Kyniker

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Der Kynismus [kyˈnɪsmʊs] (griech. κυνισμός, kynismós wörtlich „die Hundigkeit“ im Sinne von „Bissigkeit“, von κύων, kyon „der Hund“) ist eine philosophische Richtung der griechischen Antike und wurde von Antisthenes im 5. Jahrhundert vor Christus begründet. Kernpunkt der Lehre ist die Bedürfnislosigkeit. Scham vor als natürlich empfundenen Gegebenheiten (z. B. Nacktheit) wird verworfen. Diese Einstellung zeigten sie kompromisslos. Oft lebten Kyniker von Almosen.

Nach Diogenes von Sinope verbanden Kyniker ihre Weltanschauung mit anderen Philosophien wie der Stoa und integrierten auch Elemente der griechischen Mythologie. Sie verehrten zum Beispiel den Halbgott Herakles und praktizierten Mysterienkulte um Tod und Auferstehung.

Der Begriff Zynismus wurde ursprünglich synonym benutzt, hat aber im heutigen Sprachgebrauch eine andere Bedeutung bekommen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Kyniker

Über die Herkunft und Geschichte des Kynismus wissen wir heute nur sehr wenig. Das liegt daran, dass die Kyniker keinerlei Schriften hinterlassen haben und sich bereits in der Antike viele Legenden um ihren berühmtesten Vertreter – Diogenes – rankten, die unser Bild sehr stark geprägt haben. Während die einen Diogenes idealisierten und seine Fehler abschwächten oder sogar übergingen, sahen die anderen nur die negativen Aspekte. Einer der Gründe dafür ist, dass die Diogenes-Gestalt, aber auch die gesamte Lehre des Kynismus, sehr stark polarisierte. Bei vielen der übernommenen „Fakten“ wurde auch kaum danach gefragt, wie diese oft anekdotischen Überlieferungen zustande gekommen waren und auch ihre Lücken machten erstaunlich wenig Bedenken. So ist z.B. lange unkritisch hingenommen worden, dass fast alles antike Material über den Kynismus drei- bis fünfhundert Jahre jünger ist als die ersten Kyniker und dass eine relativ geringe Zahl von Namen für die „kynische Schule“ genannt wird. Genau betrachtet gibt es aber kein absolut zuverlässiges Kriterium für diese Unterscheidung zwischen einem durch verschiedene Traditionen fälschlich überlieferten und dem historisch echten Diogenes. Tatsache ist aber, dass der Kynismus unsere Kultur- und Philosophielandschaft mitprägte.

Der Großteil der Quellen über den Kynismus stammt von Marcus Tullius Cicero und Diogenes Laertius („Leben und Meinungen berühmter Philosophen“; das sechste seiner zehn Bücher ist ausschließlich den Kynikern des 4. und 3. Jahrhunderts v.Chr. gewidmet).

Der Kynismus entstand in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. in Griechenland. Als Begründer gilt Antisthenes (ca. 444 v. Chr. bis 368 v. Chr.). Antisthenes war zunächst Schüler des Sophisten Gorgias, später von Sokrates, den er so sehr verehrte, dass er täglich von Piräus nach Athen wanderte, um ihn zu hören. Nach dessen Tod lehrte er schließlich selbst am Gymnasion Kynosarges , auf welches einige den Namen „Kyniker“ zurückführen. Eine andere und etwas bekanntere Erklärung ist die, dass sich der Name von der griechischen Bezeichnung κύων (kyon), also „Hund“, ableitet. Die Anhänger dieser Schule wurden „wegen ihrer Bedürfnislosigkeit und ihrer gewollten Armut, dann wegen ihrer Art, die Leute rücksichtslos anzufallen, um ihnen ihre Lehre zu predigen“ , mit den Hunden verglichen. Beide Erklärungen über den Namen existieren schon seit der Antike. Allerdings gibt es in der neueren Philosophie vermehrt Bedenken über diese Theorien. Denn rein sprachlich ist die Ableitung „Kynosarges“ unwahrscheinlich. Außerdem existiert keine Überlieferung, nach der spätere Kyniker – d.h. nach Antisthenes – irgendwie in Verbindung mit diesem Gymnasium stehen. Vielmehr könnte dahinter das Interesse stehen, den Kynismus zu einer regelrechten Schule aufzuwerten, die er ursprünglich vielleicht gar nicht war. Doch auch die einleuchtende Erklärung, dass die Kyniker nach dem Wort „kyon“ benannt wurden, ist laut Niehues-Pröbsting nicht ganz schlüssig, denn „Hund“ war damals ein weit verbreitetes Schimpfwort.

