Angerer der Ältere

Angerer der Ältere

Ludwig Valentin Angerer (auch bekannt als Angerer der Ältere, * 7. August 1938 in Bad Reichenhall) ist ein deutscher Architekt, Kunstmaler, Bildhauer und Autor. Er ist der Bruder von Walter Andreas Angerer (auch: Angerer der Jüngere).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Angerer studierte von 1957 bis 1961 Architektur in München und dann weitere vier Jahre an der Akademie der Bildenden Künste. Nach seiner Zeit als Entwurfsarchitekt bei Alexander von Branca arbeitet er seit 1975 in freier Tätigkeit. Zu seinen zahlreichen Arbeiten in verschiedenen Genres zählt die künstlerische Ausstattung des Films Die unendliche Geschichte II – Auf der Suche nach Phantásien nach dem Roman von Michael Ende. Dafür wurde Angerer mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Er gestaltete auch das Grabmal Michael Endes auf dem Münchner Waldfriedhof. Angerer arbeitet für das Theater, als Filmemacher und Schriftsteller. 1996 war er Gründungsmitglied des Zentrums für Phantastische Künstler. Im Jahr 2000 wurde die von Angerer dem Älteren erbaute Erlöserkapelle in Biburg, ein christliches Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Bildhauerei, ökumenisch eingeweiht. Papst Benedikt XVI. verfasste noch als Joseph Kardinal Ratzinger ein handschriftliches Grußwort. Angerer nahm 2003 zusammen mit 43 anderen Personen an der Initiative „Botschafter Niederbayerns“ des Projekts Regionalmarketing im Bezirk Niederbayern teil.[1] 2006 wurde er offizieller Pate des Wortes "Schönheit", verliehen vom Verein Deutsche Sprache e.V. 2007 Angerers Triptychon "Seele Europa" wird im Europäischen Parlament in Brüssel ausgestellt. Ermöglicht hat diese Ausstellung Manfred Weber, MdEP. Die Eröffnungsrede hielt der EU-Kommissar Ján Figeľ. 2008 Französischer Kunstpreis "Trophée Apocalypse Dore" des Europäischen Phantastensalons SAFE 2008, überreicht von Louis Giscard d'Estaing in Le Mont-Dore. April 2008 erhält Angerer der Ältere den Kunst- und Kulturpreis des Landkreises Kelheim. Das Vergabegremium besteht aus dem Landrat, dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse, Direktor Wolfgang Wittmann, den Mitgliedern des Kulturausschusses sowie Persönlichkeiten aus dem musischen Bereich, der bildenden Kunst und der Malerei, der Heimat- und Traditionspflege und aus der Literatur sowie weiteren Sachverständigen. Für die geplante 55 m hohe Christus-Statue, eine Initiative der CIP von Harry Vossberg auf dem Predigtstuhl in Bad Reichenhall hat Angerer die Entwürfe gefertigt, die bereits in einer Pressekonferenz und im Bayerischen Fernsehen vorgestellt wurden.

Kritik

Angerer, der Pablo Picassos Werk Guernica als Kitsch bezeichnete[2], wurde vorgeworfen, dass seine Unterscheidung zwischen gesunder und kranker Kunst voller "kleinbürgerlicher Ressentiments" sei und die rigide "Ablehnung des individuell autonomen Menschen der Gegenwart zugunsten übergeordneter (religiöser) Strukturen" problematische historische Vorbilder habe. Ein von Angerer postuliertes "Gesetz göttlicher Übereinstimmung" in der Kunst sei mit Adorno als blasphemisch zu bezeichnen.[3]

Schriften

  • Kulturpause: Streitschrift wider den Zeitgeist. München: Nymphenburger 1994 ISBN 3-485-00691-2
  • Ein verlorener Traum: Roman. Dresden: Verlag Zeitenwende 2003 ISBN 3-934291-43-0
  • Kein verlorener Traum: der alte Kaiser im Wunderberg; Roman. Dresden: Zeitenwende 2005 ISBN 3-934291-42-2

Literatur

  • Gustav René Hocke: Phantastik der Sehnsucht: Zum künstlerischen Werk der Gebrüder Angerer, Malerei-Architektur-Dichtung. München: Bruckmann 1981 ISBN 3-7654-1840-4
  • Manfred van Well: Kampf und Vision: Konfliktbilder der Gebrüder Angerer in der Zusammenschau mit historischen Darstellungen. München: Bruckmann 1984 ISBN 3-7654-1936-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michaela Arbinger: 44 Botschafter sollen Niederbayern nach oben bringen. In: Passauer Neue Presse vom 10. November 2003. (Abgerufen am 25. November 2008)
  2. Baal Müller: Moderne Kunst: Der Archtitekt und Maler Angerer der Ältere über Schönheit, Wahrheit und das Ewige in: Junge Freiheit[1]
  3. Andreas Mertin: Blasphemie. Zur Wiederkehr sakraler Kunst Magazin für Theologie und Ästhetik [2]

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