Ann Höling

Ann Höling

Anneliese Amalie „Ann“ Höling (* 22. April 1925 in Oberstein/Nahe[1]; † im November 2005 in Indien) war eine deutsche Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ann Höling absolvierte ihre Bühnenausbildung als Elevin von 1939 bis 1941 am Stadttheater Bielefeld bei der Tanzmeisterin Anny Menge und dem Oberspielleiter Karl Bockx. 1941 gab sie mit einer Soubrettenrolle in der Revue Träum von mir von Erwin Bootz am Kabarett der Komiker in Berlin ihr Bühnendebüt. Bis 1952 führten sie Engagements an zahlreiche Berliner Bühnen, u.a. an das Deutsche Theater, das Schlossparktheater, an das Theater am Schiffbauerdamm, an das Hebbel-Theater, an das Theater am Nollendorfplatz sowie das Theater am Kurfürstendamm. Danach verlagerte sie ihre Bühnentätigkeit nach Hamburg und spielte am Deutschen Schauspielhaus, am Thalia Theater und an den Kammerspielen.

Als Bühnenfach kam ihr lange Zeit die jugendliche Salondame sowie die Naiv-Sentimentale zu. So spielte sie etwa die Clodine in Molières George Dandin (Hamburg, 1953), die Polly in Bert Brechts Dreigroschenoper (Hamburg, 1954) und die Eliza in George Bernard Shaws Pygmalion (Hamburg, 1955).

Ab 1957 arbeitete Ann Höling hauptsächlich in der Schweiz: Von 1957-66 gehörte sie zum Ensemble des Stadttheaters Basel, wo sie – nun im Charakterfach – u.a. die Seeräuber-Jenny in Brechts Dreigroschenoper spielte. Daneben gastierte sie in Bern, Zürich, am Tanztheater Wuppertal (unter Pina Bausch) sowie an Tourneetheatern in Europa und Südostasien.

1948 gab Ann Höling unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt ihr Spielfilmdebüt in der DEFA-Produktion Chemie und Liebe. Im selben Jahr folgte mit Und wieder 48 (Regie: Gustav von Wangenheim) ein weiterer DEFA-Film. Ab 1949 spielte sie in verschiedenen westdeutschen Produktionen, wie die im Schulumfeld angesiedelten Spielfilme Absender unbekannt (mit Henny Porten als Direktorin) und Stips (mit Gustav Fröhlich in der Hauptrolle). Im Fernsehen konnte man sie im Krimi-Mehrteiler Der Tod läuft hinterher, dem Tatort-Film Das fehlende Gewicht sowie in mehreren Episoden der Krimiserie Der Kommissar sehen. Eine letzte Fernsehrolle übernahm sie 1993 in der Rosamunde-Pilcher-Verfilmung Stürmische Begegnung.

Daneben beim Hörfunk als Hörspielsprecherin (u.a. in der Hauptrolle von Geld spielt keine Rolle nach Curt Riess, BR 1954) und seit den Fünfziger Jahren auch als Synchronsprecherin.

Ann Höling starb im November 2005 während eines Kuraufenthaltes in Indien.

Filmografie

  • 1948: Chemie und Liebe
  • 1948: Und wieder 48
  • 1949: Anonyme Briefe
  • 1950: Absender unbekannt
  • 1951: Stips
  • 1952: Großstadtgeheimnis
  • 1955: Das träumende Mädchen
  • 1955: Ingrid – Die Geschichte eines Fotomodells
  • 1967: Der Tod läuft hinterher
  • 1970: Der Kommissar – ... wie die Wölfe
  • 1972: Der Kommissar – Die Tote im Park
  • 1973: Tatort: Das fehlende Gewicht
  • 1993: Rosamunde Pilcher: Stürmische Begegnung

Literatur

  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland – Österreich – Schweiz. Berlin 1956, S. 293.

Anmerkungen

  1. Dieses Geburtsjahr nennen Piet Hein Honig, Hanns-Georg Rodek: 100001 – Die Showbusiness-Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts. 1992, S. 445 und Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Fundstellennachweis aus deutschsprachigen Nachschlagewerken und Jahrbüchern. 2 Bände. Berlin 1997, Band 1, S. 807 und Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Einige Nachrufe geben 1921 als Geburtsjahr an.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Höling — Anneliese Amalie „Ann“ Höling (* 22. April 1925 in Oberstein/Nahe [1]; † im November 2005 in Indien) war eine deutsche Schauspielerin. Ann Höling absolvierte ihre Bühnenausbildung als Elevin von 1939 bis 1941 am Stadttheater Bielefeld bei der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Episoden von Der Kommissar — Diese Liste der Episoden von Der Kommissar enthält alle Episoden der deutschen Fernsehkrimiserie Der Kommissar sortiert nach der deutschen Erstausstrahlung. Die Serie umfasst 97 Episoden. Die Erstausstrahlung wurde in Deutschland vom 3. Januar… …   Deutsch Wikipedia

  • Hellmuth Gmelin — Helmuth Gmelin, eigentlich Hellmuth Gmelin, in Besetzungslisten manchmal auch Helmut Gmelin (* 21. März 1891 in Karlsruhe; † 18. Oktober 1959 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur, Theaterleiter, Schauspiellehrer und… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Gmelin — Helmuth Gmelin, eigentlich Hellmuth Gmelin, in Besetzungslisten manchmal auch Helmut Gmelin (* 21. März 1891 in Karlsruhe; † 18. Oktober 1959 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur, Theaterleiter, Schauspiellehrer und… …   Deutsch Wikipedia

  • L'état de siege — Der Belagerungszustand (französisch L état de siège) ist ein Theaterstück in drei Teilen von Albert Camus und Jean Louis Barrault. Es wurde 1948 in Paris uraufgeführt. Das Stück entstand unter dem Einfluss der deutschen Teilung Frankreichs im… …   Deutsch Wikipedia

  • L'état de siège — Der Belagerungszustand (französisch L état de siège) ist ein Theaterstück in drei Teilen von Albert Camus und Jean Louis Barrault. Es wurde 1948 in Paris uraufgeführt. Das Stück entstand unter dem Einfluss der deutschen Teilung Frankreichs im… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hol — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Schröder-Jahn — Fritz Schröder Jahn (* 13. Oktober 1908 in Görlitz; † 27. Dezember 1980 in Hamburg) war ein deutscher Hörspielregisseur, Schauspieler und Sprecher. Vier mal wurde er mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Absender unbekannt — Infobox Film name = Absender unbekannt image size = caption = Cover director = Robet Siodmak producer = Walter Koppel writer = Kurt Bortfeldt narrator = starring = Henny Porten Bruni Löbel music = Franz Grothe cinematography = Willy Winterstein… …   Wikipedia

  • Der Belagerungszustand — (französisch L état de siège) ist ein Theaterstück in drei Teilen von Albert Camus und Jean Louis Barrault. Es wurde 1948 in Paris uraufgeführt. Das Stück entstand unter dem Einfluss der deutschen Teilung Frankreichs im zweiten Weltkrieg. Er… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”