Königlich Malaysische Polizei

Königlich Malaysische Polizei
Wappen der Königlich Malaysischen Polizei
Hauptquartier der malaysischen Polizei im Bukit Aman in Kuala Lumpur

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Die Polis Diraja Malaysia (PDRM, dt.: Königliche malaysische Polizei) ist ein Teil der staatlich organisierten Sicherheitskräfte in Malaysia. Der Verantwortungsbereich der zentral gesteuerten PDRM ist breitgefächert und umfasst Bereiche wie die Verkehrskontrolle bis hin zur Beschaffung von Informationen. Das Hauptquartier befindet sich im Bukit Aman, einem Hochhaus in der Hauptstadt des Landes Kuala Lumpur. Geleitet wird die PDRM durch den Generalinspekteur der Polizei („Ketua Polis Negara Malaysia“), momentan führt Tan Sri Musa Hassan die Behörde an.

Bei der Ausübung ihrer Aufgaben wird die staatliche Polizei durch ergänzende Truppen unterstützt, die sich aus zusätzlichen Schutzmännern, freiwilligen Reservisten, Hilfspolizisten, den Kadetten der Polizeischule und einer zivilen Einheit zusammensetzen. „Rakan Cop“ (Freunde der Polizei), ein Projekt zur Unterstützung der Polizei und der Zusammenarbeit mit einer bürgerwehrähnlichen freiwilligen Gemeindepolizei wurde am 9. August 2005 begonnen.

Die PDRM arbeitet ständig eng mit anderen nationalen Polizeitruppen zusammen, zu denen auch die Polizeibehörden der vier Nachbarländer gehören: Die Nationale Indonesische Polizei, die Königliche Polizei Brunei, die Königlich Thailändische Polizei und die Polizei Singapur. 2006 übertraf die RMP die von der Interpol durchschnittlich festgestellten Aufklärungsraten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es gab schon während des hinduistischen Imperiums Majapahit und im buddhistischem Reich des Srivijaya polizeiähnliche Strukturen auf der Halbinsel. Die Polizei als Organisation existiert in Malaysia seit dem Sultanats von Malakka im frühen 15. Jahrhundert, als die erste Polizeitruppe Malaysias durch das kanonische Gesetz Malakkas geschaffen wurde. Die Temenggong genannte Sicherheitstruppe bestand aus den königlichen Hulubalang, den Kriegern des Sultans. Während der Abwesenheit des Königs übernahm der Bendahara (Ministerpräsident) die Macht über die Gerichtsbarkeit, aber die Polizei wurde in der Zwischenzeit durch Temenggung, den Leiter der Polizeibehörde kontrolliert. Seine Aufgabe waren die Verfolgung von Straftätern, das Bauen von Gefängnissen und Ausführung der verhängten Strafen. Neben dem Temenggung waren auch die Penghulu, die Häuptlinge oder Dorfvorsteher mit der Aufgabe betraut, in ihrem Dorf oder Verantwortungsbereich für die öffentliche Sicherheit zu sorgen. Ihre wesentlichen Aufgaben waren das Eintreiben der Steuern, die Strafverfolgung und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Existenz des frühen Polizeisystems von Malakka wurde durch die Ankunft der portugiesischen Flotte am 10. August 1511 und die anschließende Eroberung Malakkas durch Afonso de Albuquerque beendet.

Die Wahrung der öffentlichen Ordnung wurde nach der Inbesitznahme durch portugiesischen Soldaten wahrgenommen. Gegen 1511 wandelt sich Malakka hin zu einer kosmopolitischen Gesellschaft und die Portugiesen unterstützen die Selbstverwaltung der Verwaltung und helfen beim Aufbau einer eigenen Administration. Am 14. Januar 1641 wird das portugiesisch beeinflusste Reich Malakka von den Niederländern erobert, die mit Hilfe der Truppen Johores gegen die mit Aceh verbündeten Portugiesen Krieg führt.

Unter der niederländischen Regierung Malakkas wird das portugiesische System unter Zuhilfenahme militärischer Einheiten weitergeführt. Mit der zunehmenden Einwanderung von Europäern ergibt sich die Notwendigkeit einer organisierten Polizeitruppe. Die sogenannte „Burgher Wache“ wird eingerichtet, deren Mitglieder sich aus in Malakka lebenden Niederländern zusammensetzen. Die zuständige Gerichtsbarkeit setzt sich aus demselbem Personenkreis zusammen. Die Malakken sind diesem System untergeordnet, auch wenn die Dorfvorsteher in ihrem Bereich ebenfalls polizeiliche Aufgaben wahrnehmen.

