Leichenkälte

Leichenkälte

Algor mortis – von lat.: algor (m.) = "Kälte" und mors = "Tod" – auch Totenkälte oder Leichenkälte ist die medizinische Fachbezeichnung für die reduzierte Körpertemperatur nach Todeseintritt infolge des Ausbleibens von wärmeerzeugenden oxidativen Stoffwechselvorgängen in der Leiche.

Dabei gleicht sich deren Temperatur der (in der Regel niedrigeren) Umgebungstemperatur an, wobei sich zunächst ein Temperaturgefälle von Körperkern zu Körperschale aufbaut, beeinflusst durch Wärmeabstrahlung und Verdunstung an der Körperoberfläche sowie durch Konvektion (Wärmeabtransport durch die Luftströmung) und Konduktion (der Wärmeleitung, abhängig davon, wo und wie der Körper liegt). Bei so viel unterschiedlichen Faktoren ist aber auch gegeben, dass eine Bestimmung des Algor mortis oft nur einen geringen Aussagewert in Bezug auf den Zeitpunkt des eingetretenen Todes besitzt.

Er zählt zu den unsicheren Todeszeichen, da auch noch lebende Personen eine Unterkühlung aufweisen können.


Als Faustregel gilt: Nach Eintritt des Todes fällt die Körpertemperatur (ca. 37 °C) auf Raumtemperatur (ca. 21 °C) mit etwa 0,833 °C pro Stunde, d. h. der Temperaturausgleich ist nach etwa 19 Stunden eingetreten.

Gemessen wird tief rektal in einem Abstand von 8 cm vom Schließmuskel.


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