Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin

Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin

Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin ist eine freie Vereinigung von Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern, de facto Nachfolger der Gelehrtengesellschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR. Sie betrachtet sich als „in der Nachfolge der Leibniz'schen Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften (mit all ihren Erscheinungs- und Wirkungsformen der letzten 300 Jahre) stehend, mit der sie [die Leibniz-Sozietät] historisch durch die über Jahrhunderte ununterbrochene Auswahl ihrer Mitglieder und deren wissenschaftliches Wirken verknüpft ist“.

Vom Mitgliederbestand der Sozietät haben 122 bereits als Mitglieder der AdW der DDR angehört (einige sind inzwischen verstorben); alle anderen Mitglieder sind ab 1994 nach den Regeln der Berliner Akademie zugewählt. Zahlreiche in der DDR und im Ausland berufene Professoren wurden zu Akademiemitgliedern gewählt. Sie erhält erst seit 2004 eine geringfügige staatliche Förderung.

Durch eine Verordnung des Ministerrats der DDR vom 27. Juni 1990 wurde das Statut der Akademie der Wissenschaften der DDR außer Kraft gesetzt und sie zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts umgestaltet.

Die Leibniz-Sozietät konstituierte sich am 15. April 1993 als gemeinnütziger Verein und führt in ihrem eigenen Verständnis die seit 300 Jahren bestehende Gelehrtensozietät der Akademie der Wissenschaften in Berlin fort; zur Leibniz-Sozietät gehören alle Mitglieder der Akademie der Wissenschaften der DDR, die bis 1990 gewählt wurden und dort ihre Arbeit fortsetzen wollten.

Die Mitglieder der Leibniz-Sozietät versammeln sich monatlich zu Sitzungen, auf denen wissenschaftliche Vorträge gehalten und diskutiert werden und sie veranstaltet jedes Jahr im Sommer den Leibniz-Tag. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Kolloquien durchgeführt.

Ihre wissenschaftlichen Ergebnisse veröffentlicht die Leibniz-Sozietät seit 1994 in den Sitzungsberichten der Leibniz-Sozietät und seit 1999 zusätzlich in der Reihe Abhandlungen der Leibniz-Sozietät (beide beim TRAFO Verlag Berlin erschienen). Über aktuelle Themen informiert das Mitteilungsblatt Leibniz Intern.

Der Berliner Senat hat jedoch die Nachfolge der Sozietät als Nachfolger der AdW nicht anerkannt. Das Land Berlin und das Land Brandenburg haben mit einem am 1. August 1992 in Kraft getretenen Staatsvertrag die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften gegründet.

Da die Leibniz-Sozietät keine nennenswerten staatlichen Fördergelder erhält (im Gegensatz zur Leibniz-Gemeinschaft), sichert sie ihre Arbeit durch Mitgliedsbeiträge, eine Stiftung (Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät e. V.) sowie Fördermittel und Spenden anderer Institutionen und Personen.

Mitglieder

Präsident der Sozietät ist Dieter B. Herrmann, Vizepräsident Lothar Kolditz.

Die aktuelle Mitgliederzahl beträgt 308 (11. Mai 2007), davon ca. zwei Drittel ab 1994 zugewählt.

Siehe auch

Akademie der Wissenschaften

Weblinks


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