L.A. Crash

L.A. Crash
Filmdaten
Deutscher Titel L.A. Crash
Originaltitel Crash
Produktionsland USA, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2004
Länge Director’s Cut
ca. 110 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Paul Haggis
Drehbuch Paul Haggis
Robert Moresco
Produktion Don Cheadle
Paul Haggis
Mark R. Harris
Robert Moresco
Cathy Schulman
Bob Yari
Musik Mark Isham
Kamera James Michael Muro
Schnitt Hughes Winborne
Besetzung

L.A. Crash ist der im deutschsprachigen Raum[1] verwendete Titel für das US-amerikanische Episodenfilm-Drama Crash aus dem Jahr 2004. Es ist das Regiedebüt des Drehbuchautors Paul Haggis, der u. a. die Serie Walker, Texas Ranger erfand. Haggis schrieb das Drehbuch zu Crash, nachdem er selbst überfallen und sein Auto gestohlen worden war. 2008 wurde der Film unter erneuter Beteiligung von Haggis in Form einer 24-teiligen gleichnamigen Fernsehserie fortgesetzt.[2] Die erste Episode wurde am 17. Oktober 2008 vom US-amerikanischen Bezahlsender Starz ausgestrahlt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung spielt in der kalifornischen Metropole Los Angeles. Die erste Szene zeigt einen Autounfall, an dem der Polizist Graham Waters und seine Kollegin Ria beteiligt sind. Der Unfall ereignet sich an einem Ort, an den sie gerufen wurden, weil es dort einen Mord aufzuklären gibt.

Die nachfolgenden Szenen stellen Rückblenden auf den vorherigen Tag dar: Der Bezirksstaatsanwalt Rick Cabot und seine Ehefrau Jean Cabot werden von zwei jungen Afroamerikanern überfallen. Anthony und sein Freund Peter stehlen dem Ehepaar das Auto (einen Lincoln Navigator) und fahren es zu einem Hehler, der mit gestohlenen Autos handelt. Auf dem Weg dorthin überfahren sie den Koreaner Choi Jin Gui, der neben seinem Lieferwagen auf der Straße steht, und der, wie sich später herausstellt, ein Menschenhändler ist. Sie bringen den Mann noch zum Krankenhaus, legen ihn aber vor der Pforte ab und verschwinden.

Nach dem Überfall lassen Rick und Jean in ihrem Haus mehrere Schlösser austauschen. Jean sieht sich durch den Überfall in ihren Vorurteilen gegenüber Schwarzen bestätigt und hegt nun auch gegenüber dem Mann vom Schlüsseldienst, Daniel, einem Lateinamerikaner, den Verdacht, er würde die Schlüssel zu ihrem Haus an einen „Knastkumpel“ weitergeben. In der darauf folgenden Szene wird jedoch klar, dass es sich bei Daniel nicht um einen Kriminellen, sondern um einen treusorgenden Familienvater handelt.

Das schwarze Ehepaar Cameron und Christine bekommt die rassistische Einstellung des Polizisten Ryan zu spüren. Weil die beiden ein Auto fahren, das dem gestohlenen Auto des Bezirksstaatsanwalts ähnelt, werden sie von Ryan angehalten. Während der anschließenden Kontrolle versucht er Cameron zu provozieren, indem er Christine sehr offensiv sexuell belästigt. Zu Hause kommt es zum Streit zwischen den Eheleuten, da Christine es nicht fassen kann, dass ihr Ehemann nicht eingriff, als sie belästigt wurde.

Officer Hanson, Zeuge der sexuellen Belästigung, missbilligt das Verhalten seines Partners Ryan und ersucht seinen Vorgesetzten um eine Versetzung. Der Vorgesetzte ist ebenso wie das gedemütigte Ehepaar Afroamerikaner. Doch er rät Hanson davon ab, gegen Ryans Verhalten einen offiziellen Protest einzulegen, da er, als dessen langjähriger Vorgesetzter, damit auch selbst in Schwierigkeiten kommen könnte. Wenn Hanson nicht mehr mit Ryan auf Streife gehen will, dann soll er besser einen vorgeschobenen Grund angeben.

