Käppi

Käppi
Fremdenlegionäre mit Képi

Ein Käppi (frz. Képi) ist eine militärische Kopfbedeckung, im engeren Sinne ein leichter, niedriger Tschako, wie er zur Uniform der französischen Armee und Gendarmerie getragen wird.

In der Schweizer Armee wurde das Käppi bis 1991 ab Stufe höherer Unteroffizier getragen (für Offiziere mit zusätzlichen Gradabzeichen). Heute wird es nur noch an höhere Stabsoffiziere (ab Stufe Brigadier) abgegeben.

In Deutschland – unter anderem bei der Luftwaffe – wird das sogenannte Schiffchen ebenfalls manchmal mit dem Spitznamen „Käppi“ bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Frankreich

Das Képi war bis Ende des 20. Jahrhunderts die gebräuchlichste Kopfbedeckung in den Französischen Streitkräften. Das Képi kam in den 1830er Jahren auf, als im Zuge der Kolonisation Afrikas eine leichte Kopfbedeckung für die heißen Gegenden gesucht wurde. Zunächst wurden verschiedene Kopfbedeckungen, die casquettes d’Afrique (Französisch: afrikanische Kopfbedeckungen), ausgegeben, bis sich das Képi 1852 als bonnet de police à visière (Polizeimütze mit Mützenschirm) herausbildete.

Seit dem Krimkrieg wurde das Képi, das bereits von einigen Französischen Einheiten getragen wurde, auch im Ausland bekannt.

Um 1900 war die Kopfbedeckung schließlich bei den meisten Einheiten der Armee eingeführt worden. Auch das goldene oder silberne Geflecht an den Mützen für Offiziere wurde eingeführt, ebenso die bis heute benutzten verschiedenen Farben der Truppengattungen.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges trugen die meisten Soldaten das Képi. Zu Tarnung wurde das Képi ähnlich wie die deutsche Pickelhaube mit einem grauen Überzug getragen. Erst 1915 setzte sich der Adrian-Helm durch und das Képi wurde nur noch von Offizieren in der Etappe getragen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Képi weiterhin zur Dienstuniform getragen, nicht mehr zur Kampfuniform. Dennoch war es nicht mehr oft in der Öffentlichkeit zu sehen, da meist das Barett getragen wurde.

Nach dem Golfkrieg 1991 und dem Ende der Wehrpflicht in Frankreich fand eine weitgehende Renaissance des Képi statt. Auch Mannschaftsdienstgrade trugen das Képi wieder in der Öffentlichkeit. Heute wird es nur noch zur Ausgehuniform oder zur Paradeuniform getragen, während zum Dienstanzug heute meist das Béret (Barett) getragen wird. Ausnahme hier ist Gendarmerie Nationale, die auch zum normalen Dienstanzug das Képi trägt.

Die Police Nationale schaffte das Képi im Zuge einer Reform ab, da es für die Benutzung in Fahrzeugen zu hoch ist.

Farbsystem

Truppengattungen Farbe des Bandes Farbe des Stoffs Borte und Abzeichen
Infanterie, Zouaven, Fallschirmjäger Dunkelblau Rot Gold
Scharfschützen Hellblau Rot Gold
Spezialeinheiten (auch deren Fallschirmjäger)
Logistiktruppe und Quartiermeister
Dunkelblau Rot Silber
Kürassiere, Dragoner, Husaren
Panzertruppe und Matériel
Hellblau Rot Silber
Jägertruppe Schwarz Dunkelblau Silber
Spahi (Leichte Kavallerie) Hellblau Rot Gold
Artillerietruppe, Marineinfanterie Dunkelblau Dunkelblau Gold
Train und Militärmusik Schwarz Schwarz Gold
Légion étrangère Weiß (Soldaten und Gefreite)
Dunkelblau (Unteroffiziere und Offiziere)
Weiß (Soldaten und Gefreite)
Rot (Unteroffiziere und Offiziere)
Gold (Infanterie)
Silber (Kavallerie)
Heeresflieger Blau Rot Gold
Sanitätspersonal Purpur Rot Gold
Apotheker Grün Rot Gold
Veterinärpersonal Violett Rot Silber
Zahnmedizinisches Personal Braun Rot Gold
Gendarmerie Nationale Silber Schwarz Silber

Schweiz

In der Schweizer Armee war das Käppi früher für alle höheren Unteroffiziere und Offiziere gebräuchlich, wird seit 1991 aber nur noch von höheren Stabsoffizieren zur Ausgangsuniform verwendet. Die Gradabzeichen sind wie folgt:

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Käppis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Käppi — Kạ̈p·pi das; s, s; eine schmale, längliche (Uniform)Mütze …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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