Kunsthalle Emden

Kunsthalle Emden

Die Kunsthalle in Emden ist ein Museum in der Seehafenstadt Emden (Ostfriesland). Es wurde 1986 von Henri Nannen gestiftet. Durch eine Schenkung des Münchner Galeristen und Sammlers Otto van de Loo wurde die Kunstsammlung erweitert, was auch Erweiterungsbauten notwendig machte. Das im ortstypischen Klinker gehaltene Gebäudeensemble wurde vom Architektenpaar Friedrich und Ingeborg Spengelin aus Hannover entworfen. Die Kunsthalle ist Mitglied im Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute, einem Verbund von derzeit 35 national und international angesehenen, selbständigen Kultur- und Forschungsinstituten, die durch eine wertvolle Sammlung in besonderem Maße die Qualität und Vielfalt des kulturellen Deutschland repräsentieren.

Geschichte

Entrée der Kunsthalle in Emden

Die Planungen für die Kunsthalle begannen 1983. Nannen spendete sein gesamtes, während seines Wirkens als Stern-Chef erarbeitetes Vermögen. Er brachte auch seine eigene umfangreiche Kunstsammlung – Bilder und Skulpturen vor allem aus der Zeit des Expressionismus – in das Haus ein. Nannen hat später in Zeitungsinterviews erklärt, dass er in dieser Zeit oft gefragt worden sei, warum er die Kunsthalle in Emden gebaut habe und nicht in Hamburg, wo er lange Zeit gelebt und gearbeitet hatte. Der Stifter begründete dies sinngemäß damit, dass er in Hamburg nur eine weitere Kunsthalle eröffnen würde, in Emden hingegen das einzige Museum dieser Art. In der Stadt hatte Nannen dabei durchaus auch Skeptiker zu überzeugen. Für sein Lebenswerk, insbesondere aber für die Errichtung der Kunsthalle, ist Nannen später mit der Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt ausgezeichnet worden. Die Kunsthalle ist heute neben dem Ostfriesischen Landesmuseum und der Johannes-a-Lasco-Bibliothek die herausragende kulturelle Einrichtung Emdens. Die Stadt Emden profitiert von dem Haus auch touristisch.

Am 3. Oktober 1986 wurde die Kunsthalle vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker eröffnet, der an dem Haus die menschlichen Dimensionen rühmte. Das Museum hat seinen Sammlungsschwerpunkt auf Bildern der Neuen Sachlichkeit und des deutschen Expressionismus, unter anderem mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein und Emil Nolde.

Die bislang erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte der Emder Kunsthalle war eine über den norwegischen Maler Edvard Munch, die 2005 rund 120.000 Besucher anzog. Diese wurde gefolgt von einer Ausstellung über Emil Nolde (1987, 46.000 Besucher) und der Ausstellung Der Akt (2002/2003, 42.000 Besucher). Bislang haben 103 Ausstellungen in der Kunsthalle stattgefunden (Stand: April 2006).

Geschäftsführerin der Stiftung ist Eske Nannen, die den ehemaligen Stern-Chef 1990 heiratete. Wissenschaftlich wurde die Kunsthalle bis 2006 von Dr. Achim Sommer geleitet, seit 2006 ist Dr. Nils Ohlsen wissenschaftlicher Leiter. Unterstützt wird das Museum durch den gemeinnützigen Verein Freunde der Kunsthalle in Emden. Im April 2006 begannen Modernisierungs- und Umbauarbeiten, die zwanzig Monate andauerten. Die neue Kunsthalle wurde am 2. Dezember 2007 mit der Ausstellung „Garten Eden – Der Garten in der Kunst seit 1900“ wiedereröffnet. Der Kunsthalle in Emden ist eine Malschule für Kinder angeschlossen.


Panoramaaufnahme der Kunsthalle in Emden
Panoramaaufnahme der Kunsthalle in Emden April 2008

Weblinks

53.3698888888897.20316666666677Koordinaten: 53° 22′ 12″ N, 7° 12′ 11″ O


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