Laserreflektor

Laserreflektor

Als Laserreflektor wird ein optisches System bezeichnet, das auftreffende Laserstrahlen zur Lichtquelle zurückwirft. Die Reflexe von Laserreflektoren werden vor allem zur Laufzeit- und Entfernungsmessung verwendet.

Blick in einen großen Tripelspiegel (unten geblitzt). Das Reflexbild ist verkehrt

Meist sind die Laserreflektoren aus zahlreichen kleinen Tripelspiegeln zusammengesetzt - optische Prismen, die jeden auftreffenden Strahl in sich selbst reflektieren. Sie haben ein ähnliches Prinzip wie die Katzenaugen-Rückstrahler in der Verkehrstechnik, sind aber wesentlich genauer geschliffen (auf wenige Bogensekunden oder besser), um die enge Bündelung des Laserstrahls zu erhalten.

In der Geodäsie werden Laserreflektoren seit den 1980ern anstelle der früher üblichen Messlatten verwendet und gestatten mit modernen Tachymetern ein automatisches Anzielen der Messpunkte und millimetergenaue Entfernungsmessungen. Die Standard-Reflektoren sind einige Zentimeter groß und reichen mehrere hundert Meter weit. Für größere Distanzen lassen sich mehrere Prismen übereinander stecken.

In der Satellitengeodäsie wird die Reflexionstechnik für Laufzeitmessungen mittels Satellite Laser Ranging (SLR) eingesetzt, womit hochpräzise Satellitenbahnen bestimmt werden können. SLR ist die genaueste Methode für weltweite Vermessungsnetze sowie zur Überwachung von Erdrotation und Erdschwerefeld.

Die ersten mit Reflektoren ausgestattete Satelliten waren Explorer 19 und Diademe, bei deren Schliffwinkel teilweise sogar die Aberration des Lichts eingerechnet wurde. Unter den etwa 20 aktiven SLR-Satelliten ist LAGEOS (USA) der größte, in dessen kugelige Oberfläche 426 Reflektoren eingelassen sind. Viel benutzt werden auch die französischen Starlette-Satelliten.

Für Zwecke der Astronomie wurden von 1969 bis 1972 von den Apollo-Missionen der USA (später auch von Russland) einige Laserreflektoren auf dem Mond abgesetzt, um das Lunar Laser Ranging zu ermöglichen und feine Veränderungen der Mondbahn zu erfassen. Sie haben eine Größe von etwa 0,5 Meter, 5 von ihnen geben noch ausreichende Lichtechos.

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