilt. Bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 waren beide Dörfer dem Fürstbistum Münster zugehörig, danach der preußischen Provinz Westfalen. Von diesem Zeitpunkt an waren die beiden Dörfer in ihrem regionalen und kommunalem Bestand nicht mehr auf kirchenrechtlicher, sondern auf „weltlicher“ Grundlage begründet.

Während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Berg gehörten Bockum, Hövel und Heessen zum Kanton Ahlen im Arrondissement Hamm.

Preußische Herrschaft

Nach der Rückkehr zum preußischen Staatsverband wurden 1816 Bockum und Hövel zu einer Bürgermeisterei vereinigt, die jedoch schon zwei Jahre danach wieder aufgelöst wurde. Bockum und Hövel wurden nun mit Walstedde der Bürgermeisterei Drensteinfurt zugeordnet. Diese Regelung bestand bis 1908. Da infolge der Gründung der Schachtanlage Radbod die Bevölkerungszahlen sehr schnell stiegen, erschien eine eigene Amtsverwaltung nötig. Am 1. April 1908 wurde daher aus Bockum und Hövel das Amt Bockum-Hövel, Kreis Lüdinghausen, Regierungsbezirk Münster begründet. Dieses Amt wurde zunächst bis 1910 von Schloss Ermelinghof und später dann von einem Amtsgebäude im Dorf Hövel aus verwaltet. Die vormaligen – circa 2 km voneinander entfernten – Dörfer bildeten ab 1. April 1908 das Amt Bockum-Hövel im Kreis Lüdinghausen, Regierungsbezirk Münster.

1820 wurden die Wassergräben der ehemaligen Burg Hövel zugeschüttet und der alte Gebäudebestand abgerissen. Burg Geinegge brannte 1840 völlig aus.

Am 26. Mai 1848 wurde die Bahnstrecke Münster–Hamm eröffnet. Das Dorf Hövel war mit dem Bahnhof Ermelinghof daran angeschlossen. 1861 hatten die Dörfer zusammen nur 1.242 Einwohner, im Jahre 1905 2.128. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lebten beide Dörfer vorwiegend von Landwirtschaft, Handwerk und Kleinhandel. Ende des 19. Jahrhunderts kam der Abbau von Strontianit hinzu. Das Mineral wurde ca. 1 km westlich des Kurricker Bergs gefördert, es wurde in der Zuckerindustrie als Katalysator zur Melasse-Entzuckerung benötigt. Allerdings hielt die Nachfrage nach Strontianit nur kurze Zeit an. Nachdem das billigere Coelestin (Mineral) als Ersatzstoff zum Einsatz kam, wurde die Förderung eingestellt.

Das 20. Jahrhundert bis heute

Radbod Schachtgerüste I. und II. im Zustand von 1997

Die Abteufarbeiten für den Schacht 1 der Zeche Radbod begannen am 13. März 1905. Das nach einem Friesenkönig des 8. Jahrhunderts benannte Bergwerk hatte für die stadträumliche und wirtschaftliche Entwicklung der Dörfer nachhaltige Bedeutung.

Beide Dörfer hatten 1905 2.128 Einwohner. In den nächsten Jahren setzte eine sich rasch ausweitende Siedlungstätigkeit ein und veränderte den bis dahin landwirtschaftlich und dörflich geprägten Raum zwischen den Gemeinden. Zwischen Bockum und Hövel, aber zunächst ohne funktionalen Bezug zu den alten Dörfern, entstanden mit Ausrichtung auf die Zeche an der Hammer Straße und entlang der Werner Zechenbahn gartenstädtisch geprägte Arbeitersiedlungen, wie zum Beispiel die Kolonien Radbod und Wittekindstraße.

Am 12. November 1908 kam es zu einer Schlagwetterexplosion in der Zeche. 348 von 1.805 Bergleuten fanden den Tod. Das Aufsehen in den Medien und in der Politik war für damalige Verhältnisse ungeheuer groß. Auch Kaiser Wilhelm II. kondolierte, dessen Sohn, Prinz Eitel-Friedrich reiste zu den Trauerfeierlichkeiten an. Insbesondere die gewerkschaftliche und die sozialdemokratische Presse kritisierte die Arbeits- und Sicherheitsbedingungen im Bergbau massiv. Aus allen Teilen des Reiches trafen Spenden erheblichen Umfangs zur finanziellen Unterstützung der Bergarbeiterfamilien ein.

Bedingt durch das Unglück und die starke Öffentlichkeitsresonanz wurde die Bergaufsicht im Ruhrgebiet verstärkt. Das Bedürfnis, Entstehung und Verlauf von Kohlenstaubexplosionen besser zu verstehen und durch Vorkehrungen verhindern zu können, war Grund der Beteiligung der Bergbau-Berufsgenossenschaft an der Einrichtung von zwei Versuchsstrecken auf dem Gelände des Bergwerkes Dortmund-Derne zwischen 1909 und 1911. In der Konsequenz ersetzten elektrische Gruben- und Helmlampen fortan die bis dahin benzinbetriebenen Leuchtmittel. Das Bergwerksunglück gab zudem den letzten Anstoß zum Bau des St.Josefs-Krankenhauses an der Hohenhöveler Straße. Es wurde als Gründung des Malteserordens an der Hohenhöveler Straße gebaut (Grundsteinlegung 21. November 1911, Eröffnung 10. März 1913, 100 Betten). Das dafür erforderliche Grundstück stammt aus einer zweckgebundenen Schenkung der Familie von Twickel an die Genossenschaft der Rheinisch-Westfälischen Malteser Devotionsritter. Das Versorgungsgebiet des bis 1974 von Clemensschwestern betriebenen Hospitals war zunächst Bockum-Hövel und die angrenzenden Bauernschaften.

