Laestrygonen

Laestrygonen
Die Zerstörung der Schiffe des Odysseus

Die Laistrygonen (lat. Laestrygones) werden bei Homer in der Odyssee und bei Ovid erwähnt. Sie sind ein Volk von Riesen und Kannibalen, das nur Viehzucht, aber keinen Ackerbau betreibt und als äußerst unzivilisiert beschrieben wird. Stammvater der Laistrygonen ist Laistrygon, ein Sohn des Poseidon und der Gaia.

Odysseus erreicht das Land nach dem Besuch der Insel des Aiolos und vor dem Besuch bei Kirke auf der Insel Aiaia. Er verliert hier einen Großteil seiner Mannschaft und seiner Schiffe, da er von den Laistrygonen angegriffen wird.

Als König der Laistrygonen wird Lamos genannt. Auch Antiphates wird als König angegeben, dessen Tochter die Kundschafter des Odysseus an der Quelle Artakia treffen. Antipathes lässt sich einen Kundschafter Odysseus' als „Schmaus“ auftischen.

Odysseus kann mit einem kleinen Teil seiner Gefährten auf seinem Schiff entkommen, da es als einziges nicht in den Hafen gefahren war.

Die Hauptstadt der Laistrygonen heißt Telepylos (fernes Tor), wohl benannt nach dem Hafen mit einer engen Einfahrt.

Die Lage des Landes der Laistrygonen ist ungewiss. Es heißt, dass die Sonne zweimal am Tag aufgeht, weil Helios auf seiner Rückreise hier vorbeikommt. Ein Hirte, der nicht schläft, könne daher doppelt verdienen.

Die späteren Griechen suchten den Wohnsitz der Laistrygonen auf Sizilien, speziell unterhalb des Ätna in den Gefilden der Stadt Leontini, die römischen Dichter an der südlichsten Küste von Latium im Gebiet von Formiä. Auch das Marmarameer an der Einfahrt zum Schwarzen Meer wird angegeben. Die Lage in der Nähe des Schwarzen Meeres passt auch am besten zur Argonautensage. Andere haben Mezapos bei Stavri im Peloponnes in Griechenland als Lage identifiziert.

Literatur

  • H. Cancik, H. Schneider (Hrsg.): Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Band 6. Metzler, Weimar und Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2

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