Krisztián Ungváry

Krisztián Ungváry

Krisztián Ungváry [ˈkristiaːn ˈuŋɡvaːri] (* 1969 in Budapest, Ungarn) ist ein ungarischer Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Schon während seiner Schul- und Studienzeit gewann er mehrere Auszeichnungen für seine geschichtswissenschaftlichen Leistungen. 1993 verbrachte er das Wintersemester mittels eines DAAD-Stipendiums in Freiburg im Breisgau, wo er sich neben seinem Studium auch der Erkundung des Freiburger Militärarchives widmete.

Sein 1998 erschienenes Werk Budapest Ostroma war in Ungarn auf mehreren Verkaufsschlager-Listen zu finden. Die Übersetzungen ins Englische und Deutsche wurden dann auch im Ausland sehr positiv aufgenommen. In Deutschland ist er öffentlich vor allem im Zusammenhang mit der Wehrmachtsausstellung bekannt geworden, zu der er sich in mehreren Publikationen kritisch geäußert hat.[1]

Ungvárys Primärinteresse gilt der Politik- und Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dabei interessiert ihn vor allen Dingen das Verhältnis der Menschen zu ihrer eigenen Geschichte. Daher rührt auch sein Interesse an der Geschichte der Uniformen sowie der Phaleristik (= Ordenskunde). Er ist selbst Sammler und Mitglied in diesbezüglichen Verbänden.

Sonstiges

Ungváry verfügt über ausgezeichnete Deutschkenntnisse und kann außerdem auf Englisch- und Lateinkenntnisse verweisen.

Neben der Geschichte interessiert er sich auch für Weinkunde, ist selber Winzer und anerkannter Weintester. Er besitzt ein zwei Hektar großes Weingut im Tokajer Weingebiet in Olaszliszka. 1998 gewann er eine regionale Auszeichnung.

Zitat

  • Europa hat eine doppelte Vergangenheit: Der Westen hat nur einen Teil der Totalitarismen des 20. Jahrhunderts erlebt. Leider haben westliche Intellektuelle mehr Deutungshoheit über die Geschichte und zeigen manchmal zu wenig Sensibilität für die Opfer des Kommunismus. Ein Demokrat müsste aber die gleiche Distanz zu allen Diktaturen behalten. Die Versuche, eine europäische Erinnerung zu schaffen, ohne die Interessen der Osteuropäer zu berücksichtigen, empfinde ich als geistige Kolonisation.

Veröffentlichungen

  • Die Schlacht um Budapest. Herbig, München 1999, ISBN 3776621206. Ungarische Originalausgabe: Budapest Ostroma, Budapest 1998.
  • A magyar honvédség a második világháborúban. Budapest 2004.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reemtsmas Legenden. Nicht nur Bilder können lügen. In: FAZ. 5. November 1999.
    Verbrechen und Haftung. Die Pause der Wehrmachtsausstellung hilft nicht nur, die Bilder zu überprüfen: Auch der Begriff der Verantwortlichkeit ist zu klären. In: SZ. 16. November 1999.
    Mit zweierlei Maß. Die Kommission zur Überprüfung der Hamburger Wehrmachtsausstellung arbeitete parteiisch und ungenau. In: Berliner Zeitung. 23. November 2000.

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