Die nächsten Szenen zeigen Ryan in seinem Zuhause, das er mit seinem kranken Vater teilt. Dieser hat Probleme mit der Prostata und Ryan betreut ihn fürsorglich. Am nächsten Tag erscheint er im Büro der Sachbearbeiterin seiner Krankenversicherung, einer Afroamerikanerin, um die Behandlung seines Vaters zu besprechen. Er wird von ihr abgewiesen, woraufhin er ihr die Geschichte seines Vaters erzählt, der eine Gebäudereinigung mit 23 afroamerikanischen Angestellten hatte, die er freiwillig nach Tarif bezahlte. Nach über 30 Jahren beschloss die Stadt Los Angeles, ihre Aufträge nur an Unternehmen zu vergeben, die von Angehörigen ethnischer Minderheiten geführt werden. Dies war das finanzielle Ende seines Vaters. Sie weist ihn dennoch ab, woraufhin er wütend ihr Büro verlässt.

Der Ermittler Waters, der seinen ersten Auftritt in der Anfangsszene des Filmes hatte, besucht seine Mutter. Sie ist heroinabhängig und kann kaum für sich selbst sorgen. Sie fragt bei Waters wegen seines jüngeren Bruder Peter nach, der schon seit Tagen unauffindbar ist. Waters soll nach ihm suchen. Ein Blick in den Kühlschrank zeigt Waters, dass dort nur verdorbene Lebensmittel liegen, die er in den Müll wirft.

Waters wird zu einem Fall gerufen, wo der weiße Undercover-Drogenfahnder Conklin aus seinem Auto heraus angeblich in Notwehr einen Schwarzen in einem neben ihm fahrenden Wagen erschossen hat. Conklin hat im Dienst schon zwei Schwarze getötet, wobei man ihm aber nie ein schuldhaftes oder rassistisches Verhalten nachweisen konnte. Diesmal ist der Fall allerdings besonders heikel, weil sich herausstellt, dass der Erschossene ebenfalls ein Zivilfahnder war. Als die Interne Ermittlung des Los Angeles Police Departments bei der Untersuchung des Wagens, den der Erschossene fuhr, im Reservereifen versteckt 300.000 Dollar findet, neigt Waters der Meinung zu, dass der erschossene Polizist in kriminelle Machenschaften verwickelt gewesen sein müsse und Conklins Notwehrversion stimmen könnte. Bezirksstaatsanwalt Cabot, der auf die Stimmen der schwarzen Wähler aus ist, will jedoch eine Verurteilung Conklins, damit der erschossene schwarze Polizist als in Ausübung des Dienstes gefallener Held dasteht, und lässt durch seinen Assistenten Flanagan mit dem Hinweis auf Waters kriminellen Bruder Druck ausüben. Waters stimmt schließlich entgegen seiner Überzeugung der Tatversion zu, dass Conklin den schwarzen Zivilfahnder wohl ohne Not aus rassistischen Motiven erschossen hat, was Cabot daraufhin bei einer Pressekonferenz verlautbart.

Waters kauft seiner dahinvegetierenden, nun ausschließlich auf das Verschwinden des jüngeren Bruders fixierten Mutter zwei Tüten Lebensmittel ein und stellt ihr die Lebensmittel in den Kühlschrank, während sie schläft. Sie denkt daraufhin, der abgängige jüngere Bruder, den sie sichtlich bevorzugt, hätte dies getan. Als Waters und seine Mutter später im Spital die Leiche des erschossenen Bruders identifizieren, wird die Mutter diesen Einkauf erwähnen und von ihrem „kleinen Liebling“ schwärmen – und Waters dazu schweigen, ebenso zu den Vorwürfen seiner Mutter, er habe ihren Bitten, den verschwundenen Bruder zu suchen, nicht entsprochen, weil ihm seine Arbeit wichtiger sei als seine Familie.