Der bedeutendste Schüler des Antisthenes und bekannteste Kyniker überhaupt war Diogenes von Sinope. Sein Verdienst dürfte es sein, dass aus dem Kynismus eine wirkliche Philosophenschule entstand, die über Jahrhunderte Bestand hatte. Von ähnlicher Popularität waren seine Schüler Monimos und Krates von Theben, der wiederum der Lehrer von Zenon, dem Begründer der Stoá, war. Somit sind Kynismus und Stoá miteinander verwandt. Dennoch sollte man solche Stammbäume, die alle nachsokratischen Schulen zuletzt auf Sokrates zurückführen, nach ihrer historischen Seite hin mit Zurückhaltung betrachten. Besonders auffällig daran ist, dass die zweite Generation nur aus einer Person, nämlich Diogenes, besteht, der als einziger Schüler des Antisthenes gilt; an ihn seinerseits schließen sich mehrere Schüler an. Aus einigen Überlieferungen wissen wir aber, dass Antisthenes einen Schulbetrieb nach Art der Sophisten führte, sodass Diogenes nicht sein einziger Schüler sein konnte. Dagegen kann man sich Diogenes kaum als Lehrer vorstellen. Somit erweckt die bekannte Generationenfolge den Eindruck willkürlicher Konstruktion.

Doch sogar über Diogenes selbst erfahren wir nichts, das nicht in Zweifel gezogen werden könnte. Nicht einmal seine Existenz ist direkt oder absolut sicher nachweisbar. So wurde er mit Ausnahme des Theophrast von keinem zeitgenössischen Autor erwähnt. Auch in den Komödien, die eine der wichtigsten Informationsquellen über griechische Philosophen darstellen (wenn auch wegen ihres satirischen Inhalts mit Vorsicht zu rezipieren), sind von den Kynikern nur Monimos und Krates vertreten, während Diogenes fehlt. Dabei müsste er sicherlich viel Stoff geboten haben. Auch alle unter seinem eigenen Namen verzeichneten Schriften wurden schon in der Antike für unecht erklärt. Somit ist für uns erst die dritte Generation der Schule der Kyniker historisch fassbar, von der zwei Vertreter namentlich genannt werden: Monimos und Krates. Von Krates hören wir, dass er reich geboren sei, aber sein Vermögen zugunsten eines kynischen Bettlerlebens an seine Mitbürger verschenkt bzw. einen Teil für seine Kinder auf die Seite gelegt habe, für den Fall dass diese nicht Philosophen würden (als Philosophen hätten sie den Reichtum nicht nötig). Auch soll er der menschenfreundlichste der Kyniker gewesen sein und dadurch den Beinamen „Türenöffner“ erhalten haben, weil er wegen seiner Freundlichkeit und seiner guten Ratschläge zu jedem Haus Zutritt hatte. Ebenso symbolträchtig ist die Handlung, mit der Monimos den Anfang seines kynischen Lebens setzte: Monimos war Diener bei einem Wechsler. Als er über einen Geschäftsfreund seines Herrn von Diogenes hörte, war er so begeistert, dass er sich wahnsinnig stellte und so lange das Kleingeld sowie sämtliche Silbermünzen durcheinander warf, bis er entlassen wurde. Ansonsten, so berichtet der Biograph, sei er ein sehr ernster Mensch gewesen.

Der bekannteste Vertreter des Kynismus ist aber mit Sicherheit Diogenes.

Diogenes von Sinope (ca. 400 – 325 v.Chr.)

Diogenes wurde um 400 v.Chr. in Sinope am Schwarzen Meer (Kleinasien) als Sohn des Geldwechslers Hikesias geboren, der Legende nach am Todestag von Sokrates. Von Sinope wurde der Vater mit seinem Sohn wegen Münzfälscherei verbannt und flüchtete nach Athen. Über die Umstände dieser Tat gibt es verschiedene, in den Details sich widersprechende Berichte, die Diogenes Laertius kommentarlos aneinandergereiht aufgeschrieben hat:

„Diogenes, des Wechslers Hikesias Sohn, stammte aus Sinope. Diokles erzählt, sein Vater habe ein öffentliches Wechslergeschäft gehabt und sei wegen Falschmünzerei flüchtig geworden (1). Eubulides aber berichtet in seinem Buch über Diogenes, dieser sei selbst der Täter gewesen und sei mit seinem Vater in die Fremde gegangen (2). Ja, er selbst sagt von sich in seinem Pordalos, er habe die Münze verfälscht (3). Einige behaupten, er sei zum Aufseher gemacht worden und habe sich von den Werkleuten bereden lassen, nach Delphi oder nach Delos, der Heimat des Apollon, zum delischen Tempel sich zu begeben, um dort anzufragen, ob er das vornehmen dürfe, wozu man ihn auffordere. Als der Gott es erlaubte, nämlich eine Änderung der staatlichen Ordnung überhaupt, fasste er es anders auf, fälschte die Münze, ward gefasst und musste, wie einige vermelden, in die Verbannung gehen (4a), während er nach anderen freiwillig aus der Stadt entwich, aus Furcht (4b); noch andere behaupten, er sei vom Vater zur Münzfälschung veranlasst worden und dieser sei im Gefängnis gestorben, er aber sei flüchtig geworden und nach Delphi gegangen und habe da angefragt, nicht ob er das Geld fälschen dürfe, sondern was ihm dazu verhelfen würde, alle an Ruhm zu übertreffen, und habe darauf jene Antwort erhalten (5).“

