Landkreis Bad Liebenwerda

Landkreis Bad Liebenwerda
Lage des Kreises Bad Liebenwerda
im Bezirk Cottbus

Der Kreis Bad Liebenwerda war ein Kreis im Bezirk Cottbus in der DDR.

Nach der Verwaltungsreform von 1952 wurde der Kreis Bad Liebenwerda aus dem ehemaligen Landkreis Liebenwerda gebildet. Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde der Kreis Bad Liebenwerda ein Landkreis nach deutschem Kommunalrecht. Am 6. Dezember 1993 ging der Landkreis Bad Liebenwerda im Zuge der Kreisreform in Brandenburg mit den Landkreisen Herzberg und Finsterwalde in den Landkreis Elbe-Elster ein.

Inhaltsverzeichnis

Daten

  • Koordinaten: 13°15’ bis 13° 45’ O und 51°30 N
  • Fläche: 599,4 km² (Bezirk Cottbus: 8.260 km²)
  • Einwohner: 59.400 (1957)/ 56.000 (1980) (Bezirk Cottbus: 825.021)
  • Bevölkerungsdichte: 99 bis 93 Einwohner je km²
  • mittlere Nord-Süd-Ausdehnung: 16 km
  • mittlere Ost-West-Ausdehnung: 35 km
  • Kfz-Kennzeichen: Z* oder Z**, ab 1991: LIB
  • Sitz der Kreisverwaltung: Bad Liebenwerda
  • 31% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiteten in der Industrie
  • 22% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft
  • landwirtschaftliche Nutzfläche 35.760 ha
  • Gewässerfläche 950 ha
  • Waldgebiete 5.900 ha

Geografie

Der Kreis Bad Liebenwerda lag im Südosten des Bezirkes Cottbus. Geographisch gehörte der Kreis zum Breslau-Magdeburger-Urstromtal.

Angrenzende Kreise waren:

im Norden: * Kreis Herzberg, Kreis Finsterwalde (Bezirk Cottbus)

im Osten: * Kreis Senftenberg (Bezirk Cottbus)

im Süden: * Kreis Großenhain, Kreis Riesa (Bezirk Dresden)

im Westen: * Kreis Torgau (Bezirk Leipzig)


Schutzgebiete

Landschaftsschutzgebiete

Die Landschaftsschutzgebiete dienten in erster Linie der Erholung der Bevölkerung. Landschaftverändernde Maßnahmen bedurften der Zustimmung der zuständigen örtlichen Räte. Sie wurden in Zusammenarbeit zwischen dem Naturschutzbeauftragten des Rat des Kreises mit der Kreisplankommission für die Landschaftsschutzgebiete in Landschaftspflegeplänen erschlossen. Die Landschaftsschutzgebiete im Kreis Bad Liebenwerda waren die Elbaue Mühlberg, der Burgwall Kosilenzien, Lampfert bei Kröbeln, Lampfert bei Wahrenbrück, die Elsteraue bei Bad Liebenwerda und die Merzdorfer-Hirschfelder Höhen.[1]

Naturschutzgebiete

als Naturschutzgebiete im Kreis Bad Liebenwerda waren der Gänsewinkel- Alte Röder bei Prieschka, bei Hohenleipisch Der Loben und Suden bei Gorden ausgewiesen.[1]

Verwaltung

Vorsitzender des Rates des Kreises

Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates und Vorsitzender der Kreisplankommission
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates und Vorsitzender des Rates für Landwirtschaft und Nahrungsgüterproduktion
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates für Inneres
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates für Handel und Versorgung
Sekretär des Rates
Mitglieder des Rates
  • für Finanzen und Preise
  • Kreisbaudirektor
  • für Wohnungspolitik und Wohnungswirtschaft
  • für Arbeit
  • für örtliche Versorgungswirtschaft
  • für Energie
  • für Verkehrs- und Nachrichtenwesen
  • für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Erholungswesen
  • Kreisschulrat
  • für Kultur
  • für Jugendfragen, Körperkultur und Sport
  • Kreisarzt. [2]

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Kreis Bad Liebenwerda war ein Industrie-Agrar-Kreis. Nennenswerte Industrie gab es im Raum Elsterwerda und Bad Liebenwerda.