Der persische Kurzwarenhändler Farhad lässt sich von dem Schlosser Daniel in seinem Geschäft ein neues Schloss einbauen. Daniel tauscht das Schloss aus und erklärt ihm, dass er besser beraten wäre, wenn er sich auch noch eine neue Tür zulegen würde. Seine Empfehlung kommen jedoch bei Farhad nicht richtig an. Offenbar stellen dessen mangelnde Sprachkenntnisse ein Hindernis dar. Er verwechselt die Bedeutung der Wörter Tür und Schloss und beschimpft Daniel als Betrüger. In der darauf folgenden Nacht wird in Farhads Laden eingebrochen. Die Einbrecher verwüsten den Laden und hinterlassen rassistische Sprüche an den Wänden. Zur Verzweiflung über die Zerstörung seiner Existenzgrundlage kommt bei Farhad das Erstaunen darüber, in den Schmierereien als Araber bezeichnet zu werden.

Der Versicherungsvertreter erklärt ihm, dass die Versicherung den Schaden nicht übernehmen wolle, da er, weil er nicht die dringende Empfehlung, eine neue Tür einbauen zu lassen, befolgte, fahrlässig gehandelt habe. Farhad fasst den Entschluss, Daniel, den Mann vom Schlüsseldienst, zur Rede zu stellen. Er fährt zu dessen Haus und will ihn mit vorgehaltener Pistole zwingen, ihm sein Geld zurück zu geben. Da stürzt Daniels kleine Tochter aus dem Haus und springt ihrem Vater in die Arme. Farhad reagiert verstört, er gibt einen Schuss ab und für einen Moment sieht es so aus, als ob er das Mädchen getroffen hätte. Zur Überraschung aller Anwesenden wurde sie jedoch nicht verletzt, da Farhads Waffe nur mit Platzpatronen geladen war, die Farhads Tochter – als Ärztin besser des Englischen mächtig als ihr Vater, trotz Nachfrage des verdutzten Waffenhändlers und ohne das Wissen ihres Vaters – zusammen mit der Waffe gekauft hatte.

Der Polizist Ryan kommt zu einem schweren Unfall und will Christine, die in ihrem Auto eingeklemmt ist, befreien. Als sie erkennt, dass er der Polizist ist, der sie am Abend zuvor sexuell belästigt hat, stößt sie ihn zurück. Schließlich kann er sie doch noch überzeugen, dass er ihr nur helfen möchte und rettet sie im letzten Moment unter Einsatz seines Lebens aus dem Wagen, der inzwischen Feuer gefangen hat.

In der Zwischenzeit wird ihr Mann Cameron von den beiden Kleinkriminellen Anthony und Peter überfallen, die nun sein Auto stehlen wollen. Als die Polizei kommt, flüchtet Peter, doch Anthony wird von Cameron in seinem Auto festgehalten und es beginnt eine Verfolgungsjagd. Als sie das Fahrzeug stellen und Cameron auf die Polizei losgehen will, erkennt ihn Officer Hanson wieder. Er beruhigt die Situation und kann Schlimmeres verhindern. Die Polizisten lassen ihn weiterfahren und bemerken nicht, dass sich Anthony auf dem Beifahrersitz versteckt.

Ein wenig später kommt Anthony an dem Lieferwagen des Koreaners, den er überfahren hat, vorbei, und stiehlt kurzerhand den Wagen, um ihn zu seinem Hehler zu bringen. Es stellt sich heraus, dass im Laderaum des Wagens mehrere Menschen angekettet sind, Asiaten, die offenbar von dem Koreaner, einem Menschenhändler, dort eingesperrt wurden. Der Hehler bietet ihm 500 Dollar für jeden von ihnen und will sie weiterverkaufen.

In einer Zwischensequenz telefoniert Jean mit ihrem Mann und rutscht kurz danach auf ihrer Treppe aus. In einer späteren Szene wird offensichtlich, dass sie mit verstauchtem Fuß von ihrer lateinamerikanischen Hausangestellten Maria (Yomi Perry) entdeckt und versorgt wurde, während ihre vermeintlich beste Freundin die Situation am Telefon herunterspielte und Jean im Stich ließ. Voller Reue und Dankbarkeit umarmt sie die Frau, die zuvor aufgrund ihrer lateinamerikanischen Herkunft nur Misstrauen und Argwohn durch Jean erfuhr.

