Leica Camera

Leica Camera
Leica Camera AG
Leica Camera-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Sitz Solms, Deutschland

Leitung

Mitarbeiter 1105 (Stand: Geschäftsjahr 2010/2011)
Umsatz 248,76 Mio. Euro (Stand: Geschäftsjahr 2010/2011)[2]
Produkte Fotoapparate
Diaprojektoren
Ferngläser
Projektoren
Fotoseminare
SW-Vergrößerungen
Website www.leica-camera.com
www.leica-camera.de

Die Leica Camera AG (Leica: Abkürzung für Leitz(sche) Camera) ist ein börsennotiertes deutsches Unternehmen der optischen Industrie mit Sitz in Solms. Das Unternehmen hat sich auf die Fertigung von Fotoapparaten und Ferngläsern spezialisiert. Die Leica Camera AG entstand 1986 aus der Ernst Leitz Wetzlar GmbH, dem Nachfolgeunternehmen des von Carl Kellner 1849 in Wetzlar gegründeten Optischen Instituts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1849 wurde das Optische Institut durch Carl Kellner in Wetzlar gegründet. Unter Ernst Leitz erfolgte ein Ausbau, aus dem 1869 die Ernst Leitz Werke hervorgingen. Die Unternehmen beschäftigten sich zunächst ausschließlich mit der Herstellung von Mikroskopen. Ab der Wende zum 20. Jahrhundert wurden auch andere optische Geräte wie Ferngläser, Episkope und Epidiaskope sowie professionelle Filmkameras hergestellt.

Ur-Leica, 1914

In diesem Kontext wurde eine Miniaturkamera entwickelt, die kleine Streifen des damals üblichen 35-mm-Kinofilms probehalber belichten konnte. Für die damals notwendigen Belichtungstests musste somit das Hauptmagazin der großen Kamera nicht mehr geöffnet werden. Auf Grundlage dieser Konstruktion baute Oskar Barnack 1913 die erste Kleinbildkamera der Welt (die sog. Ur-Leica) als Schnappschusskamera für seine privaten Wanderausflüge.

1920 übernahm Ernst Leitz II die Unternehmensführung und beschloss 1924, trotz einer wirtschaftlich schweren Zeit, die Fertigung der Barnackschen Kleinbildkamera in Großserie. Die Leica (später Leica I genannt) war ein großer, nicht vorhergesehener Erfolg. Passend zum Erfolg der Kleinbildfotografie wurde 1926 der erste Diaprojektor ("Uleja") für das Kleinbildformat entwickelt.

Die Ernst Leitz GmbH blieb im Zweiten Weltkrieg von Schäden verschont und konnte die Produktion nach Kriegsende sofort wieder aufnehmen. Nach der Gebietsreform in Hessen benannte man sich in Ernst Leitz Wetzlar GmbH um, da man befürchtete, den bekannten Namen Wetzlar durch die Städtezusammenlegung von Gießen und Wetzlar zur Stadt Lahn zu verlieren.

1986 spaltete sich das Unternehmen in die drei eigenständigen Unternehmen Leica Camera AG, Leica Microsystems GmbH und Leica Geosystems AG auf. Die Leica Camera AG zog von Wetzlar nach Solms um.

1987 wurde die Ernst Leitz Wetzlar GmbH von der 1921 gegründeten Wild Heerbrugg AG übernommen. Es entstand die Wild Leitz Holding AG. Bereits drei Jahre später (1990) fusionierte die Wild Leitz Holding AG mit der The Cambridge Instrument Company plc zum neuen Konzern Leica Holding B. V.. Hinzu kommen Kapazitäten in den Bereichen Mikroskope, Vermessungs- und Photogrammetriesysteme sowie optisch-wissenschaftliche Instrumente.

1990 wurde das Zett-Geräte-Werk (ehemals zur Firmengruppe Zeiss-Ikon gehörig) als Leica Projektion GmbH Zett Geräte in den Konzern eingegliedert. Dieser Bereich wurde jedoch schon 2004 wieder an die Beteiligungsgesellschaft Allegra Capital verkauft.

Die Leica Camera AG wurde aus der Leica Holding B. V. ausgegliedert und 1996 an die Börse gebracht. Im gleichen Jahr übernahm die Leica Camera AG die Minox GmbH, Wetzlar. Im Dezember 2000 erwarb der französische Luxusgüterkonzern Hermès einen Anteil von zunächst 31,5% über ein öffentliches Übernahmeangebot.[3] In der Folge wurde der Anteil von Hermès auf über 36% aufgestockt und die Mehrheit an einer 2004 ausgegeben Wandelanleihe erworben. Minox wurde 2001 durch ein Management-Buy-out wieder verselbstständigt.[4] Die Fertigung des Leica-Kamerasystems erfolgte in Deutschland und Portugal. Die analogen Kompaktkameras wurden in Asien gefertigt. Zeitweise erfolgte eine Zusammenarbeit mit Minolta und Fuji, heute mit Matsushita/Panasonic.

Im Frühjahr 2005 machte die Leica Camera AG internationale Schlagzeilen wegen ihrer unsicheren finanziellen Lage. Hermès verkaufte im September 2006 seinen Anteil[5] an der Leica Camera AG an die Salzburger Holding ACM Projektentwicklung, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Sokrates Privatstiftung der österreichischen Investorenfamilie Gebrüder Kaufmann. Die Familie Kaufmann hatte bereits seit August 2004 erste Anteile an Leica Camera erworben. ACM stockte den Anteil bis Ende 2007 auf rund 96,5 Prozent auf.

Im Oktober 2011 erwarb der Finanzinvestor Blackstone einen Anteil von 44% an der Leica Camera AG von ACM.

Kameras

Mit den Leica-Kameras etablierte sich das Kleinbildformat 24x36 mm. Im Vergleich zu den sonst erhältlichen Mittelformatkameras mit Rollfilm oder den sperrigen Großformatkameras sehr viel leichter transportiert und schneller eingesetzt werden. Dieser Vorzug wurde zuerst von einer künstlerischen und journalistischen Avantgarde erkannt. Es entwickelte sich eine neue Art dynamischer Reportage-Fotografie. Leica-Kameras wurden weltweit vielfach nachgebaut oder kopiert. Eine der ersten ernsthaften Konkurrenzfirmen war Zeiss-Ikon mit der Contax.

