Lennetal

Lennetal
Dieser Artikel behandelt die Lenne als Zufluss der Ruhr. Für den Nebenfluss der Weser siehe Lenne (Weser).

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Lenne
Verlaufskarte der Lenne

Verlaufskarte der Lenne

Daten
Lage Deutschland, Nordrhein-Westfalen
Länge 129,1 km [1]dep1
Quelle Am Kahlen Asten bei Winterberg
51° 10′ 47,34″ N, 8° 29′ 3,72″ O51.1798166666678.4843666666667823
Quellhöhe 823 m ü. NN [2]
Mündung Hagen51.4149416666677.491919444444496Koordinaten: 51° 24′ 53,8″ N, 7° 29′ 30,9″ O
51° 24′ 53,8″ N, 7° 29′ 30,9″ O51.4149416666677.491919444444496
Mündungshöhe 96 m ü. NN [2]
Höhenunterschied 727 m
Abfluss über RuhrRhein
Einzugsgebiet 1352,233 km² [1]dep1
Abflussmenge MQ: 25 m³/sdep1
Großstädte Hagen
Mittelstädte Schmallenberg, Lennestadt, Plettenberg, Iserlohn
Kleinstädte Winterberg, Finnentrop, Werdohl, Altena
Gemeinden Nachrodt-Wiblingwerde
Einwohner im Einzugsgebiet 424.000
Lennequelle am Kahlen Asten
Die Lennemündung in die Ruhr unterhalb der Hohensyburg
Lenneübergang des Kriegerweg in Gleierbrück
Die Lenne in Iserlohn-Letmathe
Lennebogen bei Letmathe, Gemälde von Ursula Magdalena Reinheimer-Prestel, 1802

Die Lenne ist ein 129,1 km langer, orografisch linker, bzw. südöstlicher Nebenfluss der Ruhr in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Mit einem durchschnittlichen Abfluss von 25 m³/s ist die Lenne der wasserreichste und damit der wichtigste Nebenfluss der Ruhr.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Verlauf

Die Lenne entspringt am Kahlen Asten, etwa 300 m westlich des 841,9 m hohen Gipfels und des darauf stehenden Aussichtsturms auf einer Höhe von 823 m ü. NN. Über den Lehrpfad Kahler Asten, der durch die Hochheide führt, kann man leicht zur Lennequelle gelangen.

Von ihrer Quelle aus fließt die Lenne zuerst vorrangig in westliche Richtungen. Dabei durchfließt sie die Ortschaften Westfeld und Oberkirchen. Zwischen Westfeld und Oberkirchen mündet rechtsseitig der bei Altastenberg entspringende Nesselbach in die Lenne. In Winkhausen mündet rechtsseitig die Sorpe. Unterhalb von Gleidorf, wo die Gleie rechtsseitig mündet, erreicht sie Schmallenberg. Hier mündet linksseitig die von Osten kommende Grafschaft. Drei Kilometer weiter durchfließt die Lenne Fleckenberg, wo ebenfalls linksseitig die Latrop mündet.

Die nächste größere Ortschaft am Flusslauf ist das zu Lennestadt gehörende Saalhausen. Vorbei an den Ortschaften Langenei und Kickenbach fließt die Lenne nach Altenhundem, wo linksseitig die aus Süden kommende Hundem mündet. Hier wendet sich der Lauf der Lenne in eine vornehmlich nordwestliche Richtung. Nach dem Passieren der Ortsteile Meggen und Maumke erreicht die Lenne den Ortsteil Grevenbrück. Hier mündet rechtsseitig die Elspe.

Unterhalb von Grevenbrück erreicht die Lenne das Gemeindegebiet von Finnentrop. Hier mündet linksseitig die aus Südwesten kommende und bei Attendorn zum Biggesee gestaute Bigge. Mit 44,6 km Länge ist die Bigge der längste Nebenfluss der Lenne. Ein weiterer größerer Nebenfluss auf Finnentroper Gebiet ist der Fretterbach, der bei Lenhausen rechts in die Lenne mündet. Nach dem Rönkhausen passiert ist erreicht die Lenne das Stadtgebiet von Plettenberg.

Plettenberg selbst wird von der Else durchflossen, die im Ortsteil Eiringhausen von Süden kommend in die Lenne mündet. Etwas flussabwärts passiert die Lenne noch den Ortsteil Ohle, bevor sie Plettenberg Richtung Werdohl verlässt. In Werdohl macht der Flusslauf drei Mäander. Ferner mündet hier die aus Süden kommende Verse. Unterhalb des Ortsteils Ütterlingsen erreicht der Fluss das Stadtgebiet von Altena, wo die Steinerne Brücke über den Fluss führt. In Altena mündet nach dem Umfließen des Schlossbergs mit der Burg Altena rechtsseitig die Nette in die Lenne. Weitere zu Altena gehörende Ortschaften am Flusslauf sind Mühlendorf, Linscheid, Knerling und Pragpaul.

