Kreis Kassel

Kreis Kassel
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Kassel Deutschlandkarte, Position des Landkreises Kassel hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Verwaltungssitz: Kassel
Fläche: 1.292,76 km²
Einwohner: 240.728 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 186 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: KS
Kreisschlüssel: 06 6 33
Kreisgliederung: 29 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Wilhelmshöher Allee 19-21
34117 Kassel
Webpräsenz:
Landrat: Udo Schlitzberger (SPD)
Lage des Landkreises Kassel in Hessen
Karte

Der Landkreis Kassel ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Kassel in Nord-Hessen. Nachbarkreise sind im Norden der niedersächsische Landkreis Northeim, im Osten der niedersächsische Landkreis Göttingen und der Werra-Meißner-Kreis, im Süden der Schwalm-Eder-Kreis, im Westen der Landkreis Waldeck-Frankenberg und im Nordwesten der nordrhein-westfälische Kreis Höxter. Die kreisfreie Stadt Kassel (Sitz des Landkreises) liegt mitten im Kreisgebiet und ist fast ganz vom Landkreis Kassel umgeben.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Kreisgebiet umfasst das Kasseler Becken und das Wolfhagener Becken, welche durch das Habichtswälder Bergland mit dem Herkules (515 m) abgetrennt werden. Im Osten des Kreises fließt die Fulda von Süden kommend durch Kassel. Anschließend fließt sie, ab Hann. Münden als Weser, um den Reinhardswald herum, bildet dabei in großen Teilen die Grenze zu Niedersachsen und verlässt im äußersten Norden bei Bad Karlshafen wieder das Kreisgebiet.

Geschichte

Stadt und Kreis Kassel, 1905

Große Teile des heutigen Kreisgebietes sind deckungsgleich mit dem Kernsiedlungsraum der germanischen Chatten, den Urvätern der Hessen. Das heutige Kreisgebiet war im frühen Mittelalter zwischen verschiedenen Herrschaften (Hessen, Mainz, Paderborn, Köln und Braunschweig) umstritten. Doch kam das ganze Gebiet sehr bald nach Konstituierung der Landgrafschaft Hessen unter einheitliche Oberhoheit und dann später zu Hessen-Kassel, welches Anfang des 19. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Hessen erhoben wurde. 1866 wurde das Kurfürstentum Hessen von Preußen annektiert und zusammen mit den ebenfalls annektierten Ländern Herzogtum Nassau und Freie Stadt Frankfurt zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. In Kurhessen, ab nun der Regierungsbezirk Kassel, entstanden die Kreise Kassel, Hofgeismar und Wolfhagen. Letztere wurden im Rahmen der hessischen Kreisreform mit Wirkung vom 1. August 1972 zum neuen Landkreis Kassel vereinigt.

Politik

Kreistag

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2006
Sitze
2006
 %
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 51,5 42 55,0 44
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 31,3 25 30,4 25
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 8,1 7 7,6 6
FDP Freie Demokratische Partei 4,6 4 4,7 4
WASG Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit 4,4 3
Unabhängige Unabhängige Demokraten 2,3 2
Gesamt 100,0 81 100,0 81
Wahlbeteiligung in % 50,2 58,0

Landräte

  • 1933–1934: Fritz Lengemann (NSDAP)
  • 1951–1972: Josef Köcher (SPD)
  • 1. August 1972–18. Dezember 1974: Dr. Herbert Günther (SPD)
  • 19. Dezember 1974–6. Februar 1981: Dr. Gerhard Arnold (SPD)
  • 7. Februar 1981–30. Juni 1991: Willi Eiermann (SPD)
  • 1. Juli 1991−30. Juni 2009: Dr. Udo Schlitzberger (SPD)
  • ab 1. Juli 2009: Uwe Schmidt (SPD)

Wappen

Blasonierung: „Von Blau und Gold schräglinks geteilt: oben der golden gekrönte und bewehrte, wachsende hessische Löwe; unten drei fächerförmig gestellte grüne Eichenblätter, denen zwei hintereinander liegende, schräglinks gestellte schwarze Wolfsangeln aufgelegt sind“ (Wappen-Verleihung 9. Mai 1975)