Die Einwohnerzahl stieg durch den Bergbau bedingt weiter an. 1908 hatte Bockum-Hövel 5.290 Einwohner, im Jahre 1914 waren es 13.786. Die von der Zechenverwaltung geworbenen Arbeiterfamilien stammten vorwiegend aus Schlesien, Ost- und Westpreußen, Bayern, Sachsen, Thüringen. Ca. 350 Familien kamen aus Kärnten, der Steiermark und aus dem damaligen Böhmen in Österreich-Ungarn. Zuwanderungsbedingt nahm der evangelische Bevölkerungsanteil in der bis dahin fast gänzlich katholisch geprägten Region nördlich der Lippe stark zu. Für den folgedessen stärker gewordenen evangelischen Bevölkerungsanteil wurden eigene Einrichtungen geschaffen. So konnte die Talschule als evangelische Grundschule gebaut und 1911 mit einer Schülerzahl von 190 Schülern eingeweiht werden.

Im April 1939 wohnten in Bockum-Hövel 17.401 Einwohner. Am 1. April 1939 vereinigten sich die Dörfer Bockum und Hövel zur amtsfreien Gemeinde Bockum-Hövel. Von da an führte das Postamt (vorher Radbod) und der Bahnhof (vorher Ermelinghof) den Namen Bockum-Hövel. 1946 betrug die Einwohnerzahl 19.168. Die Bevölkerungsstruktur änderte sich durch den Zuzug von Flüchtlingen aus Schlesien und Ostpreußen in der Zeit zwischen 1945 und 1950 noch einmal nachhaltig.

Am 15. Mai 1956 erhob die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Gemeinde zur Stadt Bockum-Hövel. Ab den 1960er Jahren entstanden zusätzliche neue Siedlungen, vornehmlich in Einzel- und Reihenhausbauweise an den landschaftlich reizvollen Ortsrandlagen von Bockum und Hövel. Korrespondierend war von 1965 bis ca. 1975 bei Hochkonjunktur und vergleichsweise schlechten Arbeitsbedingungen eine "Fluchttendenz" aus dem Bergbau zu registrieren. Der Arbeitskräftemangel wurde mit der Anwerbung vornehmlich türkischer Arbeitnehmer ausgeglichen.

Am 1. Januar 1975 wurde die bis dahin dem Kreis Lüdinghausen angehörende – nunmehr 26.210 Einwohner zählende – Stadt im Zuge der in Nordrhein-Westfalen durchgeführten kommunalen Neuordnung gegen den Willen der Bevölkerung als Stadtbezirk in die südlich der Lippe liegende, märkische Stadt Hamm eingemeindet (Münster/Hamm-Gesetz). Dies stand im Widerspruch zur historischen, sprachlichen (Münsterländer Platt) und, da nördlich der Lippe gelegen, geographischen Zugehörigkeit Bockum-Hövels zum Münsterland. Trotz absehbaren Zusammenschlusses wurde in den Jahren 1972 - 1973 noch das Rathaus Bockum-Hövel am Teichweg gebaut. Das Gebäude wird heute als Bezirks- und Bürgeramt sowie für das kommunale JobCenter Hamm genutzt. Das alte Rathaus bzw. Amtshaus in Hövel an der Bahnhofstraße (später Ermelinghofstraße) wurde danach an einen Architekten veräußert und in den 80er Jahren bis auf einen kleinen Rest abgerissen.

1990 wurde die Zeche Radbod stillgelegt. Schon seit Mitte der 70er Jahre des 20.Jahrhunderts haben sich im Gewerbegebiet Römerstraße alteingesessene Bockum-Höveler Firmen vergrößert bzw. sind diverse auswärtige bzw. neugegründete Unternehmen dazugekommen.

Historische Burganlagen/Rittersitze im Überblick

Bockum-Hövel weist eine Reihe historischer Burganlagen auf, die heute allesamt nicht mehr erhalten sind.

Burg Hövel

Burg Hövel war der Stammsitz der Grafen von Hövel, die aus einer Seitenlinie der Grafen von Werl hervorgegangen sind. Nach dem Tod des letzten Grafen von Hövel, Friedrich von Isenberg im Jahre 1226 ging die Burg an die Herren von Hövel über. In den Händen weiterer Besitzer brannte die Burg ab, wurde wieder aufgebaut und verfiel schließlich völlig.

Burg Geinegge

Burg Geinegge ist eine Burganlage der Herren zu Hövel an der Geinegge. Sie lag im Bereich des ehemaligen Freibades Hövel und dem Gelände des Tuwa Bockum-Hövel mit der Ferdinand Hübner Sporthalle.

Burg Nienbrügge

Burg Nienbrügge, auf der Nordseite der Lippe an der Mündung der Geinegge gelegen, wurde nach dem Mord des letzten Grafen von Hövel, Friedrich von Isenberg, an dem Kölner Erzbischof Engelbert I. von Köln geschleift und die Stadt Nienbrügge zerstört. Ihren Einwohnern bot Adolf I. von der Mark eine neue Heimat in der zu diesem Zwecke gegründeten Stadt Hamm.

Rittersitz Aquak

Einer der ältesten Rittersitze Bockum-Hövels ist der Rittersitz Aquak, nach dem lange eine eigene Bauernschaft benannt war. Seine genaue Position ist heute unbekannt.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung und damit auch die Entwicklung zur Stadt Bockum-Hövel hängt unmittelbar mit der Entwicklung der Zeche Radbod seit 1905 zusammen. War Bockum-Hövel vor 1905 noch sehr ländlich geprägtes, gemeinsames Verwaltungsgebiet zweier Dörfer, die ohne baulichen Zusammenhang in der Südmünsterländischen Landschaft lagen, entstand durch die Zeche ein neuer Siedlungsblock zwischen den Dörfern. Die Kolonie der Bergarbeiter wuchs schnell an, und so entstanden auch der städtebauliche Zusammenhang und der urbane Charakter des heutigen Stadtbezirks. Die starke Abhändigkeit dieser Entwicklung von der Zahl der Bergleute lässt sich anhand nachfolgenden Tabellen erkennen.

Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1816 1.282 1940 17.540
1843 1.624 1943 18.899
1861 1.242 1946 19.140
1880 1.679 1950 21.716
1900 1.832 1952 22.422
1905 2.128 1955 23.250
1908 5.290 1958 23.972
1912 12.992 1973 26.529
1914 13.786 am 31.10.1974 26.953
1920 15.688 am 23.12.1974 27.018
1930 17.199 am 31.12.2005 35.624
1939 17.401

Bergleute der Zeche Radbod

Jahr Bergleute Jahr Bergleute
1903 162 1941 2.916
1908 1.805 1943 3.963
1909 701 1947 3.491
1913 4.389 1950 3.851
1923 4.389 1954 3.837
1928 2.531 1960 2.574
1934 1.699 1974 1.463
1937 2.811 1989 ca. 2.000

Erst mit dem Beginn der Kohlekrise in Deutschland nahm die Bedeutung der Schachtanlage Radbod deutlich ab und erlosch mit ihrer Schließung 1990 endgültig. Sie war bis unmittelbar vor Ende der Steinkohlenförderung der größte Arbeitgeber des Stadtbezirkes.

Politik

Für Informationen zu den übergeordneten Verwaltungs- und politischen Instanzen, siehe Hauptartikel: Hamm.

Bezirksvertretung

Die Bezirksvertretung hat neunzehn Mitglieder und wird bei der Kommunalwahl auf gesondertem Zettel für fünf Jahre gewählt. Sie wählt aus ihrer Mitte den Bezirksvorsteher oder die Bezirksvorsteherin. Diese/r führte den Vorsitz und hat repräsentative Aufgaben. Die parteiliche Zusammensetzung der Bezirksvertretung muss kein Spiegelbild des Rates sein. Die ist auch dadurch bedingt, dass in den einzelnen Stadtbezirken sehr unterschiedliche Gewichtungen in der politischen Einstellung bestehen.

Die Bezirksvertretung verfügt in örtlichen Angelegenheiten über wichtige Entscheidungs- und Anhörungsrechte. Diese ergeben sich aus der Gemeindeordnung und aus den Satzungen der Stadt Hamm. Die Bezirksregierung ist u. a. zuständig für die Entscheidung über Neu-, Um- und Ausbau von Straßen, Eintragungen in die Denkmalliste, Einrichtung von Wochenmärkten, Wohnumfeldverbesserungen und Benennung von Straßen.

Derzeitiger Bezirksvertreter ist Günter Bachtrop.

Namens- und Wappenerklärung

Das Wappen wurde der Stadt Bockum-Hövel 1955 verliehen. Es zeigt eine Teilung in vier waagerechte Bänder, beginnend oben rot, dann silber (dargestellt als weiß), rot und erneut silber. Diese Einteilung steht für die Herren von Hövel, die ursprünglich de Hüvele hießen. Hüvele bedeutet soviel wie Hügel. Im zweiten Band von oben zeigt das Wappen zwei Bucheckern in den Farben gold (gelb) und rot. Sie symbolisieren den Ortsteil Bockum, dessen Name sich aus der Bezeichnung Buchenheim herleitet. Das untere Band zeigt das Werkzeug der Bergleute, Schlägel und Eisen. Das heutige Wappen ist eine Kunstschöpfung aus verschiedenen Elementen, da es kein älteres einheitliches Wappen für die früher separaten Ortsteile Bockum und Hövel gab. Es wurde anlässlich der Verleihung der Stadtrechte durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalens geschaffen. Bei der Eingemeindung der Stadt Bockum-Hövel in die kreisfreie Stadt Hamm wurde keines der Elemente dieses Wappens übernommen. Die Stadt Hamm führte ihr älteres historisches Wappen unverändert weiter.

Öffentliche Einrichtungen

Bezirksverwaltung

Das ehemalige Rathaus der Stadt Bockum-Hövel beherbergt heute Bürgeramt, Bezirksvertretung und einige andere Ämter der Stadt Hamm.

Kindergärten

  • Am Friedbusch 17 (Caritas)
  • Am Schürbusch 1 (DRK) (Trauminsel)
  • Andreasstraße 25, Arnsteinstraße 5 (ev)
  • Bänklerweg 41, Barsener Straße 33 (rk)
  • Erlenfeldstraße 6a (rk)
  • Ermelinghofstraße 12
  • Hammer Straße 136 (ev)
  • Hölter 11
  • Im Ruenfeld 2
  • Karwinkelstraße 25 (Caritas)
  • Klemens-Hörster-Straße 5 (rk)
  • Krußenkamp 8
  • Ludwig-van-Beethoven-Straße 35
  • Oranienburger Straße 15
  • Rautenstrauchstraße 62
  • Schultenstraße 10-12 (Hort)
  • Sorauer Straße 18 (rk)
  • Südgeist 16 (ev)
  • Uphofstraße 34a (ev)

Schulen

Die älteste Höveler Schule befand sich auf der heutigen Mesenkampschen Besitzung an der Overbergstraße. Als sie um 1800 baufällig wurde, verkaufte sie die Gemeinde samt der Küsterwohnung und baute ein Schulzimmer in einem Hause an der Kirche aus. An dieser Stelle steht heute das Rathaus.

Im Dorf Bockum bestanden zu dieser Zeit zwei Schulräume, von denen einer im heutigen Hause Striepens untergebracht war.

Die große Zuwanderung seit 1905 erfordert neue Schulen. Im Laufe der folgenden zwanzig Jahre wurden sieben Schuldgebäude errichtet: 1905 die Stephanusschule, 1909 die Ludgerischule, 1910 die Talschule, 1911 die Pestalozzischule, 1912 die Overbergschule, 1912 die von-Vincke-Schule, 1924 die Freiligrathschule.

Die Talschule wurde durch Kriegseinwirkungen teilweise zerstört und in den Jahren 1948/49 wiederhergestellt.

Der Zustrom von Schülern stellte in den ersten Jahren nicht nur die Verwaltung, die für diese Bauten sorgen musste, sondern auch die Lehrerschaft vor eine schwierige Aufgabe. Die Kinder kamen aus den verschiedensten deutschen Landschaften und benachbarten europäischen Ländern. Eine Schulklasse bot damals ein buntes Bild, was die Herkunft der Schüler betraf. Da saßen Kinder aus Thüringen, Sachsen, Bayern, Schlesien, Ostpreußen, Posen, aus den österreichischen Landesteilen Kärnten, Steiermark und Böhmen, auch aus Ungarn, Polen, Italien und Serbien. Sie brachten sehr unterschiedliche und oft mangelhafte Kenntnisse mit. Dazu waren sie bisher mit verschiedenen Dialekten und Sprachen aufgewachsen. Die Kinder wechselten in dieser Zeit häufig die Schule, da ihre Väter immer wieder auf anderen Zechen des Ruhrgebietes Arbeit annahmen. An- und Abmeldungen von Schülern gehörten zur Tagesordnung.

