Anhobbeln

Anhobbeln
Hobbel
Gehobbelter Esel

Hobbles, auf deutsch Hobbel, (in der Regel im Plural gebraucht) ist der Begriff für Fußfesseln von Pferden. Sie werden in freiem Gelände zum Teil benutzt, wenn keine andere Möglichkeit besteht, ein Pferd anzubinden, oder seltener auch, um dem Pferd zum Grasen – zum Beispiel über Nacht – einen größeren Bewegungsspielraum zu bieten als beim Anbinden. Es gibt Hobbel in ganz verschiedenen Ausführungen, vom geknoteten Hobbel aus Rohhautseil bis zum breiten, gepolsterten Hobbel aus Leder.

Das Hobbeln war vor allem zur Zeit der großen Viehherden in Amerika bei den Viehtreibern (Cowboys, Gauchos) verbreitet. Sie banden ihren Pferden bei einer Rast die Vorderbeine mit einem Abstand von wenigen Dezimetern zusammen, um sie am Weglaufen zu hindern. Die Pferde konnten so zwar kleine Schritte machen und sich ein wenig bewegen und grasen, aber es war ihnen unmöglich, weit wegzulaufen oder zu galoppieren.

Auch heute wird das Hobbeln noch eingesetzt, z. B. bei Wanderritten. Manche Pferde finden allerdings recht bald heraus, wie sie trotz der Fesseln Hüpfer machen können und so trotzdem relativ schnell vorwärts kommen; für solche Pferde benutzen manche Reiter Hobbel, die an drei Beinen des Pferdes befestigt werden und dadurch die Sprünge verhindern.

Ein gehobbeltes Pferd sollte nie ohne Aufsicht gelassen werden. Zur dauerhaften Fixierung des Tieres ist die Methode nicht geeignet, da durch die Fesseln leicht Verletzungen der Haut verursacht werden können.

Pferde benötigen eine gewisse Gewöhnung an das Hobbeln. Sie müssen das Gefühl, gefesselt zu werden, erst langsam lernen.

Karl May beschreibt diese Art des Anbindens oft in seinen Romanen über den Wilden Westen.


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