Die moderne Polizeiorganisation in Malaysia wird laut der Gründungsurkunde am 25. März 1807 in Penang gegründet. Die meisten Offiziere waren britischer Herkunft. Bis zu dieser Zeit werden die Sicherheitskräfte auf einzelne Staaten begrenzt, entwickeln sich aber in der Malaiischen Union, bestehend aus Selangor, Perak, Negeri Sembilan und Pahang unter britischer Protektion zu einer staatsübergreifenden malaiischen Polizeiorganisation. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand daraus eine zentralisierte Polizeibehörde unter der Leitung H. B. Longworthys. Die Kolonialherren unterstützen die Organisation insbesondere in Krisensituationen, beispielsweise der Rebellion kommunistischer Parteien. Während der Konflikte zwischen Malaysia und Indonesien in den Jahren 1963 bis 1965 kämpften die Polizeitruppen gemeinsam mit dem Militär gegen das Eindringen indonesischer Truppen in Johore und Sabah.

Ein knappes Jahr nach dem Unabhängigkeitstages des Landes, dem 24. Juli 1958 erweiterte der Ministerpräsident Tunku Abdul Rahman die Bezeichnung der Polizei um den Titel „Königlich“. 1963 erfolgte die Umbenennung zu Polis Diraja Malaysia.

Organisation der PDRM

Neben zwei Abteilungen die für die Verwaltung und Logistik zuständig sind, verfügt die PDRM über fünf Abteilungen, die sich mit Prävention, Ermittlungsarbeit, Rauschgift, innerer Sicherheit und öffentlicher Ordnung, sowie Wirtschaftskriminalität befassen. Diese Abteilungen werden jeweils durch einen hochrangigen Commisioner geleitet.

Abteilung Verwaltung und Leitung

Polizeibeamte während des Unabhängigkeitstags.

Gewöhnlich ist Lenkungs- und Leitungsabteilung verantwortlich für die Leitung der Polizeibehörde und die entsprechenden Verwaltungsangelegenheiten und -aufgaben innerhalb der PDRM. Die Weiterentwicklung und Anpassung der PDRM liegt ebenfalls im Aufgabenbereich dieser Abteilung.

Funktionsbereiche
  1. Personalverwaltung: Klassische Aufgaben sind unter anderem die Rekrutierung, Beförderung, Gehaltsabrechnung.
  2. Allgemeine Verwaltung: Administration, Forschung und Entwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, Wohlfahrt, Sport und PERKEP
  3. Aus- und Weiterbildung: Ausbildung, Personalentwicklung, Fortbildungs- und Auffrischungskurse
  4. Innere Abteilung: Überwachung der Einheiten, Untersuchungen, Beratung der Mitarbeiter
Nachgeordnete Abteilungen
  1. Verwaltung
  2. Wohlfahrtswerk
  3. Ausbildung
  4. Forschung und Entwicklung
  5. Personalabteilung
  6. Öffentliche Angelegenheiten
  7. Öffentlichkeitsarbeit
  8. Rekrutierung
  9. Zeremonien und Veranstaltungen
  10. Kooperation
  11. PDRM Sport

Abteilung Beschaffung und Logistik

Diese Abteilung organisiert und beschafft die zur Erfüllung der polizeilichen Aufgaben notwendige Infrastruktur.

Funktionsbereiche
  1. Finanzen: Budgetplanung und Verwaltung
  2. Sachverwaltung: Einkauf, Verwaltung, Instandhaltung der Kommunikationseinrichtungen, der Transportfahrzeuge, der Informationstechnologie und der Waffen.
  3. Liegenschaften: Verwaltung von Gebäuden und Grundstücken
  4. Technik: Versorgung, Austausch und Neubeschaffung der verwendeten Geräte
  5. Vermögen: Verwaltung der polizeieigenen Vermögenswerte
Nachgeordnete Abteilungen
  1. Sachverwaltung
  2. Kommunikation
  3. Informationstechnologie
  4. Transport
  5. Finanzen
  6. Technischer Dienst
  7. Waffen
  8. Beschaffung
  9. Liegenschaften
  10. Buchhaltung und Steuern

Abteilung Strafverfolgung

Diese Abteilung ist mit der Untersuchung, der Verhaftung und der Strafverfolgung jedweder Art von Verbrechen gegen Menschen, beispielsweise für Mord, Vergewaltigung und Körperverletzung, sowie für Eigentumsdelikte wie Diebstahl beschäftigt. Sie bearbeiten in weiteren Untergruppen auch die Bereiche Glücksspiel, Sittlichkeitsverbrechen und organisiertes Verbrechen.