Der Orakelspruch, den Laertius nicht mitteilt, soll „paracharattein to nomisma“ („die Münze umprägen“) gelautet haben. Die für einen Orakelspruch typische Doppeldeutigkeit liegt in den Worten „nomisma“ und „paracharattein“. „Nomisma“ meint ursprünglich „das, was Geltung hat“ und ist eine Bezeichnung für „Sitte“ oder „Brauch“. Allmählich – etwa um das 5. Jahrhundert v.Chr. – wurde es aber auch zu einer Bezeichnung für „Münze“ oder „Geld“. Auch das Verb „paracharattein“ hat zwei Bedeutungen: zum einen die negative des Fälschens, zum anderen aber auch eine neutrale, die so viel wie „umprägen“ oder „verändern“ bezeichnet. Somit kann man den Orakelspruch auf zwei Arten interpretieren: mit „das Geld fälschen“ oder mit „die Sitte verändern“. Vielfach wird vermutet, dass Diogenes, der eine sehr negative Einstellung zum Reichtum hatte, seine Verachtung des Geldes ausdrückte, indem er (nach der ersten Bedeutung von „paracharattein“) die Prägung der Münzen verdarb und das Geld somit aus dem Verkehr zog. Es könnte aber auch sein, dass die Anekdote in metaphorischem Sinne verstanden werden soll, wie Laertius an einer anderen Stelle erklärt: „Solches lehrte er [gemeint ist Diogenes] und handelte auch danach, indem er die Münze wirklich umprägte dadurch, dass er weniger Gewicht legte auf die Vorschriften des Gesetzes als auf die der Natur.“

Darüber, ob das Münzverbrechen ein geschichtliches Faktum und das Orakel eine späte Erdichtung dazu oder umgekehrt das Orakel die Quelle aller literarischen Erzählungen über die Geldfälschung ist, kann man unterschiedlicher Meinung sein. Egal, wie dem auch sei; jedenfalls gelangte Diogenes durch die Verbannung nach Athen, wo er Antisthenes, den geistigen Vater der kynischen Philosophie, der Bedürfnislosigkeit predigte, hörte. Beeindruckt von den Reden des Antisthenes, versuchte Diogenes dieses Ideal in vollkommener Weise zu verwirklichen, indem er seinen Lebensaufwand drastisch auf ein Minimum reduzierte. So soll er beispielsweise nur mehr ein einziges Kleid getragen und sich seinen Lebensunterhalt erbettelt haben. Zu den bekanntesten über ihn überlieferten Details, die wir unmittelbar mit Diogenes assoziieren, gehört die Erzählung, dass er in einer Tonne lebte (einem Vorratsgefäß vom Typ eines Pithos), die er mitten in Korinth aufgestellt hatte. Eine weitere Anekdote besagt, dass Diogenes, als er einen kleinen Jungen aus der hohlen Hand trinken sah, sogar seinen Holzbecher wegwarf, weil das Kind gezeigt hatte, dass es möglich war, noch einfacher zu leben. Doch Diogenes ging noch weiter. In seiner Tonne war er zwar allein, führte aber dennoch kein Privatleben, sondern lebte allen zugänglich, mitten im Volk, mit all seinen Bedürfnissen in der Öffentlichkeit der Straßen und Plätze:

„Er pflegte alles in voller Öffentlichkeit zu tun, sowohl was die Demeter betrifft, wie auch die Aphrodite. Darauf bezieht sich folgende Schlussfolgerung. Wenn es nichts Absonderliches ist zu frühstücken, so ist es auch auf dem Markte nicht absonderlich; nun ist aber das Frühstücken nichts Absonderliches; folglich ist es auch nicht absonderlich auf dem Markte. Und da er häufig öffentlich Onanie trieb, sagte er >Könnte man doch so durch Reiben des Bauches sich auch den Hunger vertreiben.<“