Als Hanson nach Feierabend nach Hause fährt, nimmt er einen Anhalter mit. Es ist Peter, der in der Zwischenzeit ein Eishockeyspiel besucht hat. Das Gespräch der beiden entwickelt sich anders als erwartet und es kommt zum Streit. Als Peter dann die Figur des Heiligen Christophorus auf dem Armaturenbrett entdeckt, greift er in seine Tasche, da er auch eine solche Figur hat. Hanson glaubt, er wolle eine Waffe ziehen, zieht seine Pistole und erschießt Peter. Er lässt ihn am Straßenrand zurück und verbrennt das Auto. In einer Rückblende zur Eingangssequenz des Filmes ist wieder Ermittler Waters am Tatort zu sehen. Er findet am Straßenrand die Heiligenfigur Peters, wie sich inzwischen herausgestellt hat, seines Bruders.

Am Ende des Films fährt Anthony mit dem gestohlenen Lieferwagen in die Chinatown, lässt die Gefangenen frei und gibt einem von ihnen 40 Dollar, damit sie sich etwas zu essen kaufen können. Außerdem wird kurz eine Szene mit einem Auffahrunfall wie am Anfang des Films eingefügt, in den die Sachbearbeiterin von Ryans Krankenversicherung verwickelt ist, in der sie sich abfällig über den spanischsprechenden Fahrer des Wagens äußert, der ihr aufgefahren ist. Mit einer Kamerafahrt von dieser Szene weg endet der Film.

Dramaturgie

Der Film bedient sich der episodischen Erzählweise, den "short cuts", wodurch der dramaturgische Kunstgriff möglich wird, dem Publikum wechselnde Identifikationsfiguren anzubieten. Die Episoden zeichnen in Alltagsbeispielen einen Querschnitt des aktuellen Verhältnisses ethnischer Gruppen in USA im ersten Jahrzehnt des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Durch den Kunstgriff der episodisch wechselnden Identifikationsfiguren, die unterschiedlichen ethnischen Gruppen angehören, kann der Film eine antirassistische Aussage komponieren, ohne dezidiert "Gute" und "Schlechte, Böse" bezeichnen oder belehrend wirken zu müssen.

Entstehung

Die Idee zum Film kam Paul Haggis, als er um zwei Uhr morgens aufwachte und sich daran erinnerte, wie ihm 10 Jahre zuvor sein Auto durch einen räuberischen Angriff gestohlen wurde. Diese Erinnerung findet sich auch in der Szene gegen Anfang des Films wieder, als dem Staatsanwalt der Geländewagen gestohlen wird. Ursprünglich hätte der Film nicht Rassismus thematisieren, sondern nur von Vorurteilen handeln sollen, die unter Fremden entstehen. Im Film werden konsequent und gewollt Ethnien falsch betitelt, so werden aus Koreanern Chinesen und aus Persern Araber. Auch die aggressive Reaktion von der aus Puerto Rico stammenden Ria, als der schwarze Waters seiner Mutter sagt, er habe gerade „Sex mit einer Weißen“, nur um sie kurz danach als Mexikanerin zu betiteln, soll ausdrücken, dass viele Menschen nicht einmal genau wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Der Film benötigte ein Jahr zur Entstehung, von dem nur an 36 Tagen gedreht wurde. Das Casting, das dem Film vorausging, dauerte allerdings volle fünf Jahre. Die Dreharbeiten fanden ausnahmslos in Los Angeles, zum Beispiel in Studio City, statt. Die Folge dieser Entscheidung war, dass Haggis und sein Team weniger Tage zum Dreh zur Verfügung hatten als sie an einem anderen Drehort gehabt hätten.

Der Cut, aus dem die Kinoversion besteht, wurde ursprünglich für das Toronto International Film Festival 2004 geschnitten, auf dem der Film am 10. September 2004 seine Premiere feierte. Dort fand sich mit Lions Gate Entertainment auch der Verleiher.