Funktionsbereiche
  1. Ermittlungsarbeit
  2. Prävention, Strafvereitelung
  3. Strafverfolgung
Untergeordnete Abteilungen
  • D1 - Administrative Aufgaben
  • D2 - Vorstrafenregister
  • D3 -
  • D4 - Statistik
  • D5 - Strafverfolgung
  • D6 - Technischer Dienst
  • D7 - Organisiertes Verbrechen, Sitte und Glücksspiel
  • D8 - Koordination
  • D9 - Spezialisierte Untersuchungsabteilungen
  • D10 - Gerichtsmedizinisches Labor
  • D11 - Sexualverbrechen
  • D12 – Zusammenarbeit mit Interpol

Abteilung Rauschgift

Diese Abteilung kämpft gegen Drogenmissbrauch, die Verbreitung , Verwendung und den Handel mit Rauschgift.

Funktionsbereiche
  1. Strafverfolgung und Einhaltung gesetzlicher Auflagen
  2. Forschung und Aufklärung im Bezug auf Rauschmittel
  3. Organisierter Drogenhandel
  4. Verhinderung der Einfuhr von Drogen und zur Herstellung von Drogen geeignete Cemikalien
  5. Suchtprävention
  6. Öffentlichkeitsarbeit
  7. Statistik
  8. Überwachung und Registrierung
  9. Nationale und internationale Ausbildung der Ermittlungsbeamten
  10. Öffentlichkeitsarbeit
Untergeordnete Abteilungen
  1. Labor
  2. Internationale Koordination
  3. Administration
  4. Strafvollzug
  5. Ermittlungen
  6. Strafverfolgung
  7. Technischer Dienst
  8. Statistik
  9. Registrierung
  10. Logistikteilungen
  11. Flughafenpersonal

Abteilung Innere Sicherheit und Öffentliche Ordnung

Aufgabe dieser Abteilung ist es die innere Sicherheit des Landes und die Wahrung der öffentlichen Ordnung zu schützen. Dazu gehören die Aufgaben der Verkehrsüberwachung, Rettungseinsätze und gemeinsam mit dem malaiischen Militär auch die Überwachung der umliegenden Meere und nationaler Gewässer sowie die Bekämpfung der Piraterie. Darüber hinaus unterstützt diese Abteilung das Verkehrs- und Wirtschaftsministerium bei ihrem Aufgaben in der Verfolgung von Verkehrsdelikten. Zu dieser Abteilung gehören die folgenden untergeordneten Abteilungen:

Allgemeine Operative Einheiten

Die Feldtruppen der Polizei waren ehemals der paramilitärische Arm der malaiischen Polizei. Die Truppen waren auch als die „Dschungel Einheit“, die Pasukan Polis Hutan bekannt, deren Aufgabe es war, in den Randgebieten des Dschungels (PPH) in Malaysia Sprache) tasked wurde, in den Dschungelgebieten die Infiltration fremder oder aufständischer Truppen zu verhindern und die Regionen an den Grenzen zu überwachen. Nach die kommunistischen Untergrundparteien und die Kommunistische Partei Malaysia in den Jahren 1989 und 1990 den bewaffneten Kampf aufgaben, verlor die Einheit ihre Bedeutung. Sie wurden zu allgemeinen operativen Einheiten umstrukturiert, sie umfassen 19 Bataillone, das 19. ist dabei für den Personenschutz abgestellt.

Die 19 Bataillone sind in fünf Brigaden organisiert, jede wird durch einen hochrangigen Polizeioffizier angeführt. Sowohl die Nördliche Brigade sowie die Sabah Brigade bilden sich aus je vier Bataillone, die Zentrale Brigade aus fünf, die Südöstliche Brigade und die Sarawak Brigade jeweils aus drei Bataillonen.

Anti-Terror-Einheit

Mit Anstieg der globalen terroristischen Bedrohung seit den Anschlägen vom 11. September in den Vereinigten Staaten und den Bombenanschlägen in Bali, Jakarta, Indonesien und Malaysia spielt die Terrorismusbekämpfung innerhalb der PDRM eine wichtige Rolle. Die Anti-Terror-Einheiten arbeiten dabei auch mit eng dem Militär zusammen. Zwei Einheiten haben sich im Kampf gegen den Terror den Ruf einer „Eliteeinheit“ erarbeitet, die Pasukan Gerakan Khas der Königlich Malaysische Polizei und Unit Selam Tempur der Königlich Malaysische Polizei, die letzteren operieren überwiegend auf See und erhalten ihre Ausbildung durch die U.S. Navy.