Wegen dieser Lebensweise, aber auch wegen der Bissigkeit und dem Spott seiner Kommentare, die später zu einem unentbehrlichen Bestandteil des Kynismus wurden und mit denen er die Normen seiner Zeit kritisierte und verächtlich alle Angehörigen der „guten Gesellschaft“ provozierte, erhielt er von den Leuten den abfälligen Beinamen „kyon“ („Hund“). Er selbst betrachtete diesen aber als Ehrentitel und benahm sich nun auch so, wie es dieses Schimpfwort voraussetzte. Auf die Frage, wie er die Bezeichnung Hund verstehe, antwortete er: „ Die mir geben, umwedle ich; die mir nichts geben, belle ich an; die Bösen beiße ich.“ Als ihm bei einer Einladung einige Leute Knochen hinwarfen, wie einem Hund, soll er das Gewand gehoben und diese Menschen angepisst haben – genau wie ein Hund. Als er einmal gefragt wurde, was für ein Hund er sei, meinte er: „Wenn ich Hunger habe, ein Malteser, wenn ich aber satt bin, ein Molosser. Diese loben ja viele Leute, wagen es aber nicht, sie auf die Jagd mitzunehmen, weil das Mühe macht. So könnt ihr mit mir nicht zusammenleben, weil ihr Angst habt vor Widerwärtigkeiten.“ Für uns mag dieses Verhalten sehr negativ wirken, doch Diogenes glaubte, dass dies wichtig sei, damit die Menschen zu Vernunft und Erkenntnis gelangen könnten: „Die anderen Hunde beißen ihre Feinde, ich aber meine Freunde, um sie zu retten.“ Eine der bekanntesten Anekdoten über Diogenes, ja eine der populärsten Anekdoten aus der Antike überhaupt, ist die Begegnung zwischen Alexander dem Großen und Diogenes: Alexander, der berühmte Herrscher, sucht Diogenes auf und sagt ihm, dass er einen Wunsch freihabe, worauf dieser respektlos antwortet: „Geh mir aus der Sonne!“.

„Diogenes ita erat in paupertate positus, quod dolium habuit pro domo, cuius ostium ad solem semper dirigebat. Ad quem in sole existente cum rex Alexander accessisset, dixit ei, quod peteret ab eo, quidquid ei placeret. At ille: "Vellem prae ceteris, ut non stares inter me et solem." Et sic Alexander, qui omnes nationes vicit, ab illo paupere victus est.“ („Diogenes befand sich derart in Armut, dass er ein Fass als Haus bewohnte, dessen Öffnung immer zur Sonne ausgerichtet war. Als König Alexander zu diesem, der in der Sonne zum Vorschein kam, herantrat, sagte er ihm, dass er von ihm verlangen könne, was auch immer ihm gefiele. Aber jener entgegnete: „Ich will vor allem anderen, dass du nicht zwischen mir und der Sonne stehst.“ Und so wurde Alexander, der alle Völker besiegte, von jenem Armen besiegt.“). Auch wenn diese Erzählung – wie die meisten anderen – historisch nicht völlig korrekt ist (Alexander kam nach seinem Sieg in Asien nicht mehr nach Griechenland zurück und vorher wäre es unangemessen gewesen, sich als König zu bezeichnen, der alle Nationen besiegte), ist sie dennoch ein immer wieder in Kunst und Literatur thematisiertes und variiertes Motiv. Vor allem im Barock, einem Zeitalter der extremen Gegensätze (weltlicher Machtentfaltung und Prunk, die in Schlössern wie Versailles zum Ausdruck kamen, standen tiefste Armut der einfachen Bevölkerung und rigorose Abwendung vom Diesseits gegenüber) wurde das Motiv zu einem Symbol der Antithese von Weisheit und Macht: während Alexander Unabhängigkeit und Glück durch Reichtum und Macht erstrebt, versucht Diogenes dies ganz im Gegenteil durch Reduktion seiner Bedürfnisse. Noch deutlicher kann die Verschiedenheit kaum zum Ausdruck gebracht werden.

Wie aber können wir Diogenes einordnen? War er ein respektloser, prahlerischer und schamloser Spaßmacher? Oder war er gar ein raffinierter Verbrecher, ein Betrüger, der nur seinen eigenen Vorteil sucht? Müssen wir ihn als „Sokrates mainomenos“, als verrückten Sokrates betrachten, den man nicht allzu ernst nehmen darf? Oder war er vielmehr ein abgeklärter Weiser, ein, wenn auch etwas kauziger, aber doch liebenswürdiger Philosoph? Die Antworten fallen ganz unterschiedlich aus. Sie reichen von einer Idealisierung und Verherrlichung des Diogenes bis hin zur Verachtung. Während ihn die einen als humorvollen Kritiker seiner Zeit betrachten, war er für andere ein schamloser, alter Mann, ein öffentliches Ärgernis. Zu ambivalent ist die Diogenes-Gestalt, zu viele verschiedene, unvereinbar scheinende Wesenszüge trägt sie in sich und zu sehr polarisiert und spaltet sie die Menschen, als dass man sie in eine Kategorie einordnen könnte. Fest steht nur, dass Diogenes, der „Aussteiger“ der Antike, auch heute noch für Aufsehen sorgen und immer noch anecken würde.

