Lauter (Odenwald)

Lauter (Odenwald)
Lauter
Unterlauf: Winkelbach
Die Lauter in Bensheim

Die Lauter in BensheimVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23954
Lage Odenwald, Hessisches Ried, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle Bei der Neunkircher Höhe
49° 43′ 31″ N, 8° 45′ 54″ O49.7252777777788.765490
Quellhöhe ca. 490 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung In Rhein bei Gernsheim
49.7519444444448.472222222222290

49° 45′ 7″ N, 8° 28′ 20″ O49.7519444444448.472222222222290
Mündungshöhe ca. 90 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied ca. 400 m
Länge 43,2 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 117,7 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Mittelstädte Bensheim, Gernsheim
Kleinstädte Lautertal (Odenwald)
Gemeinden Rodau (Zwingenberg)

Die Lauter, im Unterlauf Winkelbach genannt, ist ein Fluss in Südhessen. Die 43,2 km[1] lange Lauter hat ihre Quelle im Odenwald etwa 800 m nordwestlich der Neunkircher Höhe und mündet bei Gernsheim in den Rhein.

Die obere Lauter gibt ihrem Tal und der dortigen Verbundgemeinde Lautertal ihren Namen. Sie hat ein Einzugsgebiet von 27,5 km2 und ist 14,4 km lang. Wasserkörpernummer ist 23954.2. Der Winkelbach, beginnend in Bensheim, trägt die Wasserkörpernummer 23954.1, ist 28,8 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 90,2 km².

Der Name Winkelbach erklärt sich möglicherweise nach dem Knick, den der Bach in Bensheim oder durch die Umleitung bei Rodau macht.[2]

Inhaltsverzeichnis

Der Flussverlauf

Odenwald

Die Lauter in ihrem Quellgebiet oberhalb von Gadernheim im Odenwald.
Das Rückhaltebecken in Schönberg
Die Pegelmessstelle kurz vor Bensheim

800 m nordwestlich vom Gipfel der Neunkircher Höhe, auf 490m ü. NN ist die Quelle der Lauter. Am Weinweg entlang führt ein schmales Rinnsal 2km hinab bis nach Gadernheim (Gemeinde Lautertal). An der Bundesstraße 47 (Nibelungenstraße) entlang fließt die Lauter über Lautern, Reichenbach, Elmshausen, Wilmshausen und Schönberg nach Bensheim. In Schönberg befindet sich zur Regulierung ein Rückhaltebecken. Im Osten, am Ortseingang von Bensheim, ist eine Pegelmesstelle (Messstellennummer 23950104) mit einem Pegelnullpunkt von 105,38 m ü. NN. Der Hochwasserpegel für die Meldestufe 1 beträgt 80 cm, für Stufe 2 100 cm und für Stufe 3 120 cm. Mit 149 cm wurde der höchste Pegel am 11. Juli 1980 gemessen. Dies entspricht 10,6 m3/s.[3]

Hessisches Ried

In Bensheim, durch das die Lauter fließt, ändert sie ihren Namen in Winkelbach. Etwas unterhalb des Rinnentors bis zur Kreuzung Fehlheimer Straße–Mozartstraße verläuft der Winkelbach auf ca. 1,2 km in einem unterirdischen Kanal. An einem Wehr am Rinnentor wird ein kleiner Teil des Baches in den Neuen Graben abgeleitet. Westlich von Bensheim erreicht der Winkelbach mit dem Hessischen Ried die Ebene. Hier ist er weitgehend reguliert. Über mehrere Kilometer verläuft das Flussbett parallel zur BAB 5 in Richtung Norden. In der Höhe von Rodau (Zwingenberg) unterquert der Winkelbach die Autobahn und fließt in westliche Richtung. Südlich von Langwaden (Bensheim) fließt der Schwanheimer Grenzgraben in den Winkelbach. 600 m weiter Flussabwärts unterquert er die BAB 67 und passiert Maria Einsiedel und Klein-Rohrheim. In Gernsheim fließt der Lange Graben in den Winkelbach um dann gemeinsam 700 m weiter in Gernsheim, ca. 50 m südlich der alten Rheinbrücke (im 2. Weltkrieg zerstört), in den Rhein zu münden.

