Landkreis Sagan

Landkreis Sagan
Landkreise Sprottau und Sagan, 1905

Der preußisch-deutsche Landkreis Sprottau bestand mit seinem Vorläuferkreis Sagan in der Zeit zwischen 1816 und 1945. Der heutigen Nachfolger sind Powiat Żagański und Powiat Polkowicki.

Der Landkreis Sprottau umfasste am 1. Januar 1945:

  • 3 Städte, Primkenau, Sagan und Sprottau.
  • 102 Gemeinden,
  • 4 Gutsbezirke (Forsten und Truppenübungsplatz Neuhammer am Queis).

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress gehörten mit der Neugliederung der Regierungsbezirke zum 1. Mai 1816 die Kreise Sagan und Sprottau in der preußischen Provinz Schlesien weiterhin zum Regierungsbezirk Liegnitz.

Die Landratsämter waren in Sagan und Sprottau.

Zum 1. Januar 1820 erfolgte die endgültige Abgrenzung beider Kreise.

  • Eingliederung der Dörfer Alt Gabel, Buckwitz, Kalten Briesnitz, Milckau, Neu Gabel und Suckau aus dem Kreis Freystadt in den Kreis Sprottau,
  • Eingliederung der Dörfer Girbigsdorf, Kunzendorf Sagan, Reußenfelde Colonie, Rückersdorf, und Wittgendorf aus dem Kreis Sagan in den Kreis Sprottau,
  • Eingliederung des Dorfes Wengeln aus dem Kreis Sprottau in den Kreis Lüben.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich/Großdeutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Zum 30. September 1929 fand in den Kreisen Sagan und Sprottau entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum gleichen Zeitpunkt trat der Gutsbezirk Neudorf b. Pechern, Forst vom Kreis Sagan zum Kreis Rothenburg i. Ob. Laus..

Zum 1. Oktober 1932 wurden die Kreise Sagan und Sprottau zum neuen Kreis Sprottau zusammengeschlossen unter folgenden Grenzveränderungen:

  • Eingliederung der Stadtgemeinde Naumburg a. Bober und der Landgemeinden Alt Kleppen, Groß Dobritsch, Groß Reichenau, Klein Dobritsch, Kosel, Kottwitz, ?endorf, Neu Kleppen, Neuwaldau, Paganz, Peterswaldau, Popowitz, Poydritz, Reichenbach, Schöneich, Theuern, Tschirkau und Zedelsdorf aus dem Kreis Sprottau in den Landkreis Grünberg,
  • Eingliederung der Stadtgemeinde Priebus und der Landgemeinden Alt Tschöpeln, Bogendorf, Dubrau, Gräfenhain, Groß Petersdorf, Hermsdorf b. Priebus, Jamnitz-Pattag, Jenkendorf, Kochsdorf, Mellendorf, Merzdorf b. Priebus, Mühlbach, Neu Tschöpeln, Pechern, Quolsdorf b. Tschöpeln, Raußen, Reichenau b. Priebus, Ruppendorf, Tschöpeln, Wällisch, Wendisch Musta, Zessendorf und Ziebern aus dem Kreis Sprottau in den Kreis Rothenburg i. Ob. Laus..

Am 25. November wurde als Verwaltungssitz für den Kreis Sprottau die Stadtgemeinde Sagan bestimmt.

Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen.

Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Breslau und Görlitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung.

Kommunalverfassung

Die Kreise Sagan und Sprottau gliederten sich zunächst in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Primkenau, Sagan und Sprottau führten jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden.

Am 3. Januar 1936 entstand im Sprottebruch bei Primkenau die neu gegründete Gemeinde Hierlshagen, benannt nach dem Reichsarbeitsdienstführer Konstantin Hierl.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Ortsnamen

Abgesehen von der Abänderung der Bezeichnungen:

  • Puschkau in Hirtenau
  • Tschirndorf in Hammerfeld.

in den Jahren 1936/1937 verblieb es bis 1945 bei den eingeführten deutschen Ortsnamen.

Landräte

Weblinks


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