Lehren und Inhalte des Kynismus

Wenn man versucht, die Lehren der Kyniker zu einem übersichtlichen Bild zusammenzufassen, ist man verleitet, sie von der Stoá her zu interpretieren, um der Überlieferung aufzuhelfen, die über die alten Kyniker zwar einige Grundthesen aufbewahrt hat, aber kaum Argumentationen enthält, dafür umso mehr Anekdoten. Ohne Frage hat der Kynismus starken Einfluss auf die Stoá ausgeübt, doch es kann leicht passieren, dass man die beiden Lehren zu sehr vermischt und einen „kynisierenden Stoizismus“, wie Heinrich Nihues-Pröbsting ("Der Kynismus des Diogenes und der Begriff des Zynismus") es nennt, erhält. Die Tatsache, dass über den Kynismus nur wenig Material erhalten ist, hat mehrere Gründe. Zum einen liegt es daran, dass man dem Kynismus bereits im Altertum den Charakter einer echten Philosophenschule abgesprochen und gemeint hat, dass es sich eher um eine Lebensform handle. Tatsächlich gibt es aber einige wenige Kyniker, die sich sehr ausführlich mit der Literatur beschäftigten. Zu ihnen gehören Monimos und Krates (schrieb parodistische Tragödien, Hymnen, Elegien und Briefe, die allesamt verloren gegangen sind), die – ganz im Gegensatz zu Diogenes – vor allem durch ihre schriftstellerische Tätigkeit als Satiriker und Moralisten bekannt wurden. Aber auch Antisthenes (soll ein zehnbändiges Werk verfasst haben, von dem allerdings nur mehr Fragmente erhalten sind) hat über die Lehren des Kynismus geschrieben. Der Großteil ist im Laufe der Zeit verloren gegangen und nur wenige Werke sind teilweise erhalten geblieben. Hauptmerkmal dieser Werke ist die Vermischung aus Ernstem, das heißt Moralischem, und Lächerlichem, Satirischem, die als „spoudogeloion“ bezeichnet wird, aber auch die für die Kyniker typische Schärfe und Bissigkeit ist in ihnen enthalten.

Was aber lehren die Kyniker? Höchstes Ziel ist für sie wie bei den meisten anderen nachsokratischen Schulen das Erreichen des Glücks. Dabei geht es, ähnlich wie im Hellenismus, um das Glück des einzelnen. Der Weg dahin, den die Kyniker beschreiten wollen, ist dem der Stoiker sehr ähnlich. Nach der kynischen Lehre beruht Glück auf innerer Unabhängigkeit und Autarkie. Diese innere Freiheit wiederum könne man durch Tugend erreichen, die somit für sich selbst ausreichend zum Glück sei. Sie sei der einzige, wahre Wert, alle anderen vermeintlichen Güter seien in Wirklichkeit Übel oder zumindest unwichtig für ein glückseliges Leben. Worin aber diese Tugend besteht, haben die Kyniker nicht näher definiert – sie waren eher praktisch denn philosophisch orientiert. Am ehesten finden wir eine Antwort in den Anekdoten, die über die Kyniker verfasst worden sind. Primär ist die kynische Tugend als Vermeidung des Übels und Bedürfnislosigkeit zu verstehen. Letztere sichert die innere Freiheit und führt uns auch zu einem weiteren Grundsatz des Kynismus: der Orientierung an der Natur. Was natürlich ist, könne weder schlecht sein, noch ein Grund, sich dafür zu schämen. Somit ist für die Kyniker beispielsweise das öffentliche Leben des Diogenes nichts Aufregendes, sondern natürlich und normal. Eine Art Vorbild stellten die Tiere dar, da sie einerseits Ansätze zur Kritik an der menschlichen Gesellschaft bieten, andererseits aber auch – so waren die Kyniker überzeugt – eine positive Anleitung zu einem glücklichen und richtigen, naturgemäßen Leben brachten. Doch auch, wenn diese Bedürfnislosigkeit die Autarkie sichert, ist sie es auch, die zur Negation der althergebrachten Sitten, Normen und Gesetzen, der Kultur, Kunst und Familie, bis hin zur Erregung des öffentlichen Ärgernisses führt. Was ist also der Grund, weswegen die Tugend den Kynikern so wichtig war? Durch die Bedürfnislosigkeit wird dem Schicksal möglichst wenig Angriffsfläche geboten: wer nichts besitzt, kann auch nicht enttäuscht werden, weil er nichts verlieren kann. Deswegen sind die größten Hindernisse auf dem Weg zum Glück Begierde, Angst (z.B. vor Schicksalsschlägen) und Unwissenheit. Denn nur durch Wissen sei Tugend erlernbar, vorausgesetzt, dass man auch bereit ist, das Erlernte umzusetzen.