Der Neue Graben (Kreuzung Berliner Ring-Schwanheimer Straße)

Ein kleinerer Teil des Winkelbachs wird mit einem Wehr am Bensheimer Rinnentor in den Neuer Graben abgeleitet. Der Neugraben fließt zunächst 1,3 km unterirdisch, unterhalb der Schwanheimer Straße. An der Kreuzung Schwanheimer Straße-Berliner Ring verläuft er wieder als Oberflächengewässer. 4,1 km nach dem Wehr am Rinnentor mündet er an der Wattenheimer Brücke in die Weschnitz.

Geschichte

Der regulierte Winkelbach am Ortsende von Bensheim (vom Berliner Ring flussaufwärts gesehen)

Für die Lauter wurden auch die Namen Ziegelbach und Luitra verwendet[4][5][6][7].

Der Winkelbach wurde in den Jahren 1833 bis 1836 reguliert, bedeutend erweitert und vertieft. Dabei wurden zwei in Gernsheim betriebene Mühlen beseitigt. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass der künstlich nach Westen geschaffene Flusslauf ebenfalls in die Zeit des Baus der Modau fällt.[8]
Die Lauter-Winkelbach wurde, wie Odenwaldflüsse Modau und Weschnitz, zur Sicherung vor Hochwassern soweit reguliert, dass Überschwemmungen fast ausgeschlossen werden konnten. Damit sollten gewerbliche Standorte in Rheinnähe gesichert werden.[9]

Im Jahr 1956 wurden auf Veranlassung der Hessischen Landesregierung alle Entwürfe zu einem geregelten Hochwasserabfluss zunächst der Weschnitz und anschließend der Lauter und des Winkelbaches zusammengestellt. Es entstand ein Bündel von Maßnahmen, wie Dammerhöhung und Tieferlegung der Gewässersohlen in Verbindung mit dem Bau von Hochwasser-Rückhaltebecken. Die Baumaßnahmen begannen 1958 und endeten 1970. Als Träger der Maßnahmen und als Betreiber der fertig gestellten Einrichtungen wurde am 11. Juni 1958 im Winzerkeller in Heppenheim der Weschnitz-Verband gegründet. Am 1. Januar 2001 entstand aus dem Weschnitz-Verband und dem im Jahr 1966 gegründeten Lauter-Winkelbach-Verband der Gewässerverband Bergstraße. Das Gebiet von Lauter und Winkelbach wurde über ein Becken im Odenwald und zwei weitere Becken in der Ebene geschützt.[10]

Bildergalerie

Bilder der Lauter/Winkelbach in Richtung von der Quelle zur Mündung

Einzelnachweise

  1. Stellungnahme des B.U.N.D. zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen vom 10. September 2004
  2. Siedlungsnamen zwischen Rhein, Main, Neckar und Itter, abgerufen am 21. Juni 2007
  3. Die aktuellen Pegelstände der Lauter in Bensheim vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie
  4. Historisch-topographisch-statistische beschreibung des fürstentums Lorsch, oder Kirchengeschichte des Oberrheingaus: geschichte und statistik des klosters und fürstenthums Lorch, etc, Konrad Dahl, 1812, Seiten 167, 217, 251
  5. Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg, Band 1 Autor Georg W. Wagner, Verlag Leske, 1829, Seite 264
  6. Siedlungsnamen Lauter(n), Lauterbach, -tal, -hof
  7. Lautgeschichte der südhessischen Ortsnamen
  8. Heil, G. Viel Wasser gibt’s im Ried – in der Gegenwart und seit Millionen Jahren, abgerufen am 21. Juni 2007
  9. Stey M, Multimediale Aufbereitung von wasserwirtschaftlichen Fachinformationen auf Basis eines webbasierten Content Management Systems, Studienarbeit TU Darmstadt, 2002
  10. Bergsträßer Anzeiger vom 29. März 2007

Literatur

  • A. Lantos: Die Blaufabrik und ihre ökologischen Folgen für das Lautertal/Odw.: Dokumentation zur Altlastsicherung durch Ciba-Geigy. In: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse 28/1995, S. 296–318. ISSN 0720-1044

Weblinks


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