Körnerpark

Körnerpark
Blick von der Wassertreppe zur Orangerie, 2005

Der Körnerpark liegt zwischen Jonasstraße, Schierker Straße, Selkestraße und Wittmannsdorfer Straße im Berliner Bezirk Neukölln. Die rund 2,4 Hektar große Parkanlage ähnelt einem Schlosspark. Neben Wasserspielen (unter anderem Fontänen) findet sich dort eine Orangerie, die ein Café sowie eine Galerie für wechselnde Ausstellungen beherbergt. Der Vorplatz der Orangerie wird im Sommer für verschiedene Veranstaltungen genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Der Park wurde in einer ehemaligen Kiesgrube gebaut, die der Besitzer Franz Körner 1910 der damaligen Stadt Rixdorf abtrat. Einzige Bedingung war, dass der anzulegende Park seinen Namen tragen müsste. Die wahrscheinlich von Hans Richard Kullenberg entworfene und zwischen 1912 bis 1916 im Stil des Neobarock errichtete Parkanlage sollte nach dem Willen der Stadtväter „dem […] umgebenden Stadtviertel ein besonders schmuckvolles Gepräge geben und zur Durchführung einer hervorragend schönen Umbauung und zur Schaffung einer besonders bevorzugten Wohngegend anspornen.“

Das Areal liegt aufgrund der vorherigen Nutzung als Kiesgrube fünf bis sieben Meter tiefer als das umliegende Straßenniveau und wird auf drei Seiten von Stützmauern eingefasst. An die westliche Einfassungsmauer ist – ähnlich wie in Versailles – die Orangerie angeschmiegt. Neben dem Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain und der Kaskade am Lietzensee ist der Körnerpark das bedeutendste Zeugnis neobarocker Gartengestaltung in Berlin.

Wiederherstellung

Nach zunehmender Verwahrlosung nach dem Zweiten Weltkrieg konnte inzwischen auf der Grundlage vorhandener Dokumente die Wiederherstellung der gärtnerischen Anlagen abgeschlossen werden. Die Kaskadenanlage und die Kanäle wurden saniert. Auf der Terrasse vor der Orangerie stehen wieder Kübelpflanzen und die reichhaltigen Staudenanpflanzungen wurden wiederhergestellt.

Seit dem 2. April 2004 ist der Körnerpark denkmalgeschützt.

Reitergrab von Neukölln

Das Gelände erlangte archäologische Berühmtheit, als 1912 an der Ecke Jonas- und Selkestraße bei Bauarbeiten das „Reitergrab von Neukölln“ gefunden wurde. Das Grab stammt aus der Zeit der Völkerwanderung im 5. und 6. Jahrhundert.

Reiter und Pferd waren in einer Gruft von 2,50 m Tiefe untergebracht. Der männliche Tote mit einem Sterbealter von etwa 40 Jahren war nach hunnischer Sitte mit seinem Pferd bestattet. Im Grab wurden weiterhin Reste eines mit Eisenteilen beschlagenen Ledergürtels, Bronzenägel und ein Tongefäß gefunden. Ein Langschwert (Spatha) lag quer über dem Körper des Toten.

Literatur

  • Clemens Alexander Wimmer: Parks und Gärten in Berlin und Potsdam; ed. Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Abt. III – Gartendenkmalpflege; Nicolaische Verlagsbuchhandlung: 3. Auflage, Berlin 1989, ISBN 3-87584-267-7, S. 80–82.
  • Adrian von Müller: Berlins Urgeschichte. Bruno Hessling Verlag, Berlin 1971, ISBN 3-7769-0111-X, S. 58.
  • Sabine Huth, Cordula Rinsche: Schlösser , Parks & Gärten in Berlin und Brandenburg. FAB Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-927551-40-6, S. 226.

Weblinks

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