Der rasante Bevölkerungsanstieg nach dem Ersten Weltkrieg führte zur Gründung zahlreicher weiterer Schulen.

Grundschulen

Hauptschulen

Realschule

  • Realschule Bockum-Hövel, Wernerstraße 9

Gesamtschule

Gymnasium

  • Galilei-Gymnasium, Sorauer Straße 20

Sonderschule

  • Paul-Dohrmann-Schule in Bockum

Berufsschulen

Krankenhaus

Das Malteser Krankenhaus St. Josef, Albert-Struck-Straße 1, ist ein Krankenhaus der Grund- und Akutversorgung mit 217 Betten in sechs Fachabteilungen.

Alten- und Pflegeheime

  • Seniorenstift Ludgeri GmbH
  • Ludgeristift Hövel, Ermelinghofstraße 14-18
  • Ludgeristift Bockum, Südgeist 1a
  • Ludgeristift "An der Kreuzkirche", Hammer Straße 138

Sonstige öffentliche Einrichtungen

  • Hallenbad Sportaquarium Bockum-Hövel, Hammer Straße 134a. Das Sportaquarium/Hallenbad Bockum-Hövel weist als Besonderheit eine Liegewiese auf, die vom Zechenbusch - einer Parkanlage mit Waldcharakter - eingerahmt wird.
  • Adolf-Brühl-Stadion ehemals Adolf-Brühl-Kampfbahn (Stadion für Leichtathletik und Fußball sowie zugehörige Trainingsplätze, Spielstätte des SVA Bockum-Hövel). Es wurde am 2. August 1925 eröffnet.
  • Gebrüder-Grimm-Turnhalle (Leistungszentrum für Volleyball).
  • Altentagesstätte, Friedrich-Ebert-Straße
  • Haus der Begegnung, Friedrich-Ebert-Straße 23
  • Bezirksbücherei Bockum-Hövel im "Haus der Begegnung", Friedrich-Ebert-Straße 23
  • eine Polizeidienststelle, Friedrich-Ebert-Straße 16
  • der Hallohbusch (Park und Waldanlage in Hövel)
  • Jugendzentrum, Schultenstraße 10
  • Jugendzentrum, Im Ruenfeld 2

Wirtschaft

Bedeutende Arbeitgeber am Ort sind:

  • Das Hella -Werk (Werk 4, Fabrik für Karosserie-Elektronik, Heizungsregelung und Kleinserien; 1054 Beschäftigte)
  • Hosselmann KG, größerer Filialbäcker, mehr als 1000 Beschäftigte (Firmensitz und Produktion)
  • Der Lacke- und Farbenhersteller Hesse Lignal, über 500 Beschäftigte
  • Das Malteser-Krankenhaus St. Josef, 217 Betten in sechs Fachabteilungen, ca. 400 Mitarbeiter, jährlich etwa 8.200 stationäre Patienten, von überregionaler Bedeutung ist die Handchirurgie und die größte Belegabteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde im Raum Hamm
  • Ludgeristift, Soziale Einrichtungen KG, 230 Mitarbeiter
  • Heckmann, Straßen- und Tiefbau, Gewerbebau, 200 Mitarbeiter
  • Die Firma Scharf Mining Transport GmbH (ca. 150 Beschäftigte), Bergbauausrüster, Hauptsitz in Bockum-Hövel, Niederlassungen in Neunkirchen im Saarland, Tychy in Polen und Kya Sands in Südafrika, seit April 2007 börsennotiertes Unternehmen
  • Krampe Harex GmbH & Co. KG, Hersteller von Strahlmitteln , Stahlfasern, Polypropylenfasern für Industrieböden und Tunnelbau, Glasfasern, 75 von europaweit 135 Mitarbeitern in Bockum-Hövel
  • Spar- und Darlehnskasse Bockum-Hövel, gegründet am 18. November 1883, genossenschaftlich organisiert, 11.134 Mitglieder, insgesamt 70 Mitarbeiter, 11 Auszubildende, Bilanzsumme 206 Mio €
  • Der Industrie- und Anlagensanierer Belfor DeHaDe (Sicherung und Reparatur havarierter Maschinen und Anlagen, Modernisierung; 65 Beschäftigte)
  • BBA - Boden- und Baustoff-Aufbereitung
  • Der Futtermittelerzeuger NRG

Vereine

  • Turn- und Wassersportverein 08 e.V.
  • TVg Bockum-Hövel
  • S.L.C. Bockum-Hövel 1956 e.V. (Skiclub, Judo u. ä.)
  • SVA Bockum Hövel 1920/37
  • Bürgerschützenverein Hövel 1906 e.V.
  • DLRG
  • Kolping (Fußball, Karneval u. ä.)
  • Mandolinen- und Gitarrenorchester 1956
  • KC Rote Funken 1974 e.V. (Karnevalsverein)
  • Fußballverein Westfalia Bockum-Hövel
  • Sportfreunde Bockum e.V.
  • Sozialverband VdK
  • Bockumer Bürgerschützen e.V. 1912
  • TSG Tennisspielergemeinschaft Hamm e.V.
  • Elterninitiative Am Eichenwäldchen e.V.
  • S.G.V. und Heimatverein e.V. Bockum-Hövel
  • Kleingärtnerverein Ontario e.V.

Verkehr

Im Ortsteil Hövel befindet sich der an der Eisenbahnstrecke Münster-Hamm gelegene Bahnhof Bockum-Hövel; überdies besteht mit der Ems-Börde-Bahn eine direkte Regionalbahnanbindung durch die über Bockum Hövel geführten Zugverbindungen RB 69 (Münster - Bielefeld) und RB 89 (Rheine - Warburg). Ebenfalls an der Ostseite tangiert die Bundesstraße 63 den Stadtteil; Bockum liegt an der A1 und schließt die Stadt seit 1969 mit der Abfahrt "Hamm Bockum/Werne" an das Bundes-Autobahnnetz an.

