Kursbuchstrecke 907

Kursbuchstrecke 907
Zwiesel–Bodenmais
Strecke der Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais
Kursbuchstrecke (DB): 907
Streckennummer: 5820
Streckenlänge: 14,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Bayerisch Eisenstein
Bahnhof, Station
0,0 Zwiesel (Bay)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Grafenau
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Plattling
Haltepunkt, Haltestelle
4,6 Außenried
Haltepunkt, Haltestelle
6,3 Langdorf
Haltepunkt, Haltestelle
12,1 Böhmhof
14,5 Bodenmais

Die Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie ist die letzte in Niederbayern gebaute Bahnstrecke.

Die Strecke wurde ab 1921 im Zuge von Notstandsarbeiten gebaut und am 3. September 1928 in Betrieb genommen. Die 14,3 km lange Stichbahn hat in Zwiesel Anschluss an die am 16. September 1877 eröffnete Bayerische Waldbahn PlattlingEisenstein sowie nach Grafenau, eröffnet am 1. September 1890.

Geschichte

Am 9. August 1928 fand eine erste Probefahrt auf der Strecke statt. Bei der feierlichen Eröffnung am 3. September 1928 standen Massen von Menschen an den Bahnhöfen und Haltestellen, und die neueröffnete Bahn beförderte an diesem Tag rund 2.500 Passagiere nach Bodenmais. Alle Redner gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Strecke bald durch das Zellertal verlängert werde.

Der geplante Weiterbau von Bodenmais durch das Zellertal nach Kötzting wurde aber nicht realisiert, da die private Regentalbahn 1927 nur wenige Kilometer entfernt die Strecke GotteszellBlaibach eröffnet hatte, und damit schon eine Verbindung zwischen der Waldbahn und dem Schienensystem um Cham bestand. Es gab bedeutende Gegner des Weiterbaus, und so wurde der Bahnbau Bodenmais–Kötzting Anfang der 30er Jahre mit der Begründung gestrichen, die Gemeinden dort seien sich wegen dieses Bahnbaues nicht einig.

Schon bald nach der Eröffnung erwies sich die geringe Rentabilität der Strecke. Bereits in den 60er Jahren gab es Gerüchte über eine bevorstehende Streckenstilllegung. In den 70er und 80er Jahren wurde dieses Thema wiederholt in den Medien aufgegriffen. Im Januar 1984 fand eine große Fernsehdiskussion über den Fortbestand der Bahn statt. Am 27. September 1984 erklärte die Bundesbahndirektion Nürnberg, dass sie seit 15 Jahren versuche, eine Entscheidung über die Zukunft der besonders schwach ausgelasteten Strecke Zwiesel–Bodenmais herbeizuführen. Trotz aller Befürchtungen blieb die Bahn bestehen.

Gegenwart

Der Eisenbahnviadukt bei Reisachmühle

An der Strecke von Zwiesel nach Bodenmais liegen die Bedarfshaltepunkte Außenried, Langdorf und Böhmhof. Mit Personal besetzt ist nur noch der Bahnhof Zwiesel. Das Bahnhofsgelände in Bodenmais hat 1987 der Markt Bodenmais erworben und dort ein neues Gebäude errichtet, das als Rathaus und Tourist-Info dient.

Auf der Strecke verkehrten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Uerdinger Schienenbusse. Ab 1993 befuhr die Regentalbahn diese Strecke im Auftrag der DB mit ihren alten Esslinger Triebwagen, seit 1996 im Stundentakt. Der Betrieb wird seit Anfang 1997 von der Regentalbahn mit Regio-Shuttles durchgeführt, die Fahrzeit beträgt einfach 19 Minuten. Das Zugangebot wird von Einheimischen und Touristen recht gut angenommen. In Zwiesel besteht direkter Anschluss in Richtung Bay. Eisenstein, Plattling und Grafenau (alle 2 Stunden). Ein vorgeschlagener Betriebsablauf mit einer vereinigten Führung der Züge von Zwiesel weiter in Richtung Plattling, welcher eine umsteigefreie Verbindung Bodenmais–Plattling ermöglicht hätte wurde bis heute nicht verwirklicht.


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