Der Kynismus ist in seinen Lehren und seiner Umsetzung also sehr radikal: alle äußerlichen, weltlichen Dinge sollen abgelegt werden, weil sie unglücklich machen und wider die Natur sind. Doch wieso ist das glückliche Leben nur in der Askese zu finden und wieso muss diese so radikal sein? Um dies besser verstehen zu können, muss man in die politischen Verhältnisse jener Zeit blicken, in der der Kynismus entstanden ist: Nach dem Peloponnesischen Krieg erlitt die Polis eine schwere Krise, die sich vor allem im Elend der Bevölkerung äußerte. Aus dem Überdruss an dieser „verkommenen Gesellschaft“ rät Antisthenes zum völligen Rückzug aus dem politischen Leben und den alten Werten zugunsten eines naturgemäßen Lebens, das weniger Enttäuschungen mit sich bringt. Diogenes und die anderen Kyniker ziehen sich dagegen nicht völlig zurück, sondern provozieren und gehen in Opposition zu der alten, noch bestehenden Ordnung, von der sie aber wissen, dass sie dem Untergang geweiht ist. Auf diese Weise versuchen sie, die Welt zu verändern und zum Nachdenken anzuregen. Oder, wie sie es selbst ausdrücken würden: sie beißen ihre Freunde, um sie zu retten. Dieses „Beißen“ hilft ihnen auch, mit der Sinnlosigkeit der Welt umzugehen, oder ist vielmehr auch eine Form der Selbstbehauptung – vergleichbar mit einem Kettenhund, der lieber selbst zubeißt, bevor er von anderen gebissen wird. Die Mittel, mit denen sie „zubeißen“, sind das Vorleben der Armut, Provokation und Satire und Spott in Form von heftigen Bußpredigten, die durch einen aggressiven Stil des Vortrags, auffällige, extreme Bildersprache und derbe Anschaulichkeit gekennzeichnet sind, die sogenannte Diatribe (διατριβή). Von letzterer profitierten die Stoiker, besonders Seneca, die aus ihr eine lockere, im volkstümlichen Ton gehaltene moralphilosophische Rede schufen, die sich an ein breites Laienpublikum wendet um es durch unterhaltsame Belehrung zu erziehen, aber auch die frühchristliche Predigt sehr stark. Häufig waren die Kyniker auch darauf aus, durch Skandale Aufmerksamkeit zu erregen, um ihrem Protest gegen die bestehenden Verhältnisse Nachdruck zu verleihen: Diogenes soll in einer Tonne gelebt und häufig öffentlich onaniert haben und Krates öffentlich mit einer Frau geschlafen haben…

Während der hellenistische Kynismus also sehr individualistisch ausgerichtet war, so änderte sich dies im Laufe der Jahrhunderte. Der Kynismus der römischen Kaiserzeit – ganz im Gegenteil zum Kynismus des Diogenes – trug fast schon religiöse Züge. Das Gemeinschaftswesen spielte nun eine große Rolle. Das einzige, das sich nicht veränderte, waren die kompromisslosen Einstellungen in Bezug auf Askese und Bedürfnislosigkeit. So ist es auch kaum verwunderlich, dass der Kynismus mit dem Ende der Antike als eigenständige Philosophierichtung verschwand. Nur im Stoizismus lebten einige Grundgedanken weiter, wenn auch teilweise etwas verändert.

Kynismus und Stoa

Der Grundgedanke ist in der Stoa derselbe wie im Kynismus. Man müsse „secundum naturam vivere“, also gemäß der Natur leben, wie Zenon meint, um das höchste Ziel, das Glück erreichen zu können. Nur der Beweggrund ist unterschiedlich. Für die Kyniker ist das naturgemäße Leben, das mit Bedürfnislosigkeit einhergeht, wichtig, um dem Schicksal möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, ihm – so weit es geht – zu entfliehen. Für die Stoiker bedeutet „secundum naturam vivere“, dass das Leben von Vernunft bestimmt ist, die uns erkennen lässt, dass Äußerlichkeiten wie Reichtum oder Ansehen nur vermeintliches Glück sind, die wir zum Leben nicht benötigen. Auf keinen Fall aber dürfen wir versuchen, dem Schicksal zu entgehen, sondern müssen es – ganz im Gegenteil – gefasst hinnehmen, wie es auf uns zukommt. Denn das Schicksal ist nach Ansicht der Stoiker dem Menschen vorherbestimmt. Außerdem ist das Leid und auch das Schicksal ein Teil der Natur. Auch im Umgang mit den „äußeren Dingen“ unterscheiden sich Kynismus und Stoá. Ziel der Stoiker ist die Apathie, die Gleichgültigkeit. Während die Kyniker also diese Dinge verachten und gegen sie ankämpfen, lassen sich die Stoiker nicht von ihnen berühren.