Wichtige Betriebe der Metallverarbeitung waren der VEB Anlagenbau Impulsa, der VEB Schraubenwerk in Elsterwerda und der VEB Robotron (ehemals Firma Reiss) in Bad Liebenwerda. Betriebe der Leichtindustrie waren der VEB Möbelindustrie Mühlberg und der VEB Steingutwerk Elsterwerda. Baumaterialien wurden im VEB Zuschlagsstoffe und Speziealsande Haida, im VEB Elbekies Mühlberg und der Baubeschlagfabrik Elsterwerda produziert. Wichtige Betriebe der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft waren der VEB Zuckerfabrik Brottewitz (die einzige Zuckerfabrik im Bezirk Cottbus), die VdgB Molkereigenossenschaft in Elsterwerda. die LPG Tierproduktion Mühlberg, die LPG Pflanzenproduktion Mühlberg, der VEB Milchproduktionsanlage Hirschfeld, die LPG "Thomas Münzer" in Oschätzchen, die LPG Pflanzenproduktion Kahla und die LPG Pflanzenproduktion Prestewitz. Im Kreis Bad Liebenwerda gab es drei Brikettfabriken, und zwar in Domsdorf, Wildgrube und Plessa, welche alle zum Braunkohlekombinat Lauchhammer gehörten.[1]

Verkehr

Die Hauptverkehrsachsen im Kreis waren die Fernverkehrsstraße 101 und die Fernverkehrsstraße 183. In Elsterwerda kreuzte sich die Bahnstrecke Berlin–Dresden mit der Bahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster.

Städte und Gemeinden

Zum Kreis gehörenende Städte und Gemeinde

Zum Kreis Bad Liebenwerda gehörten die vier Städte Bad Liebenwerda, Elsterwerda, Wahrenbrück und Mühlberg sowie folgende Gemeinden und Gemeindeteile: Altenau, Beiersdorf, Alt-Belgern, Beutersitz, Biehla, Bönitz, Boragk, Borschütz (ehem. Gut), Wendisch Borschütz, Brottewitz, Burxdorf, Neu-Burxdorf, Dobra, Döllingen, Domsdorf, Dreska, Fichtenberg, Gaitzschäuser, Gorden, Grimmerdorf, Gröden, Haida, Hirschfeld, Kahla, Kraupen, Kauxdorf, Kosilenzien, Koßdorf, Köttlitz, Kotschka, Kraupa, Krauschütz, Kröbeln, Langenrieth, Lausitz, Lehndorf, Hohenleipisch, Altlönnewitz, Neulönnewitz, Maasdorf, Maiblumengehege, Martinskirchen, Marxdorf, Merzdorf, Mitteldorf, Möglenz, Mühldorf, Neumühl, Neustadt, Oschätzchen, Plessa, Prestewitz, Prieschka, Prösa (Forsthaus), Prösen, Reichenhain, Reisdamm (ehem. Vorwerk Elsterwerda), Rothstein (Uebigau-Wahrenbrück), Saathain, Saxdorf, Schönau (ehem. Vorwerk Hirschfeld), Schraden, Schradenau (ehem. Vorwerk Schraden), Schweditz, Seifertsmühl, Stolzenhain, Theisa, Großthiemig, Wainsdorf, Weinberge (Bad Liebenwerda), Weinberge (Mühlberg), Wenzendorf, Wildgrube, Winkel, Freiwinkel (Bad Liebenwerda), Stadtwinkel (Bad Liebenwerda), Würdenhain, Zeischa, Zinsdorf, Zobersdorf.[3]

Ausgliederungen

Am 23. Juli 1952 wurden die Orte Drasdo, Falkenberg/Elster, Kölsa, München/Elster, Langennaundorf, Schmerkendorf sowie Uebigau und Wiederau in den Kreis Herzberg eingegliedert.

Außerdem wurde aus dem Kreis Bad Liebenwerda Frauwalde, Grünewalde, Großkmehlen, Kleinkmehlen, Kyone (Kleinleipisch), die Stadt Ortrand sowie die Gemeindeteile der zukünftigen Stadt Lauchhammer Dolsthaida, Kleinleipisch, Mückenberg und Naundorf in den östlich gelegenen Kreis Senftenberg eingegliedert.

In den Kreis Torgau wurden Kötten (Blumberg), Packisch (Blumberg) und Stehla eingegliedert.

Fußnoten

  1. a b c Wanderführer Kreis Bad Liebenwerda, ca. 1980, Rat des Kreises Bad Liebenwerda
  2. Verwaltungs- und Archivgschichte der brandenburgischen Kreise seit 1815 im Überblick. Von Wolfgang Blöß
  3. Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968

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