Bis 1985 verkehrte auf der Werne-Bockum-Höveler Eisenbahn nach Werne über Stockum ein Personenwaggon. Dieser wurde an die planmäßig verkehrenden Kohlezüge einmal täglich in jede Richtung angehängt.

Anschluss an das Wasserwegenetz besteht über den Stadthafen der Stadt Hamm, direkt an der alten Stadtgrenze an der Radbodstraße gelegen.

Bockum-Hövel war früher an die Straßenbahn Hamm angebunden.

Religionen

Katholische Kirche

Das ehemalige Stadtgebiet Bockum-Hövels gehört zum Bistum Münster. Bis zum 31. Dezember 2004 bestanden folgende selbstständige Pfarrgemeinden als Dekanat Hamm-Nord, Kreisdekanat Warendorf des Bistums Münster zu Bockum-Hövel: St. Pankratius und St. Stephanus; Maria Königin, Christus König, Herz Jesu.

Der Bischof von Münster, Dr. Reinhard Lettmann, legte die Bockumer Gemeinden St. Stephanus und Herz Jesu sowie die Höveler Gemeinden St. Pankratius und Christus-König mit Wirkung vom 31. Dezember 2004 zu einer neuen Kirchengemeinde unter dem Namen „Katholische Kirchengemeinde Heilig Geist Bockum-Hövel” zusammen. Pfarrkirche der neuen Kirchengemeinde ist die Kirche St. Pankratius. Die Kirchen Christus König, Herz Jesu und St. Stephanus sind Filialkirchen. Die Kirchen behielten ihre bisherigen Patrozinien. Die Zusammenlegung der Katholischen Kirchengemeinden Christus König in Hamm, Herz Jesu in Hamm, St. Pankratius und St. Stephanus in Hamm zu einer neuen Kirchengemeinde unter den Namen Katholische Kirchengemeinde Heilig Geist Bockum-Hövel wurde für den staatlichen Bereich durch die Bezirksregierung Arnsberg anerkannt (Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg vom 29. Januar 2005).

Mit Urkunde des Bischofs von Münster vom 2. November 2005 wurden die katholischen Kirchengemeinden Maria Königin und Herz Jesu in Hamm-Nord unter dem Namen "Katholische Kirchengemeinde Clemens August Graf von Galen" mit Wirkung vom 27. November 2005 zusammengelegt. Die staatliche Anerkennung erfolgte mit Urkunde der Bezirksregierung Arnsberg vom 12. Dezember 2005 (Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg vom 3. Juni 2006).

Kirchgebäude/katholische Kirchen

St. Stephanus-Kirche Bockum

Die St. Stephanus-Kirche im Ortsteil Bockum wurde in den Jahren 1905 bis 1907 errichtet. Sie dient als Ersatz für die gotische sogenannte Alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einstürzte. Urkundlich erwähnt wird die Kirche Mitte des 11. Jahrhunderts; der ursprüngliche Bau wird, wie viele dörfliche Kirchen in der Zeit, ein Holzbau gewesen sein.

St. Pankratiuskirche Hövel

Die St. Pankratiuskirche im Ortsteil Hövel wurde erstmals Anfang des 11. Jahrhunderts erwähnt. Die ursprüngliche, vermutlich sehr bescheidene Holzkirche wurde im 14. Jahrhundert durch einen romanischen Sandsteinbau ersetzt. Ende des 19. Jahrhunderts war dieser Bau zu klein geworden und die heutige Kirche wurde stattdessen errichtet. Bei einem Fliegerangriff am 23. März 1944 legten zwei Bomben das Kirchenschiff in Schutt und Asche. 1954 begann unter der Regie von Pfarrer Wilhelm Weber die Wiedererrichtung des Gebäudes. Weihbischof Heinrich Baaken weihte in einem feierlichen Pontifikalamt am 3. November 1957 die Kirche wieder ein.

St. Michaelskapelle

In dem Winkel, den der alte Landweg nach Stockum, der Eckernweg, mit der Hammer Straße bildete (heute Ecke Hammer Straße – verlängerte Stockumer Straße) lag unter Bäumen die St. Michaelskapelle. Wie aus einer Inschrift hervorging, wurde sie im Jahre 1708 auf Veranlassung des Pfarrers Hermann Schreiner erbaut. Besonders während der Befreiungskriege (1813-15) hielt man dorf häufig Andachten ab. Im Laufe von zwei Jahrhunderten war sie jedoch so baufällig geworden, dass sie 1912 abgebrochen werden musste. Anlässlich der Jahrhundertfeier zur Erinnerung an die Befreiungskriege baute die damalige Gemeinde Bockum die Kapelle 1913 in exakt ihrem alten Zustand wieder auf. Im Laufe der 1990er Jahre wurde das auch Heiligenhäuschen genannte Bauwerk dann endgültig entfernt und durch ein moderneres Kunstwerk ersetzt.

Christus-König und Herz-Jesu-Kirche

Da die Pfarrkirchen St. Pankratius in Hövel und St. Stephanus in Bockum, gemessen an der Einwohnerzahl, zu klein wurden und die Kolonie Radbod sich enorm vergrößert hatte, ging man in beiden Pfarreien daran, zwei neue Kirchen im Herzen der Kolonie zu erstellen. Man begann mit der Sammlung für diesen Zweck, als der Bischof der beiden Pfarrkirchen eine Haus- und Kirchenkollekte gewährte. Bald war ein Baufonds in beträchtlicher Höhe zusammengetragen. Zunächst war an eine große Kirche in der Mitte der Kolonie gedacht worden. Doch hat man diesen Plan wohl aus seelsorgerischen Gründen aufgegeben und sich für den Bau von zwei kleineren Kirchen entschieden.