Da es nicht möglich war, ein echtes Polizeirevier durch Dreharbeiten komplett lahmzulegen, mussten die Dreharbeiten für die Szene zwischen Hanson und seinem Vorgesetzten in einem Gebäude des US-amerikanischen Roten Kreuzes stattfinden. Beim Gerichtsgebäude im Film handelt es sich um das Rathaus von Los Angeles, da es erschwinglicher war. Der Raum dieses Gebäudes, in dem die Pressekonferenz zum Tod eines Polizisten stattfindet, befindet sich allerdings nicht im Rathaus.

Die Szene mit Flanagan, gespielt von William Fichtner, wurde speziell für ihn geschrieben, nachdem sich die Dreharbeiten wegen zwei kranken Schauspielern in einer Sackgasse befanden und sie nicht noch einmal im Rathaus drehen konnten. Er wurde extra für diese Szene geholt, war nur einen Tag anwesend und musste bereits um 18 Uhr nach China abreisen.

Das Haus der Cabots, in dem sich Jean den Knöchel verletzt, ist in Wirklichkeit das Haus von Paul Haggis. Sandra Bullock war in der Aufnahme nach dem Sturz nicht mehr anwesend, da sie im Rahmen der Nachproduktion erstellt wurde. Auch Daniels Tochter war nicht vor Ort in der Szene, als Farhad auf sie schießt, um die junge Schauspielerin vor dem Knall und der Erfahrung zu schützen.

Die Geschichte von Ryans Vater stammt laut Paul Haggis aus einer an ihn gesandten E-Mail. Darin beschwerte sich der Absender, dass die Weißen immer als die Bösen und die Afroamerikaner als die Guten dargestellt würden. Haggis beantwortete die E-Mail und teilte ihm mit, wie stolz er auf seinen Vater sein könne.

Der Film ist Anita Addison (1952–2004), der ersten Person, die das Drehbuch gelesen hatte, gewidmet.

Besetzung

Die Rolle des Cameron hätte eigentlich von Forest Whitaker gespielt werden sollen, der aber mit der Regie für First Daughter – Date mit Hindernissen zu beschäftigt war. Daher ging die Rolle an Terrence Howard, den Haggis in Das Tribunal gesehen hatte. Camerons Frau Christine war mit Thandie Newton von Anfang an mit der ersten Wahl von Paul Haggis besetzt. Er schrieb die Rolle quasi für sie und sie sagte bereits während der Dreharbeiten zu Riddick: Chroniken eines Kriegers zu.

Beim Polizisten Conklin handelt es sich um Martin Norseman, den Nachbarn von Paul Haggis. Samuel L. Jackson hat einen Kurzauftritt als Motorrad-Cop, da er Haggis in der Rolle des Shaft gefiel. Haggis hatte bereits während einer Folge von Ein Mountie in Chicago mit Ryan Phillippe zusammengearbeitet. Vor Ryan Phillippe war auch Heath Ledger im Gespräch für die Rolle des Hanson. Interessanterweise war sein Film Brokeback Mountain dann der größte Kontrahent für L.A. Crash bei der Oscarverleihung.

Die walisische Stimme der Sängerin, die zu hören ist, als der Polizist Ryan Christine aus ihrem brennenden Auto rettet, stammt von einer Postangestellten aus Washington, DC.

Rentabilität

Trotz zahlreicher positiver Kritiken fand der Film bei seiner Kinoerstauswertung im Sommer 2005 in Deutschland nur rund 220.000 Zuschauer. Das Werk hatte – trotz zahlreicher Stars – nur ein Budget von ca. 6,5 Millionen US-Dollar zuzüglich einer weiteren Million Zinsen.

Das Einspielergebnis lag mit rund 83,4 Millionen US-Dollar allerdings um ein Vielfaches höher. Nach dem Erfolg bei der Oscarverleihung 2006 hat der Filmverleih Universum den Film mit etwa 50 Kopien noch einmal in die deutschen Kinos gebracht.

