Königinnenpyramide der Neferhetepes

Königinnenpyramide der Neferhetepes
Neferhetepes-Pyramide
Daten
Ort Sakkara
Erbauer Neferhetepes
Bauzeit ~2550 v. Chr.
Basismaß 26,20 m
Höhe (ursprünglich) 17,50 m
Neigung 52°[1]
Kultpyramide keine

Die Neferhetepes-Pyramide oder auch Königinnenpyramide der Neferhetepes befindet sich in der Nähe des ägyptischen Sakkara. Das Bauwerk wurde als Begräbnisstätte für die Königin Neferhetepes (* ca. 2570 v. Chr.), eine der vermutlich zwei Töchter des Königs (Pharao) Radjedef, eines Herrschers der altägyptischen 4. Dynastie (Altes Reich) gebaut.[2] Die Herrscherin, Frau oder Mutter des Pharao Userkaf, lässt sich damit der 5. Dynastie zuordnen. Die Königinnenpyramide befindet sich in südöstlicher direkter Nachbarschaft zur Userkaf-Pyramide.[1]. Die Pyramide ist heute in schlechtem baulichem Zustand und weitgehend verfallen.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Bei der Königinnenpyramide der Neferhetepes handelte es sich nicht um ein allein stehendes Bauwerk, sondern um einen Pyramidenbezirk mit Tempelanlage, der sich nur ca. 10 m von der Umfassungsmauer der für die Bestattung ihres Mannes bestimmten Userkaf-Pyramide befindet. Die Nähe beider Bauten legen den Schluss einer guten familiären Beziehung zwischen ihrem Mann Userkaf und Neferhetepes nahe.[1]

Entdeckung

Die Pyramide wurde im Jahr 1928 bei Untersuchungen der Nekropole von Userkaf durch den britischen Ägyptologen Cecil Mallaby Firth entdeckt. Eine Zuordnung zur Königin Neferhetepes erfolgte zwar bereits im Folgejahr, aber eindeutige Belege erhielt erst 1943 Bernard Grdseloff durch eine Entdeckung am Grab von Persen, der ein Priester am Hof von Userkaf und Neferhetepes war. Sein Grab befand sich in direkter Nachbarschaft des Pyramidenbezirks. Ein Stein dieses Grabes wies eine Inschrift auf, die sowohl Namen und Rang der Königin Rang eindeutig belegt. Dieser Stein wird heute im Ägyptischen Museum in Berlin gezeigt.[1]. Weitere die Zuordnung bestätigende Hinweise erlangte Audran Labrousse 1979 durch Untersuchung an Grabsteinen in den Tempelruinen.[3]

Aufbau des Pyramidenbezirkes

Pyramidenkomplex der Neferhetepes neben dem ihres Mannes

Die Ausrichtung der Königinnenpyramide sowie die Einfriedung entsprach den Himmelsrichtungen und folgte damit der der wesentlich größeren Userkaf-Pyramide. Der gesamte Pyramidenkomplex erstreckt sich rechtwinklig in ostwestlicher Richtung. Dank der im Vergleich zur Userkaf-Pyramide geringeren Größe war es möglich, diese räumlich anzupassen. Gleichzeitig befand sich ein im Norden ein Zugang zum Pyramidenbezirk gegenüber der Pyramide ihres Ehemannes, durch den ein offener Innenhof erreicht wurde, der sich von Osten nach Westen erstreckte. Dieser diente der rituellen Reinigung und der Bereitung der Opfergaben. In den Hallen befanden sich Darstellungen von Tier-Prozessionen und Trägern von Opfergaben, die sich in Richtung des Heiligtums der Königin bewegten.

Aufgrund der starken Zerstörung des Tempelbezirkes lassen sich kaum gesicherte Aussagen über dessen genauen Aufbau machen. Es wurden jedoch Reliefdarstellungen in den Trümmern gefunden, die vermuten lassen, dass diese sich an den Tempelwänden befunden haben.

Die Pyramide

Eingang zur Grabkammer

Die Pyramide besaß ursprünglich eine Höhe von ca. 17 m und eine Basisbreite von ca. 26 m. Die Steigung der Wände lag bei 52°. Heute ist die Pyramide extrem stark beschädigt.

Die Abdeckung der Pyramide bestand aus Kalkstein, der aus den Kalksteinbrüchen von Tura stammte.[1]

Nahe der Pyramide befand sich ein kleiner Begräbnistempel, von dem heute kaum noch Spuren zu erkennen sind. Er bestand aus Kalkstein, der aus den Kalksteinbrüchen von Tura stammte. Außerdem wurde Granit für den Bau verwendet.[1]

Literatur

  • Audran Labrousse & Jean-Philippe Lauer, Les complexes funéraires d'Ouserkaf et de Néferhétepès - Vol 1 et 2, IFAO, 2000

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Neferhetepes
  2. Jahreszahlen nach Schneider: Lexikon der Pharaonen.
  3. Audran Labrousse

29.8727531.21867Koordinaten: 29° 52′ 21,9″ N, 31° 13′ 6,96″ O


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