Laubkakteen

Laubkakteen
Laubkakteen
Pereskia grandifolia

Pereskia grandifolia

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Laubkakteen (Pereskioideae)
Gattung: Laubkakteen
Wissenschaftlicher Name
Pereskia
Miller

Die Laubkakteen (Pereskia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Sie sind die einzige Gattung der Unterfamilie Pereskioideae und gehörten zu den ursprünglichsten Kakteen. Die Gattung wurde von Charles Plumier nach dem Franzosen Nicolas-Claude Fabri de Peiresc benannt.

Die Laubkakteen sollten nicht verwechselt werden mit den Blattkakteen, einer Gruppe von Eigentlichen Kakteen mit abgeflachten, blattähnlichen Sprossachsen (Platykladien), zu der beispielsweise die Gattung Epiphyllum gehört.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Laubkakteen sind laubabwerfende, dornige, baumartige oder strauchige Pflanzen, die häufig klettern. Ihr leicht fleischigen Triebe sind gerade oder wachsen im Zickzack. Die Wurzeln sind manchmal verdickt und knollig. Die für die meisten Kakteengewächse typischen Rippen und Warzen fehlen, stattdessen sind wechselständige Laubblätter vorhanden. Diese besitzen normalerweise einen Blattstiel. Ihre ganzrandige, breite, abgeflachte Blattspreite ist etwas fleischig. Die Areolen in den Blattachseln tragen für gewöhnlich Wolle oder Haare und bringen Dornen und manchmal Blätter hervor. Die einzelnen bis zahlreichen Dornen sind (fast) gerade und von unterschiedlicher Länge.

Die end- oder achselständigen Blüten sind rad- bis glockenförmig, erscheinen einzeln oder bilden einen Blütenstand. Sie öffnen sich am Tag. Das Perikarpell oder der Blütenboden hat für gewöhnlich Areolen, Wolle, Dornen, Haare oder Brakteen. Die verschiedenartig geformten, einzelnen oder gebündelten Früchte sind fleischig bis saftig und reißen nicht auf. Sie besitzen einen dauerhaften Blütenrest. Die verkehrt eiförmigen bis nierenförmigen, 1,8 bis 7,5 Millimeter langen Samen sind schwarz.

Verbreitung und Systematik

Die ausgeprägten Laubblätter sind auf diesen Zeichnungen deutlich zu erkennen.

Die Gattung Pereskia ist im Flachland der Neotropis, vom Süden Mexikos über die Karibik bis in den Norden von Argentinien und Uruguay, verbreitet.

1703 beschrieb Charles Plumier in Nova Plantarum Americanarum Genera die Gattung Pereskia zum erste Mal.[1] Carl von Linné verwarf den Gattungsnamen und stellte die bekannten Arten als Cactus pereskia und Cactus portulacifolius zur der von ihm aufgestellten Gattung Cactus.[2] Philip Miller griff 1754 den Namen wieder auf.[3]

Die Gattung umfasst folgende Arten:[4]

  • Pereskia aculeata
  • Pereskia aureiflora
  • Pereskia bahiensis
  • Pereskia bleo
  • Pereskia diaz-romeroana
  • Pereskia grandifolia
    • Pereskia grandifolia subsp. grandifolia
    • Pereskia grandifolia subsp. violacea
  • Pereskia guamacho
  • Pereskia horrida
    • Pereskia horrida subsp. horrida
    • Pereskia horrida subsp. rauhii
  • Pereskia lychnidiflora
  • Pereskia marcanoi
  • Pereskia nemorosa
  • Pereskia portulacifolia
  • Pereskia quisqueyana
  • Pereskia sacharosa
  • Pereskia stenantha
  • Pereskia weberiana
  • Pereskia zinniiflora

Die ehemals eigenständige Gattung Rhodocactus gehört heute zu Pereskia.

Nachweise

Literatur

  • Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005 (übersetzt von Urs Eggli), ISBN 3-8001-4573-1, S. 526–531. 
  • Curt Backeberg: Die Cactaceae: Handbuch der Kakteenkunde. 2. Auflage. Band I, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart New York 1982, ISBN 3-437-30380-5, S. 104–113. 
  • N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band I, The Carnegie Institution of Washington, Washington 1919, S. 8–24. 

Einzelnachweise

  1. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 35
  2. Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 210
  3. Philip Miller: The Gardeners Dictionary. London 1754, 4. Auflage, Werk ist ohne Seitenzahlen
  4. Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005 (übersetzt von Urs Eggli), ISBN 3-8001-4573-1, S. 526–531. 

Weiterführende Literatur

  • B. E. Leuenberger: Pereskia (Cactaceae). In: Memoirs of the New York Botanical Garden. 1986, Band 41, S. 1-141

Weblinks


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