Lerici-Klasse

Lerici-Klasse
Naval Ensign of Italy.svg Lerici-Klasse
Crotone (M 5558), 2009
Crotone (M 5558), 2009
Übersicht
Typ Minenabwehrfahrzeug
Namensgeber siehe bei den jeweiligen Ländern
Einheiten 41 in mehreren Unterklassen
Bauwerft

Intermarine, La Spezia
Australian Defence Industry, Newcastle (New South Wales)
(US Boote siehe Osprey-Klasse)

Dienstzeit

seit 1985 ItalienItalien Italien
seit 1985 MalaysiaMalaysia Malaysia
seit 1987 NigeriaNigeria Nigeria
seit 1999 AustralienAustralien Australien
seit ca. 2000 ThailandThailand Thailand
seit 2011 FinnlandFinnland Finnland
(US Boote siehe Osprey-Klasse)

Technische Daten
Verdrängung

503 ts (max. 672)

Länge

49,9 (52,5) m

Breite

9,60 m

Tiefgang

2,60 m

Besatzung

47

Antrieb

1x Marsch-Dieselmotor Grandi Motori Trieste BL-230.8M
3x Dieselmotor Isotta Fraschini ID-36-SS6V (für Minenjagd)
1x Elektromotor
1x Propeller, 3x Ruder (aktiv)

Geschwindigkeit

14 kn (Marsch), 6kn Einsatz

Reichweite

2.500 sm bei 12 kn

Bewaffnung

1x (2x) Oto Melara/Oerlikon KBA Marinegeschütz 25/80mm
2x SMIN Mk 2 Minenjagddrohne

Sensoren

SMA SPN 728(V)3 Navigationsradar (I-Band)
VDS FIAR SQQ-14 (IT) Minenjagdsonar

Die Lerici-Klasse (bzw. Gaeta-Klasse) ist eine Minensuchbootklasse der italienischen Marine. Boote der “Lerici-Klasse” wurden von den Marinen einer Reihe von Ländern beschafft.

Technik

Rimini (M 5561)

Die Boote wurden in GRP-Bauweise gefertigt (Glass Reinforced Plastic). Der Rumpf ist bis 120mm stark und mit Blick auf Unterwasserexplosionen besonders resistent konstruiert. Die Hauptantriebsanlage ist in einer besonderen Schalenkonstruktion aufgehängt, die Elektrogeneratoren sind an Deck, wodurch die magnetischen und akustischen Eigenschaften der Boote verbessert wurden. Antriebsanlagen und andere Geräte sind aus amagnetischen und akustisch isolierenden Materialien. Die Schrauben der Hilfsmotoren befinden sich in Rohren und ermöglichen eine leise und vibrationslose Langsamfahrt.

Nach den ersten vier Lericis erfuhren die folgenden acht Boote einige Verbesserungen. Dieses zweite Baulos, auch als Gaeta-Klasse bezeichnet, erhielt ein verbessertes Minenjagdsonar, dass später auch bei den ersten vier Einheiten eingerüstet wurde. Weitere Änderungen bestehen aus einem dritten Hydrauliksystem, verbesserten Generatoren, Pluto Gigas Minenjagddrohnen, einen neueren Typ Dekompressionskammer und eine nochmals reduzierte magnetische Signatur. (Bei den nebenstehenden Daten beziehen sich die Werte in Klammern auf die Gaetas.)

Eine Modernisierung dieser acht Boote erfolgt in den Jahren 2010-2013. Diese umfassen den Austausch des SQQ-14 Sonars durch das Thales 2093, ein neues Kampfdaten-Managementsystem Datamat 712(V)4 und eine Vorbereitung zur Aufnahme von Plutino-MIKI, einem weiteren Minenvernichtungssystems. Die neuen Ausrüstungen erfordern darüber hinaus einige Änderungen an den Aufbauten.

Einheiten

ItalienItalien Italien

Das erste Baulos der Lerici-Klasse besteht aus vier, in den 1980er Jahren von Intermarine in La Spezia gebauten Booten, wo sie auch beheimatet sind. Sie tragen die Namen von italienischen Küstenorten:

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
M 5550 Lerici 3. September 1982 4. Mai 1985 aktiv
M 5551 Sapri 5. April 1982 14. Dezember 1985 aktiv
M 5552 Milazzo 1 April 1982 14. Dezember 1985 aktiv
M 5553 Vieste 5. April 1984 14. Dezember 1985 1993 aktiv

Das zweite, verbesserte Baulos wird als Gaeta-Klasse bezeichnet. Alle acht Boote wurden wiederum in La Spezia bei Intermarine gebaut, nach italienischen Hafenstädten benannt und ebenfalls in La Spezia stationiert:

