Laakirchen

Laakirchen
Laakirchen
Wappen von Laakirchen
Laakirchen (Österreich)
Laakirchen
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Gmunden
Kfz-Kennzeichen: GM
Fläche: 32,48 km²
Koordinaten: 47° 59′ N, 13° 49′ O47.98277777777813.824166666667441Koordinaten: 47° 58′ 58″ N, 13° 49′ 27″ O
Höhe: 441 m ü. A.
Einwohner: 9.469 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 291,53 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4663
Vorwahl: 07613
Gemeindekennziffer: 4 07 11
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
4663 Laakirchen
Website: www.laakirchen.at
Politik
Bürgermeister: Mag. Anton Holzleithner (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(37 Mitglieder)
17 SPÖ, 13 ÖVP, 6 FPÖ, 1 BZÖ
Lage der Stadt Laakirchen im Bezirk Gmunden
Altmünster Bad Goisern Bad Ischl Ebensee Gmunden Gosau Grünau im Almtal Gschwandt Hallstatt Kirchham Laakirchen Obertraun Ohlsdorf Pinsdorf Roitham Sankt Konrad Sankt Wolfgang im Salzkammergut Scharnstein Traunkirchen Vorchdorf OberösterreichLage der Gemeinde Laakirchen im Bezirk Gmunden (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Laakirchen ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Gmunden in Oberösterreich mit 9469 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Gmunden.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Laakirchen liegt auf 441 m Höhe im Traunviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7 km, von West nach Ost 7,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 32,4 km². 11,1 % der Fläche sind bewaldet, 77,2 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile von Laakirchen sind Laakirchen, Steyrermühl, Reintal, Danzermühl, Oberweis und Lindach.

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Diethaming, Kranabeth, Laakirchen, Lindach, Oberweis, Oelling, Schwaigthal und Stötten.

Nachbargemeinden

Desselbrunn Roitham Vorchdorf
Ohlsdorf Nachbargemeinden
Gschwandt Kirchham

Wappen

Blasonierung: In Rot ein silberner Wellenbalken; oben aus der Teilungslinie wachsend drei goldene, fächerförmig angeordnete Ähren mit zwei Blättern, unten ein silbernes Mühlrad. Gemeindefarben: Rot-Gelb Der Wellenbalken stellt die Traun dar, die Ähren stehen für die Landwirtschaft in der Region und das Mühlrad für die Papierindustrie.

Geschichte

1996 wurden bei archäologischen Ausgrabungen im Friedhof Laakirchen Teile einer „Villa Rustica" aus dem 2. bis 3. Jahrhundert nach Christus freigelegt. Die erste urkundliche Nennung Laakirchens erfolgte im Jahre 1165. Seit 1490 wird der Ort dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Der Bau der heutigen Pfarrkirche dürfte um das Jahr 1450 begonnen worden sein und war um 1500 vollendet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Am 9. Juli 1984 wurde die Gemeinde Laakirchen zur Marktgemeinde erhoben.

Die oberösterreichische Landesregierung hat in der Sitzung vom 22. Jänner 2007 beschlossen, die Markgemeinde Laakirchen gemäß der OÖ Gemeindeordnung zur Stadt zu erheben. Am 7. Juni 2007 fand die feierliche Stadterhebung mit einem viertägigen Fest und Veranstaltungen statt.

Politik

Bürgermeister ist Mag. Anton Holzleithner von der ÖVP.

Die letzten Gemeinderatswahlen fanden 2009 statt. Dabei erreichte die SPÖ 45,8 % (-16,8 %), gefolgt von der ÖVP 33,6 % (+5,1 %), die FPÖ 17,3 % (+8,4 %) und das BZÖ 3,3 % (n.k.) der Stimmen.

Einwohnerentwicklung

Wegen der stark steigenden Zahl der Einwohner wurde Laakirchen am 2. Februar 2007 zur Stadt erhoben.