Ein Kritikpunkt (vor allem der Stoiker) am Kynismus ist, dass der Kyniker zwar versucht, der Welt zu entrinnen, alles zu meiden, doch dass es, selbst wenn er diese überwindet, immer noch ein großes Hindernis auf dem Weg zum Glück gibt: das eigene Ich, das noch immer mit Problemen, Sorgen und Ängsten, die ihm wichtig und groß erscheinen, kämpft.

„Effugisti vitia animi; non est tibi frons ficta, nec in alienam voluntatem sermo compositus, nec cor involutum, nec avaritia, quae, quicquid omnibus abstulit, sibi ipsi neget, nec luxuria pecuniam turpiter perdens, quam turpius reparet, nec ambitio, quae te ad dignitatem nisi per indigna non ducet: nihil adhuc consecutus es; multa effugisti, te nondum.“ („Du bist den Fehltritten des Geistes entflohen: deine Miene ist nicht verstellt, deine Rede ist nicht nach fremdem Willen geheuchelt und das Herz ist nicht von Dunkel verhüllt durch Habgier, welche, was auch immer sie allen weggenommen hat, sich selbst missgönnt, noch voll Verschwendungssucht, die das Vermögen sehr schändlich vergeudet, um es noch schändlicher wieder hereinzubringen, du hast keinen Ehrgeiz, der dich nicht zu Ansehen bringt, außer durch Unwürdiges (Verhalten): du hast noch immer nichts erreicht, hast vieles gemieden, dich selbst noch nicht.“)

Weil die Lehren der Stoá denen des Kynismus sehr ähnlich waren, aber eine leicht abgeänderte, weniger extremen Form hatten, meinen einige Wissenschaftler, dass die Stoá anfänglich nur eine abgeschwächte Form des Kynismus war.

Vom Kynismus zum Zynismus

Wenn wir heute an "Zynismus" denken, dann verbinden wir damit ein sehr negatives Bild. Unter Zynismus versteht man bissigen Spott und ein herausfordernd verächtliches Verhalten gegenüber den geltenden Regeln der Höflichkeit und des Anstandes, nicht selten mit der bewussten Absicht, die Gefühle seiner Umwelt zu verletzen. Dieser Zynismusbegriff entwickelte sich im Laufe der Zeit aus dem Kynismus heraus. Die orthographische Unterscheidung ist allerdings eine Eigenart des Deutschen und existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Trotz dieser Verwandtheit der beiden Begriffe scheinen sie kaum mehr in Verbindung miteinander zu stehen. Denn die Kyniker waren zwar etwas kauzige Sonderlinge, aber keineswegs hämische Menschen, die sich absichtlich über die Würde des anderen hinwegsetzen. Sie wollten mit Sicherheit provozieren um damit zum Nachdenken anzuregen, aber nicht verletzen, sondern sie taten dies aus der Überzeugung heraus, die anderen durch ihre Lehre zum Glück führen zu können. Und dennoch sind Kynismus und Zynismus einander oft sehr ähnlich und kaum voneinander unterscheidbar: Beide sind Formen der Selbstbehauptung und der Moral- und Gesellschaftskritik, die durch bissigen Spott und Provokation gekennzeichnet sind. Der Hintergrund, vor dem sie entstehen, ist jedoch ein anderer. Während der Kynismus als Reaktion auf eine konkrete, historische Situation, nämlich den Zerfall der Polis, entstand, ist der Zynismus Ausdruck intellektueller Selbstbehauptung angesichts einer allgemeinen Sinnlosigkeit und entsteht aus einer tiefen Enttäuschung über die Mitmenschen. Der Zyniker ist ein sehr verzweifelter Mensch, der zuvor stets ein Idealist gewesen ist, der aber irgendwann an der Realität der Welt zerbrochen ist, und der enttäuscht darüber ist, dass moralische Werte im Leben der meisten Menschen nur eine untergeordnete Rolle spielen und dass ihre Berücksichtigung dem moralisch Handelnden oft mehr Schaden als Nutzen bringt, oder weil er erfahren musste, dass seine eigene Freundlichkeit auf Undank, Zurückweisung und Missbrauch gestoßen ist. Einmal, so scheint es, hat der spätere Zyniker ethische Werte sehr ernst genommen, ist aber zutiefst verletzt worden und kann dies nicht verarbeiten. Deswegen entsteht Zynismus paradoxerweise meistens bei denen, die einmal (fast) das komplette Gegenteil eines Zynikers waren, die jedoch über ein zu schwaches Selbstbewusstsein verfügen, als dass sie sich „Niederlagen“ leisten könnten, und infolgedessen verbittert sind und resigniert haben. In dieser Resignation handelt der Zyniker wider sein besseres Wissen und bekämpft jene Werte, an denen er sich einmal selbst orientiert hat – nicht nur an sich, sondern auch an anderen, indem er nicht nur gegnerische Meinungen, sondern auch ihre Vertreter lächerlich macht oder dies jedenfalls versucht. In letzter Konsequenz müsste der widerspruchslose Zyniker auch sich selbst, wenn er allein ist, wie einen Hund behandeln, denn zu den von ihm verachteten Werten gehört auch die (eigene) Würde. Denn die Werte scheinen nicht mehr verlässlich zu sein – deswegen verzichtet der Zyniker auf sie.