Die erste Leica Ia verfügte über ein fest eingebautes Objektiv. Sehr bald waren aber die Objektive über ein Wechselgewinde austauschbar (Schraubleica); die Leica wurde so zur Systemkamera. Diese Sucherkamera mit Wechselgewinde wurde bis in die Nachkriegszeit stetig weiterentwickelt.

Seit 1954 existiert die Baureihe „M“ (Leica M). Der alte M39-Schraubgewindeanschluss wurde durch ein Bajonett ersetzt. Außerdem verfügt die „M“ über einen Messsucher, mit dem gleichzeitig scharf gestellt und das Bild komponiert wird. Das neueste Modell der Baureihe „M“ verfügt heute über TTL-(Blitz-)Belichtungsmessung, Zeitautomatik und DX-Filmerkennung.

1965 erschien die erste Spiegelreflex-Systemkamera aus dem Hause Leitz-Wetzlar. Die Leicaflex war anfangs rein mechanisch. Seit Beginn der 1970er Jahre wurde die Leicaflex durch die Baureihe „R“ abgelöst. Die Leica R ist größer und schwerer als die klassische (Mess-)Sucherleica, bietet dafür aber mehr Automatikfunktionen und Komfort sowie eine größere Objektivpalette. Mit dem zur Photokina 2004 vorgestellten digitalen Rückteil („Digitalmodul R“) war die Leica R die erste Kleinbild-Hybridkamera, die wahlweise analog und digital betrieben werden konnte.

Außerdem fertigt bzw. fertigte die Leica Camera AG bzw. ihre Vorgänger auch einfachere Sucherkameras, Filmkameras, Digitalkameras, Ferngläser, Spektive und Diaprojektoren.

Leica-Objektive gelten als von hoher optischer und mechanischer Qualität. Durch eine hohe „Systemkompatibilität“ lassen sich Kameras, Objektive und Zubehör aus mehreren Jahrzehnten kombinieren. Es existiert eine große weltweite Sammlerszene für Leica-Kameras, für die exklusive Sondereditionen gefertigt werden.

Schraubleicas (1913–1960)

Hauptartikel: Schraubleica

Leica I, 1925, 1:3,5

Zentrale Idee hinter der Leica war von Anfang an, eine kompakte Kamera mit einem für damalige Verhältnisse kleinen Filmformat zu konstruieren, deren Negative auch für stärkere Vergrößerungen geeignet waren. Im Vergleich zu den großformatigen Box- und Balgenkameras, die Anfang des letzten Jahrhunderts üblich waren, wirkte die erste Leica mit 35 mm Film in der Tat recht modern.

Leica M (seit 1954)

Hauptartikel: Leica M

Die Leica M ist eine Fotokamera-Modelllinie der Firma Leitz, heute der Leica Camera AG, für das Kleinbild-Format. Im Unterschied zum auch von Leitz hergestellten Spiegelreflex-System Leica R ist das M-System ein Messsucherkamerasystem.

Leica führte das M-System 1954 als Nachfolge für die Leica III ein, die „Ahnenreihe“ der Leica M reicht damit bis zur ersten Kleinbildkamera der Welt (Ur-Leica) zurück. Ihre Bedeutung und ihren Nimbus erhält die Leica M dadurch, dass sie wie schon ihre Vorgänger („Schraub-Leicas“) von vielen bedeutenden, professionellen Fotografen besonders in der Reportagefotografie eingesetzt wurde und wird und somit viele berühmte Fotos zur Zeitgeschichte mit einer Kamera dieses Typs oder einem Vorgängermodell aufgenommen wurden.

Technik

Während Objektive an den Leicas bis 1954 mit einem M-39-Schraubgewinde befestigt wurden, erhielten die M-Leicas einen Bajonettanschluss, das M-Bajonett. Das Suchersystem wurde gegenüber den Schraub-Leicas verbessert, und sie erhielt einen verbesserten Tuchschlitzverschluss.

Herausragendes Merkmal der Leica-M-Kameras ist ihr Messsucher. Er zeigt das Motiv in einer festen Vergrößerung, der je nach Modell unterschiedlich ausfällt. Aktuelle Leicas sind erhältlich mit Suchervergrößerungen von 0,58-fach, 0,72-fach und 0,85-fach. Zum Scharfstellen auf das Motiv bringt man das Bild in einem hellen Messfleck in Deckung mit dem Motiv. Ein eingespiegelter Leuchtrahmen zeigt das Bildfeld des angesetzten Objektivs.

Ihren guten Ruf verdankt die M-Leica bis heute vor allem der guten Auswahl an hervorragenden Objektiven zwischen 21 und 135 mm Brennweite wegen. Seit dem Auslaufen des Patentschutzes für das M-Bajonett sind seit Anfang der 2000er Jahre auch M-Objektive von Fremdherstellern (Zeiss, Voigtländer-Cosina, Konica) auf dem Markt erhältlich.

Modelle

Mit der Leica IIIf hatte die klassische Schraubleica ihren Zenit überschritten. Während die optische Leistung der Objektive noch über jeden Zweifel erhaben war, waren die Kameragehäuse nicht mehr ganz auf dem Stand der Technik. Bereits in den dreißiger Jahren hatte Zeiss Ikon in der Contax II einen überlegenen Messsucher, der Sucher und Entfernungsmesser in einem Okular zusammenfasste. Zwar hatte es bei Leitz durchaus Überlegungen zu einer Leica IV mit Messsucher gegeben, doch kamen diese durch den Kriegsausbruch ins Stocken. Auch das Schraubgewinde für den Objektivwechsel wurde nun vielfach als unnötig umständlich empfunden, zumal Zeiss Ikon auch hier bereits mit einer Bajonettlösung aufwarten konnte.

