Kreuz (Schriftzeichen)

Kreuz (Schriftzeichen)
† ‡
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Das Kreuz oder der Dolch als Schriftzeichen ist abgeleitet vom christlichen Kreuz-Symbol und wird auch Obeliskus genannt. Es hat in der deutschen Sprache diverse Verwendungen.

  • Als Symbol zur Markierung von Verstorbenen, entweder bei der Altersangabe, oder als Markierung des Todesjahrs. In Verbindung mit dem Sternchen auch häufig als Angabe von Geburts- und Todestag (Beispiel: * 15. Oktober 1910; †  20. April 1990) verwendet.
Siehe auch: Genealogische Zeichen, insbesondere bezüglich Kombinationen mit dem Kreuzzeichen, wie z. B. „†*“, „*†“, „††“ oder „†X“.
  • In Fahrplänen als Kennzeichen für „an Sonn- und Feiertagen“.
  • In der Typographie:
    • als Fußnotensymbol, wenn der Asterisk schon verwendet wurde. Es kann hinter Personennamen jedoch missverständlich sein, s. o.
    • als Schriftzeichen, das in wissenschaftlichen Ausgaben schwer lesbare Textstelle kennzeichnet (crux desperationis, siehe auch: Textkritik#Ergebnis).
  • In juristischen Zeitschriften (beispielsweise NJW) als Hinweis darauf, dass eine bestimmte Gerichtsentscheidung zur Veröffentlichung in der Entscheidungssammlung des Gerichts bestimmt ist.
  • Bei Notationen einer Schachpartie werden diese beiden Zeichen häufig für Schachgebot (wenn der König des Gegners im nächsten Zug geschlagen werden könnte) und Schachmatt (wenn der Gegner in einem Schachgebot steht und keinen gültigen Zug mehr machen kann und dadurch die Partie verliert) benutzt.
  • In mathematischen Formeln als eine Variante der Kennzeichnung einer adjungierten Matrix.
  • Das Astronomische Symbol für den Asteroiden Fides.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Das Kreuzzeichen wurde bereits vor Christi Geburt und Tod z. B. auf Münzen als Schriftzeichen verwendet, Verbreitung fand es jedoch mit dem Christentum, da die Christen, wie Johann Christoph Gatterer 1798 schrieb, „ohne das Kreuzzeichen nichts mit Bestand und Erfolg thun oder verrichten könnten; so unternahmen sie auch nicht leicht, etwas zu schreiben, welchem sie nicht durch dieses Religionszeichen gleichsam das Siegel aufdrückten.“ [1] Die verschiedenen Nutzungsarten der Kreuzzeichen unterteilt Gatterer in militärische (auf Fahnen, Helmen und anderen Waffenstücken), majestätische (unter anderem auf Kronen, Zeptern und Reichsapfeln), heraldische (Wappen), lapidarische (Epithaphien und Denkmäler), Bücher- und Briefkreuze und Urkundenkreuze.

Die Bücher- und Briefkreuze unterteilt er weiter in drei Gebrauchsunterschiede: zum ersten in der Einsetzung statt der Interpunktion, zum zweiten als kritische Zeichen in Textanmerkungen mit verschiedenen Bedeutungen durch verschiedene Kreuzarten, so zum Beispiel das Andreaskreuz oder das Ceraunion, das auch als Sternkreuz bezeichnet wird. Die dritte Gebrauchsart war das Chrismon zum Beispiel vor Handschriftentitel.

Urkundenkreuze waren seit dem 5. Jahrhundert gebräuchlich, sie wurden vor allem als Unterschrift und Unterschriftsbezeugung genutzt und sind erstmals durch Justinian I. im Codex Iustinianus als Urkunde des Schreibens oder Signum rechtlich anerkannt worden. Neben der Notwendigkeit für Schreibunkundige, Blinde und „Gebrechliche“, nannte Gatterer als weitere Ursachen für den häufigen Gebrauch: Trägheit, Stolz und Mode.[2]

Das vorangestellte Kreuzzeichen bei Sterbedaten wurde von Gatterer selbst eingeführt, er benutzte es in seiner wissenschaftliche Abhandlung über die genealogische Forschung, Abriß der Genealogie im Jahr 1788,[3] die als erste im deutschen Sprachraum gilt.[4] Weitere genealogische Zeichen wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und im Jahr 1910 von Stephan Kekule von Stradonitz in seiner Schrift Über den Nutzen einer internationalen Hilfssprache für die genealogische Forschung herausgegeben.[5]

