Lambris

Lambris
Holzvertäfelung an einer Wand

Der Begriff Lambris [lã 'bri:] (auch Lamperie oder Lambrie) bezeichnet eine auf den unteren Bereich einer Wandfläche beschränkte Verkleidung in Innenräumen.[1] Im Englischen Sprachraum wird dieses Bauteil als Dado bezeichnet. Bei den Innenräumen muss es sich nicht um Gebäude handeln; Lambris können auch in Schiffen oder Flugzeugen angebracht sein.

Aufbau einer mittelalterlichen Lambris-Vertäfelung

Das Bauteil kann aus verschiedenen Materialien bestehen (Holz, PVC, Marmor, Stuck). Die Lambris wird in der Regel nach unten durch eine Fußleiste (Skirting) und nach oben mit einer horizontalen (Holz-) Leiste (Dado rail) abgeschlossen. Bei vertäfelten Ausführungen etwa aus Holz oder einem Kunststoff werden zwischen Fußleiste und Abschlussleiste Paneele angebracht (Dado panels).

Lambris dienten historisch zur Verdeckung von Feuchte- und Schimmelflecken aufgrund aufsteigender Feuchtigkeit im Mauerwerk, also zur Steigerung der Ästhetik. Weiterhin dienen sie zum Schutz vor mechanischen Einwirkungen durch Stuhllehnen oder auch Fußtritte. Man findet sie in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Gerichtsgebäuden, aber auch an Theken in Pubs (zum Beispiel in Irland) zur Schonung des Tresens. Auch in gehobenen privaten Gebäuden finden sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Lambris z.B. in Fluren oder Treppenhäusern.

Bei Holzverkleidungen werden die Paneele üblicherweise nicht an der Wand befestigt, sondern auf eine Unterkonstruktion genagelt. Die einzelnen Holztafeln können dabei waagrecht oder senkrecht angebracht werden. Die Marmorplatten werden mit Mörtel an die Wand geklebt. Die Verkleidung mit Stuck ist besonders aufwändig, hat aber eine gute optische Wirkung. PVC wirkt dagegen optisch nicht hochwertig, ist dafür aber sehr einfach zu verarbeiten und zeichnet sich durch seine hohe Widerstandsfähigkeit aus. Zur Befestigung wird eine PVC-Bahn an die Wand geklebt, ähnlich wie bei der Verlegung von PVC-Böden.

Literatur

  • Friedrich Timm: Das moderne Fremdwörterlexikon. Naumann & Göbel, Köln 2005, ISBN 3-625-10431-8 .

Einzelnachweise

  1. Lexikon der Kunst, Architektur, Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie, Begründet von Gerhard Strauß †, Herausgegeben von Harald Olbrich, Dieter Dolgner, Hubert Faensen, Peter H. Feist, Bruno Flierl, Alexander Häusler, Kurt Junghanns, Alfred Langer, Günter Meißner, Karl-Heinz Otto, Detlef Rößler und Wolfgang Schindler, Leipzig 1987 - 1994 (VEB E. A. Seemann Verlag), ISBN 3-363-00286-6 (Gesamtwerk); Band 4, Seite 206 f., Artikel "Lambris"

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  • LAMBRIS — n. m. T. d’Arts Revêtement de menuiserie, de marbre, de stuc, etc., sur les murailles d’une salle, d’une chambre, etc. Ce lambris est de marbre de diverses couleurs. Ce lambris est peint en blanc, avec des moulures dorées. Lambris de stuc.… …   Dictionnaire de l'Academie Francaise, 8eme edition (1935)

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