Man begann an der Hammer Straße mit dem Bau der Herz-Jesu-Kirche und des Pfarrhauses. Am 2. Mai 1928 wurde die Kirche unter großer Anteilnahme der Bockumer Bevölkerung durch den Bischof eingeweiht, und zwar zunächst als Rektoratskirche. Erster Pfarrrektor war Johannes Wellekötter, der jahrelang als Vikar in Bockum wirkte. Am 1. Juni 1939 wurde die Gemeinde zur Pfarrgemeinde erhoben. Erster Pfarrer an der Herz-Jesu-Kirche war der frühere Konrektor Johannes Wellekötter. Ihm folgte Pastor Hörsterer, der 1968 vom Pfarrer Brockhinke abgelöst wurde.

In Hövel legte man am 30. Oktober 1927 den Grundstein zum neuen Gotteshause an der Eichstedtstraße. Ihren Namen, Christus-König-Kirche, erhielt das Gebäude im Hinblick auf das im Jubiläumsjahr 1925 von Papst Pius XI. für die Gesamtkirche eingeführte Christus-König-Fest. Der Sakralbau wurde am 25. Oktober 1928 vom Bischof eingeweiht. Pfarrrektor wurde Kaup. Die neue Gemeinde war zunächst Rektoratsgemeinde der St.-Pankratius-Pfarre. Unter Pfarrrektor Wansing wurde die Gemeinde am 1. April 1952 zur Pfarrgemeinde erhoben, deren erster Pfarrer er auch wurde. Ihm folgte Pfarrer Hoppe, danach kam Pastor Küper. Da diese Kirche, die in den Jahren 1968 bis 1973 fertiggestellt wurde, nicht ordentlich erbaut worden war, wurde frühzeitig mit der Planung einer neuen Kirche begonnen, die 1979 fertiggestellt wurde. Die 1928 erbaute Kirche wurde abgebrochen.

Evangelische Kirche

Die Evangelische Kirchengemeinde Bockum-Hövel ist Teil des Kirchenkreises Hamm der Evangelischen Kirche von Westfalen (EkvW). Sie gliedert sich auf dem Stadtgebiet von Hamm in drei Gemeindebezirke, die Bezirke I. Kreuzkirche, II. Katharina-Luther-Centrum, und IV. Auferstehungskirche. Der Gemeindebezirk III. Paul-Gerhardt-Haus (Walstedde) und Auferstehungskirche (Herbern) liegt auf dem Gebiet der Stadt Drensteinfurt und der Gemeinde Ascheberg

Kirchgebäude/evangelische Kirchen

Kreuzkirche

Die evangelische Kreuzkirche wurde im Jahr 1912 im neuromanischen Stil errichtet, nachdem die noch im 19. Jahrhundert sehr kleine evangelische Gemeinde nach der Gründung der Zeche Radbod stark wuchs. Auch die Kreuzkirche wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt, jedoch konnten die Kriegsschäden schon 1950 behoben werden.

Auferstehungskirche

Nachdem man im Jahre 1956 ein Grundstück in Hövel an der Uphofstraße erworben hatte, wurden am 1. November 1960 die Pfarrbezirke neu eingeteilt. Am 19. Mai 1962 erfolgte die eigentliche Grundsteinlegung; das Richtfest konnte zusammen mit dem des Pfarrhauses feierlich begangen werden. Nach einer langen Winterperiode, in der die Arbeiten eingestellt werden mussten, wurde am 6. Oktober 1963 die zweite selbständige evangelische Kirche durch Präses D. Wilms eingeweiht. Die Einweihung der vom Bochumer Verein gegossenen Glocken erfolgte am 31. Dezember 1963. 1964 wurde eine Orgel angeschafft. Erster Pfarrer dieser Kirche war Pastor Georg Stöcker (zuvor Pfarrer der Kreuzkirche).

Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde

Die Entstehung dieser Gemeinde ist aufs Engste mit der Entwicklung der Zeche Radbod verbunden. Die ersten Gemeindemitglieder kamen nämlich als Arbeiter und Angestellte der Zeche nach Bockum-Hövel. Sie schlossen sich zur Gemeinde zusammen und konnten im Laufe der Jahre weitere Angehörige ihrer Glaubensrichtung aus Sachsen, Schlesien und Ostpreußen nach Bockum-Hövel holen. Zunächst wurden sie von Dortmund aus betreut. Bereits 1906 versammelten sich die Christen der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Häusern zu Gottesdiensten und Gebetsstunden. Sie nannten sich vor 1940 Baptisten. Im Jahre 1912 gelang es der Gemeinde, die ehemalige Notkirche der evangelischen Gemeinde an der Kaiserstraße 1 (heutige Friedrich-Ebert-Straße) zu beziehen, nachdem am 17. November 1912 die evangelische Pfarrkirche eingeweiht worden war. Die Notkirche wurde von 1912 bis 1947 angemietet. Sie wurde zunächst vormittags von der evangelischen Pfarrgemeinde als Gotteshaus genutzt. Nach dem Neubau der evangelischen Kirche im Jahre 1912 stand die Kirche den Baptisten alleine zur Verfügung.

1916 entstand eine Sonntagsschule. Obwohl noch keine selbstständige Gemeinde, beriefen die Bockum-Höveler Baptisten Johannes Schneider als ersten Prediger. Dank der Missionierungsarbeit des Predigers stieg die Gemeinde bis zum Gründungsfest der Baptisten-Gemeinde Radbod am 22. Juni 1919 auf 112 Mitglieder an. Es bildeten sich bald eine Jugendgruppe und ein Mädchenchor. Johannes Schneider war bis 1924 tätig. Bis 1928 leitete die Gemeinde ein Prediger von auswärts. Von 1928 bis 1930 war Walter Harnisch und von 1933 bis 1939 Julius Schlüsser als Prediger tätig.

Die Gläubigen untereinander predigten während der Kriegsjahre selber.

1945 kam es äußerst gewandter Prediger aus Bockum-Hövel, es war Wilhelm Mecklenburg. Er ließ die im zweiten Weltkrieg stark zerstörte Notkirche im Jahre 1947 abreißen. Es wurde daraufhin im Eigenbau ein Kapellenraum mit einer Predigerwohnung geschaffen. Das Grundstück ging später in das Eigentum der Gemeinde über; im Jahre 1954 gelang es der Gemeinde, die Kapelle und das dazugehörende Grundstück von der Altenessener Bergwerksaktiengesellschaft zu erwerben.