Malaiische Reserve - Federal Reserve Unit

Die Pasukan Simpanan Persekutuan, gegründet am 5. Dezember 1955 und auch bekannt unter der Abkürzung FRU für Federal Reserve Unit hat die Aufgabe Aufstände innerhalb des Landes zu zerschlagen oder illegale Versammlungen aufzulösen.

C4-I Einheit

C4-I steht als Abkürzung für „Command, Control, Communication, Computer Implementation“ und bezeichnet die Einheit, die sich mit der Einbindung von Datenverarbeitungssystemen und Informationstechnologie in die Polizeiarbeit beschäftigt und die Übertragung und Verarbeitung vor Ort gesammelter Daten koordiniert. Diese Einheit ist mit den Streifen und Ermittlern verbunden, die überwiegend mit Laptops ausgestattet sind und kann somit die vor Ort erfassten Daten sofort weiter verarbeiten. Dadurch hat sich auch die Zusammenarbeit mit dem Projekt Rakan Cop erleichtert und viele der Implementierungen haben sich als auch über die Polizei hinaus für die Gesellschaft als nützlich erwiesen.

Weitere Einheiten

Berittene Streifen
Handelsabteilung
Marinepolizei
Fliegerstaffel

Spezialabteilung

Diese Abteilung sammelt Informationen für den staatlichen Nachrichtendienst. Es werden Informationen über Bedrohungen der Staatssicherheit von inneren oder äußeren Mächten gesammelt und bekämpft subversive Tätigkeiten, Extremisten und Sabotageakte, welche die staatliche Stabilität beeinträchtigen könnten. Außerdem sucht sie Wege zur Gewinnung von Informationen, bewertet sie und stellt diese den anderen Abteilungen zur Verfügung.

Abteilung Wirtschaftskriminalität

Die Funktionen dieser Abteilung Hauptfunktion sind die Untersuchung von Wirtschaftskriminalität und die Verfolgung von Verbrechern in diesem Umfeld. Dazu gehört unter anderem Betrug, Fälschung, Internetkriminalität und Wirtschaftsspionage. Sie soll die Ausbreitung der Wirtschaftskriminalität im Land verhindern und eindämmen.

Bedeutende Fälle und Zwischenfälle

Al-Mau'nah Waffenraub

Am 2. Juli 2000 wurde ein Vorposten, besetzt durch das Bataillon 304 des Rejimen Askar Wataniah, einer Reservisteneinheit der malaysischen Armee, durch die Gruppe Al-Mau'nah, eine militante islamistische Vereinigung, in einen großangelegten Waffendiebstahl verwickelt. In den frühen Morgenstunden drangen 21 Mitglieder der terroristischen Vereinigung unter Vortäuschung einer unangemeldeten militärischen Waffeninspektion in den Vorposten ein und entwaffneten die Soldaten und leerten das Waffenarsenal. Sie kamen in den Besitz der kompletten Bewaffnung des Lagers, das unter anderem auch über 97 M16-Sturmgewehre, fünf Granatenwerfern und vier Maschinengewehre, sowie große Mengen passender Munition. Die Gruppierung wurde später im Dorf Sauk, Perak gestellt und in Kämpfe mit der Armee und den Truppen der Polizei verwickelt. Schließlich konnten die Terroristen überwältigt werden und an den Nachrichtendienst der Polizei übergeben werden. Sie wurde später wegen Hochverrats (Krieg gegen den König) angeklagt, der Anführer Mohamed Amin Mohamed Razali und seine beiden Stellvertreter Zahit Muslim und Jamaluddin Darus wurden hingerichtet, während 16 weitere Mitglieder zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden. Sie waren die ersten, die in Malaysia wegen einer solchen Anklage verurteilt wurden.

Memali Zwischenfall

Der Zwischenfall fand am 19. November 1985 in dem abgelegenen Dorf Memali im Bundesstaat Kedah statt. Eine Sondereinheit mit 200 Polizisten unter dem Kommando des Ministerpräsidenten und des Innenministers belagerten die Häuser des Ortes, weil sich dort eine islamistische Sekte mit etwa 400 Personen verschanzt hatte, die von dem Ibrahim Mahmud, alias Ibrahim Libya angeführt wurden.

Bukit Kepong Zwischenfall

Der Zwischenfall von Bukit Kepong war eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen der Polizei und malaysischen Kommunisten, der am 23. Februar 1950 während des Kampfes um die Unabhängigkeit des Landes stattfand. Ort des Geschehen war das Gelände rund um die hölzerne Polizeistation von Bukit Kepong am Ufer des Muar unweit der Stadt Muar in Johor.