Kritiken

Der Film wurde von vielen Filmkritikern sehr gelobt. Die Gegner des Filmes sind der Ansicht, dass der Filmverlauf unüberzeugend, melodramatisch und klischeehaft wirkt. Scott Foundas, Filmkritiker in Los Angeles, nennt ihn den „schlechtesten Film des Jahres“ – andere sogar „den schlechtesten Oscar-Gewinner aller Zeiten“. Die Tatsache, dass der Film nur drei Oscars gewonnen hat, obwohl er auch zum Besten Film gewählt wurde, hat große Diskussionen ausgelöst. Dies ist nämlich seit Rocky im Jahre 1976 nicht mehr vorgekommen. Finanziell gesehen ist L.A. Crash dem Vernehmen nach der am wenigsten erfolgreiche Oscar-Gewinner der letzten 20 Jahre.

„So sehr es voranalytisch bleibt, Rassismus als fremdartigen Virus zu porträtieren, der Menschen gegen ihre Absichten befällt, und dessen institutionelle Bekämpfung als bloß bürokratischen Ungeist, so sehr gelingt es Haggis auf der Ebene der Erzählung, sein Prinzip der plausiblen Überraschung so aufrecht zu halten, dass die Verwicklungen motiviert und spannend bleiben.[3]

Diedrich Diederichsen: taz

„Diese Emotionalisierung des Zuschauers erschöpft sich jedoch im überstrapazierten Konzept der endlosen 180°-Wendungen, die nach der Hälfte des Films zur Masche verkommen. Noch schlimmer wird es allerdings, als Haggis den von den Schicksalsschlägen der Figuren gebeutelten Zuschauer durch die Auflösung fast aller behandelten Konflikte befreien möchte. Das hoffnungslose Szenario des Films, das zwar nicht realistisch gezeichnet ist, sich aber durchaus der Realität bedient, weicht plötzlich einer vor Pathos triefenden Versöhnungsorgie, die abrupt und unverhofft in den Film hereinbricht und nahezu allen Figuren einen optimistischen Blick nach vorne gewährt.[4]

Michael Kienzl: critic.de

„Selten wurde dem Zuschauer so plastisch, eindringlich und schonungslos die Abdankung des Leviathan, seine Kapitulation vor Korruption und Erpressung, dumpfer Gewalt und seelenloser Aggression, vor Augen geführt. Dass den Menschen angesichts dieser heillos gewordenen Welt nur noch Zeichen und Wunder helfen, unsichtbare Talismänner, unbedachte Handlungen oder einfach glückliche Umstände, kann da kaum mehr verwundern. Schon Heidegger hat daher in den 1960ern vermutet, dass den Menschen nur noch ein Gott helfen könne.[5]

Rudolf Maresch: Telepolis

„Haggis unterstützt seine Zuschauer eifrig dabei, sich entweder gewissenstark bestätigt zu sehen, oder andernfalls einer lauten Anklage beizuwohnen – ohne seine Gedanken einer tiefgründigen Analyse zu unterziehen. Fraglicherweise ist Rassismus in „Crash“ letztlich nur ein Konstrukt aus individuell zusammengesetztem Lebensunmut, sowohl die wohlhabende Anwaltsfrau, die ihre Haushälterin demütigt, als auch der Streifenpolizist, der eine junge Frau sexuell belästigt, enttarnen sich als Opfer ihrer Frustration, ihre privaten Probleme und Unglückszustände machen aus ihnen offenbar die Monster des Alltags, als die sie gezeichnet werden.[6]

Rajko Burchardt: filmzentrale.com

Auszeichnungen

Oscar 2006

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.imdb.com/title/tt0375679/releaseinfo
  2. serienjunkies.de: Crash: Noch in diesem Jahr als Serie im US-TV, Zugriff am 20. März 2008
  3. http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/08/03/a0169
  4. http://www.critic.de/index.pl?aktion=kritik&id=271
  5. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20721/1.html
  6. http://www.filmzentrale.com/rezis/lacrashrb.htm

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