Liebenzeller Mission

Liebenzeller Mission
Missionshaus

Die Liebenzeller Mission ist eine christlich-evangelikale Missionsgesellschaft mit Sitz in Bad Liebenzell. Der erste Namensteil steht für den Sitz der Organisation, den Kurort Bad Liebenzell, Mission steht für den Zweck der Organisation: Menschen in verschiedenen Ländern weltweit werden zum Glauben an Jesus Christus eingeladen. Ferner wird Lebenshilfe unabhängig von sozialer, religiöser, politischer und nationaler Herkunft angeboten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Liebenzeller Mission ist aus der China-Inland-Mission entstanden. Am 13. November 1899 wurde der deutsche Zweig von Heinrich Coerper gegründet. Im Jahre 1902 zog die Mission von Hamburg nach Bad Liebenzell. Am 6. Juli 1906 wurde die Missionsgesellschaft selbständig und in Liebenzeller Mission umbenannt.

Im Gegensatz zur Überseeischen Missions-Gemeinschaft, der heutigen China-Inland-Mission, hat sich die Liebenzeller Mission nicht auf Asien beschränkt. Die Liebenzeller Mission (LM) hat rechtlich selbständige Zweige in Deutschland, USA, Japan, Kanada, Schweiz, Österreich, Ungarn und Korea. Diese Zweige haben sich zur Liebenzeller Mission International zusammengeschlossen.

Ein wesentlicher Bestandteil der Liebenzeller Mission war die Liebenzeller Schwesternschaft. In ihr verpflichteten sich ledige Frauen für die missionarische Arbeit im Ausland. Der Einsatz dieser Schwestern, die anfänglich keine Tracht trugen, machte viele Arbeiten erst möglich. Bis heute spielt die Liebenzeller Schwesternschaft unter der Leitung von Schwester Johanna Hägele eine wichtige Rolle in der Arbeit der Liebenzeller Mission.

Arbeitsgebiete

Mit rund 240 Missionaren in 26 Ländern (u. a. Papua-Neuguinea, Mikronesien, Burundi, Sambia, Japan, Taiwan, Spanien, Frankreich, Russland) ist die Liebenzeller Mission eine der größten deutschen Missionsgesellschaften. In Deutschland engagiert sich die LM mit Missionaren in Mecklenburg-Vorpommern (Neubrandenburg und Schwerin) sowie in Berlin. Die LM engagiert sich in der Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit dem Jugendverband Entschieden für Christus (EC), sie arbeitet überkonfessionell. Die meisten Missionare sind in den Bereichen Evangelisation und Gemeindegründung tätig. Das geschieht in Zusammenarbeit mit einheimischen christlichen Gemeinden und Partnermissionen.

Arbeitsbereiche der Liebenzeller Mission sind:

Missionsarbeit im Ausland

Über zwei Drittel der Finanzmittel der Liebenzeller Mission fließen in ihr Engagement im Ausland. Schwerpunkte der Arbeit sind:

  • Gründung von christlichen Gemeinden
  • Unterstützung einheimischer Kirchen
  • Theologische Fortbildung
  • Medizinische Arbeit
  • Soziale Projekte
  • Katastrophenhilfe

Arbeit in Deutschland

  • Kinderzentrale
Es werden christliche Veranstaltungen für Kinder in Gemeinden und an Schulen durchgeführt. Zusätzlich stehen Fortbildungen für Mitarbeiter in der Jugendarbeit im Angebot.
  • Arbeit mit Teenagern
Die Teenagerarbeit der LM nennt sich „Teens in Mission“, kurz TiM. TiM bietet eine Jüngerschaftsschule unter dem Namen „Fire Mountain Training School“, den „Youth Prayer Congress“ (YouPC) und missionarische Einsätze (ReachOuts), z. B. Reach Meck-Pom (Einsatz in ganz Mecklenburg-Vorpommern), Reach AUT (Einsatz in ganz Österreich), Reach Hessen und Reach Sachsen-Anhalt, an.
  • Seelsorge
Eine Seelsorgezentrale bietet persönliche Beratung sowie Schulungen und Vorträge an.
  • Evangelisation
Evangelisten stehen für evangelistische Einsätze, Vorträge, Beratung für Gemeinden zur Verfügung.
  • Theologische Ausbildung
  • Jährlich finden Großveranstaltungen für junge Leute statt:
  • Teen Prayer Congress (1200)
  • Kindermissionsfest (5500)
  • Teenager-Missions-Treffen (2500)
  • Jugend-Missions-Abend (1000)