  • 1991 − 7.968
  • 1999 − 9.160
  • 2000 − 9.165
  • 2001 − 9.205
  • 2002 − 9.252
  • 2003 − 9.283
  • 2004 − 9.292
  • 2005 − 9.388
  • 2006 − 9.454
  • 2007 − 9.511
  • 2008 − 9.516
  • 2009 − 9.450[1]

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

vom Moor gespeister Teich hinter dem Badhäusl
  • Moorbad Gmös
Das Moorbad Gmös ist eines der wenigen Alpenvorlandmoore in Oberösterreich. Es entstand nach der Mindel-Eiszeit aus einem Todeisloch. Im Jahr 1987 wurde das Gmöser Moor mit einer Ausdehnung von 3,4 ha vom Land Oberösterreich zum Naturschutzgebiet erklärt. Seither kann man in einem idyllischen Rundweg seltene Tier- und Pflanzenarten beobachten. Im Jahr 2002 wurde die bald 100-jährige Kuranstalt zum Schauplatz einer Folge der Fernsehserie Schlosshotel Orth.
  • Österreichisches Papiermacher-Museum
Das Museum ist in Österreich einzigartig und wurde in den alten Werkshallen der Papierfabrik Steyrermühl errichtet. Zusammen mit den angeschlossenen Veranstaltungsräumlichkeiten, ist das gesamte Museum etwa 3.300 m² groß. Die Hauptattraktionen sind eine Handschöpferei, in der selbst Papier geschöpft werden kann und ein funktionstüchtiger Nachbau der ersten Papiermaschine der Welt. Das Papiermachermuseum ist Ausstellungsort der oberösterreichischen Landesausstellung 2008 "Salzkammergut".
In das Papiermachermuseum inkludiert sind ein Feuerwehrmuseum mit über 100 Jahre alten Exponaten, das die Entwicklung der sechs Laakirchner Feuerwehren zeigt, und ein Druckereimuseum, welches die Geschichte der Druckerei zeigt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Zwei Papierfabriken, vier Metall verarbeitende Betriebe, sowie etliche Gewerbebetriebe bilden das wirtschaftliche Rückgrat der Gemeinde. Laakirchen ist die größte Industriegemeinde im Bezirk Gmunden und die zweitgrößte im südlichen Oberösterreich.

Verkehr

Laakirchen liegt an der Trauntalbahn Lambach–Gmunden, welche seit 1988 nur mehr im Güterverkehr bedient wird.

Ansässige Unternehmen

  • Carvatech Karosserie- und Kabinenbau GmbH (vormals Swoboda Seilbahnbau)
  • Linsinger Austria Maschinenbau GmbH
  • Miba AG
  • SCA Graphic Laakirchen AG
  • UPM-Kymmene Steyrermühl GmbH
  • Voith Paper Rolls GmbH & Co KG

Bildung

  • Papiermacher-Museum
  • Ausbildungszentrum der österreichischen Papierindustrie

Literatur

Laakirchen - Geschichte und Perspektiven einer Stadt, Hrsg. Stadtgemeinde Laakirchen, Verfasser Anneliese Köstler, 2008 (Stadtchronik, 455 Seiten, rd. 1400 teils farbige Abbildungen, erhältlich am Stadtamt Laakirchen)