Opperhusen gehört dann schon zu Nachrodt-Wiblingwerde. Der Flusslauf führt die Lenne an Einsal, Obstfeld und Nachrodt vorbei. Nach dem Passieren der Stadtgrenze von Iserlohn im Bereich des Stadtteils Letmathe erreicht die Lenne das ebenfalls zu Iserlohn gehörende Lasbeck. Vor Erreichen von Letmathe mündet rechtsseitig der Grüner Bach. Die Lenne macht hier einen Bogen nach Süden und erreicht mit dem rechtsseitigem Oege und dem linksseitigen Hohenlimburg das Stadtgebiet von Hagen, wo sie ihr Lauf wieder nach Nordwesten führt. Wenig später wird das ebenfalls zu Hagen gehörende Elsey erreicht. Der Fluss fließt östlich der Kernstadt von Hagen vorbei und mündet bei Helfe linksseitig auf 96 m ü. NN in die Ruhr. Gegenüber der Mündung liegt die Hohensyburg.

Im Oberlauf fließt sie zunächst westwärts und verläuft von Altenhundem im Mittel- und Unterlauf in einem stark mäandrierenden und mit Höhenunterschieden von über 300 m teils stark eingegrabenen Tal in nordwestliche Richtung. Zwecks Stromerzeugung ist die Lenne, die in ihrem Mittellauf das Lennegebirge passiert, an vielen Stellen aufgestaut.

Auf ihrem 129,1 km langen Weg überwindet die Lenne einen Höhenunterschied von 727 m, was einem mittleren Sohlgefälle von 5,6 ‰ entspricht. Sie entwässert ein Einzugsgebiet von 1352,233 km².

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst 1352,2 km². In ihrem Unterlauf hat die Lenne ein mittleres Abflussvolumen von ca. 25 m³/s und führt somit fast zu einer Verdopplung der Wasserführung der Ruhr.

Nebenflüsse

Im folgenden werden die Nebenflüsse der Lenne, von ihrer Quelle zur Mündung, genannt. Genannt wird die Länge[1], die Lage[2] der Mündung sowie, falls verfügbar, die Größe des jeweiligen Einzugsgebietes[1]. Aufgeführt werden nur die Nebenflüsse mit einer Länge von mehr als 5 km oder einem Einzugsgebiet größer als 5 km².

  • Schwarzes Siepen - 5,1 km langer, rechter Nebenfluss auf 499 m ü. NN (Einzugsgebiet: 6,185 km²)
  • Nesselbach - 7,4 km langer, rechter Nebenfluss auf 467 m ü. NN (Einzugsgebiet: 10,729 km²)
  • Waldsiepen - 4,8 km langer, linker Nebenfluss auf 431 m ü. NN (Einzugsgebiet: 6,508 km²)
  • Hartmecke - 4,3 km langer, linker Nebenfluss auf 429 m ü. NN(Einzugsgebiet: 5,102 km²)
  • Sorpe - 10,3 km langer, rechter Nebenfluss auf 405 m ü. NN (Einzugsgebiet: 16,607 km²)
  • Gleierbach - 7,1 km langer, rechter Nebenfluss auf 389 m ü. NN (Einzugsgebiet: 10,969 km²)
  • Grafschaft - 6,4 km langer, linker Nebenfluss auf 367 m ü. NN (Einzugsgebiet: 12,398 km²)
  • Latrop - 11,0 km langer, linker Nebenfluss auf 350 m ü. NN (Einzugsgebiet: 30,019 km²)
  • Üntrop - 5,8 km langer, linker Nebenfluss auf 336 m ü. NN (Einzugsgebiet: 9,506 km²)
  • Milchenbach - 4,7 km langer, linker Nebenfluss (Einzugsgebiet: 8,54 km²)
  • Gleiebach - 5,0 km langer, rechter Nebenfluss auf 303 m ü. NN (Einzugsgebiet: 10,12 km²)
  • Hundem - 14,5 km langer, linker Nebenfluss auf 272 m ü. NN(Einzugsgebiet: 128,946 km²)
  • Elspe - 12,1 km langer, rechter Nebenfluss auf 244 m ü. NN (Einzugsgebiet: 42,477 km²)
  • Veischede - 16,6 km langer, linker Nebenfluss auf 244 m ü. NN (Einzugsgebiet: 42,829 km²)
  • Repe - 11,4 km langer, linker Nebenfluss auf 243 m ü. NN(Einzugsgebiet: 26,367 km²)
  • Bigge - 44,6 km langer, linker Nebenfluss auf 235 m ü. NN (Einzugsgebiet: 366,728 km²)
  • Fretterbach - 16,7 km langer, rechter Nebenfluss auf 226 m ü. NN (Einzugsgebiet: 44,772 km²)
  • Glingebach - 6,6 km langer, rechter Nebenfluss auf 223 m ü. NN (Einzugsgebiet: 12,623 km²)
  • Else - 12,9 km langer, linker Nebenfluss auf 204 m ü. NN (Einzugsgebiet: 96,178 km²)
  • Almecke - 6,4 km langer, linker Nebenfluss auf 195 m ü. NN (Einzugsgebiet: 6,625 km²)
  • Verse - 24,5 km langer, linker Nebenfluss auf 184 m ü. NN (Einzugsgebiet: 79,966 km²)
  • Rahmede - 11,7 km langer, linker Nebenfluss auf 164 m ü. NN (Einzugsgebiet: 29,854 km²)
  • Nette - 8,0 km langer, rechter Nebenfluss auf 159 m ü. NN (Einzugsgebiet: 14,788 km²)
  • Brachtenbecke - 4,4 km langer, linker Nebenfluss auf 152 m ü. NN (Einzugsgebiet: 7,152 km²)
  • Lasbecker Bach - 5,5 km langer, linker Nebenfluss auf 137 m ü. NN (Einzugsgebiet: 5,712 km²)
  • Grüner Bach - 11,6 km langer, rechter Nebenfluss auf 129 m ü. NN (Einzugsgebiet: 25,183 km²)
  • Nahmerbach - 11,2 km langer, linker Nebenfluss auf 118 m ü. NN (Einzugsgebiet: 25,948 km²)
  • Holthauser Bach - 5,3 km langer, linker Nebenfluss (Einzugsgebiet: 7,628 km²)
  • Wannebach - 6,2 km langer, rechter Nebenfluss auf 106 m ü. NN (Einzugsgebiet: 8,782 km²)