1954/55 erwarb die Gemeinde ein Nachbargrundstück und erstellt darauf ein Jugendheim mit Kastellanwohung.

1953 bis 1960 war Walter Schmidt Prediger.

1960 bis 1966 war Ernst Schiffer Prediger.

1966 bis 1970 war Albert Wilhelms Prediger. Danach wurde die Gemeinde durch Klaus Bloedhorn aus Hamm betreut.

Seit 1962 ist die Gemeinde Eigentümer des Grundstücks Kirchweg 6.

Weitere Bekenntnisse

Daneben gibt es noch eine Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage und drei islamische Gemeinden, welchen vorwiegend Türken angehören.

Denkmäler (Sehenswürdigkeiten)

Industriedenkmal Zeche Radbod

Das Industriedenkmal Zeche Radbod mit Fördertürmen, Fördergerüsten mit Hängebank über Schacht 1 und 2 sowie die zugehörigen Maschinen bezeugt den stadtprägenden Bergbau des letzten Jahrhunderts. Die Fördermaschinenhäuser der Zeche Radbod wurden in den Jahren 1905/06 im Stil des Historismus erbaut. Rundbogenfriese, Lisenen sowie der Wechsel von Backstein- und Putzfeldern gliedern die Fassaden. Im Innern befinden sich dampfbetriebene Zwillings-Tandem-Fördermaschinen von 1907 und 1908, die zu den noch wenigen erhaltenen in Nordrhein-Westfalen gehören. In einigen Gebäuden des Haupteingangsbereiches befindet sich das soziokulturelle Zentrum Kulturrevier Radbod.

Bergmannsdenkmal

Bergmannsdenkmal

Das Bergmannsdenkmal in der Ermelinghofstraße erinnert an das Grubenunglück von 1908. Die Toten wurden hier in zwei Massengräbern auf dem alten Friedhof in Hövel bestattet. Drei Jahre nach dem Unglück hat die Bergwerksgesellschaft Trier auf dem Ehrenfriedhof ein Denkmal nach einem Entwurf von Prof. Ernst Müller-Braunschweig errichtet. Das Denkmal besteht aus drei Teilen. In der Mitte erhebt sich auf hohem Sockel ein etwa 6 m hohes Dolomit-Steinkreuz. Zu beiden Seiten des Kreuzes sind zwei Wände mit Sitzbänken – ebenfalls aus Dolomit – angebracht, in denen sich oberhalb der Bänke insgesamt 20 Tafeln mit den 350 Namen der verunglückten Bergleute befinden. Aus der Mitte dieser Wände schiebt sich gegenüber dem Kreuz je ein 2 m hohes Postament, auf dem an der linken Seite ein kniender, betender Bergmann, auf der rechten Seite zwei trauernde Frauen stehen. Unter dem Kreuz steht auf einer Tafel: “Dem Andenken der auf Zeche Radbod am 12. November 1908 verunglückten Bergleute.” Auf der Rückseite steht: “Gewidmet von der Bergwerksgesellschaft Trier.”

Haus Ermelinghof (Ermelinghofstraße 6)

Haus Ermelinghof

Mit Haus Ermelinghof hat sich ein Gebäudeensemble verschiedener Kunstepochen erhalten. Seinen Namen soll das Herrenhaus von seinen ersten Bewohnern, der Familie von Ermel aus dem Geschlecht der Amalarich erhalten haben, die dort bis zum Ende des 13. Jahrhunderts lebte. Die das Anwesen umgebende Gräfte durchfließt der Mesenbach. Urkundlich erwähnt wurde Schloss Ermelinghof erstmalig im Jahre 1350. Vor der Brückenüberfahrt zum Hof und zum Hauptgebäude befindet sich eine den "Brückenheiligen" darstellende Statue des Johann von Nepomuk, anschließend daran ein klassizistisches Säulenportal von 1831. Sehenswert auch die 1654 dem Heiligen Bartholomäus geweihte, kleine verputzte dreijochige Kapelle mit pfannengedecktem Satteldach und Dachreiter mit Haube. Gegenüber dem nach einem Brand 1875 im neugotischen Stil errichteten Haupthaus befindet sich das zweistöckige – aus gebrannten Tonziegeln bestehende, mit Dreistaffelgiebel versehene – im Jahre 1620 gebaute und bis heute nahezu unveränderte Brauhaus.

St. Pankratiuskirche

Der Architekt Wilhelm Rincklake, Baumeister des Historismus in Westfalen, konzipierte im Jahre 1892 den Neubau der im alten Höveler Dorfkern gelegenen, St. Pankratius-Kirche. 1894 waren die Bauarbeiten beendet. Sachlichkeit und Strenge des hoch aufstrebenden Innenraums werden durch das Anfang der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts über dem Altar aufgebrachte, großflächige Mosaik gemildert. Dieses stellt den auferstandenen Jesus Christus dar. Denkmalgeschützt sind die Glocken von 1511 und 1678. Unweit der Kirche findet sich an der Straße "Am Wemhof" das nunmehr als Gemeindesaal von St. Pankratius genutzte – 1564 errichtete – Alte Pastorat. Das Gebäude ist als Münsterländer Hallenhaus errichtet. Direkt neben dem Pastorat befindet sich ein zweistöckiger, in der Zeit um 1700 errichteter Fachwerkspeicher.

Der Klosterhof

In der Bauernschaft Hölter, in der Nähe der ehemaligen Jugendherberge, liegt ein sehr altes Gebäude, der Klosterhof. Er war ein von Erdwällen und Gräften umgebener fester Platz. Die von der Geinegge gespeisten Wassergräben sind noch teilweise vorhanden, während die Wälle abgetragen worden sind. Zwei Torhäuser an der ehemaligen Zugbrücke zeugen noch von der Wehrhaftigkeit des Hauses in alter Zeit.

Da bei Ausgrabungen eiserne Lanzenspitzen und kleine, von Maultieren stammende Hufeisen gefunden wurden, wird oft die Vermutung geäußert, dass sich hier ein römisches Kastell und ein bedeutender Waffenplatz befunden haben sollen.