Darstellung auf Computersystemen

Tastenangaben bezogen auf eine deutsche QWERTZ-Tastatur
System1 Kreuz (†)
DAGGER
Lateinisches Kreuz (✝)
LATIN CROSS
Windows CP850 (TUI)
CP1252 (GUI) Alt+01342
Apple Macintosh alt/+T
Linux (mit neueren Versionen von X11)    
Neo Shift+93
OpenOffice.org-Varianten
Microsoft Word Tastenkombination
Unicodeeingabe 2, 0, 2, 0, Alt+C 2, 7, 1, D, Alt+C
Vim Digraph4 Strg+K, Shift+7-
Unicodeeingabe Strg+V, U, 2, 0, 2, 0 Strg+V, U, 2, 7, 1, D
Zeichenkodierung
Unicode U+2020 U+271D
UTF-8 E2hex 80hex A0hex E2hex 9Chex 9Dhex
ISO-8859-1
HTML-Entität †
XML/XHTML dezimal † ✝
hexadezimal † ✝
TeX/LaTeX Textmodus \dag (ab LaTeX2e) oder

\dagger oder
\textdagger

Mathem. Modus \dag (ab LaTeX2e)
Groff \[dg]5  
 
Ähnliche und verwandte Schriftzeichen und Symbole
Zeichen Unicode-Position Unicode-Bezeichnung Beschreibung
U+2021 DOUBLE DAGGER Lothringer Kreuz
U+2626 ORTHODOX CROSS Russisch-orthodoxes Kreuz
U+2628 CROSS OF LORRAINE Patriarchenkreuz
U+2629 CROSS OF JERUSALEM Krückenkreuz
U+2670 WEST SYRIAC CROSS Westsyrisches Kreuz
U+2671 EAST SYRIAC CROSS Ostsyrisches Kreuz
U+271A HEAVY GREEK CROSS Starkes griechisches Kreuz
U+271E SHADOWED WHITE LATIN CROSS Schattiertes weißes lateinisches Kreuz
U+271F OUTLINED LATIN CROSS Umrandetes lateinisches Kreuz
U+2720 MALTESE CROSS Tatzenkreuz (bzw. Malteserkreuz)
1 Viele Systeme bieten darüber hinaus auch spezifische Möglichkeiten ein Unicode-Zeichen direkt einzugeben.
2 Zahleneingabe über den Ziffernblock. Alt-Taste währenddessen permanent gedrückt halten.
3 Zahleneingabe über den Ziffernblock.
4 RFC 1354-orientierte Digraph-Unterstützung im Einfügemodus gemäß Dokumentation.

Doppelkreuz ‡

Eine Variante ist das Zeichen ‡ U+2021 DOUBLE DAGGER (ein Lothringer Kreuz). Windows-Tastenkombination ist Alt+0135, auf dem Mac wird der double dagger mit +  ⇧  + Y erzeugt, in HTML durch ‡, in LaTeX durch den Befehl \ddag, in Groff durch \[dd] erzeugt.[6]

Es wird als drittes Fußnotensymbol verwendet, in der Chemie wird es – unter anderem – benutzt, um Übergangszustände zu kennzeichnen.

Trivia

Aus der Bezeichnung Obeliskus, französisch: obèle,[7] entwickelten René Goscinny und Albert Uderzo den Namen ihrer Comicfigur Obelix in Entsprechung zum Namen der Figur Asterix, abgeleitet von der Bezeichnung Asterisk, französisch: astérisque für das Schriftzeichen des Sterns (unicode U+002A).[8]

Einzelnachweise

  1. Johann Christoph Gatterer: Abriß der Diplomatik, Göttingen 1798. S. 108 f.; digitalisierte Fassung der Bayrischen Staatsbibliothek, abgerufen 31. August 2010
  2. Johann Christoph Gatterer: Abriß der Diplomatik, Göttingen 1798. S. 113
  3. Johann Christoph Gatterer: Abriß der Genealogie, Göttingen 1788; digitalisierte Fassung bei google book
  4. Genealogische Symbole und Zeichen auf genealogy.net, abgerufen am 31. August 2010
  5. Stephan Kekule von Stradonitz: Über den Nutzen einer internationalen Hilfssprache für die genealogische Forschung, in: Mitteilungen der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte, 6. Heft, Leipzig 1910, S. 27–38. online einsehbar, abgerufen am 31. August 2010
  6. Manpage groff_char
  7. Schrift- und Sonderzeichen in Word
  8. Goscinny-Uderzo: Le livre d'Astérix le gaulois, Olivier Andrieu, Éditions Albert-René, Paris 1999, S. 13

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