Weitere Großveranstaltungen:

  • Frauentag
  • Männertag
  • Seniorenkongress
  • Singlekongress
  • Pfingstmissionsfest
  • Herbstmissionsfest

Missionsleitung

  • Direktor: Pfarrer Detlef Krause
  • Missionsdirektor: Martin Auch
  • Verwaltungsdirektor: Hansgerd Gengenbach
  • Seminardirektor: Dr. Volker Gäckle

Ausbildung

Die Liebenzeller Mission betreibt unter anderem ein eigenes Theologisches Seminar, das seit September 2006 von Dr. Volker Gäckle geleitet wird. Dort studieren jährlich rund 110 junge Männer und Frauen. Angebotene Abschlüsse sind ein BA und ein MA in Theologie sowie ein BA in Gemeindepädagogik, die von der britischen Middlesex University vergeben werden. Die Ausbildung ist akademisch qualifiziert, aber praxisnah konzipiert. Das Anliegen der Liebenzeller Mission ist es, eine theologisch qualifizierte Ausbildung zu ermöglichen, die Menschen zu missisonarischem Engagement motiviert, sie sprach- und beziehungsfähig macht. Ein wichtiger Bestandteil ist deshalb ein Mentoringprogramm, das Studierenden im Bereich der Charakterbildung und geistlichen Formation hilft.

Seit 1. September 2011 hat die Internationale Hochschule Liebenzell als Nachfolger des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission den Lehrbetrieb aufgenommen. Es werden nun vier staatlich anerkannte Abschlüsse angeboten, drei Bachelor of Arts-Abschlüsse (einer davon in Kooperation mit der CVJM-Hochschule) und ein Master of Arts-Abschluss in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Tabor.

Partner

Die Liebenzeller Mission ist ein freies Missionswerk, das im Rahmen der evangelischen Landeskirche eng mit den folgenden pietistischen Gemeinschaftsverbänden zusammenarbeitet:

Finanzierung

Die Liebenzeller Mission finanziert ihre Arbeit durch Spenden. 2009 lag der Jahreshaushalt bei 12,4 Millionen Euro. Die Arbeit der LM wird auch durch ehrenamtliches Engagement getragen. Unterstützer stellen neben ihren finanziellen Beiträgen auch Zeit und Fachwissen zur Verfügung. Nur so können die verschiedenen Arbeiten im Ausland und in Deutschland sowie die zahlreichen Großveranstaltungen gemeistert werden.

Dokumentation

Der Dokumentarfilm „Der große Navigator“ (Kinostart Dezember 2007) begleitet den Missionar Jakob Walter bei seinen ersten Schritten als Missionar in Neubrandenburg.

Wöchentlich gesendet wird das Fernseh-Magazin der Liebenzeller Mission „Weltweit am Leben dran“ über Bibel TV und über ERF1.

Literatur

  • Kurt E. Koch: Heinrich Coerper und sein Werk, Verlag der Liebenzeller Mission, 1964
  • Karl Kalmbach: Mit Gott von Mensch zu Mensch. Aus der Geschichte der Liebenzeller Mission. Lahr/Schwarzwald: Verlag der Liebenzeller Mission. ISBN 3-88002-664-5, 1999

Weblinks


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