Zynismus ist also immer ein Ausdruck von Machtlosigkeit und Ohnmacht im Angesicht einer (allgemeinen) Sinnlosigkeit. Aus diesem Grunde wird der Zynismus auch immer wieder als eine resignierende Form des Existenzialismus interpretiert, weil beide zunächst der aus der Sinnlosigkeit resultierenden Angst standhalten. Allerdings mündet der Zynismus oft in Selbstaufgabe, weil der Zyniker es nicht schafft, eine Position zu beziehen, in der – ähnlich der „Apathie“ der Stoá – keine Enttäuschung mehr möglich ist, oder in der man sich nur dort aufregt, wo man etwas bewirken kann und die Dinge, die man nicht verändern kann, als gegeben hinnimmt.

Häufig wird die Ironie als eine Vorstufe zum Zynismus bezeichnet, weil sie ebenfalls sehr kritisch und oft auch verletzend wirkt. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass viele Zyniker sich dennoch ein Reservat von zwischenmenschlichen Beziehungen vorbehalten, die nicht vom Zynismus bestimmt sind. Dieser Widerspruch ist in der Realität häufig, weil ansonsten der Zyniker zu einer trostlosen Einsamkeit verurteilt wäre.

Zynismus ist heute ein sehr weit verbreitetes Phänomen, der auch auf eine gewisse Orientierungslosigkeit und die Missstände unserer Zeit zurückzuführen ist. Demnach seien bestimmte Berufsgruppen vermehrt von Zynismus betroffen, wie beispielsweise Mediziner oder Entwicklungshelfer, die ihre Unfähigkeit, helfen zu können immer wieder Tag für Tag hinnehmen müssen. Zynismus ist zwar aus dem Kynismus entstanden, weist aber dennoch große Unterschiede auf, vor allem in seiner Entstehung. Dennoch sind viele Aspekte des Kynismus ungeklärt. Das liegt zum einen am Mangel an zeitgenössischen Quellen, aber auch daran, dass der Kynismus mit der Spätantike unterging und man sich erst in der Neuzeit wieder mit dieser philosophischen Lehre auseinandersetzte. Besonderes Aufsehen erregte die Thematik von Kynismus und Zynismus aber 1983 mit dem von Peter Sloterdijk erschienenen zweibändigen Werk „Kritik der zynischen Vernunft“, in dem er den Kynismus/Zynismus als gesellschaftliches Phänomen der europäischen Geschichte behandelt. Auch wenn dieses Werk sehr umstritten ist, hat es doch dazu beigetragen, dass der Kynismus wieder zu einem vieldiskutierten Thema der Philosophie wurde.

Bedeutende Kyniker

Quellen

  • Diogenes Laertios: Leben und Lehre der Philosophen. Reclam, Stuttgart 2004.
  • Hossenfelder, Malte. (1996). Antike Glückslehren – Kynismus und Kyrenaismus, Stoa, Epikureismus und Skepsis; Quellen in deutscher Übersetzung mit Einführungen. Stuttgart: Kröner.
  • Luck, Georg. (1996). Die Weisheit der Hunde. Texte der antiken Kyniker in deutscher Uebersetzung und Erläuterungen.Alfred Kröner Verlag, Stuttgart. ISBN 3-520-48401-3

Einzelnachweise


Weblinks


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  • Kyniker — Ky|ni|ker 〈m. 3〉 Angehöriger der von Antisthenes (444 368 v. Chr.) gegründeten Philosophenschule, die den Verzicht auf alle Kulturgüter u. völlige Bedürfnislosigkeit erstrebte, was schließlich zur Verneinung aller kulturellen Werte führte; →a.… …   Universal-Lexikon

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  • Kyniker — Ky|ni|ker der; s, <aus gleichbed. gr. Kynikós zu kynikós »hündisch«; die Anhänger dieser Schule wurden wegen ihrer Bedürfnislosigkeit u. ihrer gewollten Armut, dann wegen ihrer Art, die Leute rücksichtslos anzufallen, um ihnen ihre Lehre zu… …   Das große Fremdwörterbuch

  • kyniker — ky|ni|ker sb., en, e, ne (kynisk person) …   Dansk ordbog

  • Kyniker — Ky|ni|ker <griechisch> (Angehöriger der von Antisthenes gegründeten Philosophenschule); vgl. aber Zyniker …   Die deutsche Rechtschreibung

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