Leica M2, im Technikmuseum Berlin

Die M3 war 1954 die erste M-Leica. Sie hatte eine Suchervergrößerung von 0,9-fach und konnte Leuchtrahmen für Objektive mit 50, 90 und 135 mm Brennweite einspiegeln. Objektive mit kürzerer Brennweite erforderten entweder einen Sucheraufsatz (die so genannte „Brille“) oder einen separaten Aufstecksucher, der in den Zubehörschuh gesteckt wird. 1958 erschien mit der M 2 eine „abgespeckte“ Version der M3 mit geringerer Suchervergrößerung (0,7-fach) und Leuchtrahmen für 35, 50 und 90 mm. 1967 erschien die weiter verbesserte Leica M4. Der M5 war kein großer Erfolg beschieden, obwohl sie die weltweit erste Messsucherkamera mit Belichtungsmessung durch das Objektiv war (TTL-Messung). Eine CdS-Zelle war auf einem Schwenkarm vor dem Verschlussvorhang angebracht, der mit Drücken des Auslösers in den Kameraboden versenkt wurde. Zwar war auch sie ein technischer Fortschritt gegenüber ihren Vorgängerinnen, aber insbesondere die leicht vergrößerten Ausmaße machten sie in Fotografen- und Sammlerkreisen nicht sehr beliebt. Erst die M4-2 von 1977 überzeugte die Leica-Freunde wieder. Die 1984 erschienene Leica M6 wies nach der M5 als zweite M-Leica eine Belichtungsmessung durch das Objektiv auf. Über Leuchtdioden wurde dem Fotografen drohende Über- oder Unterbelichtung angezeigt. Mit der M7 erschien 2002 erstmals eine M-Leica mit Zeitautomatik. Nur wenig später erschien mit der MP Leicas Zugeständnis an die Tradition, indem weniger Wert auf Modernität durch elektronische Bauteile gelegt wurde, aber dafür mehr Wert auf kompromisslose Fertigungsqualität und Mechanik. Die MP ist äußerlich und im Innern so viel wie eine M2 mit Belichtungsmessung.

Leica M7, MotorDrive M, Summilux 1.4/35mm ASPH.

Neben den genannten Modellen gab es häufig Sondermodelle. Beispielsweise war die M eine Version ohne Messsucher, gedacht für die Verwendung des Spiegelreflex-Aufsatzes Visoflex, von der M6 erschienen Versionen mit Titan-Gehäuse u. Ä.

Aktuelle Modelle sind die 35mm-Film-Kameras Leica M7 und Leica MP, sowie die digitale M9 (Stand: 2009). Historische M-Modelle gehören zu den Klassikern unter den Fotoapparaten und erzielen unter Sammlern beachtliche Preise.

In stark miniaturisierter Form werden Leica-M Modelle von der Firma Minox als Kleinstbild- und Digitalkameraversion maßstabsgetreu nachgebaut.

Spiegelreflex-Kameras (seit 1964)

Leicaflex (1964–1976)
Eine Leicaflex SL2 mit 3 passenden Objektiven.
Die Leicaflex war ursprünglich für die Außenmessung mit einem Selen-Belichtungsmesser konstruiert, das ist an der Blechverblendung vor dem Prisma zu erkennen. Doch dieses Modell kam nie auf den Markt. Leitz entschloss sich kurzerhand, die Außenmessung mit einem CdS-Belichtungsmesser vorzunehmen. Die Vorserie, die etwa 200 ausgesuchten Fotografen zum Testen zur Verfügung gestellt wurde, hatte noch hellverchromte Objektive. Diese „helle“ Verchromung beeinflusste durch Reflexe die Außenmessung, so dass in der Serie die Objektive „schwarz-verchromt“ geliefert wurden. Das neue R-Bajonett (R steht für Reflex) wurde im Vergleich zum M-Bajonett im Durchmesser erheblich vergrößert. Dies gab mehr Freiheiten für die Objektivkonstruktion. Der Verschluss ermöglichte eine kürzeste Verschlusszeit von 1/2000 s und war nominell graviert mit einer Blitzsychronzeit für Elektronenblitz-Geräte von 1/100 s - effektiv war es allerdings 1/90 s. 1964, bei Markteinführung des ersten Modells entsprach diese Spiegelreflex-Kamera nicht mehr dem Stand der Technik, da sie keine TTL-Messung hatte. Ihr besonderes Merkmal war die sehr helle Sucherscheibe mit einer feinen Fresnel-Linse, die allerdings für lange Brennweiten und Makro-Aufnahmen wenig geeignet war.
Da Leitz keine Retrofocus-Objektive mit großem Bildwinkel im Programm hatte, wurde eine spezielle Konstruktion eines symmetrisch aufgebauten Super-Angulon mit 21 mm der Firma Schneider eingesetzt. Deshalb war eine Spiegelvorauslösung und für diese Brennweite ein Zusatzsucher erforderlich. Diese erste Leicaflex war in verchromter und auch in schwarz lackierter Ausführung erhältlich; letztere ist weitaus seltener. Insgesamt wurden 37'500 Stück gebaut.
1968 wurde die Leicaflex durch die Leicaflex SL mit einer TTL-Belichtungsmessung abgelöst. Sie bot zudem eine Selektivmessung, die im Wesentlichen einer Spotmessung mit etwas größerem Messfeld entspricht. Das war über Jahre ein Alleinstellungsmerkmal der Leicaflex. Das Gehäuse zeigte nun eine klare Form, ohne dass die ursprünglichen Prägungen für den Selen-Belichtungsmesser zur Außenmessung erkennbar waren. Die passenden Objektive benötigen eine sogenannte 2-Cam-Steuerung, um für die Belichtungsmessung durch das Objektiv geeignet zu sein. Ansonsten war sie mit der Leicaflex weitgehend identisch. Die Leicaflex SL wurde serienmäßig hell oder schwarz verchromt ausgeliefert; nur einzelne Exemplare wurden schwarz lackiert. Die Gesamtproduktion beläuft sich auf etwa 72'000 Einheiten, von denen knapp 1100 für den Betrieb mit dem optional erhältlichen SL-Motor ausgelegt waren.
Mit der Leicaflex SL 2 wurde das letzte Modell der Leicaflex-Reihe vorgestellt. Ihre Hauptmerkmale waren ein empfindlicherer Belichtungsmesser sowie ein geänderter Sucheraufbau mit Beleuchtung, Schnittbildentfernungsmesser und modifiziertem Spiegel für extreme Weitwinkelobjektive. Später wurde noch eine Version für den Einsatz mit dem Motor-Winder vorgestellt. Dennoch war die SL 2 schon zum Zeitpunkt der Markteinführung nicht mehr auf dem Stand der Technik gegen eine Konkurrenz, die bereits eifrig an Multiautomaten arbeitete. Zudem war die Produktion der SL 2 so teuer, dass die Gehäuse mit Verlust in den Markt gedrückt und der Gewinn mit den Objektiven erzielt werden musste. So endete die Produktion nach nur zwei Jahren und ungefähr 25'500 Exemplaren, davon in der Serienfertigung in bekannten Nummernkreisen 1020 in der „Mot“-Ausführung. Darüber hinaus gibt es einige „Nachserienmodelle“ in geringer Auflage, die nicht diesen Nummernkreisen zuzurechnen sind.
Leica R (1976–2009)
Hauptartikel: Leica R
Leica R4s
Um den wachsenden Markt der Spiegelreflexkameras nicht aufgeben zu müssen, ging Leitz Anfang der siebziger Jahre eine Kooperation mit Minolta ein, durch die Leitz Zugriff auf moderne Technik wie etwa Zeitautomatik erlangte. Dies führte 1976 zur Vorstellung der Leica R 3, mit der Leitz wieder weitgehend den Anschluss geschafft hatte. Leider versäumte Leitz alsbald die Entwicklung des Autofocus, so dass die Firma erneut technisch ins Hintertreffen geriet. Seit den späten neunziger Jahren entwickelt die heutige Leica Camera AG wieder selbstständig Spiegelreflexkameras. Im März 2009 wurde die Produktion der R-Reihe eingestellt.
Ab Mitte 2005 ist Leica mit der zweiten modularen digitalen Kamerarückwand für Kleinbildkameras vertreten. Diese wurde in Zusammenarbeit mit Hasselblad/Imacon entwickelt. Das Leica Digital-Modul-R (DMR) kann an Kleinbildkameras vom Typ Leica R 8 und R 9 an Stelle der Standardrückwand befestigt werden. Es hat eine effektive Bildauflösung von ca. 10 Millionen Pixel und besitzt einen Formatfaktor von 1.37, nutzt also von der vollen Kleinbildfläche 24 × 36 mm einen Bereich von 17,5 × 26,3 mm. Es unterstützt als weltweit erstes Digitalprodukt das innovative und offene Adobe DNG-Format. Das Leica-DMR ist jedoch nicht nur wegen seines hohen Anschaffungspreises als Nischenprodukt zu betrachten, es bietet zumindest für Leica-R-Besitzer eine reizvolle Alternative, mit hochwertigen R-Objektiven digitales Bildmaterial zu generieren.
Leica S (2008–)
Hauptartikel: Leica S
Leica S2
Im September 2008 stellte Leica mit der Baureihe S ein bei Leica in Solms völlig neuentwickeltes digitales Spiegelreflexkamerasystem vor, dessen Sensorgröße zwischen Kleinbild und Mittelformat liegt. Die erste Kamera der Baureihe, die S 2 ("S 1" war bereits die Bezeichnung einer früheren Digitalkamera von Leica, vgl. unten) verfügt über einen CCD-Sensor von Kodak mit 37 Mio. Bildpunkten. Der Bildprozessor MAESTRO wurde mit Fujitsu gemeinsam entwickelt. Die S 2 und die passenden Objektive sollen laut Leica in Deutschland gefertigt werden.