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
M 5554 Gaeta 9. Oktober 1990 3. Juli 1992 aktiv
M 5555 Termoli 18. Dezember 1990 13. November 1992 aktiv
M 5556 Alghero 22 Mai 1991 31. März 1993 aktiv
M 5557 Numana 20. März 1992 30. Juli 1993 aktiv
M 5558 Crotone 8. September 1992 2. Februar 1994 aktiv
M 5559 Viareggio 11. Mai 1993 1. Juli 1994 aktiv
M 5560 Chioggia 23 Juni 1994 18. Mai 1996 aktiv
M 5561 Rimini 17. Januar 1995 10. November 1996 aktiv

Die Boote sind auf die beiden Minenabwehr-Geschwader 53 und 54 (COMSQUADRAG53 und 54) des „Kommandos Minenstreitkräfte“ (COMFORDRAG) aufgeteilt.

AustralienAustralien Australien

Die sechs Boote bilden die Huon-Klasse der Royal Australian Navy, sie wurden bei Australian Defence Industry in Newcastle (New South Wales) gebaut und sind nach Flüssen benannt. Ihr Heimathafen ist die Basis HMAS Waterhen in Waverton bei Sydney.

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
M 82 HMAS Huon 25.Juli 1997 15. Mai 1999 aktiv
M 83 HMAS Hawkesbury 24. April 1998 12. Februar 2000 aktiv
M 84 HMAS Norman 3. Mai 1999 26. August 2000 aktiv
M 85 HMAS Gascoyne 11. März 2000 2. Juni 2001 aktiv
M 86 HMAS Diamantina 4. August 1998 18. November 2000 Februar 2001 aktiv
M 87 HMAS Yarra 19. Januar 2002 1. März 2003 aktiv

FinnlandFinnland Finnland

Die in Finnland als Katanpää-Klasse bezeichneten drei Boote sind eine Weiterentwicklung der Huon-Klasse und ersetzen die Kuha-Klasse. Gebaut werden die Boote auf der Intermarine-Werft in Sarzana unter Beteiligung der Aker Yards in Rauma, ihr Heimathafen wird Turku sein.

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
Katanpää Juli 2007 Mitte 2011 Seeversuche
Purunpää Ende 2011 im Bau
im Bau

(Stand Mai 2011)

MalaysiaMalaysia Malaysia

Die vier Boote umfassende Mahamiru-Klasse für die Königlich Malaysische Marine wurden in den 1980er Jahren in La Spezia bei Intermarine gebaut. Zwei Boote sind in Lumut und zwei in Labuan beheimatet, sie alle bilden das 16. Minenabwehrgeschwader (16. Mine Counter Measures Squadron).

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
M 11 Mahamiru 11. Dezember 1985 aktiv
M 12 Jerai 11. Dezember 1985 aktiv
M 13 Ledang 11. Dezember 1985 aktiv
M 14 Kinabalu 11. Dezember 1985 aktiv

Ein Modernisierung des taktischen Datensystems erfolgte 2001, ein Minehunting Tactical Display System (MTDS) wurde durch die südafrikanische Altech Defence System geliefert. Die Mahamiru and Ledang wurden 2007 einer lebensdauerverlängernden Maßnahme unterzogen, die beiden übrigen Boote sollen in gleicher Weise auf den neuesten Stand gebracht werden. Hierzu zählen ein TSM Mk III sonar, eine Anpasung des MTDS und ein Kongsberg Navigations-Echolot.

NigeriaNigeria Nigeria

Die beiden Boote in Diensten Nigerias sind aus der Mahamiru-Klasse abgeleitet.

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
M 371 Ohue 23. Juli 1994 22. November 1985 28. Mai 1987
M 372 Barama 11. März 1985 6. Juni 1986 25. Februar 1988

Im Unterschied zu den italienischen und malaysischen Schwesterbooten besitzen die beiden nigeriansichen Boote über keinen separaten hydraulischen Antrieb für die Minenjagd. 1999 erhielten sie unter anderem Zwei-Mann Carry Galeazzi Dekompressionskammern. Beide Boote sollen 2009 erneut modernisiert worden sein, die Einsatzfähigkeit der Minenbekämpfungsausrüstung ist jedoch zweifelhaft.

ThailandThailand Thailand

Ursprünglich plante Thailand acht Boote des im Land als Lat Ya-Klasse bezeichneten Bootstyps zu beschaffen, sechs wurden jedoch abbestellt. Die bei Intermarine in Sarzana gebauten Klasse umfasst somit nur zwei Boote:

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
M 663 Lat Ya 1998 1999
M 634 Tha Din Daeng 1998 1999

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Siehe Hauptartikel über die zwölf Boote der Osprey-Klasse (MHC-51), die inzwischen alle nicht mehr im Dienst der US Navy stehen.

Weblinks

 Commons: Lerici-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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