Söhne und Töchter

  • Karl Eder (1889–1961)
Professor für Neuere Geschichte und Rektor der Uni Graz ist am 10. September 1889 als Sohn eines Schulmeisters in Lindach, Gemeinde Laakirchen, geboren. Er wurde 1912 zum Priester geweiht, studierte an der Universität Innsbruck, promovierte zum Doktor der Theologie und Philosophie. 1948 wurde er Professor für Neuere Geschichte an der Universität Graz. Er befasste sich mit Studien über die Reformationszeit und Glaubensspaltung und verfasste zahlreiche Bücher. Karl Eder verstarb am 1. Mai 1961 und wurde in Gmunden begraben. Eine Gedenktafel wurde 1966 an seinem Geburtshaus, der alten Volksschule in Lindach, angebracht.
Am 28. Dezember 1840 in Alt-Lambach geboren, kam er mit zwölf Jahren nach Lindach, da sein Vater das Schloss Lindach mit Brauerei, Gasthaus und Landwirtschaft kaufte. Die Familie verzog später nach Gmunden. Keim fühlte sich von der Landschaft um Gmunden und Laakirchen auch später noch sehr angezogen, was zahlreiche Besuche beweisen. Seiner Sehnsucht hat der bedeutende Dichter und Schriftsteller in seinem Gedicht „s´Traunstoan-Hoamweh“ Ausdruck gegeben.
Geboren am 20. März 1915 in Niederkappel. Die Familie Kirchschläger zog 1917 in eine Arbeiterbaracke am Aichberg in Steyrermühl, Gemeinde Laakirchen. Vater Johann Kirchschläger fand Arbeit in der Papierfabrik Steyrermühl als Bahnmeister und später als Waagemeister. Die Mutter von Rudolf Kirchschläger verstarb 1918 und wurde am Friedhof Laakirchen begraben. Der spätere Bundespräsident Kirchschläger verbrachte sechs Jahre seiner Kindheit in Steyrermühl, die er als großteils schöne Zeit in Erinnerung behalten hat, wie er bei späteren Besuchen in Laakirchen betonte. Die Familie Kirchschläger verzog 1920 nach Rosenau am Hengstpass.
  • Franz Plasser (1893–1970), Nationalratsabgeordneter, Landtagsabgeordneter und Landesrat
Als Sohn eines Fabriksarbeiters wurde Franz Plasser am 10. September 1893 in Steyrermühl geboren. Er musste bereits mit 14 Jahren sein Brot als Fabriksarbeiter verdienen. Seine politische Laufbahn begann 1919. Später berief man ihn als Abgeordneten in den Nationalrat und Vorsitzenden der Gewerkschaft „Technische Union“. 1945 wurde Franz Plasser als Abgeordneter in den OÖ Landtag gewählt und 1949 Landesrat im Fürsorge- und Wohnungsreferat. In all seinen Funktionen war er auch sehr um die Anliegen seiner Heimatgemeinde Laakirchen verbunden. Er verstarb am 1. Oktober 1970.
Als Sohn des Direktors der Papierfabrik Steyrermühl wurde Julius Schulte am 4. Mai 1881 in Steyrermühl geboren. Besuch der Akademie der Bildenden Künste in Wien, 1909 Architekt im Stadtbauamt Linz, 1921 freischaffender Architekt, ab 1926 Universitätsprofessor an der Technischen Hochschule in Graz. Einige seiner Bauwerke waren: Arbeiterheim Steyrermühl, Wohnhaus Wolfstraße 5, Laakirchen, Gemeindeamt Laakirchen sowie Hauptpostamt Linz, Brauerei Gmunden, Urnenhain und Feuerhalle Linz, zahlreiche Wohnbauten in Linz, Hauptschule Ebensee. Die Brücke am Traunfall wurde nach seinem Vorentwurf ausgeführt.
  • Leopold Sonntag (1807–1877), Abgeordneter im ersten Österreichischen Reichstag
Leopold Sonntag, Hansmayr in Lindach, wurde 1807 in Lindach, Gemeinde Laakirchen, geboren. Er wurde als einer von 16 Abgeordneten aus Oberösterreich in den ersten Österreichischen Reichstag bestellt. Er galt als Bauernvertreter als treuer Anhänger des Bauernbefreiers Hans Kudlich. Er verstarb 1877 als Auszügler auf seinem Hof in Lindach.
  • Leopold Wolf (1899–1964), Abgeordneter des OÖ Landtages und den Nationalrates
Am 19. Juni 1899 in Wien geboren kam Leopold Wolf 1922 nach Steyrermühl, wo er als Hilfsarbeiter in der Papierfabrik Steyrermühl Beschäftigung fand. Er arbeitete als sozialdemokratischer Vertrauensmann und wurde 1929 in den Gemeinderat von Laakirchen und 1931 als Abgeordneter in den OÖ Landtag berufen. Nach Kriegsende arbeitete er sowohl am Aufbau der Arbeiterorganisation als auch in der Gemeinde und in der Papierfabrik Steyrermühl tatkräftig mit. 1945 wurde er als Abgeordneter in den Nationalrat gewählt, welchem er bis 1962 angehörte. Er verstarb am 15. Juli 1964.
  • Monika Forstinger, Infrastrukturministerin 2000–2002
  • Peter Mitterbauer, Präsident der Industriellenvereinigung
  • Karl Neuwirth, Abgeordneter des Nationalrates
  • Erik Papilaya, Sänger

Einzelnachweise

  1. Einwohnerentwicklung

Weblinks

 Commons: Laakirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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