Leica Analog-Kompaktkameras (1988–2007)

AF-C (1988–1993)
Die ersten Leica-Kompaktkameras entstanden in Zusammenarbeit mit Minolta (wie schon die Leica CL 1973). Die AF-C1 verfügte über ein Zwei-Brennweiten-Objektiv (40mm/1:2,8 und 80mm/1:5,6), wobei die Tele-Brennweite durch Zuschalten eines zweifach Tele-Konverters hergestellt wurde. Der Nachfolger (C2-Zoom) verfügte dagegen über ein echtes Zoom-Objektiv (40–90mm / 1:3,4–7,7).[6]
mini (1991–1997)
Die Kameras der Serie "mini" waren kleine 35mm-Kompaktkameras mit Plastikgehäuse und einem Objektiv „Elmar“ 35/3,5 im Stil der Konkurrenz von Olympus AF-1 und Yashica T 2. Sie besaßen Autofokus, einen eingebauten Blitz und motorischen Filmtransport. Charakteristisch für alle minis ist die rechteckige Einfassung des Objektivs. Die "mini" wurde 1988–1993 angeboten, gefolgt von der "mini II" (1993–1998) und der "mini III" (1996–1997). Parallel wurde auch das Modell "mini zoom" (1993–1997) mit einem 35–70mm Zoomobjektiv angeboten.
Z2X (1997–2001)
Nachfolgerin der "mini"-Serie (und damit preiswerter als die "minilux"-Serie) war das Modell "Z2X", wobei das "Z" für "Zoom" steht. Die Kamera besaß ebenfalls ein 35–70mm Zoom-Objektiv und war in schwarz und silber (sowie in einigen Farb-Sonderserien) erhältlich.[7]
Minilux (1995–2003)
Leica Minilux
Die Minilux waren kleine Kameras für 35-mm-Film mit einem „Summarit“ 40/2.4, welches zum Transport in das Titan-Gehäuse der Kamera eingefahren werden konnte. Sie waren preislich deutlich über der "mini"-Serie angesiedelt. Sie hatten einen eingebauten Blitz, Programm- und Zeitautomatik sowie Autofokus. Es gab auch die Möglichkeit, den Autofokus zu deaktivieren und die Entfernung manuell einzustellen, wobei die AF-Elektronik durch Leuchtdioden im Sucher behilflich war. Die Fertigung der Minilux-Modelle erfolgte durch Panasonic in Japan. Zeitweise wurde auch eine Variante mit Zoom-Objektiv angeboten ("minilux zoom" (1998–2003) mit 35–70mm Zoom). Die Variante mit fester Brennweite war im Markt als Konkurrenzmodell zur Contax T2/T3 zu sehen, während die Zoommodelle auf die Contax T-VS zielten.
C (2000–2005)
Die C-Serie besaß ein neugestaltetes Aluminium-Gehäuse und wurde ausschließlich mit hochwertigen asphärischen Zoom-Objektiven ausgestattet. Die C1 (2000–2005) besaß ein 38–105mm Vario-Elmar, die C2 (2002–2005) ein etwas leistungsschwächeres 35–70mm, und die C3 (2002–2005) ein 28–80mm Zoom. Mit der C11 (2000–2001) wurde auch die einzige Leica für das APS-Format angeboten, die ein 23–70mm Zoom besaß (entspricht 33–100mm Kleinbild).[8]
CM (2003–2007)
Leica CM mit Leica Objektiv „Summarit 1:2,4/40mm“
Die CM ist ein geringfügig verändertes Nachfolge-Modell der Minilux. Das Gehäuse ist weiterhin aus Titan, sieht aber klassischer aus als das der Minilux. Beibehalten wurde auch das 40/2,4 „Summarit“. Zusätzlich zum eingebauten Blitz gibt es nun einen Blitzschuh. Auch von der CM gab es eine Variante mit Zoom-Objektiv (35–70mm). Anders als die Minilux wurde die CM nicht in Japan, sondern in Deutschland produziert. Sie ist seit März 2007 nicht mehr erhältlich.

