L. Marius Maximus Perpetuus Aurelianus

L. Marius Maximus Perpetuus Aurelianus

Lucius Marius Maximus Perpetuus Aurelianus (* um 165; † um 230) war ein römischer Senator und Historiker.

Maximus entstammte einer senatorischen Familie, wahrscheinlich aus Africa. Sein Vater war Lucius Marius Perpetuus, kaiserlicher Procurator von Gallia Lugdunensis und Aquitania. 193 war Maximus Legionslegat in der Provinz Moesia inferior. Zu dieser Zeit schloss er sich Septimius Severus an, der sich schließlich im Kampf um die Macht im Imperium durchsetzen sollte. Severus setzte ihn im Bürgerkrieg in verschiedenen militärischen Kommandos ein (so vor Byzantion gegen Pescennius Niger und bei Lugdunum gegen Clodius Albinus). Danach war Maximus prätorischer Statthalter der Provinz Belgica.

198 oder 199 bekleidete Marius Maximus ein Suffektkonsulat. Daran schlossen sich konsularische Legate in den Provinzen Germania Inferior und in Syria Coele an (bezeugt für 208). Für die letztere Station gibt es diverse Belege in Papyri aus Dura Europos. Anschließend folgten Proconsulate in den Provinzen Africa und zwei Jahre in Asia (in Asia während der Regentschaft des Caracalla). 217 wurde er von Macrinus zum Praefectus urbi ernannt und wurde 223 zum zweiten Mal Konsul. Ähnlich wie sein Zeitgenosse Cassius Dio gehörte er damit zur obersten Führungsschicht des Römischen Reiches. Wann er starb, ist unbekannt. Sein Sohn war Lucius Marius Maximus, der im Jahr 232 Konsul wurde.

Marius Maximus verfasste in Anschluss an Sueton und in Anlehnung an dessen Stil, aber mit noch größerer Freude an Klatschgeschichten, zwölf lateinischen Kaiserbiographien von Nerva bis Elagabal. Diesen waren wahrscheinlich authentische Aktenstücke beigeordnet, wohl sogar in voller Länge und nicht paraphrasiert, was allerdings, wenn dies zutrifft, der antiken historiographischen Tradition völlig widersprach. Das Werk erfreute sich dennoch bis in die Spätantike großer Popularität (vgl. Ammianus Marcellinus 28,4,14), erhalten sind heute aber nur wenige Fragmente. Die Biographien diente wohl auch dem anonymen Autor der Historia Augusta als Quelle, der sich mehrmals explizit auf Marius Maximus beruft. Manche Althistoriker, vor allem Ronald Syme, vermuten jedoch einen anderen Autor als „gute Quelle“ für die frühen Kaiserbiographien in der Historia Augusta (Ignotus); dieser Ansicht widerspricht unter anderem Anthony Birley. Einige Forscher vermuten auch, dass der Verfasser der Enmannschen Kaisergeschichte die Biographien des Marius Maximus herangezogen hat.

Literatur



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