Polizeigewalt

Über den Machtmissbrauch und Polizeibrutalität wurde unter anderem im Zusammenhang mit „squatgate“ und dem Batu-Burok-Aufstand berichtet, außerdem gab es Berichte über ungerechtfertigtes und übermäßig brutales Vorgehen durch Polizisten während ansonsten friedlicher Veranstaltungen. Im März und Mai 2007 haben mit Schilden bewaffnete Polizei eine Reihe friedlicher Demonstrationen gegen die Kraftstoffpreise in Kuala Lumpur mit Stöcken und Wasserwerfern niedergeschlagen. Mehrere Menschen wurden dabei ernsthaft verletzt und Dutzende verhaftet. Alle wurden anschließend freigelassen.

Es gibt darüber hinaus einige Zweifel an der Wirksamkeit der Sicherheitsmaßnahmen, die Verhaftete in Polizeigewahrsam vor Übergriffen schützen soll. Mindestens fünf Menschen, darunter eine Frau sind 2007 in diesem Zusammenhang ums Leben gekommen.

Fahndungslisten und Belohnungen

Obwohl bereits Fahndungslisten in Gebrauch sind, wird in der Öffentlichkeit diskutiert, dass eine erweitere Anwendung öffentlicher Fahndung erfolgreich sein könnte und auch eine abschreckende Wirkung haben. Die Plakate könnten in dem Fall neben einer prominenteren Veröffentlichung in und außerhalb der Polizeireviere auch in publikumsreichen öffentlichen Bereichen gezeigt werden, beispielsweise in Bushaltestellen, Taxistationen, Flughäfen, Regierungsgebäuden, vor öffentlichen Toiletten aber auch in Parks, Einkaufszentren oder neben öffentlichen Telefonen. Es wird gefordert, die Listen vierteljährlich zu tauschen und präzisere Plakate an verschiedene Personenkreise mit hohem Publikumsverkehr, wie Busfahrern, Tankstellenpersonal, oder Restaurantmitarbeiter auszugeben, um die Fahndungsbemühungen der Polizei zu unterstützen. Außerdem wird über die Auslobung höherer Belohnungen diskutiert um die Menschen zur Mitarbeit zu motivieren.

Beschwerdekommission

Verschiedene private Organisationen übten Druck auf die Regierung aus, eine unabhängige Kommission für Klagen und Beschwerden über die Polizei zu schaffen. Im Jahre 2005 forderte ein Königlicher Untersuchungsausschuss die Einsetzung einer solchen Kommission bis Mai 2006. Eine Reihe weiterer Vorschläge zur Reform des Polizeiwesens, beispielsweise die Überarbeitung von Gesetzen, die Haftstrafen ohne Gerichtsverhandlung ermöglichen oder für öffentliche Veranstaltungen eine polizeiliche Genehmigung notwendig machen, wurden nicht durchgesetzt.

Vorschlag zur Dezentralisierung der Polizeibehörde

Aufgrund heftiger öffentlicher Kritik an der Unprofessionalität der Polizei, unter anderem durch die hohe Mordrate und die Unfähigkeit Verbrechen im Vorfeld durch Abschreckung zu verhindern, gab es einige Vorschläge zur Reform und Umstrukturierung der PDRM. Darunter auch die Idee eine der Struktur der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden ähnliche Aufteilung in staatliche Polizeibehörde und föderale Untersuchungsbehörde, entsprechend dem FBI. Beispielsweise wäre für jeden Staat wie Johor oder Pahang eine eigene Polizeibehörde denkbar, während es in Kuala Lumpur eine städtische Polizeitruppe geben könnte. Darüber hinaus würde die Einrichtung einer die Bundesstaaten übergreifenden Polizei erfordern um Staatsgrenzen bei der polizeilichen Strafverfolgung überschreiten zu können. Ein weiterer Vorschlag bezieht sich auf den Entzug der Titulierung als „königliche“ Polizei, damit die Unfähigkeit der Polizei nicht auf die königliche Familie übertragen wird und um zu verdeutlichen, dass die Polizei dem Bürger und nicht dem Königshaus verpflichtet ist. Der vermutlich wichtigste Vorschlag bezieht sich auf die Errichtung von Beschwerdestellen für die untergeordneten Polizeidienststellen, die mit unabhängigen Mitarbeitern, beispielsweise Rechtsanwälten oder ehemaligen Richtern, besetzt werden sollten.

Weblinks


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