Leica Digitalkompaktkameras (seit 1998)

Kooperation mit Fuji: Digilux (1998–2001)

Anfangs ging Leica eine strategische Allianz mit Fujifilm ein. Aus dieser Partnerschaft gingen 1998 die ersten Digilux Kameras hervor. Der erwartungsgemäß hohe Leica-Anspruch wurde bei diesen frühen OEM-Modellen durch Hinzufügen eines edleren Gehäuses und eines erhöhten Preises bei weitem noch nicht erfüllt. Die Kameras aus dieser Baureihe waren weitgehend baugleich zu den Fuji-Modellen, das waren Leica Digilux, Leica Digilux Zoom und Leica Digilux 4.3. Diese Partnerschaft war der Anfang für Leica im Geschäft mit Digitalkompaktkameras.

Kooperation mit Panasonic (seit 2002)

Leica Digilux 2 mit DC Vario-Summicron 1:2.0–2.4/7–22.5
Leica Digilux 3 mit ausgeklapptem Blitz und Zoom-Objektiv 14–50mm
Leica D-Lux 3

Im Anschluss fand Leica in Matsushita/Panasonic einen neuen Partner. Panasonic-Videokameras und auch digitale Kompaktkameras sind ab diesem Zeitpunkt mit Leica-Objektiven ausgestattet. Leica bietet in der Kooperation die Serien Digilux, C-Lux, D-Lux und V-Lux an.

Digilux (seit 2002)
Anfang 2002 erschien die Leica Digilux 1 als erstes Ergebnis der neuen Partnerschaft. Bei diesem Modell (Design: Achim Heine) wurde der Leica-Anspruch schon deutlich sichtbarer.
Im Mai 2004 kam die Digilux 2 auf den Markt. Dieses Modell setzt bereits eigene Maßstäbe bei der Benutzerfreundlichkeit und logischen Bedienung. Im Design ist die Digilux 2 stark an die klassische Leica M angelehnt. Das verwendete, festeingebaute Objektiv der Digilux 2 stellt die bis zu diesem Zeitpunkt aufwendigste und hochwertigste optische Konstruktion von allen kompakten Digitalkameras auf dem Markt dar. Die Kamera wurde bis zum Frühjahr 2006 produziert.
Ende September 2006 wurde dann auf der Photokina in Köln die zur Lumix DMC L 1 praktisch baugleiche Leica Digilux 3 vorgestellt. Es handelt sich um ein eigenständiges digitales Spiegelreflex-System von Leica, bei dem Objektivwechsel möglich sind. Sie entspricht dem Four/Third-Standard, was bedeutet, dass auch Sigma-, Panasonic- und Olympus-Objektive mit Four/Third-Bajonett verwendet werden können. Über einen Adapter können auch die 'alten' R-Objektive an der Digilux 3 verwendet werden - allerdings nur mit Arbeitsblende. Auf der Photokina 2008 wurde die Digilux 3 nicht mehr von Leica präsentiert.
C-Lux (seit 2006)
2006 stellte Leica die neue ultrakompakte C-Lux-Serie vor, die ebenfalls weitgehend baugleich mit den Panasonic-Schwestermodellen ist. 2007 erschien die C-Lux 2 und schon im Jahr 2008 erschienen das Modell C-Lux 3, die weitgehend baugleich zur Panasonic Lumix DMC-FX37 ist.
D-Lux (seit 2003)
2003 erschien die kompakte Leica D-Lux, die eine modifizierte und im Styling auf Leica-Niveau getrimmte Panasonic DMC-F1 ist. 2008 erschien die D-Lux 4, die weitgehend baugleich mit der Panasonic Lumix DMC-LX3 ist. 2010 wurde sie von der D-Lux 5 abgelöst, die auf der Panasonic Lumix DMC-LX5 aufbaut.[9]
V-Lux (seit 2007)
2007 erschien die Leica V-Lux 1, die weitgehend baugleich mit der Panasonic Lumix DMC-FZ50 ist. Es handelt sich um eine sog. Bridgekamera mit fest eingebautem 12fach-Zoomobjektiv „Leica DC Vario-Elmarit“ mit einer Brennweite von f=7,4–88,8mm (35 mm–420 mm ASPH), das schon in der Lumix FZ30 verbaut war. 2010 erschien die V-Lux 20, die weitgehend baugleich mit der Panasonic Lumix DMC-TZ7 ist. Als Objektiv wird ein Leica DC-Vario-Elmar 1:3,3–4,9/ 4,1–49,2 mm ASPH. (25–300 mm) verbaut. Im September 2010 wurde die V-Lux 2 als Nachfolgemodell der V-Lux 1 angekündigt, die auf der Panasonic Lumix DMC-FZ100 aufbaut. Sie bietet einen 14.1 MP CMOS-Sensor und als Objektiv das Leica DC Vario-Elmarit 2,8–5,2 / 4,5–108 mm ASPH. (25–600mm).[10] Bei voller Auflösung kann die V-Lux 2 11 Bilder pro Sekunde (fps) auslösen, bei reduzierter Auflösung (2,8 MP) sind es sogar 60 fps.
Panasonic-Kameras mit Leica-Objektiven
Auf der PMA 2006 wurde die Panasonic DMC L 1 zusammen mit einem Leica-Objektiv 14–50 mm mit einer Lichtstärke von 2,8 bis 3,5 und Bildstabilisator für das von Olympus und Kodak entwickelte Four-Thirds-(4/3)-System vorgestellt. Als Neuheit in diesem System ist auf dem Leica-Objektiv ein Blendenring vorhanden. Damit ist es möglich, die Blende von Hand einzustellen.
Die Kooperation zwischen Leica und Panasonic setzt sich bis heute (2011) in den digitalen Kameras der Lumix-Serie von Panasonic fort. Die gute Bildqualität dieser Kameras bezüglich der Auflösung dürfte dabei vor allem auf die ausgezeichneten Leica-Objektive „Leica-DC-Vario-Summicron“ (Lumix DMC-LC 1 fast baugleich zur Digilux 2) und „Leica-DC-Vario-Elmarit“ (Lumix DMC-FZ 10, FZ 20, FZ 30 und weitere Modelle) zurückzuführen sein. Eine Besonderheit ist dabei das Leica-Objektiv in der Lumix DMC-FZ 10 und FZ20, das über den gesamten zwölffachen Zoom-Bereich (FZ 20: 6 bis 72 mm; 36 mm bis 432 mm entsprechend Kleinbild) eine Lichtstärke von f/2.8 bietet.

