Krönungsstraße

Die Krönungsstraße verlief von Frankfurt am Main nach Aachen und wurde zur karolingischen Zeit angelegt.

Die Straße wird von Forschern auch als Aachen-Frankfurter Heerstraße (AFH) bezeichnet.

Die Bedeutung dieser Straße aus dem 9. Jahrhundert lag zunächst auf politischem Gebiet. Die Karolinger und ihre fränkischen Nachfolger benutzten sie auf ihren zahlreichen Zügen nach Aachen, vornehmlich um dort zu jagen und zu baden oder auch, um dort die Königskrone (siehe auch Reichskrone) zu erlangen. Auch als Handelsstraße, Heerstraße oder Poststraße wurde sie genutzt. Sie kreuzte viele andere wichtige Straßenverbindungen wie z. B. die Fernstraße von Köln nach Reims.

Im 15. Jahrhundert hieß die Straße dann Aicher Straße (Aachener Straße). Danach erhielt sie andere Namen, wie z. B. Kaiserstraße, Heerstraße, Rheinstraße oder Hohe Straße.

Im Mittelalter entstanden allein zwischen Sinzig und Aachen an der Straße 36 Burgen, die deren Schutz dienten, z. B. die

• Burg Bodendorf
• Burg Landskron
• Burg Münchhausen
• Burg Bubenheim.

Im Zuge der aufkommenden Industrialisierung verlor die Straße immer mehr an Bedeutung und ist heute in den Örtlichkeiten kaum noch erkennbar.

Die insgesamt 252 Kilometer lange Straße verlief von Frankfurt am Main über

• Sinzig
• Bad Bodendorf
• Nierendorf
• Wachtberg
• Altendorf
• Ersdorf
• Rheinbach
• Wichterich bei Euskirchen
• Sievernich
• Kelz
• Mariaweiler bei Düren
• Dürwiß heute Ortsteil von Eschweiler/Rhld
• Broichweiden (Würselen)
• Haaren

Mediografie

• Josef Cloot: Die Aachen-Frankfurter Herrstraße. Ihr Verlauf durch den Kreis Düren und ihre Bedeutung. In: Heimat-Blätter der Dürener Zeitung. 1931, ZDB-ID 1124612-1, S. 196–198.
• Die „A 61“ für Kaiser und Könige. „Aachen-Frankfurter Heerstraße“ soll unter Denkmalschutz – Bei Bad Bodendorf und in der Grafschaft ist sie noch erkennbar. In: Rhein-Zeitung v. 8. Januar 2005.
• Heinrich Dittmaier: Zur Geographie der Wildbannbestätigung für die Kölner Kirche von 973. In: Rheinische Vierteljahrsblätter. (RhVjbl). 24, 1959, ISSN 0035-4473, S. 210–216 (Wüschhelm = S. 215).
• Klaus Flink: Der Abschnitt Sinzig-Düren der Krönungsstraße von Frankfurt nach Aachen. In: Bonner Universitätsblätter. 1973, ISSN 0524-0468, S. 25–40 (Wiederabdruck in: Heimat-Jahrbuch für den Kreis Ahrweiler. 1976, ISSN 0342-5827, S. 35–48.
• Jürgen Haffke: Der Verlauf der Aachen-Frankfurter-Heerstraße im unteren Ahrtal. In: Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler. 1990, S. 132.
• Hans Nottebrock: Die Aachen-Frankfurter Heerstraße in ihrem Verlauf durch den Kreis Ahrweiler. In: Jahrbuch des Kreises Ahrweiler. 1939, ZDB-ID 217183-1, S. 65–75.
• Hans Nottebrock: Die Aachen-Frankfurter Heerstraße in ihrem Verlauf von Aachen nach Sinzig. In: Bonner Jahrbücher. 131, 1927, ZDB-ID 217210-0, S. 245–284.
• Franz Petri: Zur Stellung der Eifel und ihrer Nachbarräume im europäischen Nord-Süd-Verkehr bis zur Wende von Mittelalter und Neuzelt. In: Hermann Aubin, Edith Ennen u. a. (Hrsg.): Beiträge zur Wirtschafts- und Stadtgeschichte. Festschrift für Hektor Ammann. Steiner, Wiesbaden 1965, S. 270–285, bes. 274–276.
• Andreas Schmickler: Die Aachen-Frankfurter Heerstraße zwischen Sinzig und Eckendorf. In: Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler. 2000, S. 62.
• Franz Schorn: Die alte Heerstraße. In: Heimatkalender / Kreisverwaltung Euskirchen. 1960, ZDB-ID 969204-6, S. 30–37.
• Franz Schorn: Von alten Dörfern und der Krönungsstraße. In: Heimatkalender / Kreisverwaltung Euskirchen. 1968, S. 71–77.
• Hans Welters: Befestigte Dörfer am Nordostrand der Eifel. In: Rheinische Vierteljahrsblätter. (RhVjbl). 15/16, 1950/51, S. 267–292.
• Hans Welters: Die Wasserburg im Siedlungsgebiet der oberen Erftlandschaft. Bonn 1940 (Beiträge zur Landeskunde der Rheinlande. 3. Reihe, Heft 4, ZDB-ID 502859-0).
• Albert Zepp: Ehemals befestigte Dörfer im unteren Ahrgebiet. In: Jahrbuch des Kreises Ahrweiler. 1939, S. 76–80.