Umwelt

Die Gewässergüte wird auf weiten Strecken mit kritisch belastet (Güteklasse II-III), in Teilbereichen auch mit stark verschmutzt (Güteklasse III) angegeben. Nur auf der Strecke zwischen Quelle und Einmündung der Latrop wird die Gewässergüte überwiegen mit mäßig belastet, in Teilbereichen mit gering belastet angegeben.[3]

Die Gewässerstrukturgüte der Lenne wird im Bereich von der Quelle bis zur Einmündung der Latrop überwiegend mit mäßig bis deutlich verändert (Güteklassen 3 und 4) angegeben. Im weiteren Verlauf wird die Lenne jedoch überwiegend als stark bis vollständig verändert (Güteklassen 5 bis 7) angegeben.[3]

Wirtschaft

Der Lenne kommt eine wichtige Funktion bei der Versorgung der an ihr gelegenen Industriebetriebe mit Brauchwasser zu. Das Kohlekraftwerk bei Werdohl wird mit Wasser aus der Lenne gekühlt. Als regenerativer Energieträger wird die Lenne bereits seit den 1920er Jahren durch mehrere Laufwasserkraftwerke genutzt.

Auch für die Wasserversorgung des Ruhrgebiets hat die Lenne eine wichtige Funktion. Die Lenne wird touristisch durch die Lenneroute erschlossen.

Bedeutung als Verkehrsweg

Das Lennetal wird auf weiten Strecken von Straßen benutzt. Zwischen Westfeld und Oberkirch ist es die L640, die dann von der Bundesstraße 236 abgelöst wird. Diese Bundesstraße begleitet die Lenne bis Iserlohn-Letmathe, wo sie heute auf die Bundesautobahn 46 geführt wird. Diese Autobahn kreuzt die Lenne westlich von Letmathe. Etwas flussabwärts wird die Lenne von der Bundesautobahn 45 gequert. Bis zur Mündung wird die Lenne noch von der K3 begleitet. In Sichtweite zur Mündung quert noch die Bundesautobahn 1 die Lenne.

Ferner wird die Lenne zwischen Hagen und Altenhundem von der Lennetalbahn begleitet. Die genannte Bahnstrecke verlässt in Altenhundem das Lennetal und führt weiter nach Siegen.

Entlang der Lenne führt der Lenneradweg.


Kulturelle Bedeutung

Das Durchflussgebiet der Lenne sowie das Lennegebirge sind Handlungsschauplätze des Romans "Der Femhof" von Josefa Berens-Totenohl. Die Gruppe Zoff bezeichnete in ihrem Titel „Sauerland“ Lennestrand und Lennesand als erwünschte Orte der ewigen Ruhestätte.

Einzelnachweise

  1. a b c d Landesvermessungsamt NRW
  2. a b c Topografische Karte 1:25.000
  3. a b Ergebnisbericht Ruhr

Literatur

Weblinks


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