Eigene Entwicklungen

Leica X1
Am 9. September 2009 wurde auf einer weltweit im Internet übertragenen Pressekonferenz die neue Leica X1 vorgestellt. Sie basiert auf einem modifizierten Gehäuse des M-Systems und besitzt ein 1:2,8/24 Objektiv mit Autofocus Funktion (äquivalent 35mm KB-Format). Der CMOS-Bildsensor (APS-C Format) besitzt 12,2 Megapixel.

Aktuelle Produktpalette

Zur Zeit (Stand: April 2010) werden im Leica-Katalog folgende Modelle geführt:

  • M-Reihe: M7, MP, M9 sowie Abverkauf einiger Sondermodelle (M8 "white" und M8.2 "Safari")
  • S-Reihe: S2
  • Kompaktkameras: D-Lux 5 (incl. Sondermodell "Safari"), V-Lux 30 und X1

Professionelle Bildverarbeitungssysteme

Leica SD2000 Stereo-Plotter
Leica SD2000
professioneller Stereo-Plotter für das Erfassen und Bearbeiten stereometrischer Bilder (z. B. Luftaufnahmen).
Leica-S-1-System
Zum Börsengang 1996 stellte Leica die Scannerkamera S 1 vor. Das erste Modell ist die Leica S 1 Pro. Die S 1 Pro ist eine Kamera mit sehr hoher Auflösung für den stationären Einsatz am Reprostativ oder im Studio. Die Auflösung der S 1 Pro beträgt ca. 26 Millionen Bildpunkte. Auf einer Fläche von 36×36 mm² werden 5140×5140 Bildpunkte (Pixel) gescannt und per Lichtleiter direkt an den angeschlossenen Rechner übertragen. Eine Besonderheit ist das wechselbare Objektiv-Adaptersystem, das es möglich macht, Objektive der Systeme Leica R, Leica M, Hasselblad, Mamiya 4,5×6, Schraubgewinde, Großformat sowie alle mechanischen Objektive von Canon (FD), Nikon, etc. anzuschliessen. Die Software für die S 1 Pro/Alpha ist das von LaserSoft Imaging für Hochleistungsscanner entwickelte SilverFast. Es wurden ca. 160 Kameras gebaut und hauptsächlich an Museen, Archive, Forschungsanstalten, Dokumentationsabteilungen verkauft. Der Preis lag 1998 bei ca. 33.000 DM. Das System wurde weltweit durch Leica direkt und durch den grafischen Fachhandel verkauft. Etwas später kamen die Leica S 1 Alpha mit der halben Auflösung (ca. 20.000 DM) und eine S 1 Highspeed mit 4000×4000 Bildpunkten und extrem kurzen Scanzeiten (ca. 45.000 DM) auf den Markt.

Sportoptik (Ferngläser, Spektive)

Leica Trinovid 8 × 20 BC

Leica ist nicht nur auf dem Bereich der Kameratechnik eine der weltweit führenden Marken, sondern auch im Bereich der Prismenferngläser. Neben den binokularen Prismenferngläsern kompakter Bauart werden in Solms besonders leistungsfähige Spektive gefertigt.

Prismenferngläser

Geschichte

1907 wurde das erste Leica Prismenfernglas angeboten, das Binocle 6x18. In den folgenden Jahren kamen viele neue Modelle auf den Markt, z.T. mit patentierten Neuentwicklungen. Die Vergrößerungsfaktoren reichen von 6-fach bis 18-fach, die Objektivdurchmesser von 18 bis 60 mm, darunter in der Zeit des Ersten Weltkrieges zahlreiche Militär-Modelle, meist in Porro-II-Bauweise. 1931 wurde die Fernglasproduktion aus wirtschaftlichen Gründen zunächst eingestellt.

1956 erschien mit dem Leitz Amplivid 6x24 das erste Dachkantprismenfernglas, das auf drei bahnbrechenden Leitz-Patenten aus den Jahren 1949–1954 basierte. 1958 folgten die ersten beiden Gläser der Trinovid-Serie, die erstmals eine echte Innenfokussierung boten.[11]

Die Gläser werden bis heute mechanisch und optisch weiterentwickelt. Alle heute angebotenen Gläser sind stickstoffgefüllt, können also nicht von innen beschlagen und sind druckfest bis zu einer Wassertiefe von fünf Metern. Die Gummiarmierung ist durch ein firmeneigenes Vulkanisierungsverfahren untrennbar mit dem Metallgehäuse verbunden, dass auch starke Beanspruchung die Teile nicht trennen kann. In der aktuellen Ultravid-Serie wird über den zentralen Mitteltrieb gleichzeitig die Schärfeeinstellung und die Anpassung an die individuelle Sehstärke (mit Dioptrie-Skala) vorgenommen. Leica gab bis ca. 2000 eine lebenslange Garantie auf seine Gläser, heute zehn Jahre.

Aktuelle Baureihen

Zur Zeit (2010) bietet Leitz die folgenden Baureihen an:

  • Geovid HD und Geovid Lux
  • Ultravid, Ultravid HD und Ultravid BL
  • Duovid (pro Glas zwei Vergrößerungsstufen)
  • Trinovid (besonders kleine Kompaktferngläser)

Ferngläser

Zur Zeit (2010) bietet Leica das Monovid 8x20 Fernglas an.

