Leopoldo Retti

Leopoldo Retti
Leopoldo Retti

Leopoldo Mattia Retti (auch bekannt als Leopold Retty) (* 1704 in Laino, Lombardei; † 18. September 1751 in Stuttgart) war ein italienischer Architekt, der in Süddeutschland tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leopoldo Retti war der jüngste von vier Brüdern. Sein Onkel, der bekannte Stuckateur und Baumeister Donato Giuseppe Frisoni, der 1714 den Auftrag zur Fortführung des Schlossbaues von Schloss Ludwigsburg bekam, ließ 1717 Leopoldo und seine Brüder aus Laino nach Ludwigsburg kommen. [1] Während die drei älteren Brüder als Stuckateure und Maler arbeiteten, erhielt Leopoldo eine grundlegende Architekturausbildung nach dem Vorbild von Robert de Cotte in Paris.

1726 übertrug der Herzog von Württemberg die gesamte Bautätigkeit der neuen Stadt Ludwigsburg Leopoldo Retti, der ab sofort im Rang eines Leutnants stand und ein Jahresentgeld von 400 Gulden erhielt. Im Jahre 1731 erhielt Retti den Ruf nach Ansbach, wo er zum Capitain ernannt wurde und zum Vorbild vieler italienischer Künstler, wie zum Beispiel der Gebrüder Diego und Carlo Carlone, wurde. Als Leopoldos Vorgänger Carl Friedrich von Zocha abtrat, wurde er 1732 zum markgräflichen Obristbaudirektor. 1741 erhielt er den Rang eines Artillerie-Majors.

Nach einer kurzen kriegsbedingten Pause erhielt Retti 1745 von Herzog Carl Eugen von Württemberg die Generalplanung für das Neue Schloss in Stuttgart. In den Jahren 1748 und 1749 fertigte Retti Pläne für das Schloss Karlsruhe an. Seine Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht. Einer seiner Schüler war Albrecht Friedrich von Kesslau, der in Karlsruhe später markgräflicher Architekt wurde.

Leopoldo Retti starb am 18. September 1751 an einer unbekannten Krankheit in Stuttgart und wurde auf dem katholischen Friedhof in Oeffingen beigesetzt. Der Architekt Maurizio Pedetti war der Sohn seiner Schwester. [2]

Bauwerke (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans A. Klaiber: Donato Giuseppe Frisoni. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 621.
  2. Michael Bringmann: Mauritio Pedetti. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 157.

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