Landkreis Meseritz

Landkreis Meseritz
Kreiswappen des Landkreises Meseritz

Der Landkreis Meseritz war ein preußisch-deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1945.

Der Landkreis Meseritz umfasste am 1. Januar 1945:

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. Januar 1818 der Kreis Meseritz im Regierungsbezirk Posen in der preußischen Provinz Posen. Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Stadt Meseritz. Das Landratsamt war in Meseritz.

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Wegen des Zerfalls der Provinz Posen wurde am 20. November 1919 der Kreis Meseritz der neuen Regierungsstelle in Schneidemühl (Verwaltungsbezirk Grenzmark Westpreußen-Posen) unterstellt.

Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages wurde am 10. Januar 1920 der östliche Teil des Kreises Meseritz mit der Stadtgemeinde Bentschen an Polen abgetreten. Ab 11. Januar 1921 trug der bisherige Verwaltungsbezirk Grenzmark Westpreußen-Posen die Bezeichnung „Grenzmark Posen-Westpreußen“. Am 1. Juli 1922 trat der Kreis Meseritz zur neuen preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und ab 1. August 1922 zum neu gebildeten Regierungsbezirk Schneidemühl.

Zum 1. Oktober 1938 wechselte der Kreis Meseritz nach der Auflösung der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen zur Provinz Brandenburg – später „Mark Brandenburg“ –, Regierungsbezirk Frankfurt. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach Teil Polens.

Kommunale Gliederung und Kommunalverfassung

Der Kreis Meseritz gliederte sich in Stadtgemeinden. Die Landgemeinden und selbstständigen Gutsbezirke waren anfangs in (kleineren) Woytbezirken (polnisch „wójt“ = deutsch „Vogt“) und später in (größeren) Polizeidistrikten zusammengefasst.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Die bisherigen Stadtgemeinden Betsche, Brätz, Meseritz und Tirschtiegel führten ab 1. Januar 1934 die Bezeichnung Stadt.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen. Allerdings war ab 1. Juli 1922 anstelle der Posener die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881 eingeführt worden. Hinsichtlich der Gliederung in die bisherigen Polizeidistrikte hatte es keine Änderung ergeben.

Ortsnamen

Die Ortsnamen wurden im Wesentlichen bis 1945 beibehalten.

1937 erhielten jedoch folgende Gemeinden neue deutsche Namen:

  • Rybojadel: Hoffmannstal,
  • Stalun: Schönfelde (Grenzmark),
  • Zielomischel: Wilhelmstal (Grenzmark).

Landräte

1818–1820: von Kurnatowski
1820–1827: Serafin von Zychlinski
1827–1831: Hauptmann von Zychlinski
1831–1851: Wilhelm von Zychlinski (1789–1860)
1851–1861: Karl Schneider
1861–1873: Adalbert von Flottwell
1873–1876: Otto von Hinckeldey
1876–1881: Stephan von Dziembowski-Bomst
1881–1894: Dr. Zwicker
1894–1895: von Roëll
1895–1903: Paul Blomeyer
1904–1914: Max Kley
1914–1933: Hans von Meibom
1934–0000: Merker
1936–1941: Dr. Paul Iden
1941–0000: Erich Daluege

Persönlichkeiten

  • Emil Zillmann (1870–1937), Architekt
  • Georg Zillmann (1871–1958), Architekt

Die Cousins Georg und Emil Zillmann wurden in Meseritz geboren. Sie unterhielten in Berlin/ Charlottenburg ein Architekturbüro. Der Schwerpunkt ihrer Bautätigkeit lag in Oberschlesien.

Literatur

  • Martin Sprungala: Die Geschichte der Posener Kreise und kreisfreien Städte, Bad Bevensen 2007.
  • Martin Sprungala: Historisches Ortsverzeichnis der Provinz Posen und der Wojewodschaft Poznan (Posen), Bad Bevensen 2007.
  • PrUB, JH I 7415–1438 I 13. o.O. – Verzeichnis Derer, die in Fraustadt und Meseritz [den ewigen Frieden] beschworen, und Derer, die noch nicht geschworen haben. Andrewes Kathewicz, Landrichter in Fraustadt. Balthasar Rotinborg, Unterrichter ebenda. Hentczil, Nickel (vom Kreicz), Andrewes und Caspar von Cotewitcz. Jurge, Michel, Hans, Hans der Junge Crumnow. Cristoff Aule. Mertin Qualantke. Nicolaus Petroscki. Hans von Wilkin. Peter und Hans Rabenow. Heinrich Cotewicz. Raphael von der Lysze (Lesczinski). Hans von Baysin. Fabian Conopke von Buchewitcz. Derskow von Kurcz. Hensewoye von Weyszinsee. Andrewes Conopke. Jan von Polenczk. Adam von Goriczk. Hans Conopke. Herm. Backouffin. Dalant. Jost Lossow. Hans Uckerow. Erich Sagk. Stephan Conopke. Derscke Watte. http://www1.uni-hamburg.de/Landesforschung/pub/orden1438.html

Siehe auch


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