LAUBAG

LAUBAG

Die Lausitzer Braunkohle AG (LAUBAG) war ein Bergbauunternehmen mit Sitz in Senftenberg in Brandenburg, das Braunkohle förderte und teilweise verarbeitete.

Geschichte

1990 entstand die Lausitzer Braunkohle AG zunächst aus dem Braunkohlekombinat Senftenberg. Im Jahr 1993 ging das zweite Unternehmen des Lausitzer Braunkohlenbergbaues, die Energiewerke Schwarze Pumpe Aktiengesellschaft (ESPAG), bis 1990 Gaskombinat Schwarze Pumpe, durch Verschmelzung in der LAUBAG auf.

Im Jahr 1994 wurde dann die Lausitzer Braunkohle AG durch die Treuhandanstalt an ein Konsortium für 2,1 Milliarden DM [1] verkauft. An diesem waren die Rheinbraun AG mit 39,5 %, die PreussenElektra AG mit 30,0 %, die Bayernwerk AG mit 15 %, die RWE Energie AG mit 5,5 % sowie das Badenwerk, die Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (BEWAG), die Energie-Versorgung Schwaben (EVS), die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) und die Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen (VEW) mit je 2 % beteiligt[2].

Aufgrund von Auflagen der Europäischen Kommission bezüglich der Fusion von VEBA (Preussen-Elektra) und VIAG (Bayernwerk) zur E.ON sowie des Bundeskartellamtes zur Verschmelzung von RWE und VEW mussten sich die Hauptanteilseigner von der LAUBAG trennen[3]. Im Jahr 2001 erwarben daher die HEW, seit 2000 eine Tochtergesellschaft von Vattenfall, die Aktienmehrheit an der LAUBAG[4]. EON und RWE erzielten für ihre Anteile an der LAUBAG und der Vereinigte Energiewerke AG (VEAG) einen Erlös von 2,9 Milliarden DM[5]. Im September 2002 wurde die LAUBAG mit den Unternehmen HEW, VEAG und BEWAG in der neuen Gesellschaft Vattenfall Europe zusammengefasst. Die Lausitzer Braunkohle AG wird als Vattenfall Mining AG weitergeführt.

Daten

Im Jahr 1999 lieferte die Lausitzer Braunkohle AG 90 % der 47 Millionen Tonnen abgebauten Braunkohle an die VEAG zur Verstromung. Der Umsatz betrug dabei 1,4 Milliarden DM, zirka 6000 Bergarbeiter waren beschäftigt. Im Jahr 1993 waren es noch 11.000 Kumpel, vor der Wende 25.000[6].

Zur LAUBAG gehörten unter anderem die fünf Tagebaue Jänschwalde, Cottbus-Nord, Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde sowie die Brikettfabrik Schwarze Pumpe-Mitte.

Einzelnachweise

  1. André Bleicher: Die Institutionalisierung eines organisationalen Feldes – das Beispiel der Elektrizitätswirtschaft, S.220
  2. Deutscher Bundestag: Drucksache 13/1660 vom 14.06.1995
  3. Bundeskartellamt, Fusionskontrollverfahren, S.3
  4. Chronologie
  5. Mitteilung EON 13.12.2000
  6. DieZeit, 2.10.2003

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