Nach der Christianisierung soll hier zunächst eine Niederlassung der Coelestiner, dann ein Kloster der Zisterzienserinnen gestanden haben. In den Fehdezeiten zu Beginn des 13. Jahrhunderts haben die Klosterfrauen vermutlich Schutz hinter den Mauern der damals gegründeten Stadt Hamm gesucht. Das Kloster der Zisterzienserinnen ist im Jahre 1296 von Hamm nach Kentrop verlegt worden.

Der Klosterhof war ein Haupt- oder Amtshof des Klosters Kentrop, auf dem ein Schultze, der Klosterschulze oder Klosterschulte, saß. Er hatte Abgaben von den anderen klosterhörigen Höfen Noldes, Kleine Rogge und Holtersdorf (Bauernschaften Geinegge und Hölter), Rogge und Herding, auch Hering genannt (in der Bauernschaft Barsen) einzuziehen.

Zum Klosterhof gehört auch eine Windmühle, die ehemalige Jugendherberge.

Weitere denkmalgeschützte Gebäude

  • Geinegge 38
  • Hammer Straße 74, ehemalige Windmühle
  • Hammer Straße 140
  • Hohenhöveler Straße 39-45
  • Klosterhof 20, ehemalige Windmühle
  • Memeler Straße 63
  • Stephanusplatz, Katholische Pfarrkirche St. Stephanus
  • Stephanusplatz 12
  • Zechenbahnweg 3, 5, 6b, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 16, 18

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Bahlow, Hans, Deutschlands geographische Namenwelt: Etymologisches Lexikon der Fluss- und Ortsnamen alteuropäischer Herkunft, Frankfurt a.M. : Klostermann, 1965
  • Brücker, Rainer; Die Konfessionsentwicklung in Westfalen im 17. Jahrhundert, Dissertation, Münster 2004[1]
  • Brühl, Friedrich Leopold Graf von ; Begrüßungsrede zur 18. Malteser Krankenhaustagung, 28. bis 30. März 2003 in Hamm und Münster[2]
  • Dehio, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dt. Kunstverl., München, 1964., S. 63;
  • Gabriel, Peter, Schulchronik zum 75jährigen Bestehen der Talschule 1986 / verf. von Peter Gabriel. Hrsg.: Talschule Bockum-Hövel, Nachdr. in Auszügen zum 90jährigen Jubiläum
  • Grömmel, Vera; Daten und Fakten zum regionalen Arbeitsmarkt, Abschließender Bericht zur Arbeitsmarktuntersuchung Region Hamm / Kreis Unna, Bergkamen Januar 2001
  • Jellinghaus, H., Die westfälischen Ortsnamen nach ihren Grundwörtern, Verlag Ferdinand von Schöningh, Osnabrück 1923, S. 109,
  • Krahmann, Max, Zeitschrift für praktische Geologie, mit besonderer Berücksichtigung der Lagerstättenkunde, der Bergwirtschaftslehre, der Bergbaugeschichte und der Montanstatistik. (1893). Berlin: J. Springer. S. 154
  • Kürten, Wilhelm von, Landschaftstruktur und Naherholungsräume im Ruhrgebiet und in seinen Randzonen, Paderborn : F. Schöningh, 1973, ISBN 3506712217, S. 170 - 180
  • Lehmkühler, M.,Die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Lüdinghausen seit 1800, Recklinghausen, Bitter [©1948] OCLC: 13036120
  • Masannek, Winfried "Bockum-Hövel - Erinnerungen an eine junge, dynamische Stadt", Bockum-Hövel 1974
  • Meffert, K. u. a.; Ein Jahrhundert BG-Forschung, Rückblick und Perspektiven, "die BG" 5/2005[3]
  • Niemeier, Georg, Die Ortsnamen des Münsterlandes, Ein kulturgeographischer Beitrag zur Methodik der Ortsnamenforschung, Selbstverlag des geographischen Instituts der Universität Münster, Münster 1953
  • Schuhmacher, Fritz und Greilich, Hartmut; "Bockum-Hövel - Aus Geschichte und Heimatkunde",Regensberg, Münster, 1956
  • Spohn, Thomas, Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland, Verleger: Münster; München [u.a.] Waxmann 2000, ISBN 3893257179 9783893257171, OCLC: 231851009, S. 203 (=architektonische Beschreibung des Pfarrhauses St. Pankratius)
  • Schwieters, Julius; Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen, 1886
  • Tibus, Adolph: Gründungsgeschichte der Stifter, Pfarrkirchen, Klöster und Kapellen im Bereich des alten Bisthumes Münster mit Anschluss des ehemaligen friesischen Theiles, Verlag Friedrich Regensberg, Münster 1867
  • Wienand, Adam; Ballestrem, Carl Wolfgang; Imhoff, Christoph Hans; Der Johanniter-Orden, der Malteser-Orden / Wienand-Verl. (1970), S. 489
  • Denkmalliste der Stadt Hamm[4]
  • Westfälisches Autorenlexikon 1750 - 1950[5]
  • Neueste Mittheilungen vom 19. Februar 1884 [6]
  • Statistisches Jahrbuch der Stadt Hamm 2005[7]
  • WA-online.de vom 9. Januar 2008, „Eine Bank mit Tradition, Spar- und Darlehnskasse Bockum-Hövel wird 125 Jahre alt“
  • WA-online.de vom 30. Juni 2008, "Hella verkauft Grundstück" ( an Krampe-Harex)
  • WA-online.de vom 22.03.2009, Gedenktafel in der Pankratius-Kirche enthüllt
  • Schroeder, Willi E., Ein Heimatbuch. Zwei Stadtteile stellen sich vor. Bockum und Hövel., 1980.
  • Winfried Masannek, Bockum-Hövel. Erinnerungen an eine junge, dynamische Stadt, 1974.
  • Fritz Schumacher, Hartmut Greilich, Bockum-Hövel. Aus Geschichte und Heimatkunde, Hamm 1956, Neuauflage 2002.
  • Broschüre der Bezirksvertretung Bockum-Hövel[8]

Webseite


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