Zielfernrohre

Seit über hundert Jahren baut Leica auch Zielfernrohre, zur Zeit mit der Baureihe ER. Über die Ende des Jahres 2011 erstmalig zur Auslieferung vorgesehenen Zielfernrohe der Reihe "Magnus" steht Leica seit Juli 2011 in einem Rechtsstreit mit dem Optikhersteller Swarovski. Swarowski wirft Leica die Verletzung von Schutzrechten vor.[12][13]

Entfernungsmesser

Mit dem Leica Rangemaster bietet Leica einen lasergesteuerten monokularen Entfernungsmesser an, der die gemessene Entfernung digital ins Sucherbild einspiegelt.

Spektive

Leica hat vier Spektive im Programm, die alle weltweit einen hervorragenden Ruf genießen. Die zwei älteren Modelle Leica Televid 77 und Leica APO-Televid 77 sind mit einer Eintrittspupille (Objektivöffnung) von 77 mm etwas größer und schwerer als ihre neueren Nachfolgermodelle Leica Televid 62 und Leica APO-Televid 62 mit einer Eintrittspupille von 62 mm.

Jedes der vier Modelle wird entweder mit einem 45°-Schrägeinblick oder einem Geradeinblick hergestellt.

Werte wie Vergrößerungsfaktor oder Austrittspupille sind auch bei den Leica-Spektiven von den wechselbaren Okularen abhängig. Es gibt von ihnen fünf Modelle:

WW-Ok-1 WW-Ok-2 W-Ok-3 Ok-4 Zoom-Ok-5
Objektivtyp Weitwinkel, Festbrennweite Weitwinkel, Festbrennweite Weitwinkel, Festbrennweite Festbrennweite Zoomokular
Vergrößerung 20× (77)/16× (62) 32× (77)/26× (62) 40× (77)/32× (62) 40× (77)/32× (62) 20–60× (77)/16–48× (62)
Sehfeld 54 m (77)/60 m (62) 40 m (77)/50 m (62) 32 m (77)/40 m(62) 22 m (77)/28 m(62) 20–34 m (77)/24–44 m(62)
Baureihe Televid 77
Die Baureihe Televid 77 verfügt über ein Porro-Prismensystem und eine Brennweite von 440 mm. Der Nahbereich von etwa 3,90 m macht selbst auf kurze Distanz eine Vergrößerung möglich und ist in dieser Art einzigartig unter den Spektiven. Die von Leica patentierte Dualfokusierung macht eine grobe und eine feine Scharfeinstellung möglich. Das stabile Aluminium-Druckgussgehäuse schützt das Spektiv gegen leichte Stöße und Flüssigkeit. Druckwasserdichte bis drei Meter wird garantiert. Das Gewicht beträgt 1,5 kg bzw. 1,7 kg (APO).
Baureihe Televid 62
Diese relativ neuen Spektive wurden ebenfalls mit einem Porro-Prismensystem ausgestattet; sie haben eine Brennweite von 352 mm. Der Nahbereich konnte dadurch im Vergleich zu den 77ern noch etwas verbessert werden und liegt bei etwa 3,50 m. Der Aluminium-Kohlefaser-Verbundwerkstoff sorgt für hohe Stabilität und reduziert das Gewicht nochmals deutlich mit 910 bis 1070 Gramm. Auch die Spektive der 62er Baureihe sind bis drei Meter Tiefe wasserdicht und verfügen über Dualfokussierung.

Projektion

Leitz Prado Diaprojektor für manuellen Bilderwechsel
Elmaron (A-C), Colorplan (D/E), Hektor (F-H)

Leitz baute viele Jahrzehnte Film- und Großprojektoren sowie Episkope für den professionellen Einsatz.

Leitz präsentierte 1926, ein Jahr nach Einführung der Leica I, den ersten Kleinbild-Diaprojektor der Welt, den Uleja.[14] Eine bekannte Produktreihe der 1950er und 1960er Jahre war Prado. Im Bereich der Kleinbild-Diaprojektoren wurde später eine Kooperation mit Kindermann eingegangen. 1982 brachten Kindermann und Leitz das Leitz-Kindermann-Magazin für ungeglaste Dias auf den Markt[15]. Einige der kleineren Diaprojektoren von Leitz wurden mit Kindermann-Technik ausgestattet (Pradovit R 150, Pradovit RA 150) oder von 1988-1990 ganz von Kindermann gefertigt (Pradovit 153/253). [16][17]

1990 wurde das ehemals zur Firmengruppe Zeiss-Ikon gehörige Zett-Geräte-Werk in Braunschweig übernommen und als Leica Projektion GmbH Zett Geräte eingegliedert. Dieser Bereich wurde jedoch schon 2004 wieder verkauft. In der Zwischenzeit kamen die Leitz-Projektoren von Zett.

Für die Kleinbild-Projektoren war zunächst vorgesehen, Kameraobjektive einzusetzen. Bald entwickelte Leitz jedoch spezielle Projektionsobjektive. Hierzu gehören das mäßig lichtstarke Elmaron nach Bauart des Cooke-Triplets (z.B. f2,8/85 mm oder f3,6/200 mm) oder das lichtstärkere Hektor, welches ein modifiziertes 4-linsiges Triplett ist (z.B. f2,5/85 mm oder f2,5/120 mm). Unter Lichtbild-Kennern wird das Colorplan (f2,5/90 mm) für seine exemplarische Abbildungsleistung geschätzt, die auf einem vergleichsweise komplexen 5-linsigem Design beruht. Bis 1988 waren zwischenzeitlich weite Teile des Wetzlarer Nachbarunternehmens Wilhelm Will KG, das ebenfalls Projektionsobjektive herstellte, im Eigentum von Leitz.

Der Bau von Diaprojektoren wurde ca. 2006 eingestellt. Seit einigen Jahren werden auch digitale Projektoren angeboten.

