Langenweißbach

Langenweißbach
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Langenweißbach führt kein Wappen
Langenweißbach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Langenweißbach hervorgehoben
50.6412.612777777778370
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Zwickau
Höhe: 370 m ü. NN
Fläche: 22,68 km²
Einwohner:

2.697 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km²
Postleitzahl: 08134
Vorwahl: 037603
Kfz-Kennzeichen: Z
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 150
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 52
08134 Langenweißbach
Webpräsenz: www.langenweissbach.de
Bürgermeister: Jens Wächtler (UWG)
Lage der Gemeinde Langenweißbach im Landkreis Zwickau
Bernsdorf Callenberg Crimmitschau Crinitzberg Dennheritz Fraureuth Gersdorf Glauchau Hartenstein Hartmannsdorf Hirschfeld Hohenstein-Ernstthal Kirchberg Langenbernsdorf Langenweißbach Lichtenstein Lichtentanne Limbach-Oberfrohna Meerane Mülsen Neukirchen/Pleiße Niederfrohna Oberlungwitz Oberwiera Reinsdorf Remse Schönberg St. Egidien Waldenburg Werdau Wildenfels Wilkau-Haßlau Zwickau Sachsen Thüringen Vogtlandkreis Erzgebirgskreis Chemnitz Landkreis MittelsachsenKarte
Über dieses Bild

Die Gemeinde Langenweißbach besteht aus den drei Ortsteilen Langenbach, Weißbach und Grünau. Sie gründete sich am 1. Juli 1996 im Rahmen der Gemeindegebietsreform aus den Orten Langenbach mit dem Ortsteil Grünau und dem Ort Weißbach.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde liegt im Landkreis Zwickau, an der Zwickauer Mulde und an der Bahnstrecke von Zwickau nach Johanngeorgenstadt, sowie an der Bundesstraße 93 - Süd-östlich von Zwickau hinter Wilkau-Haßlau und Wildenfels, im unteren Westerzgebirge.

Gemeindegliederung

  • Grünau
  • Hermannsdorf
  • Langenbach
  • Lerchenberg
  • Neudörfel
  • Weißbach

Politik

Langenweißbach unterhält seit 1990 eine Partnerschaft mit Otzberg in Hessen.

Geschichte

Im 11. und 12. Jahrhundert kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Sorben in dieser Region. Das errungene Land wurde urbar gemacht und die Menschen ernährten sich von Gejagtem und Gefischtem. In dieser Zeit versuchte man vielerorts die deutsche Herrschaft durch den Bau von Burgen, später Klöstern und Kirchen, zu festigen. So errichteten die Herren von Wiese an der Mulde einen Rittersitz, die heutige Wiesenburg. Durch den Gründer und Erbauer Ritter Veit erhielt Weißbach seinen Namen Veitsbach. Im 11. Jahrhundert wurde, von Zwickau über den Gebirgskamm nach Böhmen führend, eine Handelsstraße erbaut. Diese Verkehrsader, heute noch Silberstraße genannt, ermöglichte um 1466 die Entwicklung des Silberbergbaus in Schneeberg. Im 16. und 17. Jahrhundert war das Leben der Menschen überwiegend durch Waldarbeit gekennzeichnet. Später entwickelten sich Langenbach, Weißbach und Grünau zu Bauerndörfern. Im 16. Jahrhundert wurde in Weißbach die spätgotische Hallenkirche und 1755 die Langenbach Kirche als Barockbau errichtet. In Grünau, das früher Kalkgrün hieß, wurde ein kurfürstlicher Marmorbruch betrieben. 1858 entstand die Bahnlinie Zwickau – Schwarzenberg. Durch die dadurch geschaffene Bahnstation Fährbrücke wurde eine spätere Ansiedlung der Papier- und Chemiefabriken in Langenbach möglich. Arbeiter zogen zu und ein verstärkter Wohnungsbau setzte ein. Im Ortsteil Grünau entstanden Kalksteinbrüche. So entwickelte sich aus den Bauerndörfern Langenbach und Grünau eine Arbeiterwohngemeinde. In Weißbach dagegen spielte die Landwirtschaft eine große Rolle. Die Weißbacher Bauern nutzten die Silberstraße und später die Bahnverbindung über Wiesenburg für die Vermarktung ihrer pflanzlichen und tierischen Produkte. Vor dem ersten Weltkrieg war Weißbach durch einen regen Butterhandel weit über die Region hinaus bekannt geworden. Am Ende des Zweiten Weltkrieges haben vier Bewohner des Ortsteiles Weißbach, der Dorfpolizist Manger, der Gastwirt Tautenhahn und die Einwohner Schmidt und Petzold bei Herannahen alliierter Truppen die weiße Fahne gehisst, worauf sie von SS-Männern erschossen wurden. Ihnen zu Ehren wurde in der Ortsmitte ein Denkmal für die Opfer des Faschismus errichtet, das nach 1990 beseitigt wurde.
siehe auch Wasserburg Grünau

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Panorama von Weißbach

Die spätgotische Salvatorkirche im Ortsteil Weißbach ist reich ausgestattet. Sie entstand in den Jahren 1515/16 und wurde 1694 umgebaut. Der spätgotische Flügelaltar von Peter Breuer stammt aus den Jahren 1518/20. Decke und Emporen sind bemalt. Die Kanzel ist von 1693, das Kruzifix von 1695. Ferner besitzt die Kirche lebensgroße Holzschnitte der Reformatoren Luther und Melanchthon aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche von Langenbach ist ein barocker Bau aus den Jahren 1754/55.

Sport

In Langenweißbach sind mehrere Freizeitsportvereine ansässig. Dazu gehören unter anderem der SV Rotation Langenbach e. V. (Fußball, Tischtennis und Leichtathletik) sowie der SV Weißbach 1864 e. V., dessen Herrenfußballmannschaft in der 1. Kreisklasse des Kreisverbandes Fußball Zwickau spielt. Trotz der vergleichsweise niedrigen Bevölkerungszahl ist es dem SV Weißbach gelungen, für die Saison 2010/2011 eine B-Jugend-Fußballmannschaft in der Kreisoberliga zu melden, welche bereits in der Saison 2007/2008 Vizekreismeismeister sowie 2007/2008 und 2009/2010 Vizehallenkreismeister wurde. Die Tischtennissektion vom SV Rotation Langenbach ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der außerschulischen Aktivitäten von Jugendlichen der Gemeinde.

Literatur

  • Jörg Richter (Hg.): Langenweißbach: Geschichte der Einheitsgemeinde und ihrer Ortsteile Grünau, Langenbach und Weißbach. Beier&Beran: Langenweißbach, 2006. ISBN 3-937517-33-2

Weblinks

 Commons: Langenweißbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996

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