Der hessische Löwe symbolisiert die Zugehörigkeit zu Hessen (Residenzstadt Kassel), die Eichenblätter weisen auf eine landschaftliche Begebenheit im Reinhardswald hin, wonach der Hl. Bonifatius die Eiche des Gottes Donar gefällt haben soll, um die Überlegenheit des Christentums zu demonstrieren. Die Eiche befand sich auch im Wappen des Altkreises Hofgeismar. Die Wolfsangeln stehen für den Altkreis Wolfhagen, dessen früheres Wappen einen schwarzen Wolf zeigte, das ein Sonderwappen der Herrschaft Wolfhagen war.

Partnerregionen

Verkehr

Straßen

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen A 7 (Würzburg–Kassel–Hannover), die A 44 (Kassel–Dortmund) und die A 49 Kassel–Borken (Hessen). Ferner erschließen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 7, B 83, B 251 und B 520.

Öffentlicher Verkehr

Der Landkreis Kassel gehört zum Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV).

Mehrere Eisenbahnlinien führen sternförmig nach Kassel:

Die Stadt Baunatal wird zudem durch die Kasseler Straßenbahnlinien 2 und 5 erschlossen, die Gemeinden Kaufungen, Helsa und Hess. Lichtenau durch die Linie 4. Auch die Stadt Vellmar wird in den nächsten Jahren (Fertigstellung wahrscheinlich Ende 2010) im Straßenbahnnetz integriert sein, die Strecke befindet sich bereits im Bau. Die RegioTram verbindet seit August 2007 die Kasseler Innenstadt mit den Mittelzentren Wolfhagen, Melsungen, Warburg (Westfalen), Hofgeismar und Schwalmstadt-Treysa.

Am nördlichen Rand wird der Landkreis von der Sollingbahn in Bad Karlshafen und der Bahnstrecke Göttingen–Bodenfelde in Vernawahlshausen bedient. Zudem verbinden zahlreiche Buslinien die Gemeinden des Landkreises untereinander und mit der Stadt Kassel.

Siehe auch: Eisenbahnen in Nordhessen, RegioTram Kassel.

Flughafen

Der Flughafen Kassel-Calden liegt ca. 17 km nördlich von Kassel. Nennenswerte Flugbewegungen finden zur Zeit (September 2008) nicht statt, jedoch ist ein Planfeststellungsverfahren zum völligen Neubau des Flughafens bewilligt.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Bad Karlshafen Gutsbezirk Reinhardswald Trendelburg Trendelburg Hofgeismar Hofgeismar Oberweser Oberweser Wahlsburg Reinhardshagen Liebenau Grebenstein Immenhausen Fuldatal Espenau Vellmar Calden Breuna Zierenberg Zierenberg Ahnatal Habichtswald Wolfhagen Naumburg Bad Emstal Schauenburg Baunatal Fuldabrück Lohfelden Söhrewald Helsa Kaufungen Nieste Niestetal Kassel
Über dieses Bild

Städte

  1. Bad Karlshafen (4005)
  2. Baunatal (27.747)
  3. Grebenstein (6084)
  4. Hofgeismar (16.128)
  5. Immenhausen (7153)
  6. Liebenau (3392)
  7. Naumburg (5348)
  8. Trendelburg (5470)
  9. Vellmar (18.221)
  10. Wolfhagen (13.060)
  11. Zierenberg (6664)

Gemeinden

  1. Ahnatal (8136)
  2. Bad Emstal (6160)
  3. Breuna (3747)
  4. Calden (7564)
  5. Espenau (4932)
  6. Fuldabrück (8803)
  7. Fuldatal (12.044)
  8. Habichtswald (5194)
  9. Helsa (5700)
  10. Kaufungen (12.806)
  11. Lohfelden (13.822)
  12. Nieste (1807)
  13. Niestetal (10.572)
  14. Oberweser (3509)
  15. Reinhardshagen (4954)
  16. Schauenburg (10.260)
  17. Söhrewald (5084)
  18. Wahlsburg (2362)

Gemeindefreies Gebiet

  1. Gutsbezirk Reinhardswald (unbewohnt)

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen

Weblinks


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