Literatur

  • Curt Emmermann (Hrsg.): Photographieren mit der Leica. Wilhelm Knapp Verlag, Halle an der Saale 1930, (Reprint bei Lindemanns Fotobuchhandlung, nach 1985).
  • Fritz Vith: Leica-Handbuch. Technisch-pädagogischer Verlag, Wetzlar 1930.
  • Dr. Paul Wolff: Meine Erfahrungen mit der Leica. Breidenstein, Frankfurt am Main 1939
  • Heinrich Stöckler: Die LEICA in Beruf und Wissenschaft. Breidenstein-Verlag, Frankfurt am Main 1941.
  • Dr. Paul Wolff: Meine Erfahrungen ... farbig. Breidenstein, Frankfurt am Main 1942.
  • Erich Stenger: Die Geschichte der Kleinbildkamera bis zur Leica. Herausgegeben von den Optischen Werken Ernst Leitz, Wetzlar aus Anlass ihres  hundertjährigen Firmen-Jubiläums&nbsp. Umschau-Verlag, Frankfurt am Main 1949.
  • Theo Kisselbach: Kleines Leica-Buch. Heering-Verlag, Seebruck am Chiemsee 1952.
  • Andrew Matheson: Das ganze Leica-System. Wilhelm Knapp-Verlag, Düsseldorf 1956, (Wk-Fotobuch).
  • Theo M. Scheerer: Leica und Leica-System. 2. Auflage. Umschau Verlag, Frankfurt am Main 1960.
  • Theo Kisselbach: Das Leica-Buch. 37. - 41. Tsd. Heering-Verlag, Seebruck am Chiemsee 1969.
  • Brian Tompkins: Leica Cameras, Pocket Book. Deutsche Ausgabe. Bearbeitet von F.-W. Rüttinger. Wittig Fachbuchverlag, Hückelhoven 1984, ISBN 3-88984-000-0.
  • Dennis Laney: Leica Cameras, Zubehör. Wittig Fachbuchverlag, Hückelhoven 1984, ISBN 3-88984-015-9.
  • Paul-Henry van Hasbroeck: Leica. Das große Leica-Buch. Entstehung und Entwicklung des gesamten Leica-Systems. Callwey, München 1987, ISBN 3-7667-0864-3.
  • Dennis Laney: Leica, Das Produkt- und Sammlerbuch. 2. ergänzte Auflage. Lizenzausgabe. Augustus-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-8043-5064-X, (Auch: Unveränderter Nachdruck. Lindemann, Stuttgart 2001, ISBN 3-89506-223-5).
  • Emil G. Keller: Leica im Spiegel der Erinnerungen. Lindemann, Stuttgart 1990
  • James L. Lager: Leica. An Illustrated History. 3 Bände. Lager Limited Editions, Closter NJ 1993–1998, (Volume 1: Cameras. ISBN 0-9636973-1-5; Volume 2: Lenses. ISBN 0-9636973-2-3; Volume 3: Accessories. ISBN 0-9636973-3-1.
  • Jonathan Eastland: Leica M Handbuch. Das komplette Leica-M-System von Gestern bis Heute. Übertragung aus dem Englischen von Günter Richter. Verlag Laterna magica Joachim F. Richter, München 1995, 3-87467-567-X.
  • Gianni Rogliatti: Leica, von 1925 bis heute. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Wittig, Hückelhoven 1995, ISBN 3-88984-028-0, (Wittig-Fachbuch).
  • Gianni Rogliatti: Objektive für Leica Kameras von 1924 bis Heute. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Wittig, Hückelhoven 1995, ISBN 3-88984-010-8, (Wittig-Fachbuch).
  • Ghester Sartorius: Identifying Leica Cameras. The complete Pocket Guide to buying and selling Leicas like an Expert. Amphoto Books, New York NY 1997, ISBN 0-8174-4026-7.
  • Ghester Sartorius: Identifying Leica Lenses. The complete Pocket Guide to buying and selling Leica Lenses like an expert. Amphoto Books, New York NY 1999, ISBN 0-8174-4027-5.
  • Günther Osterloh: Leica R. Angewandte Leica-Technik. 3. total überarbeitete Auflage. Umschau-Braus, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-8295-7203-4.
  • Günther Osterloh: Leica M. Hohe Schule der Kleinbildfotografie. 5. aktualisierte und total überarbeitete Auflage. Umschau, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-8295-6501-1.
  • Volker Albus, Achim Heine (Hrsg.): Leica. Positionen der Markenkultur (Views of Brand Culture). Nicolaische Verlagsbuchhandlung GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-87584-106-9.
  • Günther Osterloh: 50 Jahre Leica M = 50 years Leica M. Heel Verlag, Königswinter 2004, ISBN 3-89880-353-8.
  • Alessandro Pasi: Die Leica, Zeugin eines Jahrhunderts. Heel Verlag, Königswinter 2004, ISBN 3-89880-258-2.
  • Knut Kühn-Leitz: Ernst Leitz – Wegbereiter der Leica. Ein vorbildlicher Unternehmer und mutiger Demokrat. Heel Verlag, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-551-4.

Weblinks

 Commons: Leica – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Impressum. Leica Camera AG, archiviert vom Original am 14. September 2010, abgerufen am 14. September 2010 (html, deutsch).
  2. [1]
  3. Leica Camera AG Hermes erwirbt 31,5% des Grundkapitals der Leica Camera AG. 21.12, abgerufen am 20. Oktober 2011.
  4. Die MINOX – ein Geniestreich mit Langzeitwirkung! MINOX GmbH, archiviert vom Original am 15. September 2010, abgerufen am 15. September 2010 (html, deutsch).
  5. Verkauf eines 36,2% Anteil und Verkauf der Hälfte des Bestandes an der 2004 ausgegebenen Wandelanleihe. Der Rest des Bestandes der Wandelanleihe wurde laut Geschäftsbericht 2008 an ACM verkauft.
  6. [2]
  7. [3]
  8. [4]
  9. Photokina-Ankündigung auf D-PreView.Com
  10. Photokina-Ankündigung auf D-PreView.Com
  11. Quelle: Leica Broschüre "100 Jahre Leica Ferngläser"
  12. Swarovski klagt gegen Leica. Wild und Hund, 19. Juli 2011, archiviert vom Original am 19. Juli 2011, abgerufen am 19. Juli 2011 (html, deutsch).
  13. Martin Lugauer: Bei Fernrohr abgeschaut? Klage gegen Leica Camera. In: Wetzlarer Neue Zeitung. 19. Juli 2011, S. 15.
  14. http://www.l-camera-forum.com/leica-wiki.de/index.php/%C3%9Cbersicht_%C3%BCber_die_Dia-Projektoren_bis_1945#ULEJA
  15. http://www.pradoseum.eu/geschichte.html
  16. http://www.photoscala.de/node/7979
  17. http://www.pradoseum.eu/geschichte.html
50.54388.3909

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