Kurtschatowium

Kurtschatowium
Eigenschaften
Eigenschaften (soweit bekannt)
Name, Symbol, Ordnungszahl Rutherfordium, Rf, 104
Serie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block 4, 7, d
Massenanteil an der Erdhülle 0 % (künstlich erzeugt)
CAS-Nummer 53850-36-5
Atomar
Atommasse 261,1087 u
Elektronenkonfiguration [Rn] 5f14 6d2 7s2 (?)
Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 32, 32, 10, 2
Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
253Rf

{syn.}

48 µs SF
254Rf

{syn.}

22,3 µs SF
255Rf

{syn.}

1,4 s α 251No
SF
256Rf

{syn.}

6,2 ms α 252No
SF
257Rf

{syn.}

4,7 s α 252No
ε 257Lr
SF
258Rf

{syn.}

13 ms SF
259Rf

{syn.}

3,1 s α 9,110 255No
SF
260Rf

{syn.}

20 ms SF
261Rf

{syn.}

65 s α 8,110 257No
262Rf

{syn.}

1,2 s SF
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Besonders fragliche Werte sind mit (?) gekennzeichnet

Rutherfordium ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 104, es zählt zu den Transactinoiden. Alle zehn bekannten Isotope des Rutherfordiums sind radioaktiv.[1]

Geschichte

Ernest Rutherford

Über eine erste Synthese des Elementes wurde 1964 seitens des Kernforschungszentrums bei Dubna (Sowjetunion) berichtet. Sie beschossen Plutonium mit Neonkernen:

\mathrm{^{242}_{\ 94}Pu \ + \ ^{22}_{10}Ne \ \longrightarrow\ \ ^{260}_{104}Rf \ + \ 4 \ ^{1}_{0}n}

Es wurde in der Sowjetunion und anderen Ländern nach Igor Kurtschatow Kurtschatowium (Ku) genannt. US-amerikanische Forscher lehnten den Namen aus politischen Gründen ab, beanspruchten 1969 den ersten Nachweis des Elements für sich und schlugen den Namen Rutherfordium (Rf), nach Ernest Rutherford vor. Ein weiterer Vorschlag war die Bezeichnung Dubnium (Db). Die systematische Bezeichnung ist Unnilquadium (Unq). Erst 1997 kam eine Einigung auf Rutherfordium zustande (siehe Elementnamensgebungskontroverse).

Die ersten später bestätigten Synthesen wurden 1968/69 durch die amerikanischen Forscher Alberto Ghiorso, Matti Nurmia, James Harris, Kari Eskola und Pirrko Eskola in Berkeley, USA mit Hilfe des Schwerionenbeschleunigers HILAC durchgeführt:

\mathrm{^{249}_{\ 98}Cf \ + \ ^{12}_{\ 6}C \ \longrightarrow\ \ ^{257}_{104}Rf \ + \ 4 \ ^{1}_{0}n}
\mathrm{^{249}_{\ 98}Cf \ + \ ^{13}_{\ 6}B \ \longrightarrow\ \ ^{259}_{104}Rf \ + \ 3 \ ^{1}_{0}n}
\mathrm{^{248}_{\ 96}Cm \ + \ ^{18}_{\ 8}O \ \longrightarrow\ \ ^{261}_{104}Rf \ + \ 5 \ ^{1}_{0}n}

Einzelnachweise

  1. Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente, S. Hirzel Verlag 1999, ISBN 3-7776-0736-3

Weblinks


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